Synopsis in German
Der junge Ingenieur Gérard, von seiner Firma beurlaubt und von seiner Frau verlassen, lernt die Erzieherin Valerie kennen. Bald schon zieht Valerie in die Wohnung ihres neuen Freundes und führt mit ihm und seinem kleinen Sohn ein familienähnliches Leben in völliger Abgeschiedenheit. Doch im Laufe des Zusammenlebens kommt es immer öfter zu Konflikten. Valerie leidet unter Gérards Rücksichtslosigkeit, seinem männlichen Imponiergehabe und seiner aggressiven Sexualität, die zur bloßen Mechanik verkümmert zu sein scheint. Gérard selbst spürt, dass er mit seinen Gefühlen, Träumen und Sehnsüchten immer tiefer in eine ausweglose Sackgasse geraten ist, aus der er sich nicht mehr befreien kann. So entschließt er sich am Ende zu einer drastischen Verzweiflungstat... (arte Presse)
Marco Ferreri (1928-1997), Skandalregisseur, Poet, Komödiant und Provokant war stets ein kauziger Außenseiter des europäischen Kinos, der immer wieder für Aufregung sorgte. Wie schon zuvor mit "Das große Fressen" (1973) schuf er auch in seinem zwei Jahre später entstandenen Film "Die letzte Frau" eine ungeschminkte Fallstudie über die Grundbedingungen der menschlichen Existenz und über das desolate Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Der umstrittene Film wurde wie alle Ferreri-Werke sowohl wütend attackiert als auch mit höchstem Lob überschüttet. "Die letzte Frau" ist in seiner radikalen, zuweilen drastischen Erzählweise ein typisches Produkt der 70er Jahre.
Mit einer eigentümlichen Mischung aus Zärtlichkeit und Brutalität verkörpert Gérard Depardieu einen Mann im Dilemma zwischen seinem Selbstverständnis und den an ihn gestellten Rollenerwartungen. Wie seine Partnerin Ornella Muti stand er damals noch am Anfang seiner Weltkarriere. "Die letzte Frau" endet mit der verzweifelten Selbstkastration des Helden. "Ich glaube, der Mann ist auf dem Weg in den Untergang. Es bleibt ihm nichts weiter als das pure überleben und je schwächer er wird, umso stärker wird die Frau", so Marco Ferreri." (arte Presse)