Szenenphoto aus Die Architekten, © Production CompanySinossi (in Tedesco)
Der Ost-Berliner Architekt Daniel Brenner ist mit großem Idealismus an seinen Beruf herangegangen, hat aber nach dem Ende des Studiums bestenfalls Wartehäuschen für Bushaltestellen entwerfen dürfen. Erst im Alter von fast 40 Jahren bekommt er die Chance, sein Talent unter Beweis zu stellen. Er erhält überraschend den Auftrag, für eine Trabantenstadt am Rande Berlins ein kulturelles Zentrum zu planen. Verbissen kämpft Daniel um seine Idee den Menschen durch eine Alternative zur Monotonie des genormten Bauens eine Heimat zu schaffen. Gemeinsam mit einer Gruppe junger Leute geht er mit großem Engagement ans Werk. Ihr Zentrum soll Spielplätze, Grünanlagen, moderne Kunst und Geschäfte vereinen. Doch die Bürokratie erhebt immer wieder Einspruch. Was auf dem Papier und als Modell entwickelt wird, wird auf ein Minimum zusammengestrichen. Eine ebenso typische wie absurd-entlarvende Forderung besteht darin, eine Skulptur mit dem Titel 'Familie im Stress' umzubenennen in 'Familie im Sozialismus'. Die jungen Architekten resignieren schließlich. Daniels Projekt wird abgelehnt, weil es nicht in die genormte Neubaulandschaft passt. Die Kollegen wenden sich von ihm ab, als er beginnt, Kompromisse mit dem bürokratischen Apparat einzugehen. Auch seine Ehefrau Wanda verliert den Mut und will mit der Tochter in den Westen ziehen - wie Tausende andere am Ende des sozialistischen Traums von einem anderen Staat. Was ist geschehen mit diesem Land und seinen Bewohnern? Daniels Frau und Kind verlassen die DDR. Daniel begleitet sie zum Bahnhof Friedrichstraße - ein erschütternder Abschied... (arte Presse)
'Die Architekten' spiegelt menschlich zutiefst bewegend die verlorene DDR-Generation der damals 30- bis 40-Jährigen, der auch Regisseur Peter Kahane und Autor Thomas Knauf angehören. Dass ihr offener, kritischer, mutiger Film noch in der Honecker-Agonie konzipiert werden konnte, weist auf die beginnenden Umbrüche innerhalb des DEFA Spielfilmstudios hin - aber vielleicht auch darauf, dass sich die kulturpolitisch Tonangebenden mit einem Film wie diesem ein Alibi für 'andere Zeiten' zu sichern glaubten. Peter Kahanes bittere Gesellschaftssatire ist eine der letzten Produktionen der DEFA. Die Dreharbeiten begannen im September 1989 und waren unmittelbar vor der Maueröffnung abgeschlossen. Als der Film fertig gestellt war, existierte die DDR nicht mehr. 'Die Architekten' macht sich teils drastisch, teils zart-ironisch über die Brutalität und Humorlosigkeit eines allgegenwärtigen und allmächtigen Bürokratieapparates lustig, der auch den winzigsten Funken von Originalität, Eigenständigkeit und Kreativität sofort systematisch löschte. In seinen letzten und berührendsten Einstellungen macht der Film die düstere Endzeitstimmung des Ost-Berliner Lebens spürbar. Lange Schwenks und Fahrten durch eine hässliche genormte Plattenbau-Welt, Blicke auf aneinandergereihte anonyme Häuserblocks, eine freudlose Umgebung, in der die Menschen wie in einer unterschwelligen Dauerdepression leben.
Stephen Holden schreibt am 29. Oktober 1993 in der 'New York Times': 'Der Untergang einer Gesellschaft ist nicht immer gekennzeichnet durch überschwänglich-grelle römische Orgien. 'Die Architekten' macht deutlich, dass er auch mit einer alles durchdringenden, Seele tötenden Trostlosigkeit einhergehen kann.'" (Arte Presse)
General Information
Die Architekten is a motion picture produced in the year 1990 as a República Democrática Tedesca production. The Film was directed by Peter Kahane, with Ute Eisold, Rita Feldmeier, Kurt Naumann, , Jürgen Watzke, in the leading parts. There are no reviews of Die Architekten available.Premi
Sonderpreis des Nationalen Spielfilmfestivals der DDR 1990;
Preis der Katholischen Kirche;
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