Locarno - Filmfestival 2003

56. Film Festival von Locarno


vom 6. bis 16. August 2003

Reihe: Spec

C'est arrivé en plein jour

(Es geschah am hellichten Tag), Mise en scène:   Ladislao Vajda, Suisse, Allemagne, Espagne - 1958
Production: Praesens-Film AG, Zürich - CCC-Filmkunst Berlin - Metteur en scène: Ladislao Vajda - Scénariste: Friedrich Dürrenmatt - Directeur de la Photographie: Heinrich Gärtner - Musique: Bruno Canfora - Direction artistique: Max Röthlisberger - Acteurs: Gert Fröbe Schrott - Berta Drews Frau Schrott - Max Haufler - Siegfried Lowitz Kommissar Henzi - Traute Carlsen - Heinz Rühmann Kommissar Matthäi - Maria Rosa Salgado Frau Heller - Michel Simon Jacquier - Sigfrit Steiner - Ewald Balser Manz - Anita von Ow Annemarie Heller, ihre Tochter - Margrit Winter Frau Moser - Barbara Haller Ursula, ihre Freundin - Heinrich Gretler Polizeikommandant -
Sommaire (en Allemand): n einem Wald in der Nähe einer Straße, die in den schweizerischen Kanton Graubünden führt, wird ein ermordetes Mädchen gefunden. Die Polizei ist nervös, denn zwei ähnliche Morde, die vor einigen Jahren verübt worden waren, konnte sie bisher nicht aufklären. Der Hausierer Jacquier (Michel Simon) wird sofort der Tat verdächtigt, obwohl er selbst die Polizei auf die Leiche des Mädchens aufmerksam gemacht hatte. Im Gegensatz zu Kommissar Henzi (Siegfried Lowitz) ist Kommissar Matthäi (Heinz Rühmann) von Jacquiers Unschuld überzeugt. Er erinnert sich an eine Zeichnung des ermordeten Kindes, auf der kleine stachelige Bälle, ein sehr großer Mann und ein Auto zu erkennen waren. Es könnten Trüffel sein, die ein Mann mit einem Auto dem Opfer geschenkt hat. Matthäi mietet eine Tankstelle an der Straße, die in den Kanton Graubünden führt. Er nimmt die junge Frau Heller (Maria Rosa Salgado) und ihr Töchterchen Annemarie (Anita von Ow) als "Köder" ins Haus. Aber sind seine Schutzmaßnahmen für das Kind ausreichend? Dann wird Annemarie eines Tages von einem Fremden angesprochen ... (ZDF Presse)
Critiques (en Allemand): "Ein subtiler, dichter Kriminalfilm aus der Schweizer Provinz, mit Starbesetzung " (Gong-Filme) "Krimiklassiker nach Friedrich Dürrenmatt" (Tagesanzeiger) "Atmosphärisch und excellent gespielt" (TV Spielfilm 14/2008)
Remarques géneraux: "Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt, der besonders mit "Der Besuch der alten Dame" sowie mit den beiden Kriminalromanen "Der Richter und sein Henker" und "Der Verdacht" bekannt wurde, schrieb die Originalstory für den Film "Es geschah am hellichten Tag" als Auftragsarbeit. Seinen späteren vielschichtigen Kriminalroman nannte er "Das Versprechen". Der Stoff hat bis heute nichts von seiner Faszination auf Filmemacher verloren. Bei den Filmfestspielen in Cannes 2001 legte Schauspieler-Regisseur Sean Penn eine Neuverfilmung mit Jack Nicholson vor, die den Stoff in die Vereinigten Staaten transportiert - "The Pledge". In dem Klassiker von 1958 spielt der große deutsche Charakterdarsteller Heinz Rühmann die Rolle des trickreichen Kommissars." (ZDF Presse)

Hyènes

Mise en scène:   Djibril Diop Mambety, Suisse, France, SN - 1992
Metteur en scène: Djibril Diop Mambety - D'après : Friedrich Dürrenmatt Der Besuch der alten Dame - Acteurs: Ami Diakhate Linguere Ramatou - Mansour Diouf Dramaan Drameln - Kaoru Egushi - Mahouredia Gueye Bürgermeister -

La promesse

(The Pledge), Mise en scène:   Sean Penn, USA - 2001
Metteur en scène: Sean Penn - Scénariste: Jerzy Kromolowski - D'après : Friedrich Dürrenmatt Das Versprechen - Directeur de la Photographie: Chris Menges - Musique: Hans Zimmer - Klaus Badelt - Montage: Jay Cassidy - Acteurs: Taryn Knowles Ginny Larsen - Benicio del Toro Toby Jay Wadenah - Aaron Eckhart Stan Krolak - Jack Nicholson Jerry Black - Vanessa Redgrave Annalise Hansen - Michael O Duane Larsen - Helen Mirren Doctor - J.J. McColl Real Estate Agent - Costas Mandylor Monash Deputy - Nels Lennarson Hank - Robin Wright - Kathy Jensen Store Clerk - Shawn Henter Bus Driver - Adrien Dorval Sheriff (AKA P. Adrien Dorval) - Wendy Donaldson Resort Owner (AKA Wendy Morrow Donaldson) - Dale Dickey Strom - Beau Daniels Rudy - Patricia Clarkson Margaret Larsen - Harry Dean Stanton Floyd Cage - Sam Shepard Eric Pollack -

Meurtre sur le pont

(Der Richter und sein Henker), Mise en scène:   Maximilian Schell, Allemagne, Italie, USA - 1975
Producteur: Arlene Sellers - Maximilian Schell - Producteur exécutif: Alex Winitsky - Metteur en scène: Maximilian Schell - Scénariste: Friedrich Dürrenmatt - Bo Goldman - Maximilian Schell - D'après : Friedrich Dürrenmatt - Directeur de la Photographie: Roberto Gerardi - Ennio Guarnieri - Klaus König - Musique: Ennio Morricone - Montage: Dagmar Hirtz - Direction artistique: Mario Garbuglia - Acteurs: Otto Ryser Blatter - Toni Roth Alte Dame - Wieland Liebske Taxifahrer - Margarete Schell von Noe Frau Schönler - Norbert Schiller Dr. Hungertobel - Robert Shaw Richard Gastmann - Donald Sutherland - Jon Voight Walter Tschanz - Pinchas Zukerman Violinist - Martin Ritt Kommissar Bärlach - Helmut Qualtinger von Schwendi - Anton Netzer Dr. Schallert - Jacqueline Bisset Anna Crawley - Willy Hügli Clenin - Rudolf Hunsperger Wachmann - Edy Hubacher Wachmann - Gabriele Ferzetti Dr. Lutz - Friedrich Dürrenmatt Friedrich - Lil Dagover Frau Gastmann - Guido Cerniglia Coroner - Rita Calderoni Nadine - Kathrin Brunner Cleaning Girl -
Critiques (en Allemand): "Der von Maximilian Schell ambitioniert umgesetzte Thriller trifft den Gehalt von Dürrenmatts Buchvorlage nur zum Teil. Das interessante Darstelleraufgebot, Gastauftritte von Dürrenmatt und Donald Sutherland (als Leiche) geben dieser Literaturverfilmung aber einen besonderen Reiz." (tele)

To kill a mockingbird

Mise en scène:   Robert Mulligan, USA - 1962
Production: Universal Pictures - Producteur: Alan J. Pakula - Metteur en scène: Robert Mulligan - Scénariste: Horton Foote - D'après : Harper Lee Roman - Directeur de la Photographie: Russell Harlan - Musique: Elmer Bernstein - Direction artistique: Henry Bumstead - Acteurs: Estelle Evans Calpumia - Alice Ghostley - Phillip Alford Jem - John Megna - Gregory Peck Atticus Finch - Brock Peters Tom Robinson - Mary Badham Scout - Collin Wilcox Mayella - James Anderson Bob Ewell -
Critiques (en Allemand): "menschlich bewegend und sehenswert" (Lexikon des Internatinalen Films)
"Oscargekröntes Meisterwerk des sozialen Engagements" (tele 32/2011)

La Rancune

(The Visit), Mise en scène:   Bernhard Wicki, France, Allemagne, Italie - 1964
Metteur en scène: Bernhard Wicki - Scénariste: Ben Barzman - D'après : Friedrich Dürrenmatt - Directeur de la Photographie: Armando Nannuzzi - Musique: Hans-Martin Majewski - Direction artistique: Léon Barsacq - Acteurs: Eduardo Cianelli - Irina Demick Anya - Anthony Quinn Serge Miller - Paolo Stoppa Der Arzt - Romolo Valli Der Anstreicher - Hans Christian Blech Polizeihauptmann Dobrik - Valentina Cortese Mathilde Miller - Claude Dauphin Obergerichtsrat Bardick - Ernst Schröder Der Bürgermeister - Jacques Dufilho Polizist Fisch - Ingrid Bergman Karla Zachanassian -
Sommaire (en Allemand): Die Millionärin Karla Zachanassian (Ingrid Bergman), durch Heirat zu einer der reichsten Frauen der Welt avanciert, hat nach 20 Jahren Abwesenheit ihren Besuch in Güllen, einer Stadt irgendwo auf dem Balkan, angekündigt. Die Bewohner der heruntergekommenen Kleinstadt, allen voran der Bürgermeister (Ernst Schröder), erhoffen sich finanzielle Unterstützung von der früheren Tochter der Stadt, die, so munkelt man, auch noch alte Gefühle für ihren damaligen Schwarm, den Lebensmittelhändler Serge Miller (Anthony Quinn), hegen dürfte. Er vor allem soll Karla umschmeicheln und sie zu einer Spende für die Stadt, in der alle Industriebetriebe nach und nach geschlossen wurden, überreden.

Alles lässt sich gut an - bis Klara nach der hymnischen Rede des Bürgermeisters zum abendlichen Empfang ebenso selbstbewusst wie kühl klarstellt, dass keines seiner Worte wahr sei. In ihrer Ansprache kehrt sie von den "edlen Lügen zur Wirklichkeit" zurück. So war ihr Vater kein Architekt, sondern ein alkoholkranker Maurer und der Lehrer habe sie jeden Tag kräftig geschlagen. Aber sie weiß, dass Güllen Geld braucht und sei bereit, zwei Millionen zu zahlen - jeweils eine für die Stadtverwaltung, die zweite aufgeteilt für die Bewohner. Allerdings hat sie eine Bedingung: Sie zahlt nur, wenn Serge Miller, der Mann, den sie einst liebte, getötet wird.

Er hat gewissenlos ihr Leben zerstört, als er vor 20 Jahren vor Gericht seine Vaterschaft am gemeinsamen Kind verleugnet und sie mit zwei gekauften Zeugen der Hurerei bezichtigt hat. Entehrt und verarmt wurde Karla nach der Geburt das Kind genommen, das wenig später starb, und sie in die Prostitution getrieben. Dank der Heirat mit ihrem Kunden Zachanassian wurde sie zur reichen Frau, aber nie glücklich. Sie hat sich Rache geschworen und all die Jahre damit zugebracht, um mit Hilfe ihres Vermögens Vorbereitungen zu treffen, um einst Gerechtigkeit einfordern zu können. Nun ist dieser Zeitpunkt gekommen, und Karla Zachanassian setzt nun eiskalt, präzise und gnadenlos ihren Plan um. Sie weiß, wie man Menschen mit Geld kaufen kann, wie schnell diese dabei ihre Moral über Bord werfen, wie leicht es geht, dass einer zum alleinigen Sündenbock wird. (ARD Presse)
Remarques géneraux: Bernhard Wickies eindrucksvolle Verfilmung basiert auf Friedrich Dürrenmatts berühmtem Bühnenstück "Der Besuch der alten Dame", das menschliche Gier und Verführbarkeit thematisiert. Wicki machte aus der grotesken Tragikomödie ein realistisches Drama, änderte das Ende und verjüngte die Helden. (ARD Presse)