Berlin - Filmfestival 2018

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Reihe: Retrospektive

Abwege

(Begierde, Krise (Arbeitstitel)), Regie:   Georg Wilhelm Pabst, Deutschland - 1928
Produktion: Deutsche Universal-Film - Produzent: Fred Lyssa - Regisseur: Georg Wilhelm Pabst - Regieassistent: Marc Sorkin - Mark Sorkin - Paul Falkenberg - Drehbuch: Ladislaus Vajda - Adolf Lantz - Helen Gosewisch - Story : Franz Schulz - Kamera: Theodor Sparkuhl - Musik: Werner Schmidt-Boelcke - Schnitt: Marc Sorkin (AKA Mark Sorkin) - Georg Wilhelm Pabst - Architekt: Otto Erdmann - Hans Sohnle - Darsteller: Andreas von Horn (/xx/) - Elga Brink (/xx/) - Peter C. Leska Robert (AKA Peter Leschka) - Jimmy Lygget 2. Boxer - Tita Christescu Zofe - Irma Green Gina - Irm Cherry Daisy - Gustav Diessl Thomas Beck, Rechtsanwalt - Richard Sora André - Nico Turoff Sam Taylor, Boxer - Ilse Bachmann Anita Haldern - Hertha von Walther Liane, ihre Freundin (AKA Herta von Walther) - Jack Trevor Walter Frank, Maler - Fritz Odemar Möller, Regierungsrat - Brigitte Helm rene Beck, seine Frau -
Inhaltsangabe : Irene Beck, die attraktive Frau eines erfolgreichen Rechtsanwalts im Berlin der 20er Jahre, ist unglücklich. Sie leidet unter der Indifferenz ihres Mannes, der nur für seinen Beruf lebt, und flüchtet aus der Kälte des grossbürgerlichen Heimes in mondäne Nachtclubs und in den Drogenrausch. Nach dem gescheiterten "Ausbruch" mit einem ihrer Verehrer, einem Kunstmaler, den ihr Ehemann zu vereiteln wusste, lässt Irene sich auf einen weiteren Flirt mit einem Boxer ein. Sie provoziert förmlich die Scheidung, indem sie für ihren Mann die in flagranti ertappte Ehebrecherin spielt. Doch dem Gerichtstermin folgt die Versöhnung, der Entschluss, wieder zu heiraten, und alles kann wieder von neuem beginnen... (3Sat Presse)
Anmerkungen: "Mit "Abwege", der lange als verschollen galt, realisierte Georg Wilhelm Pabst einen Film, mit dem er als Chronist der 20er Jahre in die Filmgeschichte einging. Der Realist Pabst ("Die freudlose Gasse") entpuppt sich darin als kühler Erforscher seelischer Abgründe, die er "wie eine Studie in Art déco inszeniert, mit einem Blick, der den Menschen in ihren Bewegungen und Regungen folgt" (Süddeutsche Zeitung). Die Kamera registriert lediglich, was übrigbleibt, wenn man den Figuren psychologische Motivation und Zielrichtung nimmt. Die Personen des Films posieren voreinander, und immer wieder werden die Gesten und Allüren als Teil eines erotisch aufgeladenen Rollenspiels entlarvt. Der zu Unrecht fast vergessene Film des grossen deutschen Regisseurs der Stummfilm-Ära erlebte 1997 auf der Pabst-Retrospektive der Berliner Filmfestspiele seine Wiederaufführung und wirkt auch noch mehr als siebzig Jahre nach seiner Entstehung beeindruckend modern." (3 Sat Presse)

"(...) Im Juni bringt ARTE das in Vergessenheit geratene Meisterwerk "Abwege" von Georg Wilhelm Pabst erstmals in restaurierter Fassung. Pabst, der vor allem durch "Tagebuch einer Verlorenen" und "Die freudlose Gasse" (vor kurzem auf ARTE) berühmt wurde, drehte "Abwege" 1928, d.h. knapp ein Jahr, bevor der weltweite Finanzcrash diese unbekümmerte Welt erschütterte, die finanziell auf derart soliden Beinen zu stehen schien, daß sie sich mit dem ewigen Spiel "Er liebt mich, er liebt mich nicht ..." auseinandersetzen konnte.

Daß G. W. Pabsts Werk auch heute noch sehr geschätzt wird, liegt vor allem in seiner bemerkenswerten Fähigkeit begründet, aus den alltäglichsten Sachverhalten ein wahres Kunstwerk zu zaubern. Der Inhalt von „Abwege", die verliebte Unentschiedenheit einer Dame aus der High Society im Deutschland der 20er Jahre, wäre unter den Händen eines weniger genialen Regisseurs vielleicht zu nicht mehr als einem banalen Melodram geraten. Aber G. W. Pabst hatte schon Louise Brooks und in gewisser Weise auch Greta Garbo (in einer jugendlichen, schon leicht elegischen Nebenrolle in „Die freudlose Gasse") entdeckt. Indem er die Improvisation zuließ, ermöglichte er wirklichen Begabungen, ihr Talent zu entfalten.

Das erklärt auch, wie es ihm dank der Leistung von Brigitte Helm gelang, ein ganz gewöhnliches Thema attraktiv zu gestalten. Brigitte Helm konnte aufgrund der Freiheit, die ihr der Regisseur gewährte, die engen Grenzen einer geschminkten Kokotte, die ihr die Rolle in "Abwege" zu setzen schien, sprengen. Sie begnügte sich nicht mit den üblichen Ausdruckstechniken des Stummfilms (übertriebene Körpersprache, ausdrucksstarke Blicke). Sie spielte ihre Rolle sehr keck und verstand es, alle Charakternuancen und Schattenseiten dieser Frau herauszuarbeiten, die sich zwischen einer Existenz, so betäubend wie die Sanftheit der sie umhüllenden Baumwolle und Seide, und den Männern, die ihre Leidenschaft weckten, hin- und hergerissen fühlt.

Berechnung und Leidenschaft, verliebte Frauen und verheiratete Bankiers und der problematische Alltag im Deutschland der Weimarer Republik bilden den Hintergrund des Films. Das von Pabst entworfene gesellschaftskritische Zeitbild wird durch die kongeniale Musik der auf ARTE ausgestrahlten restaurierten Fassung gestützt. Die höchst anspielungsreiche Filmmusik wurde 70 Jahre nach Vollendung des Films von der Australierin Elena Kats-Chermin komponiert. Elena Kats-Chermin bringt eine erstaunliche Vielfalt an Instrumenten zum Einsatz: Saxophon, Akkordeon und Percussioninstrumente mischen sich mit den Klängen des gewöhnlichen Streichquartetts und des unverzichtbaren Klaviers. Sie illustriert auf eindrucksvolle Weise den dramatischen Charakter der einzelnen Filmszenen. Die restaurierte Fassung von „Abwege" ist vollkommen mit G. W. Pabsts Auffassung der Moderne vereinbar. Das Ergebnis ist ein exemplarisches Werk, bei dem es weder darum geht, einen alten Film aufzupeppen, also einen Stummfilm an die heutige Zeit anzupassen und ihn damit zu verfälschen. Noch viel weniger geht es darum, einem neuen Film einen alten Touch zu verleihen, das heißt eine nostalgische und alberne Hintergrundmusik für Pabsts Film zu wählen, der doch das Ergebnis scharfsinniger und ernsthafter Beobachtungen ist. So bleibt der Film intakt und für unsere gegenwärtige Denkweise dennoch verständlich. Denn wer auf "Abwege" gerät, findet letztendlich immer einen hellen Streifen am Horizont." (Arte Presse)

Das Abenteuer einer schönen Frau

(Das Abenteuer der Thea Roland, Frau Thea - schickt sich das?, Aus dem Tagebuch einer schönen Frau), Regie:   Henry Koster, Deutschland - 1932
Produktion: Georg Witt-Film Gmbh - Verleih: Aafa-Film AG, Berlin - Produzent: Georg Witt - Produktionsleiter: Fritz Grossmann - Regisseur: Henry Koster AKA Hermann Kosterlitz - Drehbuch: Hans Wilhelm - Nach einer Vorlage von: Suzanne de Callias novel - Kamera: Robert Baberske - Curt Courant - Musik: Theo Mackeben - Schnitt: Willy Zeunert - Architekt: Jacek Rotmil (AKA Jacques Rotmil) - Tonmeister: Fritz Seeger - Darsteller: Margot Landa Elli - Blumenmädchen (AKA Margot Walter) - Gustav Püttjer - Hilde Maroff - Theo Lingen - Dietrich Henkels - Rolf Drucker - Frigga Braut - Kurt Vespermann Journalist Merkel - Marcell Salzer - Dietrich Henckels - Hans Mierendorff - Herbert Bach - Paul Bildt Professor Maschke - Lil Dagover Thea Roland - Max Diekmann - Olly Gebauer Irene - Karl Hannemann - Paul Heidemann - Margarete Kupfer Anna - Julius Brandt - Fritz Odemar - Klaus Pohl - Hans Rehmann Jerry Simpson - Josef Reithofer - Artur Rupper - Ernö Szenes Trainingsleiter (AKA Ernst Senesch) - Walter Steinbeck Bing - Hans Otto Stern -
Inhaltsangabe : Liebeskomödie mit Lil Dagover und Hans Rehmann: Ihre Unabhängigkeit geht der Bildhauerin Thea Roland über alles. Daher lehnt sie auch den gut gemeinten Ratschlag ihres väterlichen Freundes Professor Maschke ab, zu heiraten und Kinder zu kriegen. Auf der Suche nach einem männlichen Modell für eine neue Skulptur lernt sie jedoch in einer Boxschule den jungen Londoner Polizisten Jerry Simpson kennen, der für einen grossen Boxkampf nach Berlin gekommen ist. Thea beginnt eine Liebschaft mit Jerry, verlässt ihn jedoch, als sie glaubt, dass er eine andere Frau liebt. Nach dem Sieg im Boxkampf reist Jerry zurück nach London. Erst zwei Jahre später erfährt er bei seiner Rückkehr nach Berlin, dass er Vater eines kleinen Jungen ist. Nun klären sich die Missverständnisse von damals, und Thea findet sich endlich bereit, ihre Unabhängigkeit aufzugeben und Jerry zu heiraten. (www.filmportal.de)
Anmerkungen: Am 30.November 1933 wurde der Film von der [NS] Film-Oberprüfstelle mit dem Entscheid Nr. O.07067 im Deutschen Reich verboten. In der Entscheidungsbegründung steht: "(...) Auf der Suche nach einem Modell zu einer Männerstatue gerät die Bildhauerin Thea Roland and den Londoner Polizisten und Weltmeister Jerry, der zu einem Boxmatch nach Berlin gekommen ist. Thea wohnt dem Match bei und wird Zeugin von Jerrys Sieg. Beide feiern den Sieg in Theas Wohnung. Bei Jerry's Abreise nimmt Thea fälschlich ein, Jerry sei anderweitig gebunden. Als Thea ein Kind bekommt, verheimlicht sie es deshalb Jerry, der sogleich nach seinem Berliner Sieg nach London zurückgekehrt ist. Jerry erfährt hiervon erst zwei Jahre später, als er Thea besucht und ist ausser sich vor Freude. Thea dagegen hat ihren Argwohngegen ihn noch nicht überwunden und beide finden sich erst, als ie Annahme Theas, dass Jerry ihr nicht allein gehöre, sich als falsch herausstellt.
Der Vertreter der durch den Widerrufsantrag betroffenen Firma hat selbst zugegeben, dass der Bildstreifen mit dem Empfinden der gegenwärtigen Zeit nicht in Einklang stehe. Die von ihm ausgeführten Gründe, dass die herstellende Firma gleichgeschaltet sei und ein nachträgliches Verbot des vor der Nationalen Revolution hergestellten Bildstreifens für sie einen erheblichen Vermögensverlust bedeute, sind nach §1 Abs.2 Satz 4 des Lichtspielgesetzes vom 12. Mai 1920 ausserhalb des Bildstreifens gelegen und konnten deshalb nach dieser gesetzlichen Vorschrift für die Entscheidung nicht gewertet werden.
In Übereinstimmung mit dem Widerrufsantrag hat die Oberprüfstelle den Bildstreifen wegen der ihm innewohnenden Erotik auf Grund von §1 Abs.2 Satz 2 a.a.O. wegen entsittlichender Wirkung verboten. (...) gez. Dr. Seeger" (zitiert nach www.filmportal.de)

Das alte Gesetz

(Baruch), Regie:   E.A. Dupont, Deutschland - 1923
Produktion: Comedia-Film GmbH., Berlin - Deulig-Film AG, Berlin - Regisseur: E.A. Dupont - Drehbuch: Paul Reno - Nach einer Vorlage von: Heinrich Laube Memoirs - Kamera: Theodor Sparkuhl - Architekt: Alfred Junge - Curt Kahle - Kostümbild: Ali Hubert - Darsteller: Robert Scholz - Julius Brandt Der alte Schauspieler / il vecchio attore / old comedian - Olga Limburg Frau des Theaterdirektors - Dominik Löscher - Wolfgang Zilzer - Ruth Weyher Die Hofdame / Lady in waiting / Dama di corte - Grete Berger Die Rabbinerin / Seine Frau / His Wife - Hermann Vallentin Heinrich Laube - Jakob Tiedtke Der Theaterdirektor / direttore della compagnia teatrale / Director of the - Kálmán Zátony - Margarete Schlegel Esther, Nathans Tochter, Baruchs Braut - Fritz Richard Nathan, der Schulklopfer - Henny Porten Erzherzogin / Archduchess Isabel Teresa - Avrom Morewski Rabbi Meyer, Baruchs Vater - Philipp Manning - Werner Krauss (--??--) - Albert Krafft-Lortzing - Alice Hechy Tochter des Theaterdirektors - Robert Garrison Ruben Pick - Ernst Deutsch Baruch -
Inhaltsangabe : 1860 in einem jüdischen Örtchen in Galizien: Beim Purimfest entdeckt Baruch, Sohn des Rabbis, seine Leidenschaft fürs Schauspielern. Für seinen Vater ist es unvorstellbar, dass sein Sohn mit den strengen Regeln der jüdischen Religion bricht. Baruch lässt sein altes Leben hinter sich und schliesst sich einem Wandertheater an, das eines Tages für die österreichische Erzherzogin Elisabeth Theresia spielen darf. Sie ist beeindruckt von Baruchs Leistung und verhilft ihm zu einer Stelle im Wiener Burgtheater, wo er zu einem Theaterstar avanciert. Trotz seines neuen angepassten Lebens hat Baruch Sehnsucht nach seiner Heimat und besucht seine Eltern. Der Vater zeigt sich unnachgiebig und verstösst ihn, bis es nach langen Umwegen zur Versöhnung kommt. (Arte Presse)
Kritiken : "Der Film wagt sich in ein sehr gefährliches Terrain, das von allen Seiten bedroht ist, zum Beispiel: vom Zorn frommer Juden, die hier einige ihrer Gebräuche dargestellt sehen vor einem profanen und vielleicht feindseligen Publikum; von dem Gründlichkeitsfanatismus ge-bildeter und gelehrter Juden, die lieber wollen, dass gar nichts mitgeteilt wird als einiges; von den Leuten, für die alles, was mit Ostjuden zu tun hat, der Gegenstand eines abergläubischen Entsetzens, der Verachtung oder hysterischer Furcht ist; von wilden, kriegerisch veranlagten Hakenkreuzlern; und so weiter. Ein Landstrich, wo ausserdem noch zu fürchten sind die lauwarmen Sturzbäche eines sentimentalen Familiensinns sowie die Lanzenspitzen eines apologetischen Heroismus, der unbefangene Betrachter in überstürzte Fluchten jagt. Allen solchen Gefahren wird hier getrotzt und ein angenehmes Gebilde geschaffen, das einige Kenntnis vermittelt und geeignet ist, zu Erkenntnissen anzuregen." (Frank Aschau: Juden-Filme. In: Die Weltbühne, Nr. 13, 27.3.1924)

"(...) Man sieht: Paul Reno hat ein Manuskript geschaffen, das alle Bestandteile enthält, um dem Regisseur die Unterlage zu einem wirksamen Publikumsfilm zu geben.
Und E. A. Dupont hat auf dieser Basis ein recht geschmackvolles Bilderbuch gemacht, das die Schaulust des Zuschauers befriedigt, ohne ihr allzu grosse Konzessionen zu machen.
Selbst die bei der Anlage des Ganzen unvermeidliche Versöhnungsszene am Schluss, in der der alte Rabbiner, nachdem er seinen Sohn als Don Karlos gesehen, erkennt, dass es ein Irrwahn ist, einen Menschen, der ein Recht zur Verwirklichung seines inneren Gesetzes hat, unter das Joch eines alten Gesetzes beugen zu wollen, vermeidet alle aufdringliche Sentimentalität, die hier sehr nahe lag.
Es gelingt Dupont, die Atmosphäre der so verschiedenen Welten dieses Films sichtbar zu machen: das Ghettomilieu, das durch eine nahezu unübersteigbare Mauer von der Welt da draussen getrennt ist und diese Welt selbst; die hier anschaulich gemacht wird durch das Wien der sechziger Jahre, das getragen wird von den Rhythmen der Walzer eines Johann Strauss und dem das Burgtheater den Inbegriff aller Kunst schlechthin bedeutet.
Was Dupont gibt, ist eine Plauderei in Bildern, von Sentiment und beschwingtem Bildhumor, die durch Feinheiten im Detail stark interessiert, eine Plauderei, die doch nie zum Geschwätz wird. (Denn man kann nicht nur im Wort, sondern auch im Bilde geschwätzig sein.)
Was die Schauspielerregie betrifft, so ist es Dupont hier gelungen, ein Ensemble zu schaffen. Selbst Henny Porten fügt sich ohne Starallüren in den Rahmen. Ihre Erzherzogin ist um so charmanter, als sie diesmal ihren Charme nicht unterstreicht, ihr Humor um so liebenswürdiger, da er den Schein des Unbewussten auszulösen vermag. Uns selbst im Gefühlsausdruck bleibt sie in den Grenzen, die der Stil des ganzen Filmwerks erheischt.
Ernst Deutsch in der männlichen Hauptrolle löst die Illusion des bedeutenden Künstlers aus, was in diesem Falle alles bedeutet.
Avrom Morewski, den man sich von der Wilnaer Truppe in Warschau verschrieben hat: Sein Rabbiner hat nicht nur die ethymologische, sondern was wichtiger ist, die seelische Echtheit. Ein leidender Mensch ist dieser Rabbi, der sich durch Leiden zur Erkenntnis durchringt. Nicht zuletzt durch ihn werden die Szenen im Ghetto zu einem visuellen Erlebnis.
Robert Garrison stellt einen Schnorrertyp, der wie aus alten jüdischen Genrebildern in diesen Film versetzt zu sein scheint.
Hermann Vallentin gibt als Heinrich Laube seine bisher stärkste Filmleistung. Das ist in jedem Zuge der brummige Polterer, hinter dessen Rauheit sich Gutmütigkeit verbirgt, als der Laube in der Tradition fortlebt. Da ist eine Szene, in der der junge Schauspieler ihm vor Antritt des Engagements Probe sprechen muss, während Laube sein Frühstück einnimmt. Und in der Art, wie er die Kaumuskeln bewegt, reflektiert sich der Eindruck, den der Vortrag in ihm erweckt. Ein glänzender Regieeinfall, ein Meisterstück physiognomischen Könnens.
Jakob Tiedke (eine amüsante Striese-Figur), Grete Berger, Fritz Richard, Margarete Schlegel, Alice Hechy, füllen ihren Platz. Der Film kann als Prototyp eines kultivierten Unterhaltungsfilms gelten. (Film-Kurier, Nr. 244, 30. Oktober 1923)

"(...) Uralter Konflikt zwischen Vätern und Söhnen, alter und junger Generation – wie oft schon diente er als dichterischer Vorwurf, auch im Film, ja ganz besonders auch im Judenfilm. Meinerts "Glaubensketten" eröffneten den Reigen und "Das alte Gesetz" schliesst ihn – für heute. Wie schön hat Paul Reno diesen dankbaren Stoff verarbeitet! Wie glücklich lässt er die starr-beschränkte, tief in sich gekehrte, grüblerische Welt des Ghettos kontrastieren mit der sprühend lebensfrohen des glänzenden Alt-Wiens der sechziger Jahre, die enge Gelehrtenstube des alten Rabbi mit der rauschenden Pracht des österreichischen Hofes, den stillen Gottesfrieden des Tempels mit dem lauten, geschäftigen Bühnentreiben des Hofburgtheaters unter Laubes Direktion.
Versunken sind diese glänzenden Zeiten, die nur noch die ganz Alten unter uns gekannt haben. Und doch ... müssen sie nicht gerade so ausgesehen haben, diese Sonnenmenschen des alten Wien, ist das nicht Laube, wie er leibt und lebt, ist das nicht die fröhliche Erzherzogin Elisabeth Theresia mit dem warmen Menschenherzen? Wir glauben sie unbedenklich der grossen Kunst ihrer Darsteller, die Kabinettstücke geliefert haben. Nie sahen wir Hermann Valentin besser, seit langem Henny Porten nicht mehr so gut. Und wie gern möchten wir die "Henny" noch viel, viel öfter sehen, gerade in diesen Rollen, die ihrem Charme ebenso liegen, wie ihrem tiefen Gemüt.
Geblieben dagegen sind die Zeiten des Elends und der Not, geblieben noch immer der gequälte Ostjude und ihn haben wir gesehen im Grau seines Ghettos. Hier brauchen wir nicht gläubig hinzunehmen, wir können vergleichen ... und können sagen: Richtig so! Goldecht, lebenswahr, bis auf kleinste Nuancen der Natur abgelauscht; nicht nur von dem Ostjuden Avrom Morewski (Rabbi), glänzend im Spiel und Maske, sondern besser fast noch von Robert Garrison, der den weltweisen kleinen Schnorrer mit soviel Herz und entzückendem Humor hinstellte (und wie nahe lag gerade hier possenhafte Übertreibung!). Gross und stark auch Ernst Deutschs Leistung als junger Stürmer; nur ein allerletztes fehlte, um uns auch seelisch warm werden zu lassen. Rein äusserlich als junge Jüdin nicht recht am Platze Margarete Schlegel, trotz verinnerlichten Spiels. Das Schmierenvolk lustig und treffend persifliert durch Jacob Tiedtke, Olga Limburg und die bildhübsche Alice Hechy.
Und nun Duponts Regie: Gewiss, er hat Fehler begangen durch Längen und Breiten. Aber wie verzeihlich sind sie! Muss man nicht unwillkürlich liebevoll haften bleiben an der Schilderung dieses Milieus, die nötig ist, um tieferes Verständnis zu erwecken? Mit ein paar Scherenschnitten sind diese Mängelchen zu beseitigen. Und wie sind sie ausgeglichen durch hinreissende Regiefeinheiten, wundervoll gesehene Bilder und eine Dezenz der Linienführung, die bei der Heikligkeit des Themas nicht immer leicht gewesen sein mag. (...)
Bedanken kann er sich bei seinen technischen Mitarbeitern. Ganz wundervoll und stilecht die Bauten von Junge und Kahle, geschmackvoll und zeitwahr Huberts Kostüme, eine Glanzleistung deutscher Photographie aber Sparkuhls Aufnahmen. Nicht umsonst ist er auf dem Zettel auch für die Beleuchtung verantwortlich gemacht worden, sie stellt selbst höchstwertige Arbeiten seiner tüchtigen Kollegen in den Schatten und zeugt von reifer, empfindender Kunst! Der Herstellerfirma, Comedia-Film, ist ein grosser Wurf gelungen. An ihren sicheren Erfolgen wird auch der deutsche Verleih des "Lloyd-Film" teilhaben ... und mit ihnen das Kinogewerbe. (del.)" (Lichtbild-Bühne, Nr. 44, 3. November 1923)
[Kritiken teilweise zitiert nach www.filmportal.de]
Anmerkungen: Zwei Welten prallen aufeinander. Um 1860 verlässt Baruch (Ernst Deutsch) gegen den Willen seines Vaters, des Rabbiners, das jüdische Ghetto in Galizien, um Schauspieler zu werden. Sein Weg, der ihn bis ans Burgtheater in Wien führt, ist lang und gesäumt von Misstrauen und Verachtung. Als Baruch einmal auf einer Provinzbühne mit Schläfenlocken den Romeo spielt, sieht ihn die Erzherzogin (Henny Porten) und wird zu seiner grossen Förderin. Baruch wird berühmt, doch er leidet unter dem Bruch mit seinem Vater. "Das alte Gesetz", ungeheuer nuancenreich inszeniert von E.A. Dupont, der zwei Jahre später mit "Varieté" einen Klassiker des Weimarer Kino schafft, ist ein Film über Rollenspiel, Identitätssuche und Verwandlung, über die Sehnsucht nach Freiheit und Anerkennung, über die Vision eines harmonischen Zusammenlebens von Christen und Juden - und auch eine Geschichte des Verlusts. (www.filmmuseum-potsdam.de/Das-alte-Gesetz.html)

Der 1923 entstandene Film „Das alte Gesetz“ von Ewald André Dupont (1891-1956) ist ein Klassiker der deutsch-jüdischen Filmgeschichte. Er thematisiert die Assimilationsproblematik der Juden im 19. Jahrhundert, erzählt am Schicksal eines jungen Mannes aus einer galizischen Rabbiner-Familie. Baruch möchte gegen den Willen seines Vaters Schauspieler werden und verlässt das Ghetto. In der Begegnung mit dem klassischen Theater und dem Geist der Aufklärung eröffnet sich für ihn eine neue Welt, vor der sich auch sein Vater nicht verschliessen kann. Es kommt zur Versöhnung von Vater und Sohn.
Ein ähnlicher Konflikt wird in dem vier Jahre später entstandenen amerikanischen Film „The Jazz Singer“ (1927) dargestellt, der erste Spielfilm mit Synchronton: Der Sohn eines Rabbis will Sänger werden und stösst damit seinen Vater, der an religiöse Traditionen glaubt, vor den Kopf. Wo „The Jazz Singer“ durch den Zeitgeist der 1920er mit Jazzmusik punkten kann, werden in „Das alte Gesetz“ der Konflikt und das jüdische Leben in der Gesellschaft subtiler beleuchtet. Mit der authentischen Ausstattung und der beeindruckenden Leistung der Schauspieler – einfühlsam gefilmt durch den Kameramann Theodor Sparkuhl – zählt „Das alte Gesetz“ zu den Klassikern des Weimarer Kinos. Die aktuelle Digital-Restaurierung der Deutschen Kinemathek baut auf den im Bundesarchiv-Filmarchiv aufbewahrten Nitrokopien auf, die Zwischentitel sind nach der Zensurkarte rekonstruiert.
Ewald André Dupont ist vor allem für seinen Film „Varieté“ bekannt, mit welchem ihm der internationale Durchbruch gelang und infolgedessen er den ersten deutschsprachigen Tonfilm, „Atlantis“, drehen konnte. Aber auch „Das alte Gesetz“ verhalf ihm bereits zu einiger Bekanntheit.
Im Auftrag von ARTE und ZDF wurde der Stummfilm-Klassiker neu vertont. In der Reihe Berlinale Classics präsentieren die 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin mit Ewald André Duponts „Das alte Gesetz“ ein besonderes Stummfilm- und Konzert-Highlight. Die digitale Restaurierung der Deutschen Kinemathek erlebt mit der neuen Musik des französischen Komponisten Philippe Schoeller am 16. Februar 2018 im Friedrichstadt-Palast ihre Weltpremiere. (Arte Presse)

Länge der restaurierten Fassung 2018: 135 Min.
Einige Quellen nennen auch Werner Krauss unter den Mitwirkenden, was wohl nicht zutrifft.

Das Blaue Licht

(Die Hexe von Santa Maria), Regie:   Leni Riefenstahl, Deutschland - 1932
Produktion: H.R. Sokal-Film GmbH. - Leni Riefenstahl Film - Produzent: Walter Traut - Harry R. Sokal (AKA H.R. Sokal) - Leni Riefenstahl - Regisseur: Leni Riefenstahl - Drehbuch: Béla Balázs - Nach einer Vorlage von: Leni Riefenstahl - Kamera: Tony Braun - Heinz von Jaworsky - Hans Schneeberger - Musik: Giuseppe Becce - Schnitt: Leni Riefenstahl - Schnittassistent: Erna Peters - Architekt: Leopold Blonder - Tonmeister: Hans Bittmann - Darsteller: Leni Riefenstahl Junta - Franz Maldacea Guzzi - Martha Mair Lucia - Max Holzboer Innkeeper - Mathias Wieman Vigo - Beni Führer Tonio -
Inhaltsangabe : Im frühen 19. Jahrhundert wird ein fremdartiges Mädchen, das in einer Kristallgrotte Zuflucht gesucht hat, von den abergläubischen Dörflern als Hexe gefürchtet. Es stürzt sich in den Tod, als ein Maler das Geheimnis der Grotte preisgibt. Romantisches Märchen, das Leni Riefenstahl zusammen mit Béla Balász schrieb und im mystischen Stil als Stummfilm mit Musik in Szene setzte. (Filmmuseum München)
Kritiken : "Riefenstahls erste Regiearbeit ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Ein Film, der die Elemente des Märchens, des Horrorfilms und Symbole der Romantik aufgriff, war 1932 ein Unikum der Filmproduktion. Man sieht dem BLAUEN LICHT an, wie stark das Werk vom Stilwillen bestimmt war." (Rainer Rother, Filmmuseum München 2002) "Leni Riefenstahl erzählt in ihrem ersten Film vom geheimnisvollen Bergmädchen Junta (von ihr selber dargestellt), das von den Dorfbewohnern gemieden, verachtet und verfolgt wird, weil sie glauben, es sei von bösen Mächten beherrscht. In diesem poetischen Film, an dessen Drehbuch der ungarische Theoretiker Béla Balázs mitgearbeitet hat, ist noch wenig von der späteren politischen Haltung der Filmemacherin zu spüren." (Zoom)
Anmerkungen: Das Filmmuseum München gibt 72 Minuten als Länge des Films an (Mail vom 2. 6. 2010) "Dr. Fanck hat immer sehr schöne Bilder gemacht, die oft märchenhaft wirkten durch das Gegenlicht, durch den Schnee, das Eis, und das Glitzern und die Blüten und so weiter, aber die Handlungen waren realistisch. Und ich empfand, daß man zu realistischen Handlungen auch realistische Bilder machen sollte. Das heißt, wenn man so schöne Bilder bringen möchte, was mir auch gefiel, dann sollte man auch eine Handlung zeigen, die entweder aus der Märchenwelt, aus einer Legende oder aus einer Ballade kommt, wo das schöne Bildmotiv eine Voraussetzung ist. Während bei einem normalen Geschehen, wenn jemand jemanden rettet, oder wenn man fliegt, also etwas Realistisches geschieht, könnte Sonne, könnte aber auch schlechtes Wetter sein, wie es im Leben auch so ist. Und dieses Gefühl, daß es gut wäre, wenn Form und Inhalt sich decken, aus diesem Wunsch heraus kam mir der Gedanke, ich müßte, um solche Bilder bringen zu können, eine Ballade, ein Märchen oder eine Legende schreiben. Das war der Grundgedanke. Und darum habe ich »Das Blaue Licht« geschrieben, weil diese Legende geradezu herausfordert, sie in ausgefallenen Bildern zu gestalten." (Leni Riefenstahl) 1952 wurde DAS BLAUE LICHT mit einer Rahmenhandlung ergänzt, neu geschnitten und unter dem Titel DIE HEXE VON SANTA MARIA herausgebracht.

Der Favorit der Königin

(Das zweite Leben), Regie:   Franz Seitz sen., Deutschland - 1922
Produktion: Münchner Lichtspielkunst AG (Emelka), München - Regisseur: Franz Seitz sen. - Drehbuch: Franz Seitz sen. - Alfred Schirokauer - Kamera: Karl Attenberger - Franz Planer - Architekt: Willy Reiber - Kostümbild: Ludwig Kirschner - Darsteller: Otto Kronburger - Erich Kaiser-Titz Lord Surrey - Wilhelm Kaiser-Heyl Pembroke - Alf Blütecher Leyde - Oscar Marion - Albert Patry - Elise Aulinger - Ferdinand Martini - Maria Minzenti - Carl Goetz - Hanna Ralph Königin -

Der Kampf ums Matterhorn

Regie:   Nunzio Malasomma, Deutschland, Schweiz - 1928
Produktion: Hom-AG für Filmfabrikation - Cinefilm AG, Zürich - Verleih: Universum-Film AG (UFA), Berlin (Deutschland) - Aufnahmeleiter: Luis Trenker - Victor Skutezky - Regisseur: Mario Bonnard - Nunzio Malasomma - Kamera: Sepp Allgeier - Willy Winterstein - Architekt: Heinrich Richter - Darsteller: Clifford McLaglen Giaccomo - Paul Graetz Meynet - Johanna Ewald Wife of Meynet - Hannes Schneider Cross - Ernst Petersen Hadow - Hugo Lehner Hudson - Luggi Lord Douglas - Heinrich Gretler Seiler, Hotelwirt - Peter Aufdenblatten (/xx/) - Otto Furrer (/xx/) - Peter Voss Edward Whymper - Luis Trenker Jean-Antoine Carrel - Alexandra Schmitt Mother of Carrel - Marcella Albani Felicitas, Wife of Carrel -

Die andere Seite

Regie:   Heinz Paul, Deutschland - 1931
Produktion: Cando-Film GmbH, Berlin - Verleih: Candofilm Verleih und Vertrieb GmbH, Berlin - Produzent: Joseph Candolini - Produktionsleiter: Joseph Candolini - Regisseur: Heinz Paul - Drehbuch: Hella Moja - Hans Reisiger - Nach einer Vorlage von: R.C. Sheriff The Journey's End - Kamera: Viktor Gluck - Zweite Kamera: Harry Dettmann - Kamera Assistent: Wolfgang Hofmann - Musik: Ernst-Erich Buder - Schnitt: Max Brenner - Architekt: Robert A. Dietrich - Kostümbild: Willi Ernst - Maskenbildner: Willy Wollschläger - Tonmeister: Carl-Erich Kroschke - Karl Brodmerkel - Stand Photos: Paul Rischke - Darsteller: Reinhold Bernt Feldwebel - Theodor Loos Oberleutnant Osborne - Conrad Veidt Hauptmann Stanhope - Willy Trenk-Trebisch Koch - Paul Otto Oberst - Jack Mylong-Münz Hauptmann Hardy - Wolfgang Liebeneiner Leutnat Raleigh - Friedrich Ettel Hauptmann Hardy - Victor De Kowa Leutnant Hibbert -
Inhaltsangabe : Erster Weltkrieg. Der junge englische Leutnant Raleigh wird in die Kompanie des desillusionierten Hauptmanns Stanhope versetzt. Stanhope ist heimlich mit Raleighs Schwester verlobt und versucht daher das Bild des vorbildlichen Offiziers zu wahren. Ein Vorstoss gegen die deutschen Linien, an dem auch Raleigh teilnimmt, wird ein blutiges Fiasko. Raleigh kennt nun die Schrecken des Krieges, die auch Stanhope zermürbt haben. Beim folgenden Angriff der Deutschen wird der englische Stützpunkt zerstört. (www.filmportal.de)
Anmerkungen: Der Film wurde nach der Machtübernahme durch die Nazis im April 1933 verboten

Die Carmen von St. Pauli

Regie:   Erich Waschneck, Deutschland - 1928
Produktion: Ufa - Produktionsleiter: Alfred Zeisler - Aufnahmeleiter: Arthur Ohme - Regisseur: Erich Waschneck - Drehbuch: Bobby E. Lüthge - Erich Waschneck - Kamera: Friedl Behn-Grund - Architekt: Alfred Junge - Darsteller: Max Maximilian Rasmussens Faktotum Hein - Willy Fritsch Klaus Brandt - Fritz Alberti Reeder Rasmussen - Charly Berger Der Kapitän - Walter Seiler Der Scharfe Alfred - Tonio Gennaro Der Sanfte Heinrich - Otto Kronburger Lotsenkarl - Betty Astor Klaus' Braut Maria - Alfred Zeisler - Wolfgang Zilzer Stift - Fritz Rasp Doktor - Jenny Jugo Jenny Hummel -
Inhaltsangabe : Ein Steuermann, der stets bekannt war für sein Pflichtbewußtsein, wird durch die verführerische Tänzerin einer schummrigen Hafenkneipe dazu verleitet, seinen Dienst zu vernachlässigen. Er ahnt nicht, daß die Frau zu einer Schmugglerbande gehört. Als er wegen seiner Nachlässigkeit entlassen wird, zieht in die Liebe zu der Frau immer tiefer und tiefer in die Machenschaften ihrer verbrecherischen Freunde hinein, bis er beinahe selbst zum Verbrecher wird. Schließlich gerät er in Verdacht, einen Mann niedergeschlagen zu haben. Aber in letzter Sekunde wird er durch die Selbststellung des wahren Täters gerettet. Geläutert durch diese Erfahrung, beschließt der Steuermann, gemeinsam mit der Tänzerin ein neues, ordentliches Leben zu beginnen. (www.filmportal.de)

Die Flucht aus dem Goldenen Kerker

(Christian Wahnschaffe, 2. Teil), Regie:   Urban Gad, Deutschland - 1921
Produktion: Terra-Film AG, Berlin - Regisseur: Urban Gad - Drehbuch: Bobby E. Lüthge - Hans Behrendt - Nach einer Vorlage von: Jakob Wassermann novel 'Christian Wahnschaffe' - Kamera: Willy Hameister - Musik: Alexander Schirmann - Architekt: Robert A. Dietrich - Darsteller: Conrad Veidt Christian Wahnschaffe - Werner Krauss Niels Heinrich - Ernst Pröckl Amadeus Voß - Esther Hagan Dirne Karen Engelschall - Rose Müller Ruth Hofmann - Margarete Kupfer Mutter Engelschall - Fritz Feld Idiot - Magda Madeleine - Emil Heyse - Jenny Marba - Reinhold Schünzel -

Opium

(Die Sensation der Nerven), Regie:   Robert Reinert, Deutschland - 1919
Produktion: Monumental-Filmwerke GmbH., München - Produzent: Robert Reinert - Regisseur: Robert Reinert - Drehbuch: Robert Reinert - Kamera: Helmar Lerski - Darsteller: Werner Krauss Nung-Tschang - Sybil Morel Sin, später Magdalena - Conrad Veidt Dr. Richard Armstrong - Eduard von Winterstein Prof. Gesellius - Hanna Ralph Maria Gesellius - Friedrich Kühne Vater Dr. Armstrong - Alexander Delbosq Ali - Sigrid Hohenfels Opiummädchen - Loni Nest Kind -
Kritiken : Opium «Der deutsche Filmmarkt ist wieder um ein monumentales Filmwerk reicher und damit um eine Arbeit, welche seine Bedeutung für den Weltmarkt charakterisiert und – vergrössert. Denn dieses "Opium" Robert Reinerts ist an Stil und Grösse ein internationales Gebilde. Nicht etwa nur darum, weil seine Handlung in China, England und Indien spielt (Warum übrigens nicht Deutschland statt England..? Da doch dieses "England" in Stil und Darstellung typisch deutsch anmutet...!), sondern weil die nichteuropäischen Bilder wahrhaft asiatisch anmuten... weil die Sorgfalt der Regie zu Leistungen anzuspornen verstand, die weit über dem Durchschnitt stehen... weil die Photographie mit ihrer eigenartigen Technik Bilder hergab, wie sie in Deutschland noch nicht gesehen wurden, und die auch für das Ausland ein Novum bedeuten dürften... (...)
Die Opiumräusche des Gesellius zaubern Bilder hervor, wie sie nur der Film mit seiner Tricktechnik – nicht wiedergeben, sondern erzeugen kann! Hier in dieser schöpferischen Eigenschaft des Films lag die Möglichkeit zu Ausserordentlichem. Und dies Ausserordentliche gelang in jener Szene, da Gesellius träumt, er sei der Mörder seines Nebenbuhlers und vergrabe dessen Leichnam – im Wasser! Der Eindruck, den diese Szene macht, ist unbeschreiblich. Das Unwirkliche, Bodenlos-Phantastische kommt zu voller Entfaltung; und zwar, ohne dass diese Szene an Glaubhaftigkeit und Eindringlichkeit im mindesten einbüsst. Diese Szene ist erschütternd, grauenhaft! Aber auch nur diese. Denn die übrigen Träume litten ersichtlich unter der mangelnden Trickroutine des Photographen, der sich – so herrliche Bilder er zu kurbeln versteht – auf dem rein technischen Gebiet nicht ganz zurechtfand. So blieben die übrigen Opiumräusche nur wandelnde Bilder, die durch Aufeinanderkopieren zweier Negative erzielt wurden und sich zumeist nur nach Art der (szenisch für ein empfindliches Auge nicht korrekten üblichen "Vision") abwechselten. Ein recht nacktes Mädchen, mit wechselnder Dezenz präsentiert, erfreute teils, teils rief es zum Widerspruch auf. Diese Visionen standen übrigens mehr im Zeichen des Strebens nach schönen Bildern als im Zeichen des rein Phantastischen. (...)» (C. B., Der Film, Nr. 7, 15.2.1919)

Opium «Wer vermag den Träumen eines Opiumrauchers in das Reich seiner Phantasie zu folgen? Die Opiumträume wandern sprunghaft durch alle Gebiete der Welt, erklimmen Berge der Seligkeit. Ein Opiumtraum ist für viele ein Geheimnis, das sie fürs Leben gern ergründen würden und es nur darum unterlassen weil sie aus Buch und Schrift das darauf folgende graue Elend kennen. Ein Opiumtraum ist in seinem Phantasiereichtum mit einem Filmtraum zu vergleichen, es liegt daher nahe, dass begabte Filmregisseure sich daran machten, in Filmwerken diese Wunderträume erstehen zu lassen. So naheliegend diese Aufgabe indes ist, so schwer ist sie auch; denn gerade auf diesem Gebiete, wo der Phantasie alle Wege freigegeben sind, ist auch die Gefahr auf Schritt und Tritt gegeben, dass Stilwidrigkeit und kitschige Handlung den Opium-Filmträumer stören und ihn jäh erwachen lassen.
Mit Freude ist festzustellen, dass Robert Reinert es verstanden hat mit seinem Monumental-Filmwerk "Opium" einen Film zu schaffen, der als ein Meisterwerk deutscher Filmkunst anzusprechen ist und keine ausländische Konkurrenz zu scheuen hat. Eine sich logisch aufbauende Handlung wird hierbei denkbar phantasiereichster Ausnützung aller Filmmöglichkeiten in geschmackvoller Weise erstklassig dargestellt. (...)
Es ist eine überaus reiche, vielverzweigte Handlung, die durch Phantasiegebilde der Opiumträume, die grossen Schauszenen in China und Indien und durch die Schreckensbilder in den Dschungeln noch buntbewegter wird. Dennoch spinnt sich ein sicherer Faden durch die ganze Handlung und eine besondere Note dieses Filmwerkes ist es, dass überall die künstlerisch vornehme Linie mit Sorgfalt gewahrt wurde, was besonders bei den empfindsamen Bildern in den Opiumträumen in die Augen fällt.
Die Darsteller wurden mit grossem Geschick an den richtigen Platz gestellt, besonders von Winterstein als Professor Grisellius und Hanna Ralph als Maria haben ihre schönen Aufgaben mit erfreulichem Gelingen durchgeführt. » (Heinz Schmid-Dimsch, Der Film, Nr. 2, 11.1.1919)

Opium «Der seit längerer Zeit angekündigte, von Robert Reinert verfasste und inszenierte Film – "Die Handlung spielt in Indien, England und China" lockt die Einladung des Marmorhauses. Wer kann da widerstehen?! – Unsere Hoffnungen werden nicht enttäuscht. Im Kern eine gut durchdachte und exakt durchgeführte Handlung, das Beiwerk effektvoll bis ins kleinste, mit grossem Kostenaufwand aufgebaut, von vollendeter Technik und niemals langweilend. Zugleich ein Aufklärungs-Film, der uns vor den schrecklichen Folgen jenes zerrüttenden Giftes eindringlich warnen will. Hier werfen wir einen Blick in die Lasterhöhlen Indiens und Chinas, dort sehen wir prächtige, indische Feste mit grossartig gestellten Massenszenen, da wieder die Könige der Tierwelt in unübertrefflicher Natürlichkeit. (Ein kleiner Fehler: im indischen Dschungelgebiet herrscht der Tiger und nicht der Löwe.) Die Traumphantasien des Opiumrauchers gaben der Regie Gelegenheit, die technische Vollkommenheit unserer Apparate in einigen wunderbaren Szenen, bei denen etwas reichlich viel Nacktkultur getrieben wurde, zu beweisen – Hanna Ralph als das nach Liebe dürstende Weib aus der "Gesellschaft", das sich, vom Gatten vernachlässigt, dessen Lieblingsschüler in die Arme wirft, und entsetzliche Seelenqualen erduldet; Eduard von Winterstein als Professor, der seine Gattin in Wahrheit heiss liebt, den Konflikte zwischen Beruf und Liebe zur Verzweiflung, treiben und der im Opiumrausch Vergessenheit sucht; Sybill Morel als das unglückliche Opiummädchen Sin, später als Schwester Magdalena, die ihrem Erretter in fast hündischer Liebe ergeben ist; Werner Krauss als der um seine Liebe betrogene und sich an jedem Europäer dafür rächende Opiumhöhlenbesitzer Nung-Tschang; Conrad Veidt als des Professors Lieblingsschüler – sie alle sind in Maske und Darstellung lebenswahre, trefflich gezeichnete Gestalten, die man so leicht nicht vergessen wird. Mit derartigen Riesenfilms brauchen wir wahrlich die Auslandskonkurrenz nicht zu fürchten. Der Film könnte aber vielleicht etwas gekürzt werden.» (Lichtbild-Bühne, Nr. 5, 1.2.1919) (Kritiken zitiert nach www.filmportal.de)

Weltbrand

(Christian Wahnschaffe , 1. Teil), Regie:   Urban Gad, Deutschland - 1920
Produktion: Terra-Film AG, Berlin - Regisseur: Urban Gad - Drehbuch: Hans Behrendt - Paul Georg - Robert Michel - Bobby E. Lüthge - Nach einer Vorlage von: Jakob Wassermann novel 'Christian Wahnschaffe' - Kamera: Max Lutze - Musik: Giuseppe Becce - Darsteller: Leopold von Ledebur Großfürst - Fritz Kortner Nihilist Iwan Becker - Hermann Vallentin Spekulant Cardillac - Franz Sutton Arbeiter Kroll - Frida Richard Arbeiterfrau - Helga Molander Laetitia - Josef Peterhans Geheimagent des Großfürsten - Hugo Flink - Reinhold Schünzel - Aruth Wartan - Paula Barra - Maria Reisenhofer - Paul Graetz - Sylvia Torff - Ernst Mátray - Ernst Dernburg - Fritz Feld - Ilka Grüning - Esther Hagan - Werner Krauss - Theodor Loos Amadeus Voß - Magda Madeleine - Jenny Marba - Sadjah Gezza - Hella Moja - Rose Müller - Ernst Pröckl - Conrad Veidt Christian Wahnschaffe - Leopoldine Konstantin - Rosa Valetti - Lillebil Christensen Tänzerin Eva Sorel - Margarete Schlegel -
Inhaltsangabe : 1905: Die erste russische Revolution bricht aus. Prunk und Elend stoßen hart aufeinander. Christian Wahnschaffe, der Sohn eines reichen Fabrikanten, begegnet dem Führer der Anarchisten, Iwan Becker. Er führt den idealistischen Christian in seine Kreise ein und kann ihn für seine Ideen gewinnen. Aber die Tänzerin Eva Sorel, die ebenfalls zu den Anarchisten gehört und wichtige Geheimpapiere in Verwahrung hat, verrät ohne ihr Wollen die Bewegung. So wird die Revolution schon im Anfang erstickt. (www.filmportal.de)
Kritiken : Christian Wahnschaffe, Teil 1

Als es bekannt wurde, daß der Terra-Konzern die erste Vorführung des Wahnschaffe-Films "Weltbrand" in Gestalt eines Film-Gesellschaftsabends im Hotel Esplanade arrangieren wollte, beglückwünschten wir Herrn Morawski als denjenigen, von dem die Initiative ausgegangen sein dürfte, zu dieser Idee. Wir haben damit recht getan; das bewies das volle Gelingen der Veranstaltung, durch das der "Film-Gesellschaftsabend" sich als eine in jeder Hinsicht ebenso nützliche wie angenehme und daher nachahmenswerte Erfindung erwies. Womit nun um gotteswillen nicht die Anregung gegeben werden soll, die Première jedes größeren und kleineren Films in dieses Gewand zu kleiden. Derartige Veranstaltungen dürfen nichts Alltägliches werden, sie müssen den Charakter des "Ereignisses" wahren.

Ein eigenartiger Kontrast war es, wenn man aus dem unheimlichen Dunkel der Bellevuestraße in die strahlende Helle des Esplanade-Hotels trat. Draußen war, trotz des mangelnden Stromes, die ganze Atmosphäre wie mit Elektrizität geladen; drinnen – Behaglichkeit, Komfort, Eleganz und Hingabe an feine, geistige Genüsse. Das geistige Berlin, die Presse, die Film- und Finanzwelt sind stark vertreten. Selbst die Politik ist am Platze; dort Baron Richthofens Diplomatenerscheinung, da Erich Dombrowskis kluges Gesicht – und in jener Ecke Georg Bernhard; neben ihm Prof. Bie, unser großer Musiktheoretiker. Der Saal ist dichtgefüllt; jedes Plätzchen besetzt. Die Gespräche schwirren durch den Raum, – Da verlöscht das Licht. Es wird totenstill. Und wie aus den Sphären einer anderen Welt flutet Beethovens Egmont-Ouverture über unsere Herzen und Hirne; intoniert von Mitgliedern des Orchesters der Staatsoper, dirigiert vom General-Musikdirektor Dr Karl Muck. – Am Vortragspult vor dem schweren, samtenen Vorhang glimmt Licht auf. Theodor Loos liest zwei grundlegende Stellen aus Jakob Wassermanns Wahnschaffe-Roman.

Dann wird es wieder dunkel; die herrliche Musik strömt wieder auf uns ein; die weiße Wand leuchtet sieghaft auf trotz des lichtfeindlichen Elektrizitätsstreiks, und auf ihr gaukelt Urban Gads "Weltbrand" an unseren Augen vorüber.

Die sozialen Probleme, die Wassermanns Roman seinen starken ethischen Gehalt verleihen, bilden den Hintergrund der Filmhandlung. Durch die von Fritz Kortner leibhaft verkörperte Gestalt des Iwan Becker wird vor allen Dingen dieses soziale Moment mit stärkster Eindringlichkeit in die eigentliche Filmfabel hineingetragen. Auch bei Conrad Veidt finden sich Momente, wo er das Ideeliche des Christian Wahnschaffe filmisch zum Ausdruck bringt. Da sind ferner die lebenswirklichen Figuren, die von Hermann Vallentin, Ernst Matray, Frieda Richard, Franz Sutton, Leopold von Ledebur und Theodor Loos gestaltet werden. Die weiblichen Hauptrollen sind mit Lillebil Christensen, der man ein etwas von innen heraus belebtes Spiel wünschen möchte, und Helga Molander besetzt.

Über den rötlichen Hintergrund der Handlung haben wir gesprochen; was sich im Vordergrund abspielt, ist ein Gesellschaftsfilm, nicht mehr und nicht weniger, Urban Gad arbeitet mit hergebrachten und erprobten Stilmitteln. Experimentelles, Neuartiges in der Linienführung und Bildmodellierung hält er sich fern. Technisch ist alles sauber und exakt. Die schöne Photographie besorgte Max Lutze.» (Lichtbild-Bühne, Nr. 46, 13.11.1920)

Christian Wahnschaffe, Teil 1

Der literarische Film scheint nun doch auf dem Wege zu sein, sich Geltung zu verschaffen. Die Meinungen über seine Existenzmöglichkeit und seine Herstellung überhaupt, gehen vorläufig noch weit auseinander. Seine Gegner bestreiten mit Entschiedenheit die Möglichkeit, Geistiges im stummen Spiel zum Ausdruck zu bringen – ohne dem Nachdruck des gesprochenen Wortes mehr als oberflächliche Handlung zu geben. Die bisherige Filmproduktion schien ihnen recht zu geben. Die berühmtesten Romane und Theaterstücke wurden verfilmt, und doch blieb nichts übrig, als stets nur das nackte Gerüst, das jeder beliebige Filmdichter auch hätte erfinden können. Der Terra-Abend aber bewies, daß es ein Mehr gibt, daß Stil und geistiger Inhalt des geschriebenen Werkes sich auch auf den Film übertragen lassen. Natürlich mit Grenzen. Wie weit sich diese ausdehnen lassen, wird die Zukunft ergeben. Jedenfalls sind gute Ansätze vorhanden und auch die Literaten, die bisher die eifrigsten Gegner des Films waren, werden sich dieser Erkenntnis nicht verschließen können.

Solche Resultate sind natürlich nur mit ganz hervorragenden Mitarbeitern und Darstellern zu erreichen, wie es hier der Fall war. Urban Gad, von dem man lange nichts hörte, beweist von neuem, daß er ein Meister in der Regieführung ist, der für feinste seelische Momente empfänglich ist, und, was mehr ist, ihnen Ausdruck zu geben weiß. Daneben versteht er sich ausgezeichnet auf die Inszenierung von Massenszenen. Die Revolutionsszenen vor dem Palais des Großfürsten, die man durch ein Fenster erblickt, die durch Kavallerie auseinandergesprengte Masse, das Feuergefecht, der Brand sind von eindringlicher, packender Wirkung. Wundervoll ergreifend sind die Bilder aus dem Proletarier-Milieu. Hier wird er wirksam unterstürzt durch das äußerst realistische Spiel von Frau Frida Richard, die die vergrämte, von Sorgen zerrissene, mit zerlumpten, erbärmlichen Kindern umgebene Arbeiterfrau schlicht und herzzerreißend spielt, in diesen Proletarierszenen gibt Urban Gad, gaben seine Darsteller ihr Bestes. Eine auserlesene Schar anerkannter Berliner Künstler stand ihm zur Verfügung, und jeder ging in seiner Rolle vollkommen auf. Conradt Veidt ist Christian Wahnschaffe, der stille Träumer und Aesthet, dem Iwan Becker, der russische Nihilist (von Fritz Kortner in vorzüglicher Maske gespielt, trotzig und doch gutmutig), die Augen öffnet über das Elend der arbeitenden Klasse. Theodor Loos gibt den Idealisten Amadeus Voß, eine Art Edelanarchisten, Franz Sutton den Arbeiter Kroll. (...)

Der Film soll nicht, wie üblich, Illustration zum Roman sein, sondern dem geistigen Inhalt des Romans Form geben. Das ist ihm im großen und ganzen gelungen, und die Literaten werden zufrieden sein. Ob der Film aber einen Publikumserfolg haben wird, ist eine andere Frage. Zwar sind auch dem Geschmack der größeren Menge einige Konzessionen gemacht, Prunkszenen, wie der Empfang am Hofe des Großfürsten, schöne landschaftliche Bilder, Cabaret- und Tanzbilder eingeflochten, aber es fehlt der grobe äußere Zusammenhang, die straff durchgehende Handlung, der Zuschauer muß zuviel denken. Und dazu muß er erst allmählich erzogen werden.» (Der Kinematograph, Nr. 722, 14.11.1920)

(Kritiken zitiert nach www.filmportal.de)