festgehalten, weil er im Gepäck ominöse Filmbüchsen aus der Türkei mit sich
führt. Sie sollen angeblich belichtetes Filmmaterial enthalten, das ein alter
armenischer Filmregisseur aus Toronto für seinen neuen Film benötigt. Dieser
möchte im Stil Hollywoods der Welt den seinerzeit von der Türkei
abgestrittenen Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 vor Augen führen.
Doch je mehr der junge Mann erzählt, desto größer werden auch die Zweifel des
Zollbeamten an der Glaubwürdigkeit dieser Geschichte. - Ararat ist der
vielleicht persönlichste, mit Sicherheit aber vielschichtigste Film im
umfangreichen Werk des armenischstämmigen kanadischen Regisseurs Atom Egoyan.
über Zeit und Raum hinweg, mal eher sinnlich-anschaulich, dann wieder
philosophisch-theoretisch, verknüpft er die Geschichte des Landes seiner
Eltern und eines international fast in Vergessenheit geratenen Genozids mit
dem Lebensplan zweier Familien, stellt auf diese Weise Reflexionen an über
die Aufgaben des Lebens, über Moral und Identität, über das Erinnern und
Vergessen sowie über die Rolle der Kunst in der Gesellschaft, die sich der
Wahrheit nur mit künstlerischen Mitteln nähern kann. Kein einfacher Film
also, der sich konsequent einfachen Antworten verweigert und sein Publikum
zum Mitdenken auffordert. (ht, kinofenster.de)
"ARARAT ist eine herrliche und wichtige Erfahrung, gleich wie sehr Sie zu
Tränen gerührt werden!" (LOS ANGELES DAILY NEWS)
"Ein virtuoses Kartenspiel, kein Film über den Genozid, sondern dessen
Gedenken und Verleugnen!" (LE MONDE)
"Raffiniert konstruierte und wunderschön fotografierte Meditation über Heil
und Versöhnung." (THE HOLLYWOOD REPORTER)
"Egoyan verknüpft die Handlungsfäden und Themen so dicht, dass der Genozid
wie ein Gespenst ungreifbar über allem spukt, während er die Verwicklungen
von Erlösung und Vergebung erkundet." (LOS ANGELES TIMES)
"Keiner von Egoyans Filmen hat so verschwenderisch die Voraussetzungen von
Geschichtenerzählen in Frage gestellt wie ARARAT. Er zieht Parallelen
zwischen der selektiven Sicht des Historienfilms-im-Film und der türkischen
Leugnung der tatsächlichen Ereignisse und schliesst damit alle in den Prozess
ein, durch den die Wahrheit nach je eigenen Bedürfnissen modelliert wird. Wer
eine blutrünstige Anklage des Genozids an den Armeniern erwartet, wird
zunächst enttäuscht. ARARAT wird diese unseligen übergangsriten hinter sich
bringen müssen, um endlich als das beurteilt zu werden, was es ist: eine
sachdienliche und hochintelligente Betrachtung zur Moral des
Geschichtenmachens." (THE STAR)
"Ein Glück für Cineasten! ARARAT spielt einzig einfallsreich mit dem Medium,
um Zuschauererwartungen zu trotzen. Ob Armenier, Türken oder andere - das
Publikum kann Egoyans aufrüttelnde Betrachtungen zur Macht der Vergangenheit
über die Gegenwart nur bewundern. Er unterläuft den Gemeinplatz, dass
Geschichte von den Siegern geschrieben werde, durch den Vorschlag: Geschichte
ist ein wandelbares Ding." (SCREEN INTERNATIONAL)
General Information
Ararat is a motion picture produced in the year 2002 as a Canada production. The Film was directed by Atom Egoyan, with Christopher Plummer, Charles Aznavour, Eric Bogosian, Brent Carver, Marie-Josée Croze, in the leading parts. We have currently no synopsis of this picture on file;Hinweise auf Datenbanken
KinoTV Database Nr. 50231