Pordenone - Filmfestival 1986

Reihe: Retrospektive

Berg-Ejvind och hans hustru

(Berg-Eyvind und sein Weib, Berg-Ejvind und seine Frau), Regie:   Victor Sjöström, Schweden - 1918
Produktion: AB Svenska Biografteatern - Produzent: Charles Magnusson - Regisseur: Victor Sjöström - Drehbuch: Sam Ask - Victor Sjöström - Nach einer Vorlage von: Johan Sigurjönsson play - Kamera: Julius Jaenzon AKA J. Julius - Architekt: Axel Esbensen - Maskenbildner: Manne Lundh - Darsteller: Hildur Carlberg - Walerie Alexandrow Tota, Berg-Ejvind und Hallas Tochter - Herman Lantz - Olof Ås - Nils Elffors - Gucken Cederborg - Thure Holm - Harald Wehlnor - Edith Wallén - Victor Sjöström Berg-Ejvind - Emil Fjellström - Sigurd Wallén - Artur Rolén - William Larsson Bjärni Svenbjörnsson - Nils Aréhn Björn Bergstéinsson - John Ekman Arnes - Jenny Tschernichin-Larsson Gudfinna - Edith Erastoff Halla -
Inhaltsangabe : Die Handlung des Films spielt in Island um die Wende vom Mittelalter zu Renaissance. Er hat einen einfachen, klassischen Aufbau, er besteht aus drei Teilen, jeder Teil hat einen anderen Hintergrund und eine andere Atmosphäre. Im ersten Teil sieht man, wie ein Wanderer aus fernen Gegenden zu einem Bauernhof einer jungen Witwe kommt: die Witwe bringt dem Fremden Sympathie entgegen und macht ihn zum Verwalter ihres Hofes. Dadurch entfacht sie die Eifersucht des bejahrten Bürgermeisters aus dem nahen Städtchen, der um ihre Hand angehalten hat. Der Bürgermeister erfährt, dass der Fremde wegen eines Verbrechens verfolgt wird. Als er auf dem Bauernhof erscheint, um den Flüchtigem dem Gericht zu überführen, ist dieser bereits in die Berge geflohen. Die Bäuerin ist ihm gefolgt. Der zweite Teil zeigt das Leben der Liebenden in den Bergen, in völliger Einsamkeit. Die Freiheit und die Liebe zu ihrem kleinen Sohn, der ihnen in der Verbannung geboren wurde, sind ihre Freude. Das glückliche Leben wird durch die Leute des Bürgermeisters, die von den Hirten das Versteck der Geflohenen erfahren haben, jäh unterbrochen. Damit das Kind nicht in Gefangenschaft gerät, stürzen die Eltern es in einen Abgrund. Sie selbst halten sich nach einem schweren Kampf in unzugänglichen Berggegenden verborgen. Der dritte Teil ist ein tragischer Epilog. Die Liebenden sind inzwischen gealtert, sie leben in einer kleinen, schneeverwehten Hütte. Gewissensbisse, die Erinnerungen an ihr Kind und das Gefühl eines vegeudeten Lebens quälen sie. Sie gehen in den Schneesturm hinaus, um nicht mehr wiederzukommen. (Jerzy Toeplitz, Geschichte des Films, Band I, pg 242)
Kritiken : "Solche Bilder hatte das Kinopublikum von 1917 nie zuvor gesehen. Erstmalig hielt jemand den Menschen so genau und kritisch den Spiegel vor." (Stern)

"Sjöström (...) baute sein Drama nach dem Prinzip der klassischen Tragödie auf, konzentrierte die Handlung auf wenige Bilder und zersplitterte sie nicht in viele kleine, verschiedene Szenen. Ein französischer Kritiker verglich den Film Berg-Eyvind und sein Weib mit einer Sinfonie und stellte dabei fest, dass jeder Teil einen anderen Stimmungsausdruck habe. Das Leben auf dem Bauernhof sei das Scherzo, das Bergleben bis zum Kampf mit den Verfolgern das Allegro und der letzte Teil in der verschneiten Hütte das melancholische Adagio. Dieser sinfonieartige Aufbau des Films kommt vor allem im Einsatz der Landschaft und des Lichts als Mitwirkende der Tragödie zum Ausdruck. Die Form des Films entspricht etwa dem Charakter des isländischen Landschaftsbildes. Im ersten Teil des Films verwendet Sjöström das Mittel der Schilderung und Beschreibung. In einem ruhigen, langsamen Handlungsablauf erfährt der Zuschauer von dem Milieu, in dem der Wanderer gelebt hat, von dem Reichtum des Bauernhofes, auf dem der Fremdling allmählich ein neues Zuhause findet. Im zweiten Teil ist die wilde, romantische, menschenleere Berglandschaft als etwas Schönes und Majestätisches dargestellt, nicht als etwas drohendes, sondern als eine Verbündete des einsamen und ungestörten Glücks der Helden. Erst als der Kampf beginnt und das Kind getötet wird, bringt Sjöström den rauhen und grausamen Charakter der Landschaft ins Bild. Im dritten Teil wird der Schneesturm, der in der Einöde des Gebirges wütet, zum Mitwirkenden der Handlung." (Jerzy Toeplitz, Geschichte des Films, Band I, pg 243)
Anmerkungen: «„Zweifellos der schönste Film der Welt“, rapsodierte Louis Delluc 1919 über Berg-Ejvind och hans hustru,die erregendste, erhebends­te unter Victor Sjöströms Anrufungen der Natur und ihrer Geister. Ein Versuch über das Schicksal anhand eines Helden wie aus früheren Ären, der die Welt nicht mehr versteht, dem nur noch ein Rasen bleibt. Ein Film wieder und wieder wie ein Delirium, in dem das Glück abseits der Menschengesellschaft, allein mit den Bergen des Sommers, grausam nahe ist jenem Schrecken einer purita­nischen Ordnung, der Kinder geopfert werden wie den alten heidnischen Göttern des Winters. Eine Ballade über das Licht, den Wind in den Gräsern und Wipfeln, die gütige Einsamkeit unter dem Himmel Lapplands. Hier geht es in keinem Bild um weniger als Alles, das Ganze. (R.H.)» (filmmuseum.at)


"A film of staggering power, akin to a Norse saga, this drama set in a 19th-century Icelandic farming community was declared by French critic Louis Delluc to be ‘the most beautiful film in the world!’ Praising the performances of Sjöström and Edith Erastoff, he pointed to a third actor: the countryside. Nature indeed dominates this lofty tragedy of a farmer,
outlawed for sheep-stealing, who flees to the mountains with his lover. Life is idyllic until they are fatally ground down by the elements." (Svensk Filminstitutet)

Fyrvaktarens dotter

(Die Tochter des Leuchtturmwärters), Regie:   Georg af Klercker, Schweden - 1918
Produktion: Hasselblads Fotografiska AB, Göteborg - Regisseur: Georg af Klercker - Drehbuch: Agnete Blom (AKA Agnete von Prangen) - Kamera: Gösta Stäring - Architekt: Gustaf Hallén - Darsteller: Manne Göthson Professor Wilson - Carl Barcklind Frank Helmer - Nils Lundell Lighthouse keeper - Mary Johnson Awa, the lighthouse keeper's daughter - Justus Hagman Old Fisherman - Maj Johnson Maj, Frank's and Awa's daughter - Agnes Önergsson Lillian, the Professor's daughter - Sture Baude Dinner Guest -

Nobelpristagaren

Regie:   Georg af Klercker, Schweden - 1918
Produktion: Hasselblads Fotografiska AB, Göteborg - Verleih: AB Victorias Filmbyrå, Stockholm - Regisseur: Georg af Klercker - Drehbuch: Knut Björlin - Kamera: Sven Pettersson - Architekt: Gustaf Hallén - Darsteller: Sigge Hallén Henry's and Olga's son - Sture Baude Policeman - Hugo Björne Robert Starford - Nils Chrisander Henry Arel - Maggie Gripenberg Olga Orslowa - Carl Johannesson Josef Nikolaj Frieberg - Mary Johnson Violet Starford - Tekla Sjöblom Alice Starford -

Storstadsfaror

Regie:   Manne Göthson, Schweden - 1918
Produktion: Hasselblads Fotografiska AB, Göteborg - Regisseur: Manne Göthson - Drehbuch: Gabrielle Ringertz - Kamera: Gustav A. Gustafson - Architekt: Gustaf Hallén - Darsteller: Lilly Cronwin Lucia - Victor Arfvidson Police / Nighclub guest (/xx/) - Wilma Malmlöf Fru Angelin (/xx/) - Helge Kihlberg Herr Angelin (/xx/) - Carl Johannesson Floras kavaljer på takterrassen (/xx/) - Dagmar Ebbesen Female Cook (/xx/) - Rulle Bohman Skum typ hos pantlånare Hubert (/xx/) - John Erik Strandman Fritz - Erik Malmlöf Hubert - Manne Göthson Pastor Natanael Germund / skum typ hos pantlånare Hubert - Tekla Sjöblom Linnéa - Sture Baude Tom Hubert - Agda Helin Flora Hubert - Johnny Björkman Brynolf Fingal - Mary Johnson Inga Gregor -

Thomas Graals Bästa Barn

(Das beste Kind von Thomas Graal, Ehefreuden), Regie:   Mauritz Stiller, Schweden - 1918
Produktion: AB Svenska Biografteatern - Regisseur: Mauritz Stiller - Drehbuch: Gustaf Molander AKA Harald B. Harald - Mauritz Stiller AKA Harald B. Harald - Kamera: Henrik Jaenzon - Architekt: Axel Esbensen - Darsteller: Oscar Åberg Wedding Guest - Edvin Adolphson Guest - Tor Weijden Wedding Guest - Helge Kihlberg Wedding Guest - Julius Hälsig Guest - Wictor Hagman Wedding Guest - Paul Hagman - Gösta Gustafson Student - Kotti Chave Page - Gucken Cederborg Woman Cook - Hugo Björne Wedding Guest - Carl Apolloff Guest - Olof Ås Driver - Walerie Alexandrow Bridesmaid - Torsten Winge Passant - Jenny Tschernichin-Larsson Bessies Mutter - Victor Sjöström Thomas Graal - Axel Nilsson Diener - Karin Molander Bessie Douglas - Josef Fischer Douglas -

Pordenone Filmfestival 1986 Program

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