Sommaire (en Allemand)
Eva Marchand, die junge Tochter eines im Exil lebenden, französischen Schriftstellers, wĂ€chst in einem Armenviertel von Sevilla auf. Eigentlich mĂŒsste sie ihrem alten Vater Stanislas zu Hause Gesellschaft leisten, ihrer Stiefmutter Manuela mit dem Haushalt helfen oder HeiratsplĂ€ne mit ihrem Kindheitsfreund Albert schmieden. Stattdessen tanzt Eva lieber Flamenco oder durchstreift die Strassen von Sevilla - um ihre weiblichen Reize an mĂ€nnlichen Opfern zu erproben.
Bei einem Strassenfest begegnet sie Don Matteo Diaz, einem der vornehmsten BĂŒrger der Stadt: Er ist steinreich und aus gutem Hause, hat eine wunderbare Frau, geniesst hohes Ansehen bei seinen GeschĂ€ftsfreunden - und sein Erfolg bei den Frauen ist sprichwörtlich. Doch er verliebt sich ausgerechnet in die wilde Eva - sie zu seiner Geliebten zu machen, wird zu seiner Obsession.
Von nun an vernachlĂ€ssigt Don Matteo seine Frau, seine frĂŒheren MĂ€tressen, seine Verpflichtungen gegenĂŒber seinen Freunden und Partnern, nur um Eva zu erobern. TatsĂ€chlich scheint sie an dem reichen Galant nicht uninteressiert, denn den Heiratsantrag ihres besten Freundes Albert schlĂ€gt sie aus. Dennoch weist sie den liebeskranken Don Matteo immer wieder zurĂŒck - bis er alles fĂŒr sie zu verlieren droht ... (arte Presse)
Julien Duvivier, dessen Karriere mit dem Stummfilm begann, gilt als einer der Hauptvertreter des Poetischen Realismus der 30er Jahre. Sein "PĂ©pĂ© le Moko - Im Dunkel von Algier" mit Jean Gabin gilt bis heute als einer der wichtigsten Filme dieser Epoche. Nach dem Krieg kehrte er von seiner Arbeit im Exil, in Hollywoods luxuriösestem Studio MGM, zurĂŒck nach Frankreich - und konnte bald als Autor der "Don Camillo und Peppone"-Filme mit Fernandel grosse Erfolge feiern.
FĂŒr "Ein Weib wie der Satan" griff Duvivier auf den wohl bedeutendsten Roman des französischen Schriftstellers Pierre LouĂżs zurĂŒck: "La femme et le pantin" aus dem Jahr 1898 (auf Deutsch: Das Weib und der Hampelmann). Die berĂŒhmte Vorlage ist mehrfach verfilmt worden - unter anderem von Josef von Sternberg unter dem Titel "Der Teufel ist eine Frau" (1935) mit Marlene Dietrich. Auch "Dieses obskure Objekt der Begierde" (1977), letzter Film von Luis Buñuel, ist eine Adaptation des Stoffes.
Anders als seine Kollegen konzentriert sich Julien Duvivier auf die Perspektive der vermeintlichen Femme fatale: Brigitte Bardot, deren leuchtende Schönheit alles andere in den Schatten stellt, mimt hier ein spöttisches, doch im Grunde unschuldiges MÀdchen: Eva ist verliebt und damit verwundbar - aber sie kann es nicht mit ihrem Stolz vereinbaren, nur eine weitere Eroberung zu sein. Die Femme fatale hat nÀmlich doch ein Herz.» (ARte Presse)