Cannes - Filmfestival 1954

Reihe: Wettbewerb

Avant le déluge

(Vor der Sintflut, Vor der Sintflut), Regie:   André Cayatte, Frankreich, Italien - 1953
Regisseur: André Cayatte - Drehbuch: André Cayatte - Charles Spaak - Kamera: Jean Bourgoin - Musik: Georges van Parys - Darsteller: Jacques Fayet Richard Dutoit - Gérard Blain - Marina Vlady Liliane Noblet - Clément Thierry Philippe Boussard - Line Noro - Isa Miranda Francoise Boussard - Paul Frankeur Charles Boussard - Antoine Balpêtré Albert Dutoit - Roger Coggio Daniel Epstein - Jacques Chabassol Jean Arnaud - Jacques Castelot Serge de Montesson - Bernard Blier Monsieur Noblet -
Inhaltsangabe : 1950. Fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fürchten die Franzosen, dass sich der Koreakrieg erneut zu einem Weltkrieg ausweiten könnte. Die allgemeine Kriegspsychose und das Verhalten ihrer Eltern, ihre Ratlosigkeit, gepaart mit Vorurteilen, Arroganz, Antisemitismus und kleinkariertem Hochmut, stürzt die Schüler Richard (Jacques Fayet), Philippe (Clément Thierry), Jean (Jacques Chabassol), Daniel (Roger Coggio) und Liliane (Marina Vlady) in eine tiefe Krise. Richards Vater (Antoine Balpêtré), Antisemit und während des Krieges Nazi-Sympathisant, will seine selbst verschuldete Tragödie nicht wahrhaben. Philippes wohlhabende Eltern haben nach dem Motto 'Nach uns die Sintflut' nur ihr eigenes Glück im Auge: Monsieur Boussard (Paul Frankeur) seine Geschäfte, Madame Boussard (Isa Miranda) ihren Liebhaber Serge de Montesson (Jacques Castelot). Jeans Mutter (Line Noro) wiederum erdrückt mit ihrer egoistischen Liebe den sensiblen Jungen und belastet dessen Freundschaft zu Daniel, der als Einziger seiner jüdischen Familie den Holocaust überlebt hat. Lilianes Vater, Monsieur Noblet (Bernard Blier), liebt und umsorgt zwar seine 16-jährige Tochter, doch ihre Ängste und Nöte kann und will der selbst politisch engagierte Lehrer nicht verstehen. In diesem Spannungsfeld von Angst und Sehnsucht suchen die fünf Jugendlichen Zuflucht im Traum von einem friedlichen Leben fernab auf einer Südseeinsel. Als Philippe die Yacht seiner Eltern geschenkt bekommt, sehen sie sich diesem Ziel ein Stück näher. Weil das gesparte Geld nicht reicht, planen sie einen Einbruch bei Serge de Montesson, der sein Geld sowieso unredlich erworben hat. Liliane soll Serge aus dem Haus locken und Richard, Philippe und Jean die kostbare Briefmarkensammlung stehlen. Dabei kommt es zu einem tragischen Zwischenfall. Der verängstigte Jean schießt auf den entwaffneten Nachtwächter, der seiner Verletzung erliegt. Panik erfasst die fünf Freunde. Monsieur Noblet will seinen Schülern kein falsches Alibi geben und de Montesson kann die Anzeige nun nicht mehr zurückziehen. Er rät Philippe und Richard dafür zu sorgen, dass der am Überfall nicht direkt beteiligte Daniel, dessen Auto aber am Tatort sichergestellt worden ist, den Mund hält. Alkoholisiert unterziehen die beiden Daniel einer Mutprobe und ertränken ihn dabei in seiner Badewanne. Jean bricht nach einem missglückten Selbstmordversuch zusammen und gesteht alles. In einem bewegenden Prozess werden die 17-Jährigen Richard und Philippe zu zehn Jahren, der gleichfalls 17 Jahre alte Jean zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Liliane wird freigesprochen. Unter Tränen verabschieden sich die vier, Liliane verspricht Richard, auf ihn zu warten ... (mdr Presse)
Kritiken : "So verwunderlich es ist, daß dieser Film mehrfach verboten wurde, so selbstverständlich sind die heftigen Diskussionen, die um ihn entbrannten. Mit einem Thema von zeitkritischem Charakter, mit schonungsloser Offenheit, harter Realistik und konzessionslos dargebracht, muß sich jeder in irgendeiner Form auseinandersetzen. Hier die Geschichte, aller Details entblößt: Vier blutjunge Menschen haben sich vor dem Schwurgericht wegen Mordes zu verantworten. Die Ursache ihrer Verfehlungen: Ein leidenschaftliches Sehnen, dem Gespenst eines neuen Krieges zu entrinnen. Daß sie sich zu diesem Zweck der Mittel bedienten, die Katastrophenzeiten gelehrt, ist die Tragik unserer Jugend überhaupt – daß die Eltern gezwungen werden, über ihre verantwortliche, aber gesetzlich nicht greifbare Schuld nachzudenken, gibt dem Thema die so seltene Allgemeingültigkeit. (…) Aus der Fülle der ausgezeichneten Darsteller sei die junge Marina Vlady genannt: Ein eigenartigreizvoller Typ und ein vielversprechendes Talent! Es ist zu hoffen und zu erwarten, daß dieser Film wegen und trotz aller Problematik einen erfolgreichen Weg vor sich hat." Gisela Schmidt in: Filmblätter (Berlin), Nr. 48, 2.12.1955. "Dieser meisterhafte Film von André Cayatte und seinem Mitautor Charles Spaak – er wurde übrigens im Jahre 1954 in Cannes preisgekrönt – ist eine ins Filmische übertragene Demonstration der soziologischen Methode des positivistischen Systems Hyppolite Taines: „daß die Dinge ihre Folgen und Ursachen haben im Geistigen genau so wie im Körperlichen“. Und daß der Pariser Rechtsanwalt Cayatte ein gelehriger Schüler Taines ist, hat er uns bereits in seinen Filmen SCHWURGERICHT [JUSTICE EST FAITE, Frankreich 1950] und WIR SIND ALLE MÖRDER [NOUS SOMMES TOUS DES ASSASSINS/SIAMO TUTTI ASSASSINI, Frankreich/Italien 1952] bewiesen. In VOR DER SINTFLUT wird dargelegt, daß die Ursachen eines Verbrechens, das vier unreife, junge Menschen begangen haben, eines Verbrechens des Mordes, des Totschlags und des Einbruchs, in ihren egoistischen Eltern, die sich entweder zu viel oder zu wenig um ihre Kinder kümmern, und in der hektischen Angst unserer Zeit vor einer neuen Kriegs-Katastrophe zu suchen sind. Gegen den Geist dieser Zeit und gegen den Geist dieser Eltern erhebt der Film seine Anklage: nicht brutal und schonungslos realistisch wie der amerikanische Film DIE SAAT DER GEWALT [THE BLACKBOARD JUNGLE, Richard Brooks, USA 1955] in einem Sonderbeispiel, sondern mit der bitteren Schärfe einer erbarmungslosen geistigen Lektion. Während die vier auf der Anklagebank dem Urteil des Schwurgerichts entgegensehen, plädiert Cayatte in scheinbar überzeugenden Bildargumenten für die Zwangsläufigkeit der Begebenheiten, deren Ursachen er in der Umwelt dieser vier jungen Menschen mit bewundernswerter realisti- scher Erzähl- und Dialogkunst vorstellt: in ihren Familien und in unserer verworrenen, glaubenslosen, nihilistischen Zeit. Fast gelingt es Cayatte, uns zu suggerieren, daß die eigentlichen Schuldigen an dem Verbrechen die Eltern und die Zeit sind – aber während Cayatte so meisterlich im Sinne Taines sein spannendes Plädoyer abrollen läßt, wird in erschrekkendem Maße die gefährliche seelisch-geistige Labilität dieser jungen, unfertigen Menschen sichtbar, die nicht allein die angeklagte Umwelt, sondern auch ihre eigene Triebhaftigkeit ins Verderben führte. Und in diesem vielleicht gar nicht beabsichtigten Effekt, der einer Korrektur der anklägerischen Zielsetzung Cayattes gleichkommt, beruht für mich die erschütternste Aussage dieses Filmes. Ich bin überzeugt, daß diesen Film niemand unberührt verlassen wird: Dazu ist sein allgemein menschliches Anliegen zu aufwühlend, seine dramaturgische, regieliche, darstellerische und optische Leistung zu großartig. Wie wird allein gespielt, wie intelligent werden die Schauspieler geführt. Die Typen der Erwachsenen, die Cayatte zeigt, der humanistische Weltbürger, der die Vernunft exemplifiziert (Bernard Blier), der geldbesessene Alltagsmensch, für den es nur noch Sicherheit gibt (Paul Frankeur), der ressentimentgebeugte Kollaborateur, der die Welt durch die Brille selbstquälerischer Vorurteile sieht (Balpêtré), der skrupellose Geschäftemacher, der aus jeder Krise Kapital schlägt (Jacques Castelot), die lebensgierige, alternde Frau, die sich krampfhaft an einen schalen Abguß Liebe klammert (Isa Miranda), und die Mutter, die ihren grenzenlosen Egoismus mit ihrer Liebe zu ihrem Sohn verwechselt (Line Noro), sind trotz aller Typologie Menschen aus Fleisch und Blut. Die reine, mädchenhafte Grazie Marina Vladys, ihre Süße und Traurigkeit, aber ist von verzauberndem Reiz. Ihrer natürlichen Darstellungskunst sowie den Abiturientenrollen Jacques Fayets, Clément Thierrys, Roger Coggios und Jacques Chabassols gebührt die schauspielerische Krone dieses Films. Für diesen Film sollten sich vor allem anspruchsvolle Theater einsetzen, da sein Publikum wohl mehr, wenn auch nicht ausschließlich, in den Kreisen der Intelligenz zu finden sein dürfte." Ernst Veit in: Film-Echo (Wiesbaden), Nr. 75, 7.12.1955.
Anmerkungen: "Der französische Regisseur André Cayatte ('Meine Nächte mit Jacqueline', 'Anklage: Mord') greift als ehemaliger Jurist in fast allen seinen Filmen rechtlich-moralische Fragen auf. In diesem, einem seiner besten, auch in Cannes ausgezeichneten Film, ist es vor allem die Generation der Eltern jener junger Leute, die er zur Verantwortung zieht. Ein eindringlicher und engagierter Film, dessen Handlung in die Klammer eines Prozesses eingebunden ist. Nicht zuletzt tragen zu der bewegenden Gestaltung des Themas so prominente Darsteller wie Bernard Blier und die damals 15-jährige Marina Vlady bei." (mdr Presse)

Carosello Napoletano

(Neapolitanisches Karussell, Karussell Neapel), Regie:   Ettore Giannini, Italien - 1954
Produktion: Lux Film, Roma - Produzent: Carlo Ponti - Regisseur: Ettore Giannini - Drehbuch: Ettore Giannini - Remigio del Grosso - Giuseppe Marotta - Kamera: Piero Portalupi - Musik: Raffaele Gervasio - Schnitt: Niccolò Lazzari - Architekt: Mario Chiari - Kostümbild: Maria De Matteis - Darsteller: Yvette Chauviré Donna Margherita - Folco Lulli Don Raffaele - Antonio Cifariello Don Armando - Clelia Matania Donna Concetta - Vera Nandi Lilí Kangy - Nadia Gray Pretty tramp - Tino Buazzelli Capt. Spaccatrippa - Enrico Viarisio Spanish tourist - Guglielmo Barnabò German tourist - Galeazzo Benti French tourist - Franco Coop English tourist - Aldo Giuffrè - Carlo Mazzarella Baron - Alberto Bonucci Lyricist #1 - Loris Gizzi Erik Gustaffson - Dolores Palumbo Sisina's mother - Giacomo Rondinella Luigino - Agostino Salvietti Prompter - Achille Millo Pulcinella's son - Leonide Massine Antonio 'Pulcinella' Petito - Vittorio Caprioli Lyricist #2 - Maria Pia Casilio Nannina - Tina Pica Capera - Maria Fiore Donna Brigida - Paolo Stoppa Salvatore Esposito - Sophia Loren Sisina -

Cronache di poveri amanti

(Geschichten von armen Liebenden, Chronik armer Liebesleute), Regie:   Carlo Lizzani, Italien - 1954
Produktion: Cooperativa Spettatori Produttori Cinematografici - Verleih: Progress : Deutschland - Regisseur: Carlo Lizzani - Drehbuch: Carlo Lizzani - Massimo Mida - Giuseppe Dagnino - Sergio Amidei - Nach einer Vorlage von: Vasco Pratolini novel - Kamera: Gianni di Venanzo - Musik: Mario Zafred - Schnitt: Enzo Alfonzi - Architekt: Pek G. Avolio - Art Department: Edith Bieber model designer, sketches - Darsteller: Wanda Capodaglio La Signora - Mario Piloni Osvaldo - Garibaldo Lucili Staderini - Andrea Petricca - Mimmo Maggio - Anna Maria Ferrero Gesuina - Eva Vanicek Bianca Quagliotti - Gabriele Tinti Mario Parigi - Giuliano Montaldo Alfredo Campolmi - Adolfo Consolini Maciste - Irene Cefaro Clara - Bruno Berellini Carlino Bencini - Marcello Mastroianni Ugo - Antonella Lualdi Milena - Cosetta Greco Elisa -
Inhaltsangabe : Italien, 1925. Der junge florentiner Druckerei-Arbeiter Mario (Gabriele Tinti) ist überglücklich, als er ein Zimmer bei dem Schmied Maciste (Adolfo Consolini) in der Via del Corno bekommt. In dieser Strasse nämlich lebt Marios Freundin Bianca (Eva Vanicek), die er nun jeden Tag sehen kann. Die Via del Corno ist eine lebhafte Strasse, bevölkert fast ausschliesslich von rechtschaffenen Arbeitern, in der jeder den anderen kennt. In schweren Zeiten helfen die Menschen einander, ohne eine Gegenleistung zu verlangen – eine kleine Ausnahme bildet dabei lediglich die wohlhabende, alte "Signora" (Wanda Capodaglio), die sich menschenfreundlich gibt, zugleich aber stets ihren eigenen Vorteil im Hinterkopf hat. Es ist aber auch die Zeit, in der in ganz Italien der Faschismus auf dem Vormarsch ist. In der Via del Corno terrorisiert vor allem der Buchhalter Carlino (Bruno Berellini) die Menschen und zwingt sie, der "Partei" beizutreten. Zugleich aber formiert sich Widerstand. Vor allem Maciste und sein Freund Ugo (Marcello Mastroianni) wollen sich nicht von den Faschisten drangsalieren lassen. Als eines Nachts der unbescholtene Kaufmann Alfredo (Giuliano Montaldo) von einem faschistischen Schlägertrupp halb tot geprügelt wird, spitzt sich die Situation immer weiter zu. Maciste und seine Freunde wollen der Gewalt nicht länger tatenlos zusehen. Unterdessen nimmt Mario sich Alfredos Frau Milena (Antonella Lualdi) an. Zwischen den beiden entspinnt sich eine zaghafte, von Schuldgefühlen geprägte Liebe. Als Ugo eines Tages erfährt, dass die Faschisten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion unliebsame politische Gegner ermorden wollen, setzen er und Maciste alles daran, dies zu verhindern. Es kommt zu einer dramatischen Verfolgungsjagd, in deren Verlauf Ugo verletzt und Maciste getötet wird. Nach diesem tragischen Zwischenfall schlägt sich auch Mario endgültig auf die Seite der aktiven Antifaschisten. Er weiss, dass er damit nicht nur seine ohnehin ungewisse Zukunft mit Milena, sondern auch sein Leben aufs Spiel setzt.... (ARD Presse)
Kritiken : "Der Film beeindruckt durch eine logisch begründete, innere Geschlossenheit" (Tribüne, Ostberlin)
Anmerkungen: «"Chronik armer Liebesleute" von Carlo Lizzani ("Am Rande der Grossstadt") gilt als ein Meisterwerk des italienischen Neorealismus. Der Film ist eine präzise, atmosphärische Milieu- und Charakterstudie und zugleich ein flammendes politisches Pamphlet. In den Hauptrollen glänzen Gabriele Tinti ("Der Flug des Phoenix"), Marcello Mastroianni ("La Dolce Vita", "Pret á Porter") und Antonella Lualdi ("Gefährliche Nächte", "Wir von der Strasse"). Bei den Filmfestspielen von Cannes 1954 wurde Carlo Lizzani für seine Regieleistung mit dem "Internationalen Preis" ausgezeichnet. » (ARD Presse)

Det stora äventyret

Regie:   Arne Sucksdorff, Schweden - 1953
Regisseur: Arne Sucksdorff - Drehbuch: Arne Sucksdorff - Kamera: Arne Sucksdorff - Musik: Lars Erik Larssen - Schnitt: Arne Sucksdorff - Darsteller: Sigvard Kihlgren - Anders Nohrborg Anders - Arne Sucksdorff Vater - Kjell Sucksdorff Kjell -

Die letzte Brücke

Regie:   Helmut Käutner, Deutschland, Österreich, Jugoslawien - 1953
Produzent: Carl Szokoll - Regisseur: Helmut Käutner - Drehbuch: Helmut Käutner - Norbert Kunze - Kamera: Elio Carniel - Musik: Carl de Groof - Architekt: Otto Pischinger - Darsteller: Zvonko Zungul - Bernhard Wicki Boro - Steffi Schwarz - Maria Schell Helga Reinbeck - Barbara Rütting Militza - Walter Regelsberger - Carl Möhner Martin Berger - Pable Mincic - Robert Meyn - Helmut Käutner verwundeter Landser - Horst Hächler - Franz Eichberger - Fritz Eckhardt - Tilla Durieux -
Kritiken : "Episodenartig fügt sich Impression an Impression, und Stück für Stück rundet sich das Bild der grossen Not und ihrer Ãœberwindung. Die spannend geführte Kamera und die liebevolle Einfühlung in das Wesen der Menschen und ihrer Landschaft machen den Film zu einem Kunstwerk..." (Filmbeobachter) "...stellt endlich wieder den Anschluss an die wichtigsten und besten Produkte der Filmwelt her" (Friedrich Luft, Neue Zeit 1954) "(…) IV. DIE LETZTE BRÃœCKE spielt zwischen deutschen Soldaten und Tito-Partisanen. Keiner von ihnen redet Ideologie. Keiner verkörpert, wie es immer so schön heißt, eine Idee. (Es gibt keinen Menschen, der ganz und gar eine Idee verkörpert – und wenn es doch einen gibt, dann ist das kein Mensch.) V. Das heißt nicht, daß der Film keine große Idee hätte. Es ist die größte aller Ideen: Barmherzigkeit und Liebe. Doch sie wird nicht beredet; sie ist auch nicht selbstverständlicher und lehrreicher Besitz dieser Filmfiguren. Sie wird errungen. Eine deutsche Truppenärztin wird von Partisanen gezwungen, deren Verwundete zu betreuen. Sie weigert sich: Es sind ja die Feinde, meint sie, denen sie dienen, es sind ja die Heckenschützen, meint sie, denen sie dazu verhelfen würde, weiter auf Deutsche zu schießen, vielleicht auf ihren Verlobten … Doch die Verwundeten leiden, und sie hilft. Für den Heilenden gibt es nur eine Pflicht: zu heilen. Und sie sieht, wie die Partisanen verzweifelt für ihr Land kämpfen, sieht ihre verbrannten Dörfer, sieht, daß überall Mütter um ihre Söhne weinen, daß überall Söhne, Väter und Brüder fallen… Jetzt tut sie ganzen Herzens, was sie vordem nur zögernd tat; doch immer wieder versucht sie zu fliehen. Am Ende gerät sie in eine klassische Konfliktsituation: Sie soll Medizin für die Verwundeten holen und kommt durch deutsche Linien; jenseits der Brücke die Partisanen (und ihre Patienten), diesseits die Deutschen (ihr Volk, ihre Freunde, ihr Verlobter) – wohin soll sie, wohin gehört sie? Sie fällt auf der Brücke, mitten zwischen den Feinden. Wer über den Fronten dieser Welt steht, gerät in dieser Welt leicht zwischen die Fronten. Die Brücke zwischen Volk und Volk ist noch die allerletzte nicht – die letzte Brücke, zwischen dieser Welt des Hasses und jener andern, ist der Tod. VI. Ein Thema der heißen Eisen. Käutner gestaltet es, als hätten wir das in Deutschland schon immer gekonnt. Französische Kunst der Atmosphäre – Käutner kann’s auch. Amerikanische Perfektion – Käutner bewältigt es. Italienische Wirklichkeitsnähe – Käutner packt genau so zu. Er tut es, ohne zu imitieren, auf scheinbar mühelose Art. Sein Film wirkt nirgends angestrengt, wie sonst die meisten, selbst die guten deutschen Filme. Die Angestrengtheit ist ein Zeichen ihrer Unvollkommenheit. Das Vollkommene wirkt mühelos. VII. Nicht, daß dieser Film vollkommen wäre. Nicht, daß er keine Schwächen hätte. Doch ich sehe keinen grundsätzlichen Rangunterschied zwischen diesem Film und einem Werk von Litvak, Renoir oder Reed. Damit aber ist der Anschluß des deutschen Films an die Weltproduktion besiegelt. Drei Dinge machen ihn zum besten Film unseres interessantesten Regisseurs. Das erste ist die Form: die Verbindung von realistischer Präzision und symbolischer Ãœberhöhung, von schlichter Echtheit und optischem Glanz. Das zweite ist das Ethos dieses Films: die Idee, die ganz und gar Gestalt wird. Und das dritte ist die Darstellung. VIII. Maria Schell war nie so hinreißend. Sie war meistens liebenswert und manchmal bezaubernd. Aber das unsichtbare, doch unverkennbare Zeichen der Meisterschaft, das allein einen Darsteller zum großen Schauspieler macht, wird erst hier ganz deutlich. Eine große Entdeckung: Bernhard Wicki als Partisan. Er wird im Film seinen Weg gehen. Barbara Rütting, gescheit und vital, und Tilla Durieux, gespenstisch und erschütternd, ragen aus der Fülle wohlgelungener Nebenrollen. Der Film hat etwas, das uns sehr selten ist: Würde. Bei uns verwechselt man Würde meist mit Korrektheit oder mit Pomp. IX. Unter den ernsthaften deutschen Nachkriegsfilmen, von den vielzitierten Ausnahmen abgesehen, gab es drei Sorten. Die einen wußten nicht, was sie wollten, waren aber fest entschlossen dazu. Die anderen wußten zwar, was sie sollten und was eigentlich wünschenswert wäre, wollten es aber nicht. (Sondern plätscherten lieber halb verlegen und halb verbissen herum.) Die dritten wußten, was sie wollten und sollten, versuchten es auch, konnten es aber nicht. DIE LETZTE BRÃœCKE weiß, was sie will, tut, was Deutschlands Film sollte, und kann es auch. (…)" Gunter Groll in: Süddeutsche Zeitung (München), 6.1.1954. "(…) Die Fülle des dramatischen Geschehens, die Konflikte der einzelnen Menschen, die niemals „privat“ werden, die drängenden, unheimlichen Spannungen des Guerillakrieges und die stillen, nicht weniger erregenden Augenblicke der seelischen Spannungen – das ist von Käutner so meisterhaft getroffen, wie Luft, Weite und karge, steinige Wildheit der jugoslawischen Landschaft. Es hat eine Dichtheit, eine so wirkliche Nähe, daß man sich unwillkürlich duckt, wenn die Schüsse peitschen und immer wieder den Atem anhält. Und in der Erzeugung dieser Dichtheit gibt der Kameramann Elio Carniel seinem Regisseur nichts nach, er schuf unvergeßliche Bilder und unvergeßliche – ungeschminkte – Gesichter. Wenn man von einer Schauspielerin behaupten kann, daß sie die Rolle ihres Lebens spielt, so muß man es hier von Maria Schell sagen. Diese uneitelste, sensitivste und wahrhaftigste Schauspielerin erreicht eine Stärke des Ausdrucks und der persönlichen Ausstrahlung, die kaum zu übertreffen ist. Man erlebt das Wunder des absoluten „Aufgehens“ in einer Rolle. (…)" Edith Hamann in: Filmblätter (Berlin), Nr. 7, 19.2.1954.

From Here to Eternity

(Verdammt in alle Ewigkeit), Regie:   Fred Zinnemann, USA - 1954
Produktion: Columbia Pictures Corporation - Produzent: Buddy Adler - Regisseur: Fred Zinnemann - Drehbuch: Daniel Taradash - Nach einer Vorlage von: James Jones novel - Kamera: Burnett Guffey - Musik: George Duning - Schnitt: William A. Lyon - Architekt: Gary Odell - Set Decoration: Frank A. Tuttle - Kostümbild: Jean Louis - Maskenbildner: Helen Hunt - Darsteller: Philip Ober Captain Dana Holmes - Jack Warden Cpl. Buckley - Mickey Shaughnessy Sgt. Leva - Harry Bellaver Mazzioli - George Reeves Sgt. Maylon Stark - John Dennis Sgt. Ike Galovitch - Tim Ryan Sgt. Pete Karelsen - Barbara Morrison Mrs. Kipfer - Kristine Miller Georgette - Claude Akins Sgt. Baldy Thom - Ernest Borgnine Sgt. Fatso Judson - Donna Reed Alma Lorene - Montgomery Clift Robert E. Lee Prewitt - Burt Lancaster Sgt. Milton Warden - Frank Sinatra Angelo Maggio - Deborah Kerr Karen Holmes -
Inhaltsangabe : Im Sommer 1941 in der US-Kaserne Schofield, Hawaii ist Robert Lee Prewitt in seiner Einheit auf Pearl Harbour den Schikanen von Captain Holmes ausgesetzt, der ihn in seine Boxstaffel zwingen will ...
Sein Captain Dana Holmes hat viel mit Robert Leee Prewitt vor: Er will befördert werden und der Weg scheint nur über seine erfolg- und siegreiche Boxstaffel zu führen. Da Prewitt früher ein begabter Boxer war, will er ihn dafür rekrutieren. Allerdings hat Prewitt die Boxhandschuhe inzwischen an den Nagel gehängt, nachdem er bei einem Trainingskampf seinen Sparringspartner blind geschlagen hat.
Holmes will sich damit nicht abfinden und lässt Prewitt schleifen. Der Geschundene erträgt jedoch alle Schikanen. Trost sucht er bei Lorene, die er in einem Bordell kennengelernt hat. Sergeant Milton Warden sieht sich das alles aus der Distanz an. Der Stellvertreter von Holmes hat nämlich heimlich ein Verhältnis mit dessen Frau Karen, allerdings unter strengster Geheimhaltung, da ihm sonst das Militärgefängnis droht. Als Prewitts Freund Maggio in einem Straflager zu Tode geprügelt wird, tötet Prewitt den verantwortlichen Sergeant Judson. Prewitt desertiert und versteckt sich - da greifen die Japaner Pearl Harbour an ... (ARTE Presse)
Kritiken : "Ein Klassiker unter den US-Militär- und Antikriegsfilmen" (Kronenzeitung)

"Das ist ein unbequemer Film. Denn er plätschert nicht an der Oberfläche dahin, sondern geht in die Tiefe. Er unterhält nicht sanft und angenehm, sondern packt und erschüttert. Und er sagt Wahrheiten, die bisher noch kaum ein Film zu sagen gewagt hat... ein aufwühlendes Erlebnis. Denn zur Problematik des Stoffes gesellt sich eine formale Meisterschaft - an der auch die Darsteller teilhaben -, die der Aussage erst ihre volle Gültigkeit und Wirkung verleiht." (Filmberater)

"Zinnemann's flat direction does produce its dull moments, through one can only dream what Minnelli say might habe made of the steamy melodrama" (GA in Time Out)

"Bemerkenswerte Filmadaptation des berühmten gleichnamigen Romans von James Jones durch Fred Zinnemann: in der atmosphärisch sicheren Zeichnung (mit den sozialkritischen Aspekten) geben die Darsteller (Montgomery Clift, Frank Sinata, Burt Lancaster) eine dichte Menschenschilderung." (**/lhg)

"Von den 8 OSCARS, die das meisterliche Militärdrama holte, ging einer an Frank Sinatra, der seine erste ernste Rolle als Prewitts Freund mit Bravour absolvierte. Die (damals) recht freizügige Szene mit Lancaster und Kerr am Strand schrieb Filmgeschichte." (tele)

"Fred Zinnemanns vielfach ausgezeichnete und unvergessliche Bestseller-Verfilmung des Romans von James Jones ist einer der besten "Männerfilme" Hollywoods und beeindruckt besonders mit psychologisch scharf herausgearbeiteten Charakteren und brillanten schauspielerischen Leistungen von Burt Lancaster, Montgomery Clift, Frank Sinatra (Oscar!) und Deborah Kerr" (mediabiz.de)

"... Unvergessen bleibt eine der längsten Liebesszenen der Filmgeschichte, als Burt Lancaster und Deborah Kerr, von den Wellen des Ozeans umspült, die Welt um sich herum vergessen." (prisma.de)

«Die vielfach ausgezeichnete Verfilmung des Bestsellers von James Jones durch Fred Zinnemann - einer der besten Männerfilme der Hollywoodproduktion.» (Lexikon des Internationalen Films)
Anmerkungen: «Für den legendären Sänger, Entertainer und Schauspieler Sinatra bedeutete diese Rolle und der Oscargewinn als bester Nebendarsteller ein grandioses Comeback nach einer Durststrecke, die von beruflichen und privaten Krisen überschattet war.

13 Nominierungen konnte "Verdammt in alle Ewigkeit" auf sich vereinen, am Ende realisierten sich acht Trophäen: Neben Sinatra bekamen Zinnemann, Daniel Taradash (adaptiertes Drehbuch), Burnett Guffey (Kamera), Donna Reed (Nebendarstellerin), William Lyon (Schnitt) und John P. Livadary einen Oscar. "Columbia"-Produzent Buddy Adler konnte ihn für den jahresbesten Film entgegennehmen. Für Frank Sinatra und seinen Regisseur kam jeweils ein "Golden Globe" dazu.

"Verdammt in alle Ewigkeit" war erst der zweite Film in der Geschichte der Academy Awards, der acht Oscars erhielt. Vor ihm gelang das nur "Vom Winde verweht". Weil Hauptdarsteller Montgomery Clift, nominiert als bester Schauspieler, leer ausging, erhielt er als Trost eine Mini-Trompete.

Es war ein typischer Zinnemann-Film mit typischen Zinnemann-"Helden". In einem Interview mit Eckhart Schmidt sagte Zinnemanns Sohn Tim, ein erfolgreicher Regisseur und Produzent: "Ich glaube, es gibt ein Thema, das ihn von Film zu Film beschäftigte, das eines Mannes oder einer Frau, die gegen ein System ankämpfen, aus ihrer Überzeugung heraus, egal, ob sie richtig oder falsch ist.Dieses Thema wiederholt sich in 'High Noon', in 'Ein Mann für jede Jahreszeit' und auch in 'Verdammt in alle Ewigkeit', wenn sich Montgomery Clift weigert zu boxen"( aus "Fred Zinemann - Der Mann, der 'High Noon' machte").

Romanautor James Jones erlebte den Angriff auf Pearl Harbor und die Schlacht um Guadalcanal als Soldat mit - Erfahrungen, die er literarisch verarbeitete. Der Roman "Verdammt sind sie alle" war 1951 erschienen: der erste Teil seiner berühmten Trilogie, die 1962 mit "Insel der Verdammten" fortgesetzt wurde. Den dritten Band - "Die Heimkehr der Verdammten" konnte er nicht vollenden, die letzten drei Kapitel wurden nach Tonbandaufnahmen und Aufzeichnungen fertiggestellt. "Verdammt sind sie alle" kam 1979 auch als Miniserie auf den Bildschirm (Regie: Buzz Kulik).» (BR Presse)

"Filming a book so openly scathing about the peacetime army was regarded by many as foolhardy if not downright subversive." (Fred Zinnemann, cit. Diagonale)

«"Verdammt in alle Ewigkeit" wurde im Jahr 1954 mit acht Oscars ausgezeichnet, unter anderem in den Kategorien "Beste Regie" und "Beste Kamera". Darüber hinaus erhielt der Film zwei Golden Globes und Regisseur Fred Zinnemann erhielt im selben Jahr beim Filmfestival Cannes einen Spezialpreis. Der in Österreich geborene Regisseur Fred Zinnemann war zunächst 1929 in Berlin als Kameraassistent bei einem Stummfilm mit Marlene Dietrich tätig. 1929 ging er nach Hollywood und arbeitete dort als Regieassistent und Kurzfilmregisseur. Für seinen dritten Kurzfilm, "That Mothers Might Live", erhielt er 1939 seinen ersten Oscar. In den 40er Jahren wandte er sich schließlich dem Spielfilm zu. Während des Zweiten Weltkriegs entstand unter anderem "Die Gezeichneten", der mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde. Der Film "Zwölf Uhr mittags" erhielt 1953 vier Oscars und brachte Zinnemann die von der New Yorker Filmkritik verliehene Auszeichnung für den besten Regisseur des Jahres ein.
Fred Zinnemann wurde insgesamt fünfmal mit einem Oscar ausgezeichnet und weitere sechs Male nominiert. Er gilt als einer der besten Regisseure des 20. Jahrhunderts.
Mit dieser bereits frühen Anerkennung als Filmemacher konnte Fred Zinnemann die besten Schauspieler der Zeit um sich versammeln. Auch der 1915 in New Jersey geborene weltbekannte Sänger Frank Sinatra begann seine Filmkarriere bei ihm, als er Probleme mit seiner Stimme bekam. 1952 bewarb er sich für eine Rolle, in die er alle Hoffnungen legte, um seiner Karriere zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen: die des Angelo Maggio in "Verdammt in alle Ewigkeit". Fred Zinnemann war jedoch zunächst nicht bereit, die Rolle an Frank Sinatra zu vergeben, und ließ sich erst überzeugen, als der Sänger auf Probeaufnahmen bestand. Sinatra bekam nicht nur die Rolle, sondern prompt dafür auch 1954 den Oscar als bester Nebendarsteller.
Der 1920 in Nebraska geborene Montgomery Clift drehte 1948 seinen ersten Film "Western Red River" unter der Regie von Howard Hawks, in dem er an der Seite von John Wayne auftrat. Seine erste Oscarnominierung erhielt Clift allerdings für seine Rolle in Zinnemanns "Die Gezeichneten" aus demselben Jahr. Für die Rolle des Soldaten Prewitt in "Verdammt in alle Ewigkeit", war Montgomery Clift inzwischen zum dritten Mal für einen Oscar nominiert...» (ARTE Presse)

Jigoku mon

(Das Höllentor, Das Tor zur Hölle), Regie:   Teinosuke Kinugasa, Japan - 1953
Regisseur: Teinosuke Kinugasa - Drehbuch: Teinosuke Kinugasa - Masaichi Nagata - Darsteller: Kazuo Hasegawa - Machiko Kyo - Isao Yamagata - Yataro Kurokawa - Kôtarô Bandô - Jun Tazaki - Koreya Senda - Masao Shimizu -

Knights of the Round Table

(Die Ritter der Tafelrunde), Regie:   Richard Thorpe, USA, Grossbritannien - 1953
Produktion: Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) - Produzent: Pandro S. Berman - Regisseur: Richard Thorpe - Drehbuch: Talbot Jennings - Noel Langley - Jan Lustig - Story : Thomas Malory - Alfred Tennyson - Kamera: Stephen Dade - Freddie Young - Musik: Miklós Rózsa - Schnitt: Frank Clarke - Darsteller: Maureen Swanson Elaine - Robert Taylor Sir Lancelot - Felix Aylmer Merlin - Ava Gardner Königin Guinevere - Gabriel Wolf Parzival - Mel Ferrer König Artus - Anne Crawford Morgan Le Fay - Stanley Baker Sir Modred -
Inhaltsangabe : England um 500. Der Edelmann Lancelot bricht auf, um sich dem berühmten Ritter Artus von Pendragon anzuschliessen, der die verfeindeten Stämme des Landes in einem vereinten Königreich befrieden will. Unterwegs gerät Lancelot in einen Hinterhalt, dem er mit Hilfe eines Fremden entkommt. Der tapfere Helfer ist niemand anderer als Artus selbst. Sie werden bald zu engen Vertrauten im Kampf gegen die Truppen von Artus' stärkstem Rivalen, seinem Schwager Modred. In einer wagemutigen Schlacht bezwingen sie schliesslich dessen überlegene Truppen. Artus wird zum ersten König ernannt. Auf dem Weg zur Krönungszeremonie in Camelot befreit Lancelot das gefangen gehaltene Burgfräulein Genever. Artus macht sie zur Königin, doch ihr Herz gehört Lancelot. Das nutzt der aufrührerische Modred für eine Verschwörung. Als Genever Lancelot heimlich in seiner Kammer besucht, werden sie von Modred überrascht. Er fordert Artus auf, Lancelot als Hochverräter zu verurteilen. Damit kann er seinen Widersacher entscheidend schwächen. Artus, der mit seiner Tafelrunde eine Politik der Ideale und des Friedens verfochten hat, rettet Lancelot vor der Todesstrafe. Lancelot muss jedoch mit seiner Frau Elaine in die Verbannung. Genever geht in ein Kloster. Modred nutzt Artus' geschwundene Autorität und löst einen Krieg aus, der erneut das Land verwüstet. Lancelot kehrt zurück, um Artus zu helfen, doch er kommt zu spät.... (BR Presse)
Kritiken : "Spezialisten für mittelalterliche Literatur werden sich ob dieser aufwendigen, prominent besetzten Hollywood-Verfilmung der Artussage natürlich die Haare raufen. Davon abgesehen ist der Film ein handwerklich glänzend gemachtes Stück Unterhaltungskino, das mit viel Ritter-Romantik, Edelmut und Kampfgetümmel für Kurzweil sorgt und optisch einiges zu bieten hat." (Lexikon des Internationalen Films)
Anmerkungen: "Hintergrundinformationen:
Mit "Die Ritter der Tafelrunde" inszenierte Hollywood-Regisseur Richard Thorpe (1896 - 1991) einen opulent ausgestatteten Genreklassiker, "ein handwerklich glänzend gemachtes Stück Unterhaltungskino, das mit viel Ritter-Romantik, Edelmut und Kampfgetümmel für Kurzweil sorgt und optisch einiges zu bieten hat" (Lexikon des Internationalen Films).
Richard Thorpe nahm die Legende um den Keltenkönig Artus zur Vorlage für ein farbenprächtiges Historienstück, das nicht nur durch die aufwändigen Massen-Szenen der Ritterschlachten, sondern auch durch komödiantische Momente überzeugt. "Die Ritter der Tafelrunde" war der erste Film, den MGM im damals neuen Breitwandformat drehte. In Robert Taylor und Ava Gardner hatte er eines der schönsten und fotogensten Filmpaare der Kinogeschichte zur Verfügung." (BR Presse)

Die Legende um den Keltenkönig Artus, die schon im Mittelalter eine Renaissance erlebte, inspirierte zahlreiche Verfilmungen. Richard Thorpe - "Tarzans Rache" (1939), "Lassie in Not" (1949) - nahm sie zur Vorlage für ein farbenprächtiges Historienstück, das nicht nur durch die aufwendigen Massenszenen der Ritterschlachten, sondern auch durch komödiantische Momente überzeugt. Dabei ist der Film der zweite Teil einer Ritter-Trilogie, die mit "Ivanhoe - Der schwarze Ritter" (1952) ihren Anfang nahm und mit "Liebe, Tod und Teufel" (1955) beendet wurde. "Die Ritter der Tafelrunde" war zudem der erste Film, den MGM im damals neuen Breitwandformat drehte.
In Robert Taylor (1911 - 1969) und Ava Gardner - sie starb am 25.Januar 1990 im Alter von 67 Jahren - hatte Thorpe ein atemberaubend schönes Paar zur Verfügung. Thorpe wurde in Cannes 1954 für den "Grand Prize of the Festival" nominiert. Hollywood-Regisseur Richard Thorpe (1896 - 1991) gehörte mit über 180 Filmtiteln in 43 Jahren (von 1924 - 1967) zu den produktivsten Regisseuren der Goldenen Ära Hollywoods. Dabei sind ihm neben solider Routinearbeit auch einige Kino-Highlights und Blockbuster gelungen - so vor allem die eleganten romantischen Ritterfilme mit seinem Lieblingsstar Robert Taylor "Ivanhoe - Der schwarze Ritter", "Die Ritter der Tafelrunde " und "Liebe, Tod und Teufel". Auf insgesamt sieben gemeinsame Filme hat es das erfolgreiche Team Thorpe-Taylor gebracht. (Arte Presse)

Kärlekens Bröd

Regie:   Arne Mattsson, Schweden - 1953
Produktion: Nordisk Tonefilm - Regisseur: Arne Mattsson - Drehbuch: Volodja Semitjov - Story : Peder Sjögren - Kamera: Sven Thermaenius - Musik: Sven Sköld - Darsteller: Nils Hallberg Tom - Erik Hell Pfadfinder - Sissi Kaiser Lunnaja - Dagny Lind Mutter - Lennart Lindberg Erzähler - Yngve Nordvall Orthodoxer Priester - Georg Rydeberg Ledin - Folke Sundquist Gefangener -

Le grand jeu

Regie:   Robert Siodmak, Frankreich - 1953
Regisseur: Robert Siodmak - Drehbuch: Charles Spaak - Nach einer Vorlage von: Jacques Feyder - Kamera: Michel Kelber - Darsteller: Gérard Buhr - Gina Lollobrigida - Jean-Claude Pascal - Arletty - Raymond Pellegrin - Peter van Eyck - Jean Témerson - Jean Hébey - Lila Kedrova -

Little Boy Lost

Regie:   George Seaton, USA - 1953
Regisseur: George Seaton - Drehbuch: Marghanita Laski - George Seaton - Kamera: George Barnes - Architekt: Henry Bumstead - Darsteller: Bing Crosby - Claude Dauphin - Christian Fourcade - Gabrielle Dorziat - Nicole Maurey - Colette Deréal - Georgette Anys - Henri Letondal - Michael Moore - Peter Baldwin -

Maddalena

Regie:   Augusto Genina, Italien, Frankreich - 1954
Regisseur: Augusto Genina - Drehbuch: Augusto Genina - Alessandro De Stefani - Pierre Bost - Kamera: Claude Renoir - Darsteller: Liliana Gerace - Leonello Zanchi - Dianora Veiga - Vando Tress - Valentine Tessier - Assunta Radico - Isa Querio - Francesco Penza - Germana Paolieri - Felice Minotti - Lia Lena - Valerie French - Angiola Faranda - Bianca Doria - Patrizia De Filippo - Vittorio Braschi - Rosario Borelli - Paoletta Bastianelli - Lorena Berg Prostituierte - Jacques Sernas Giovanni Belloni - Folco Lulli - Charles Vanel Giovanni Lamberti - Gino Cervi Don Vincenzo - Märta Torén Maddalena -

Monsieur Ripois

(Liebling der Frauen), Regie:   René Clément, Frankreich - 1954
Produktion: Transcontinental Film Productions, London - Produzent: Paul Graetz - Produktionsleiter: Vincent Permane - Léopold Schlosberg - Regisseur: René Clément - Regieassistent: Claude Clément - Léonard Keigel second assistant director (AKA Leonard Keigl) - Roger Good third assistant director (/xx/) - Drehbuch: Raymond Queneau (dialogue) - René Clément - Nach einer Vorlage von: Louis Hémon (novel) (AKA Louis Hemon) - Kamera: Oswald Morris - Schwenker: Freddie Francis camera operator (AKA Freddy Francis) - Musik: Roman Vlad - Schnitt: Vera Campbell (/xx/) - Françoise Javet (AKA Francoise Javet) - Architekt: Ralph W. Brinton (AKA Ralph Brinton) - Kostümbild: Ralph W. Brinton (AKA Ralph Brinton) - Darsteller: Arthur Howard Priest (/xx/) - Eileen Way 1st Landlady (/xx/) - Bette Vivian Maid (/xx/) - Harry Towb Stewart (/xx/) - Bill Shine Pub Barman (/xx/) - Eric Pohlmann Boarding House Proprietor (/xx/) - Judith Nelmes Marcelle, 2nd Landlady (/xx/) - Martin Benson Art (/xx/) - Gérard Philipe André Ripois - Valerie Hobson Catherine Ripois - Joan Greenwood Norah - Percy Marmont Catherine's Father (/xx/) - Margaret Johnston Anne - Natasha Parry Patricia - Germaine Montero Marcelle - Julie Anslow Maisie Smith (/xx/) - Mae Bacon Mrs. Rose (/xx/) - Monica McLeod Nurse (/xx/) - John Boston Best Man (/xx/) - Gerald Campion Harry (/xx/) - Beryl Cooke Kind Typist (/xx/) - Beryl Cooke Kind Typist (/xx/) - David Coote Richard (/xx/) - Diana Decker Diana (/xx/) - Margot Field Doris Braddock (/xx/) - Richard Hart Pupil (/xx/) - Paul Huson Golf Caddy (/xx/) -
Inhaltsangabe : André Ripois, ein in London lebender Franzose, ist ein Frauenheld und Flaneur, der seine Tage mit Streifzügen durch den Großstadtdschungel verbringt. Dabei ist er mit Catherine verheiratet, einer reichen Engländerin. Als diese sich von ihm trennen will, auszieht und in Edinburgh die Scheidung plant, ist es André gerade recht; schon seit längerem arbeitet er daran, Catherines Freundin Patricia für sich zu gewinnen.

Als diese eines Tages zu Besuch in London ist, täuscht André ein Essen zu dritt vor, um Patricia zu sich nach Hause zu locken. Patricia, welche noch nichts von der bevorstehenden Scheidung weiß, geht in die Falle. Bei Kerzenlicht und Champagner versucht André, Patricia durch vollkommene Ehrlichkeit zu erobern, und erzählt ihr seine tumultuösen Frauengeschichten. Zuerst gab es Anne, seine Chefin auf der Arbeit. Er verließ sie für Norah, eine junge und unschuldige Frau, welcher er vortäuschte, bald viel Geld zu erben und sie heiraten zu wollen, um dann von einem Tag auf den anderen spurlos zu verschwinden. Zwei Tage lang schlief er auf der Straße, bis die Prostituierte Marcelle ihn zu sich nahm und für ihn sorgte. Als es ihm dann zu viel wurde, haute er wieder ab. Er etablierte sich in einer kleinen Wohnung und fing an, französische Literatur zu unterrichten. Bis eines Tages dann Catherine, die Mutter eines seiner Schüler, hereinspazierte …

Inbrünstig behauptet André, dass mit Patricia alles anders sei, er erst jetzt wisse, was wahre Liebe ist. Doch wie soll sie ihm glauben, hat er doch schon so viele Frauen betrogen. Patricia lässt sich nicht so leicht überzeugen und will gehen. Da greift André zu einem gefährlichen Mittel, um sie von der Wahrhaftigkeit seiner Liebe zu überzeugen... (Arte Presse)
Kritiken : "Potentes Portrait eines einsamen Verführers" (tele 11/2018)

Piatka z ulicy Barskiej

Regie:   Aleksander Ford, Polen - 1953
Regisseur: Aleksander Ford - Regieassistent: Zbigniew Kuzminski - Hubert Drapella - Andrzej Wajda - Drehbuch: Aleksander Ford - Kamera: Karol Chodura - Jaroslav Tuzar - Kamera Assistent: Jerzy Lipman - Musik: Kazimierz Serocki - Schnitt: Halina Kubik - Wieslawa Otocka - Architekt: Anatol Radzinowicz - Set Decoration: Marek Iwaszkiewicz - Kostümbild: Teresa Roszkowska - Darsteller: Wlodzimierz Skoczylas Franek Kruk - Mieczyslaw Stoor Marek Koziol - Kazimierz Opalinski Machinist - Marian Rulka Zbyszek Moczarski - Tadeusz Lomnicki Lutek Kozlowski - Andrzej Kozak Jacek Siwicki - Tadeusz Janczar Kazek Spokorny - Aleksandra Slaska Hanka -

Solange du da bist

Regie:   Harald Braun, Deutschland - 1953
Regisseur: Harald Braun - Darsteller: O.W. Fischer - Brigitte Horney - Hardy Krüger - Walter Richter - Maria Schell - Mathias Wieman -

The living desert

(Die Wüste lebt), Regie:   James Algar, USA - 1953
Produzent: Walt Disney - Regisseur: James Algar - Drehbuch: James Algar - Winston Hilber - Jack Moffitt - Ted Sears -

Velikij voin Albanii Skanderbeg

(Skanderbeg - Ritter der Berge), Regie:   Sergej Jutkevich, AL, UdSSR - Sowjet Union - 1953
Regisseur: Sergej Jutkevich - Darsteller: Aleksandr Vertinskij - Akaki Khorava Skanderbeg - Besa Imami Donika - Vera Andjaparidze Dafina -

Cannes Filmfestival 1954 Program

Sorry, we actually have no further information on the 1954 Cannes Filmfestival.