Mini-Biography:
Daniel Schmid wurde am 26. Dezember 1941 in Flims geboren. Daniel Schmid war ein Schweizer Regisseur, Schauspieler, bekannt durch Händler der vier Jahreszeiten (1971), Lili Marleen (1981), Der amerikanische Freund (1977), 1967 entstand sein erster genannter Film. Daniel Schmid starb am 6. August, 2006. Sein letzter bekannter Film datiert 2006.
Biographische Notizen
Regisseur und Autor des Schweizer Films. Daniel Schmid wurde am 26. Dezember 1941 im bündnerischen Flims als Hotelierssohn geboren. Ab 1962 studierte er Geschichte, Publizistik, Politologie und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Daneben arbeitete er als Journalist, Dolmetscher und Übersetzer.
Von 1966 bis 1969 studierte Schmid an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin und arbeitete danach für Peter Lilienthal, Rainer Werner Fassbinder und Werner Schroeter. In dieser Zeit trat er auch als Darsteller auf, so in Fassbinders "Händler der vier Jahreszeiten" (1971) und "Lili Marleen" (1980) und in Wim Wenders' "Der amerikanische Freund" (1977).
1970 bis 2004 drehte Schmid 15 Filme, darunter drei, die als "Dokumentarfilme" bezeichnet werden, obwohl ihm diese Schubladisierung nicht behagte. "Imitation of Life" (1983), ein Porträt des US-Regisseurs Douglas Sirk, den Altersheimfilm "Il Bacio di Tosca" (1984) und "Das Geschriebene Gesicht" (1995) über Männer, die im japanischen Kabuki-Theater Frauenrollen spielen.
Schmids erster Spielfilm war 1972 "Heute Nacht oder nie" über den alten Brauch des temporären Rollenwechsels zwischen Herrschaft und Dienerschaft. Mit "La Paloma" schuf er zwei Jahre später ein erstes Meisterwerk über die morbide Beziehung zwischen einem Aristokraten und einer Cabaret-Sängerin.
Auf "Schatten der Engel" (1976) nach einem Text von Fassbinder folgte 1977 "Violanta", eine Inzestgeschichte nach C.F. Meyer und 1982 "Hécate", ein Drama um Leidenschaft und Eifersucht. In "Jenatsch" verband er Gegenwart und Vergangenheit im Motiv um den Tod eines Bündner Freiheitskämpfers und in "Zwischensaison" gestaltete er Erinnerungen an (s)eine Kindheit im Hotel.
Seit 1984 inszenierte Schmid ausserdem sieben Opern am Opernhaus Zürich und am Grand Théâtre Genf, darunter Rossinis "Guglielmo Tell" (1987), Verdis "Il Trovatore" (1996) und Bellinis "Beatrice di Tenda" (2001).
Die Vor- und Dreharbeiten zu seinen letzten Filmen, "Julia disappears" und "Portovero" musste Schmid Anfang dieses Jahres aus Krankheitsgründen einstellen. Das Drehbuch von "Julia disappears" stammte wiederum, wie schon diejenigen für "Jenatsch", "Zwischensaison" und "Beresina", vom Zürcher Bestsellerautor Martin Suter.
1999 war Daniel Schmid mit dem Ehren-Leopard des Filmfestivals von Locarno ausgezeichnet worden.
Daniel Schmid erlag im August 2006 an seinem Krebsleiden.
FilmographieFilmographie [Auszug]
2006: Portovero (Regisseur), mit Stephen Moyer, , Eduardo Noriega,
2000: Kasachstan Lady (Darsteller), Regie Dmitri Astrakhan, mit Daniel Fehlow, ,
1999: Beresina oder die letzten Tage der Schweiz (Regisseur), mit Marie Bardischewski, Martin Benrath, Geraldine Chaplin,
1995: Das geschriebene Gesicht (Regisseur), mit Kazuo Ohno, Haruko Sugimura, ,
1992: Hors saison (Zwischensaison) (Regisseur), mit Ingrid Caven, Carlos Devesa, Arielle Dombasle,
1991: Le film du Cinéma Suisse (Regisseur), Regie Jean-Francois Amiguet, Ernest Ansorge, Renato Berta, Augusta Forni, Bernhard Giger,
1990: Les Amateurs (Regisseur),
1988: Guglielmo Tell (Regisseur),
1987: Jenatsch (Regisseur),
1984: Il bacio di Tosca (Regisseur), mit Leonida Bellon, Salvatore Locapo, Giuseppe Manacchini,
1983: Le mirage de la vie (Regisseur), mit Douglas Sirk,
1982: Hécate (Worte kommen meist zu spät) (Regisseur), mit Jean Bouise, Juliette Brac, Gérard Désarthe,
1981: Lili Marleen (Darsteller: Pförtner Victor), Regie Rainer Werner Fassbinder, mit Hanna Schygulla, Giancarlo Giannini, Mel Ferrer,
1981: Notre Dame de la Croisette (Regisseur), mit Bulle Ogier, , Bob Rafelson,
1979: Judith Therpauve (Darsteller), Regie Patrice Chéreau, mit Marie-Paule André, Laurence Bourdil, Alain David,
1979: Roberte (Darsteller), Regie Pierre Zucca,
1978: Violanta (Drehbuch), mit Anne-Marie Blanc, Lucia Bosé, Lou Castel,
1977: Der amerikanische Freund (Darsteller: Igraham), Regie Wim Wenders, mit Gérard Blain, Lou Castel, Andreas Dedecke,
1975: Schatten der Engel (Regisseur), mit Alexander Allerson, Ingrid Caven, Annemarie Düringer,
1974: La Paloma (Regisseur), mit Ingrid Caven, Peter Chatel, Peter Kern,
1972: Ludwig II. Requiem für einen jungfräulichen König (Darsteller), Regie Hans-Jürgen Syberberg, mit Harry Baer, Ingrid Caven, Sigi Graue,
1972: Heute nacht oder nie (Regisseur), mit Harry Baer, Ingrid Caven, Peter Chatel,
1971: Händler der vier Jahreszeiten (Darsteller), Regie Rainer Werner Fassbinder, mit Ingrid Caven, Rainer Werner Fassbinder, Irm Hermann,
1971: Thut alles im Finstern, Euerm Herrn das Licht ... (Regisseur),
1970: Der Bomberpilot (Regieassistent), Regie Werner Schroeter, mit Carla Aulaulu, Mascha Rabben, Magdalena Montezuma,
1968: Der Findling (Regieassistent), Regie George Moorse, mit Rudolf Fernau, , ,
1967: Kuckucksjahre (Regieassistent), Regie George Moorse, mit Julika Jule, Erwin Kohlund, Lilo Marggraf,
1967: Miriam (Regisseur),
Literatur Hinweise
La cinémathèque Suisse # 16;
48. Film Festival von Locarno 1995, Katalog;
52. Film Festival von Locarno 1999, Katalog;
Daniel Schmid, A SMUGGLER'S LIFE, Simonett Projects Zürich 1999, ISBN 3-9521375-4-5, 256 pg; The BFI Companion to German Cinema, edited by Thomas Elsaesser with Michael Wedel, British FILM Institute, London 1999