Algol. Eine Tragödie der Macht

Regia: Hans Werckmeister, Richard Oswald, Germania, 1920

Germania, 1920
Plakatmotiv Algol. Eine Tragödie der Macht, © Production Company


Génénerique

Casa produtrice
Distributtore Deulig-Film AG, Berlin
Direttore Hans Werckmeister
Richard Oswald [(Mitwirkung fraglich oder ungesichert )]
Scenaggiatore Friedel Köhne
Hans Brennert
Direttore della Fotografia Axel Graatkjær
Hermann Kricheldorff [(die letzten drei Drehtage)]
Architetto-scenografo Walter Reimann
Walter Reimann
Interpreti Emil Jannings [Grubenarbeiter Robert Herne]
Ernst Hofmann [Sohn Reginald Herne]
Gertrud Welcker [Leonore Nissen]
Hans Adalbert Schlettow [Peter, Doppelrolle, Vater und Sohn]
Hanna Ralph [Maria Obal]
Käte Haack [Tochter Magda Herne]
Erna Morena [Yella Ward]
John Gottowt [Bewohner des Planeten Algol]
Sebastian Droste
Gertrud Hoffmann [(Unter dem Namen Trude Hoffmann)]

Caratteristiche tecniche
Categoria: Lungometraggio
Informazioni tecniche: Format: 35 mm, 1:1,33 - Ratio: 1:1,33 - Bianco e Nero,, 2144 metri, 5 ruoli
Sistema sonoro: silent
Prima Presentazione: 3º Settembre 1920 in Berlin, U.T. Kurfürstendamm

Copie esistenti: Copie di questa pellicula esistono [Archiv: Deutsches Filminstitut - Deutsches Filminstitut - DIF (Wiesbaden)]

Sinossi (in Tedesco)
Robert Herne ist ein einfacher Mann, ein Kohlengrubenarbeiter, der eigentlich zufrieden ist mit seinem Leben. Eines Tages bekommt er von einem geheimnisvollen Bewohner des Planeten Algol eine Nachricht, die sein Leben verändert: Der Außerirdische verrät Herne das Geheimnis der Algol-Wellen, die vom Algol-Stern ausgehen. Diese Strahlen könnten eine nie versiegende Energiequelle für die Menschheit darstellen, wenn man sie nur in einer Maschine einfangen würde.

Herne sieht die Chance seines Lebens gekommen und versorgt fortan die ganze Welt mit Strom. Als Bezahlung fordert er Ländereien und landwirtschaftliche Produkte und steigt binnen kurzer Zeit zum mächtigsten Menschen der Erde auf.

Aber all seine Macht und all sein Reichtum können ihn nicht glücklich machen. Im Gegenteil: seine Tochter läuft mit einem jungen Landarbeiter davon, seine Frau stirbt, als sie mit den Algol-Strahlen in Berührung kommt, und sein Sohn versucht ihn umzubringen, um selbst die Weltherrschaft zu übernehmen. Da erkennt Herne, dass er die Kraft, die ihm geschenkt wurde, missbraucht hat und zieht die Konsequenz: Er zerstört die Algol-Maschine. (www.filmportal.de)

Riviste (in Tedesco): «Dieser phantastische Film ist üblich für seine Gattung. Hans Brennert und Friedel Köhne haben das Buch geschrieben, das die Zauberei eines Sterngeistes "Algol" und den Aufstieg eines Bergarbeiters zur Macht erzählt. Der Dämon Algol gibt dem Kohlenhäuer Robert Herne eine Maschine, die Kraft erzeugt und die Kohle überflüssig macht. Robert Herne unterwirft sich die Welt, sein Sohn will ihn stürzen. Aber er zerstört selbst sein Werk.

Regie könnte aus diesem Kolportagespuk und Sensationsroman vielleicht eine zwingende, rhythmisch abgestufte Bildfolge machen, die das Gesetz ihrer Phantastik durch Gliederung und Aufbau erhielte. Statt dessen gab der Regisseur Hans Werckmeister zufällige Wirklichkeitsausschnitte und ebenso zufällige Gruselphantastik. Die Bilder waren weder in sich geschlossen und durchkomponiert, noch steigerten sie sich aneinander. Irrealität kann man im Film nicht dadurch erreichen, dass man in das Alltägliche eine Gespensterfigur hereinplatzen lässt, sondern dadurch, dass man im Alltäglichen selbst die Bedingungen für das Gespenstische schafft. Die Wirklichkeit hätte sich aus eigener Kraft ins Unwirkliche verschieben müssen. Der Film muss entstofflicht werden. (Und hier hat die Forderung, die man an ihn richten muss, Berührungen mit neuen Kunstgesetzen.) Im "Algol"-Film wurde die Phantastik erst recht wieder zu einem stofflichen Trick. Der böse Geist blieb ein Kulissenintrigant. (John Gottowt.) Die phantastischen Dekorationen gaben fahlen, falschen Expressionismus. Und man spielte in ihnen mit gestrecktem Naturalismus. Wenn Robert Herne krank war, wurde nicht das unheimliche Symbol dieser Krankheit gestaltet, sondern eine barmherzige Schwester legte wie in einem neckisch-sentimentalen Krankenhausstück Schweigen gebietend, den Finger an den Mund. Immer verschoben sich die Ebenen des Films, ohne dass diese Variation künstlerischen Reiz gehabt hätte.

Auch die Darsteller spielten stofflich und direkt. Aber mehr noch als auf der Bühne gilt im Film: Übersetzung. (Hier sind die Berührungen der modernen Schauspielkunst mit dem Gesetz des Filmspiels.) Wenn der Schauspieler im Film zu weinen hat, darf er nicht schluchzen, sondern muss die Intensität des Schluchzens auf einen anderen körperlichen Ausdruck übertragen, der den Laut des Weinens entbehrlich macht. Herr Jannings schluchzte und erreichte damit nur eine leise Komik des Schulterzuckens und – der Grimasse. Denn das ist es: der direkte Ausdruck des Schmerzes wirkt im Film als Verzerrung und Fratze. Der indirekte, auf eine Formel, auf einen Extrakt gebrachte Ausdruck als Kunst. Noch etwas: Jannings entwickelt alle Bewegungen breit, langsam und nimmt dennoch den Ausdruck des Szenenbildes vorweg. Er hat den Ausdruck schon im Anfang, zu dem er erst am Schluss des Bildes hinkommen dürfte. Er entwickelt also in Wirklichkeit nicht, sondern zieht denselben Ausdruck in die Länge. (Trotzdem ist Jannings in Rollen, die ihm liegen: in animalisch-brutalen oder humoristischen Rollen ein ausgezeichneter Filmschauspieler.)

Von der Übertragung des Ausdrucks auf eine Linie des Wesentlichen hatte (in der Haltung) Gertrud Welcker etwas, nur konnte sie kein Bild durchhalten, keine Szene führen, keinen Auftritt steigern. Daran scheiterte auch Hanna Ralph, die in der Ruhe zu überzeugenden Momenten kam. Diese hatte Käte Haack in manchem Gang, in mancher Bewegung.

Als das Filmspiel in den Anfängen stand, besass die Berufsfilmschauspielerin die Führung. Dass sich der Film entwickelt hat, sieht man auch daran, wieweit diese Berufsfilmdarstellerin überwunden ist. Die gefrorenen, schönen Posen der Erna Morena sind nicht zu ertragen. Und Ernst Hofmann ist ein schlechter Witz. die Entwicklung des Films widerlegt die, die an seinem Anfang standen und in ihm die beweglich gewordene Ansichtskarte sahen. » [Berliner Börsen-Courier, 5.9.1920]

«Der phantastische Film hat Schule gemacht und zeitigt immer neue Blüten, mehr oder weniger schön geformte, aber stets interessante. In diese Kategorie gehört auch "Algol", eine Tragödie der Macht, die, der Tendenz der Zeit folgend, zeigen will, dass auch die Beherrschung der Welt und ihrer Naturkräfte nicht glücklich macht, dass das Glück vielmehr in der Scholle, in friedlicher Arbeit, im Schosse der Familie liegt. (...)

Der Film ist eine seltsame Mischung von Realistik und Phantastik. Bilder von Arbeiterrevolten, Landleben, Ministerialsitzungen und dergleichen wechseln mit phantastischen Erscheinungen, bizarren Texten und den in einer Art expressionistischem Stil gehaltenen Bildern aus dem Kraftwerk und der Häuslichkeit Robert Hernes. Man sieht den Maschinenraum des Kraftwerkes und die monumentale Vorhalle, die bei aller Verschrobenheit eines grandiosen Zuges nicht entbehren. Bei den Innenräumen wirkt die Fülle der Dekorationen – Ornamentik fast erdrückend, und die Menschen verlieren sich vor dem mit Linien und Farben übersättigten Hintergrund. Man hätte im ganzen dem Film etwas mehr Einheitlichkeit gewünscht, muss aber gestehen, dass er einen starken Eindruck hinterlässt.

Emil Jannings spielt den Robert Herne, ganz Wille und Kraft, zügellos im Machttaumel und doch beherrscht in jeder Bewegung, eine gebändigte Kraftnatur, die allen anderen nicht nur körperlich, sondern auch geistig überlegen ist. Am nächsten steht ihm John Gottowt, der das verschlagene, satanische des Algolmännchens vorzüglich zum Ausdruck bringt. Hans von Schlettow gibt, schlicht und natürlich im Ausdruck, einen Bauernburschen, Ernst Hofmann den dekadenten Nachkommen des grossen Vaters. In den weiblichen Hauptrollen sind Hanna Ralph als Jugendgeliebte, Gertrud Welcker als Gattin, Käte Haack als Tochter und Erna Morena in der Rolle einer Verführerin ausgezeichnet am Platze. » [Der Kinematograph, Nr. 713, 12.9.1920]

«Tausend Wege führen zum Licht!
Suche einen und fürchte dich nicht!
Algol führt dich aus Not und Nacht:
Wolle: Und dein ist die Erdenmacht!
–

Dies ist der "Algol"-Spruch. Auch der Spruch Robert Hernes, der Hauptfigur aus Hans Brennerts und Wilhelm Raths "Tragödie der Macht". Gewiss eine Tragödie, dies Werk. Sogar eine Schicksalstragödie. Fast. Aber nicht völlig. Leider, leider nicht ganz geglückt der grosse geniale dichterische Wurf. Warum? Nun, sehr einfach: mit der Logik mangelt’s mal wieder! Und das ist diesmal besonders schade. Es stecken nämlich viele poetische interessante Momente in dem Stück, die zum Nachdenken und Vergleichen (Goethe: Faust I und II) anregen. So aber...

Wozu hier lang und breit den Inhalt erzählen? Der Besuch der Vorstellung lohnt sich. Lohnt sich ganz zweifellos. Und darum: schaut selber! –

Hans Werckmeister hat die Regie mit verständnisvoller Liebe zur Sache geführt. Das merkt man. Trotzdem würde der Film einige Schnitte (Wiederholungen) ganz gut vertragen. Walter Reimanns Dekorationsbilder sind raffiniert einfach und wirken stark. Axel Graatkjaer ist als guter Operateur bekannt.

Emil Jannings spielt den Robert Herne. Kraft- und machtvoll, trotzig und wild, eine Riesengestalt, deren Rückgrat Willensstärke ist. Ernst Hofmann ist als Sohn meinem Empfinden nach zu weichlich-sentimental. Er sieht aber fesch aus. John Gottowt: Algolteufel. Nicht übel. Aber er liess öfter die satanische, wildaufflammende, höllische Wut vermissen. Hans Adalbert von Schlettow in der Doppelrolle des Peter Hell (Vater und Sohn) wusste die Figuren scharf zu trennen und charakterlich recht treffend.» [P....r (= Georg Popper), Hamburger Theaterzeitung, Nr. 39, 1.10.1920]

General Information

Algol. Eine Tragödie der Macht is a motion picture produced in the year 1920 as a Germania production. The Film was directed by Hans Werckmeister, Richard Oswald, with Emil Jannings, Ernst Hofmann, Gertrud Welcker, Hans Adalbert Schlettow, Hanna Ralph, in the leading parts.

Bibliografia - Berliner Börsen-Courier, 5.9.1920
- Der Kinematograph, Nr. 713, 12.9.1920
- P....r (= Georg Popper), Hamburger Theaterzeitung, Nr. 39, 1.10.1920
- Der Kinematograph # 728, 30. 1. 1921
- Lamprecht, Deutsche Stummfilme 1920, pg 5

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

Unter anderem wurde der Film bei folgenden Filmfestivals aufgeführt:

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