Sinossi (in Tedesco)
Der Pressefotograf L.B. Jeffries ist durch einen komplizierten Beinbruch an den Rollstuhl gefesselt. Aus Langeweile beobachtet er mit einem Fernglas die Nachbarn in einem gegnüberliegenden Haus quer über den Hinterhof. Dabei kommt er einem bizarren Verbrechn auf die Spur.Zunächst wollen seine Verlobte Lisa und der mit ihm befreundete Inspektor Doyle von der New Yorker Kripo ihm keinen Glauben schenken.
Der Fotograf Jeff Jeffries sitzt nach einem Arbeitsunfall mit eingegipstem Bein in seiner Wohnung. Aus Langeweile und berufsbedingtem Voyeurismus beobachtet er das Geschehen in den Wohnungen, die auf den gemeinsamen Hinterhof hinausgehen. Was er hinter den Fenstern entdeckt, ist ein Panoptikum an Großstadtmenschen und -geschichten. Alte und frisch verheiratete Ehepaare wohnen da, Einsame und Beladene. Zu ihnen gehören ein erfolgloser Künstler, eine junge, leichtlebige Frau und eine alte Jungfer. Jeff kann die Augen nicht von dem Schauspiel abwenden, das sich ihm bietet, zunächst sehr zum Missfallen seiner Verlobten Lisa, die meint, er müsse nur Augen für sie haben. Doch als Jeff bei seinen Beobachtungen einem Mord auf die Spur kommt, wird auch Lisa von Neugier gepackt. Instinktiv begreift sie, dass das Abenteuer der gemeinsamen Ermittlungen ein Mittel sein könnte, den eingefleischten Junggesellen Jeff doch noch zur Hochzeit zu bewegen. (ARTE Presse)
«Alfred Hitchcock erteilt uns eine Meisterlektion über die filmischen Möglichkeiten, die ein beschränkter Schauplatz – praktisch nur ein Zimmer – bieten kann. Und er führt uns augenzwinkernd vor, warum wir im Kino sitzen: Wir sind alle Voyeure. Der im Grunde simple Thriller erzählt von einem Fotografen mit Gipsbein-Handycap, der seine Nachbarn beobachtet und dabei einem Mord auf die Spur kommt.
Unvergessen:
James Stewart muss hilflos mit ansehen, wie Grace Kelly das Appartement des Mordverdächtigen durchsucht, während der die Treppe hochkommt. » (Cinema, 2000)
"Das Fenster zum Hof" ist zusammen mit "Vertigo" der Film Hitchcocks, der von Cineasten aus aller Welt am meisten geliebt und verehrt wird. Das hat nicht nur mit der von Truffaut erwähnten Virtuosität oder mit dem atemberaubenden Spiel von James Stuart und Grace Kelly zu tun, sondern auch und vor allem mit der archetypischen Ausgangssituation des Films. Der an seinen Stuhl Gefesselte, der ohnmächtig und allmächtig zugleich die Welt anschaut und sie sich einverleibt - das ist der Kinozuschauer. Kein anderes Werk der Filmgeschichte hat sich auf so unterhaltsame und tiefgründige Weise die Mechanismen der Kinoleidenschaft selbst zum Thema gegeben. Eingebettet in eine Vielzahl von Geschichten und Genres - vom Thriller über die Screwball Comedy bis hin zum menschlichen Drama - erleben wir, wie uns unsere Schaulust davonträgt und welche Monstren die Kinoträume gebären.
Zu Truffaut führen von "Das Fenster zum Hof" mehrere Wege. Da ist nicht nur Truffauts lebenslange Bewunderung für diesen Film, den er immer zu seinen fünf Lieblingsfilmen zählte, sondern auch die Vorlage von Cornell Woolrich, dessen Bücher auch den Truffautfilmen "Das Geheimnis der falschen Braut" (1968/69) und "Die Braut trug Schwarz" (1967) zu Grunde lagen.
Das "Lexikon des Internationalen Films" schreibt: "Hitchcocks Versuch über die unersättliche Gier der Augen, über die Wonnen und den Albdruck des Voyeurismus in Form eines spannenden Thrillers. Mit einer einzigen Szene als Ausnahme bleibt die Kamera bei James Stewart, mit dem der Zuschauer sich identifizieren soll. Ein sehr spannender, dramaturgisch ausgefeilter Film ohne Schockeffekte. Einer der stilistisch klarsten und originellsten Filme Hitchcocks voller atemloser Spannung, weil der Zuschauer bald merkt, dass die Situation Jeffries der seinen gleicht."
Der Film erhielt mehrere Oscar-Nominierungen, so fĂĽr die beste Kamera, fĂĽr die beste Regie, fĂĽr den besten Ton und fĂĽr das beste Drehbuch." (arte Presse)