Chelovjek z kinoapparatom

Mise en scène: Dziga Vjertov, Union Sovjetique, 1929

Union Sovjetique, 1929
Plakatmotiv Chelovjek z kinoapparatom, © Production Company


Génénerique

Production
Metteur en scène Dziga Vjertov
Scénariste Dziga Vjertov
Directeur de la Photographie Mikhail Kaufmann

Spécifications techniques
Infos techniques: Format: 35 mm - Noir et Blanc,
Sonorisation: silent
Szenenphoto aus Chelovjek z kinoapparatom, © Production Company

Sommaire (en Allemand)
Ein Kino - die Zuschauer strömen herein, und die Stühle klappen von sich aus ihre Sitzflächen einladend herunter. Der Film, den der Vorführer einfädelt, ist ungewöhnlich: Ein Kameramann (der tatsächliche Kameramann des Films, Mikhail Kaufman) zieht durch eine russische Stadt und filmt Impressionen aus dem sozialistischen Alltag. Dabei wird auch die Arbeit des Kameramanns selbst zum Thema sowie die Wechselwirkung zwischen dem Kameramann, seinem Gerät und den Menschen, die er filmt.(Presse SF DRS)

Critiques (en Allemand): "Nichts Geringeres will DER MANN MIT DER KAMERA darstellen als das Leben. Das Kollektivleben einer Stadt. Zur Stunde der Vordämmerung durchstreift er die Stadt und belauscht den Schlaf der Menschen und das fragmentarische Sein, das sich stumm rührt. Die Stadt erwacht, räkelt sich. Zähne werden geputzt und Läden in die Höhe gezogen. Trambahnen und Fuhrwerke kündigen den Tag an. Es ist eine einzige mächtige Bewegung, die das bisher Zerstückelte ergreift und alle Elemente - Pleuelstangen, Straßenvolk, die Wehen einer Gebärenden - so zusammen führt, daß sie in der Rhythmik des Ganzen eingetan sind. Nach Arbeitsschluß hört der Strom nicht auf, sondern verändert seine Richtung. Die Werk tä ti gen baden und probieren sämtliche Sportarten durch. Dann folgt der Abend mit seinen Schießbuden, chinesischen Zau ber künstlern, Bierstuben und Kinos. Ein Tag ist zu Ende. Morgen geht es so weiter; jahraus, jahrein. Das ist das Leben, das der »Mann mit der Kamera«, aufnimmt. Aber er nimmt sich auch selber auf, denn ohne ihn, das Subjekt, wäre das Leben für uns nicht Objekt, und Objekt und Subjekt gehören zusammen. Man sieht ihn in den verzweifeltsten Situationen: wie er sich mit seinem Kurbelkasten eingräbt, um einen Eisenbahnzug von unten zu photographieren; wie er auf unbegreifliche Weise außen an einer Trambahn hängt. Und auch das Kino erscheint, in dem das erjagte Leben vor den Zuschauern als Bildstreifen wiederkehrt." (Siegfried Kracauer, in: Frankfurter Zeitung, 19.5.1929)

"Vertov war besessen von der Kamera: so zeigte er beispielsweise zwei parallel fahrende Autos, im einen Auto der Kameramann, in dem anderen eine Frau; zuerst ist der Kameramann zu sehen, wie er die Frau fotografiert, danach das Bild aus der Sicht seiner Kamera, danach der Kameramann aus der Sicht der Frau, und zum Schluß das Filmnegativ, die Filmentwicklung und der Schnitt im Labor. Alles dies, um dem Publikum das Medium des Films bewußt zu machen: hier - sieh dich selbst - du sitzt im Kino und siehst einen Film - dies ist keine Institution, in der dir Träume vorgegaukelt werden - zur aktiven Stellungnahme wirst du aufgefordert." (Peter Weiss: Avantgarde Film, Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995)

"DER MANN MIT DER KAMERA war ein Lehrstück am praktischen Beispiel für Vertovs Theorie. Obwohl er anfänglich auf Unverständnis stieß, erwies sich der Film als einer der ergiebigsten Klassiker der Sowjet- Epoche. Sein Held ist die Kamera, sein Assistent der Kameramann, sein Thema der Film. Er beginnt und endet mit dem Kamera- Auge. Als sichtbarer Vorwand dienen das lebendige Panorama eines Tages im Leben einer Stadt und zugleich der Fortgang des Lebens von der Geburt zum Tod. Es ist ein Film von einem, den die Kamera betrunken gemacht hat, und er ist angefüllt mit der überschäumenden Freude am Visuellen »an und für sich«, ein Film, der die Wollust des Lebens, das Treiben und die Vitalität einer Stadt zeigt. Ein echtes Werk der Avantgarde, ein Kompendium filmischer Möglichkeiten, origineller Tricks und visueller Assoziationen." (Amos Vogel: Film als subversive Kunst, Hannibal Verlag, St.Andrä-Wödern 1997)
Remarques géneraux (en Allemand): "Dziga Vertov zählte zu den grossen Wegbereitern nicht nur des sowjetischen Filmschaffens, sondern des Kinos überhaupt. Wie Sergej Eisenstein glaubte er an die Bildsprache des - damals noch stummen - Mediums. Mit "Chelovek s kinoapparatom" versuchte er, wie einführende Schrifttafeln verkünden, eine internationale Sprache des Kinos zu erschaffen. Sein experimentelles Werk verzichtet auf erklärende Schrifttafeln im Laufe des Films und soll das Leben so darstellen, wie es ist. Doch die Montage von Vertovs Film, die stark an Eisenstein erinnert, stellt einen Kontrapunkt zum Naturalismus dar. So ist der Zuschauer gezwungen, aus den teils frei assoziativ, teils gezielt dialektisch montierten Bildern selber Sinn zu schöpfen oder neuen Sinn zu stiften. Selbst heute, wo Videoclips die Prinzipien von Avantgardisten wie Vertov und Eisenstein entpolitisiert und banalisiert haben, vermag "Der Mann mit der Kamera" mit seinem kühnen Einfallsreichtum zu verblüffen. Die Neuvertonung des Films durch Michael Nyman, dessen Minimal Music die frühen, strukturalistischen Filme Peter Greenaways (darunter "A Zed and Two Noughts", "Drowning by Numbers" und "The Cook, the Thief, his Wife and her Lover") ergänzte, verleiht Vertovs Werk eine neue Note; die stark rhythmische, sinfonische Musik unterstreicht das Loblied auf die technischen Errungenschaften des Sozialismus ebenso wie die Betriebsamkeit in der namenlosen Stadt - tatsächlich eine Synthese aus Moskau, Kiew und Odessa -, während pastorale Passagen mit friedlicheren Klängen unterlegt sind. Nyman hat seit seiner Zusammenarbeit mit Greenaway auch mit seiner Musik für Filme wie Patrice Lecontes "Le mari de la coiffeuse" und "Monsieur Hire", Jane Campions "The Piano" und Neil Jordans "The End of the Affair" von sich reden gemacht." (Presse SF DRS)

General Information

Chelovjek z kinoapparatom is a motion picture produced in the year 1929 as a Union Sovjetique production. The Film was directed by Dziga Vjertov, with in the leading parts.

Bibliographie Fernaldo di Giammatteo, 100 film da salvare, Mondadori, 1978, pg 90ff
- Bonner Kinemathek

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