Berlin - Filmfestival 1980

Reihe: Wettbewerb

Dyrygent

(Der Dirigent), Regie:   Andrzej Wajda, Polen - 1979
Regisseur: Andrzej Wajda - Drehbuch: Andrzej Kijowski - Kamera: Slawomir Idziak - Ausstattung: Allan Starski - Darsteller: Jan Cieciersky - John Gielgud - Krzysztyna Janda - Andrzej Sewerin -

Solo Sunny

Regie:   Konrad Wolf, Deutsche Demokratische Republik - 1979
Produktion: DEFA Studio für Spielfilme "Gruppe Babelsberg" - Produzent: Herbert Ehler - Regisseur: Konrad Wolf - Drehbuch: Konrad Wolf - Wolfgang Kohlhaase - Kamera: Eberhard Geick - Musik: Günther Fischer - Schnitt: Evelyn Carow - Architekt: Alfred Hirschmeier - Darsteller: Renate Krössner Sunny - Alexander Lang Ralph - Dieter Montag Harry - Bernd Stegemann - Heide Kipp Christine - Harald Warmbrunn Benno Bohne - Ulrich Anschütz Grafiker - Ursula Braun Frau Pfeiffer - Michael Christian Mann bei Sunny - Fred Düren Arzt - Klaus Brasch Norbert -
Inhaltsangabe : Um als Sängerin auf der Bühne zu stehen, hängt Ingrid Sommer ihre Arbeit in der Fabrik an den Nagel. Von nun an tingelt sie als Sängerin "Sunny" mit den "Tornados" durch die Lande. Mit pfiffigen und zuweilen auch groben Mitteln setzt sie sich gegen moralische Verdächtigungen zur Wehr und sorgt dafür, in einer Männerwelt des Unterhaltungsbetriebes nicht zum "Wanderpokal" zu werden. Vormachen und vorschreiben lässt sich Sunny nichts - auch nicht, mit wem sie schläft. Sunny sucht nach menschlicher Wärme und einer Bindung. Doch Verehrer Harry, ein Taxiunternehmer, ist nicht der Partner, den sie braucht. Sunny verliebt sich in Ralph, einen ziemlich kaputten Philosophen und Amateurmusiker. Aber Sunny hat kein Glück. Nicht im Showgeschäft und nicht mit Ralph. Dessen halbherzige Erwiderung ihrer Gefühle reicht ihr nicht, und bei den "Tornados" hat sie ihren Platz an eine, die bereit war "alles" zu geben, verloren. Als auch der Soloauftritt in einer Bar nicht weiterhilft, ist Sunny am Ende. Eine Krise, die ihr noch einmal Kraft für einen neuen Anlauf gibt: ICH bin Sunny! (mdr Presse)
Kritiken : «Konrad Wolf inszenierte seinen letzten Film flott und ohne falsches Pathos.» (tele 39/2007)
Anmerkungen: Hintergrundinformationen: "Ich komme auf die Annonce wegen der Sängerin. Ich würde es gern machen. Ich schlafe mit jedem, wenn es mir Spaß macht. Ich nenne einen Eckenpinkler einen Eckenpinkler. Ich bin die, die bei den "Tornados" rausgeflogen ist. Ich heiße Sunny." Diese einstudierten Worte, mit denen sich Sunny in einem Berliner Hinterhof einer neuen Band vorstellt und die zugleich der Schluss des Films sind, schockten Publikum und Kritik gleichermaßen. Hatten doch Regisseur Konrad Wolf und Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase Sunny nicht als gesellschaftliches Wesen, sondern als Individualistin mit radikalen Aussprüchen porträtiert. In den Medien setzte ein heftiges Für und Wider ein. Dazu Konrad Wolf: "Es würde mich stören, wenn "Solo Sunny" nicht beunruhigen würde, weil Beunruhigung ein notwendiges und produktives Element unserer Selbstverständigung und meiner gesellschaftlichen Nützlichkeit ist." Worte, die gleichsam das Credo eines Mannes sind, der der bedeutendste Regisseur der DDR war. Wie kaum ein anderer verkörperte er mit seinen Filmen das politische Selbstverständnis und das Lebensgefühl in Ostdeutschland. "Solo Sunny" war sein 13. und leider letzter Film." (mdr Presse) «Nach MAMA, ICH LEBE spürte Konrad Wolf die Unzufriedenheit des Publikums, das von ihm endlich wieder einen kritischen Beitrag zur unmittelbaren DDR-Gegenwart erwartete. Wolf wählte dafür ein überraschendes Sujet: die Höhen und Tiefen im Leben einer eher mittelmäßigen Schlagersängerin. Eine Geschichte, »die Mut macht, gerade am Rand der Verzweiflung und gerade am Beispiel des Alltäglichen.« Hauptfigur ist Ingrid Sommer, genannt Sunny, die in einem Ost-Berliner Großbetrieb gearbeitet hat und nun als Sängerin übers Land tingelt. Der Film setzt drei Männer in Beziehung zu ihr: Norbert, Saxophonist ihrer Band, hinter dessen Alkoholexzessen und Sexprotzereien sich tiefe Unsicherheit verbirgt; den Taxibesitzer Harry mit seinem ausschließlich aufs Materielle ausgerichteten Lebensinhalt; und Ralph, einen gebildeten Egozentriker und Aussteiger, Philosoph und Totengräber. Die Enttäuschung, die er Sunny bereitet, als er sie mit einer anderen betrügt, führt schließlich zu einem Selbstmordversuch … Zur Entdeckung des Films wurde Renate Krößner in der Titelrolle, für die sie 1980 auch den Silbernen Bären erhielt.» (filmarchiv.at)

Berlin Filmfestival 1980 Program

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