Locarno - Filmfestival 2008

61. Film Festival von Locarno


vom 6. bis 15. August 2008

Reihe: Wettbewerb

33 Sceny z Zycia

Regia:   Malgoska Szumowska, PL, Germania - 2008
Direttore: Malgoska Szumowska - Scenaggiatore: Malgoska Szumowska - Direttore della Fotografia: Michal Englert - Musica: Pawel Mykietyn - Architetto-scenografo: Anna Niemira - Interpreti: Julia Jentsch - Peter Gantzler - Maciej Stuhr - Malgorzata Hajewska - Andrzej Hudziak - Rafal Mackowiak -
Sinossi (in Tedesco): Julia, eine junge, erfolgreiche Fotografin, lebt glücklich in der Nähe ihrer Schwester, der Eltern – der Vater Filmemacher, die Mutter Schriftstellerin – und ihres liebevollen Ehemanns, eines Komponisten. Unter den Familienmitgliedern herrscht Zuneigung und gegenseitige Bewunderung: Gemeinsam verbringen sie lange Abende unter dem Sternenhimmel, sprechen in einer unbeschwerten und warmherzigen Atmosphäre von ihrer Arbeit und ihren Projekten. Die Idylle endet, als Julias Mutter erfährt, dass sie Krebs hat. Diese Krankheit, deren Verlauf lange ungewiss bleibt, bringt das familiäre Gleichgewicht aus dem Lot: Während Julias Karriere ins Stocken gerät, muss sie zusehen, wie nach und nach die Menschen, die sie bisher umgaben und beschützten, abstürzen. Ihr Vater gibt sich dem Alkohol hin, weil er mit dem Schmerz seiner Frau nicht klarkommt, und Julias Schwester sucht verzweifelt einen Platz in der auseinander brechenden Familie. Zudem erweist sich Julias überbeschäftigter Mann beim besten Willen als unfähig, sie zu unterstützen. Einziges Mittel gegen das Unglück der jungen Frau: das Lachen. Unvermittelt, anfallartig, hysterisch, wenn die Traurigkeit überhand nimmt, ist das Lachen ihre Reaktion auf die Absurdität und die Banalität des Todes. Julia verliert ihren Rückhalt und beginnt zu kämpfen. Zum ersten Mal in ihrem Leben muss sie, um nicht in den Strom dieses unausweichlichen Untergangs zu geraten, Entscheidungen treffen und Tabus brechen – auch wenn sie damit ihrerseits Leiden verursacht. (Katalog Locarno 2008)
Osservazione generali: »33 szeny z zycia vermeidet Pathos und unnötige Dramatik, um kraftvoll und präzis beobachtet den Übergang von der behüteten Welt der Kindheit ins Erwachsenenalter zu zeigen, das von Trauer, Angst und Zweifeln geprägt ist. Mit diesem Werk – Malgoska Szumowskas zweitem Spielfilm – kehrt das polnische Filmschaffen nach dreijähriger Abwesenheit wieder nach Locarno zurück. Kommentar der Regisseurin Ich begann mit dem Drehbuch zu einem sehr seltsamen Zeitpunkt in meinem Leben: Ich war schwanger und stand kurz vor meinem 33. Geburtstag. Für mich war es Zeit, mich mit dem auseinander zu setzen, was mir in den letzten sechs Monaten passiert war. In dieser kurzen Zeit hatte ich nämlich völlig unerwartet meine beiden Eltern verloren. Auch wenn der Film schliesslich viel erzählt, was ich selbst erlebt habe, ist es doch die Geschichte von jemand anders, einer anderen Familie. Übrig bleibt das Gefühl, das mich diese sechs Monate begleitete: der Eindruck, dass das alles nicht real war. Diesen Eindruck von Absurdität und das Bedürfnis – selbst in den unpassendsten Momenten – zu lachen, musste ich mit anderen teilen.» (Locarno 2008)

Elle veut le Chaos

Regia:   Denis CĂ´tĂ©, Canada - 2008
Casa produtrice: Nihilproductions - Produttore: Denis Côté - Direttore: Denis Côté - Scenaggiatore: Denis Côté - Direttore della Fotografia: Josée Deshaies - Costumi: Julia Patkos - Interpreti: Eve Duranceau - Laurent Lucas - Normand Lévesque - Nicolas Canuel - Réjean Lefrançois - Olivier Aubin -
Sinossi (in Tedesco): In einem kleinen Dorf in der Provinz Québec bleibt Coralie nach dem plötzlichen Tod der Mutter alleine mit ihrem Vater zurück. Von Sorgen gequält, fragil, mit düsterem Gesichtsaudruck irrt die junge Frau durch die ländliche Gegend, in der die Zeit stillzustehen scheint. Sie kapselt sich ab, um die Dinge zu überdenken, spricht kaum. Ihr Vater wird mit dem Verlust seiner Frau ebenfalls nicht fertig und kann Coralie nicht helfen. Weil er es nicht schafft, die Familie zu ernähren, drängt er sie unwillkürlich zur Prostitution. In ihrem Alltagstrott, der eigentlich eine lange Abfolge von Tagträumen ist, begegnet Coralie einer bewaffneten Gaunerbande, zwei russischen Sexworkerinnen sowie Pierrot, einem Ex-Häftling, der jetzt in ihrem Haus lebt und insgeheim in sie verliebt ist. Alle kämpfen mit einem untergründigen Malaise, und nur mit Mühe halten sie es in diesem anonymen Landstrich miteinander aus. Armut, die Gewalt einer männerdominierten Welt und das Fehlen einer Mutterfigur überfordern die junge Coralie, die auf der Suche nach einem neuen Leben ist. Elle veut le chaos ist in Schwarzweiss gedreht und sehr visuell angelegt: Nicht nur die Dorfbewohner, auch die Natur werden mit sorgfältig gewählten Einstellungen, langsamen Kamerafahrten und harten Lichtkontrasten ins Bild gefasst. Die Landschaft ist dabei nicht nur Dekoration, sondern wird zu einer Hauptfigur, welche die Einsamkeit der Menschen noch hervorhebt. Diese scheinen in ihrer Introvertiertheit vom Rest der Welt abgeschnitten, was noch verstärkt wird durch ihren ländlichen Québecois-Dialekt. Die bedrückende Atmosphäre zwischen Aggressivität und Zerbrechlichkeit, die sich zwischen den hochsensiblen Charakteren entspinnt, bildet den roten Faden in diesem Film von Denis Côté. (Locarno 2008)
Osservazione generali: Kommentar des Regisseurs Der Titel verhält sich zum eigentlichen Inhalt wie ein poetischer Zerrspiegel. Das minimalistische Drama besteht aus einer Abfolge von Ungewissheiten und enttäuschten Erwartungen. Die Nächte der Hauptfigur Coralie sind von einem untergründigen Chaos geprägt, von dem sie nichts weiss. Und genau auf dieses Unsichtbare, dieses tief Verborgene verweist der Titel (in Anspielung auf ein Chanson von Christophe). Ich wollte eine (oder besser keine) Geschichte erzählen – etwa so, wie wenn man am Tag nach einem Gewitter hinausgeht. In diesem verlorenen Dorf irgendwo abseits ist etwas passiert – Schlimmeres und weniger Schlimmes –, das sich heute zwischen Schweigen und Schuldgefühlen eingenistet hat. Der Film erzählt nicht von den verhängnisvollen Geschehnissen, nicht einmal von der Erinnerung an sie. Vielmehr stelle ich mir einen Morgen nach einem Bruch vor, wo alles fixiert, wie gelähmt ist, und wo die Vergangenheit sich weigert, etwas preiszugeben, sodass wir gezwungen sind, auf den Ruinen etwas Neues zu bauen, eine neue Welt zu schaffen. In ihrem Stolz, versunken in ihrem ebenso abweisenden wie geheimnisvollen Schweigen, warten diese Männer und diese junge Frau auf Rettung… (Locarno 2008)

Mar nero

Regia:   Federico Bondi, Italia, Francia, Romania - 2008
Direttore: Federico Bondi - Scenaggiatore: Federico Bondi - Ugo Chiti - Direttore della Fotografia: Luigi Martinucci - Montaggio: Ilaria Fraioli - Architetto-scenografo: Daniele Spisa - Costumi: Alessandra VadalĂ  - Interpreti: Ilaria Occhini - Dorotheea Petri - Vlad Ivanov - Maia Morgenstern - Corso Salani - Alessandra Bedino -
Sinossi (in Tedesco): Angela ist eine junge Rumänin, die ihren Mann und ihr Land verlässt, um in Italien mit der Pflege von Gemma, einer kranken älteren Frau, Geld zu verdienen. Gemma kann nur mit Mühe gehen, leidet an Gelenkschmerzen und weiteren Altersbeschwerden. Angelas Anwesenheit stört die wehleidige und cholerische Kranke. Weil sie aber nicht in der Lage ist, selber klar zu kommen, muss sie die Hilfe annehmen, denn sonst käme sie in ein Altersheim. Dass Nedo, Gemmas Ehemann, vor kurzem verstorben ist, macht Gemma noch launischer und aggressiver. Die Tage vergehen – Angela kauft ein, kocht, putzt die Wohnung und bleibt dabei trotz des schwierigen Charakters der Witwe ruhig und sanftmütig. Nach vielen Wochen haben die beiden Frauen gelernt zusammenzuleben, einander zu ertragen und entdecken sogar Gemeinsamkeiten. Zu zweit fahren sie nach Florenz, um Blumen auf Nedos Grab zu legen. Sie nähern sich sogar richtiggehend an, haben beide doch den Verlust eines nahestehenden Menschen erlebt: Angelas Mutter starb, als diese noch ein Kind war. Doch Angela – frisch verheiratet und sehr verliebt – erhält keine Nachrichten mehr von ihrem Mann, mit dem sie Kinder haben wollte. Er scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Weil sie keinen Grund mehr darin sieht, in Italien zu bleiben und für einen fragwürdigen Traum Geld zu sparen, beschliesst sie, nach Hause zu fahren und ihren Mann zu suchen. Gemma bringt dafür kein Verständnis auf und wehrt sich aus Eigennutz gegen Angelas Heimkehr, ist dann aber doch bereit, sie zu unterstützen und nach Rumänien zu begleiten. (Katalog Locarno 2008)
Osservazione generali: «Mar Nero – angesiedelt zwischen italienischen und rumänischen Landschaften, zwischen den beiden Sprachen – lässt behutsam zwei Generationen und zwei Kulturen sich annähern und zeichnet ein einfühlsames, nuancenreiches Porträt der beiden Frauen. Kommentar des Regisseurs Mar Nero geht von Ereignissen in meinem Leben aus: Gemma ist meine Grossmutter, und Angela war ihre Haushaltshilfe. Ihr verdanke ich das Wesen der Protagonistinnen in dieser Geschichte. Es sind ihre Charaktere, ihre Gefühle und ihre Beziehung. Ich blieb zwar diesen persönlichen Erlebnissen treu, suchte aber auch Distanz dazu. Heute ist meine Grossmutter zwar verstorben, aber ich begegne jeden Tag auf der Strasse oder in Parks älteren Menschen, die von einem Ausländer begleitet werden: Geschichten von unfreiwilligem Zusammenleben, gegenseitiger Abhängigkeit, aber auch von Solidarität und Freundschaft. Die Reise, die Gemma mit der jungen Rumänin unternimmt, hat meine Grossmutter zwar nicht gemacht – aber sie hätte sie machen können. Deshalb habe ich mir diese Geschichte gerne ausgemalt.» (Locarno 2008 Katalog)

The market - A tale of Trade

Regia:   Ben Hopkins, Granbretagna, Germania - 2008
Casa produtrice: Flying Moon - Direttore: Ben Hopkins - Scenaggiatore: Ben Hopkins - Direttore della Fotografia: Konstantin Kröning - Interpreti: Tayanç Ayaydin - Genco Erkal - Hakan Sahin -
Sinossi (in Tedesco): In einer fernen Ecke der Osttürkei lebt Mihram, ein junger Geschäftsmann und Familienvater. Sein Alltag besteht im Wesentlichen darin, zu trinken, Glücksspiele zu spielen, zu feilschen und seine Kunden übers Ohr zu hauen, um einen möglichst grossen Gewinn herauszuschlagen. Um im Boom-Sektor Mobiltelefonie sein eigenes Business aufzubauen, hat er ein Geschäftslokal ins Auge gefasst. Leider fehlen ihm die Mittel für diese Investition. Eines Tages bittet ihn eine Ärztin um Hilfe: Sie bietet ihm Geld, damit er aus dem Ausland ein Medikament für ein Kind im türkischen Krankenhaus besorgt. Für Mihram die Chance, um seinen Traum zu verwirklichen. Er investiert das Geld auf der Stelle, kauft damit Ware an, um sie dann günstig weiterzuverkaufen – und bei alledem muss er auch noch den Vertrag mit der Ärztin erfüllen. In seinem kleinen roten Lieferwagen durchquert er die wilden Landschaften der Türkei und Aserbaidschans und nimmt seinen alten Onkel Fazil mit auf die Reise, der sich eher tollpatschig und ängstlich verhält. Leider gehen dann aber die Pläne des jungen Geschäftsmanns nicht auf... (Locarno 2008 Katalog)
Osservazione generali: «Ben Hopkins Film erkundet die verwirrende Welt des Handels, seine Logik des Zufalls, seine Risiken und Unwägbarkeiten aus der Sicht eines von Gewissensbissen geplagten Antihelden. Trotz seines unstillbaren Geldhungers hat Mihram moralische Skrupel, die teilweise von seiner muslimischen Erziehung herstammen. Ohne fertige Antworten zu liefern, fragt The Market – A Tale of Trade (Pazar – bir ticaret masali)nach dem Konflikt zwischen Geschäft und Ethik – und danach, ob sie nicht doch miteinander vereinbar sind. Das zeitgenössische Märchen voller Humor und Poesie wurde in der Türkei hauptsächlich mit einheimischen Schauspielern und einem kosmopolitischen Team gedreht – ein Vorgehen, das der britische Cineast besonders mag. Kommentar des Regisseurs Meine ursprüngliche Absicht war es, einen Film über Ökonomie und die Ambivalenz des Kapitalismus zu schreiben. Aber als ich mir die Geschichte und die Personen ausdachte, traten diese grossen Themen in den Hintergrund. Andere Einflüsse, persönlichere und beinahe unbewusste, kamen dazu. Ohne dass ich das so vorgesehen hätte, ist Mihram jemand, der unabhängig bleiben möchte, der aber langsam in die unausweichliche Abhängigkeit des Systems um ihn herum getrieben wird. […] Bis zu einem gewissen Grad habe ich letztendlich meine eigene Situation beschrieben – die Situation vieler Künstler, kleiner Geschäftsleute, selbstständiger Unternehmer: all jener, die auf ihre eigene Kreativität zählen, um sich in einem von Konkurrenz geprägten Markt zu positionieren. Am Ende muss man immer wählen, ob man unabhängig bleibt […] oder sich einem mächtigeren Finanzpartner anschliesst, sein Unternehmen, seine Rechte oder seine Ideen verkauft, um eine Stufe der Leiter emporzuklimmen. […] Auf einer allgemeineren und persönlicheren Ebene zeigt diese Geschichte, wie schwierig Unabhängigkeit und Freiheit in unserer Welt zu erreichen sind.» (Locarno 2008 Katalog)

Parque Via

Regia:   Enrique Rivero, Mexico - 2008
Direttore: Enrique Rivero - Scenaggiatore: Enrique Rivero - Direttore della Fotografia: Arnau Valls Colomer - Musica: Alejandro de Icaza - Montaggio: Javier Ruiz Caldera - Architetto-scenografo: Nohemi Gonzalez - Costumi: Nohemi Gonzalez - Interpreti: Nolberto Coria - Nancy Orozco - Tesalia Huerta - Lorena Vieyra - Federico Flores -
Sinossi (in Tedesco): Beto, ein alter «Indio», bewacht eine luxuriöse Villa in Mexico City. Er wohnt ganz alleine im leer stehenden Haus, das zum Verkauf steht. Seine Kontakte zur Aussenwelt beschränken sich auf die Besitzerin, die seine Unterhaltsarbeiten kontrollieren kommt, und Lupe, eine Prostituierte, die er einmal die Woche für ein bisschen Gesellschaft bezahlt. Betos Einsamkeit wird nur von gelegentlichen Kaufinteressenten gestört, und so lebt er wie ein Einsiedler mitten in der geschäftigen Grossstadt mit ihrem beängstigenden Gedränge. Ein blosser Marktbesuch wird für ihn schon zur Qual. Das Fernsehen ist sein einziges Fenster zur Welt – auch wenn der Inhalt der Nachrichten sich nie ändert: blutig niedergeschlagene Demonstrationen, kaltblütige Morde, abscheuliche Kriege. Als das Haus schliesslich verkauft wird, muss der Wächter ausziehen. Obwohl seine Chefin versucht, ihm einen neuen Job zu finden, glaubt er, nicht mehr «ausserhalb» arbeiten zu können, so sehr hat er sich in über zehn Jahren an diesen begrenzten Raum gewöhnt. Neben Betos Einzelschicksal zeigt Parque vía auch die sozialen Brüche im modernen Mexiko anhand der Beziehung zwischen der Besitzerin und dem Angestellten: Die Unterschiede zwischen Reich und Arm verschränken sich mit denjenigen zwischen Weissen und «Indios», den indigenen Völkern Mexikos. Enrique Rivero beschreibt das Elend eines Individuums und darüber hinaus einer ganzen Bevölkerungsschicht, die sich auf die undankbarsten Arbeiten beschränken muss. Der Film basiert auf der Lebensgeschichte von Nolberto Coria, der selbst die Rolle Betos spielt, und mischt Dokumentarisches mit Fiktion: «Man muss die Schönheit der Realität filmen. Um das zu erreichen, haben wir auf 16 Millimeter gedreht. Dieses Format ergibt ein Bild, das demjenigen von Dokumentarfilmen ähnelt, und das half uns, mit den Figuren in Verbindung zu treten», erklärt Enrique Rivero. (Katalog Locarno 2008)
Osservazione generali: Kommentar des Regisseurs Im Zentrum des Films steht die Tatsache, dass die Geschichte teilweise auf realen Gegebenheiten basiert: Beto existiert, und sein Leben ist so. Er hat immer für eine Familie gearbeitet, und es ist wahrscheinlich, dass er das bis zum Ende seiner Tage tun wird. Was mich dabei am meisten an den Figuren (die Familie und Beto) interessiert, ist ihre Beziehung: Sie stammen aus gegensätzlichen Welten und verbringen doch ihr ganzes Leben zusammen. Sie respektieren und mögen sich auch – ohne je die Linie zu überschreiten, die sie aufgrund ihrer Klassenzugehörigkeit trennt. Meine Art, dies zu zeigen, ist vorurteilslos. Ich bin objektiv, wie ein Zuschauer – weder gut noch böse. Meine Absicht ist, die Person Betos zu zeigen, seinen Alltag, seine Gewohnheiten, was ihn beeinflusst. Zum Beispiel: die Kultur des Terrors, die man in Mexiko atmet – genährt insbesondere durch Fernsehnachrichten wie Primer Impacto und Zeitungen wie Esto und Alarma. Die Geschichte des Films könnte auch den Faits divers dieser Medien entstammen. (Katalog Locarno 2008)