1918 ging Ernest Hemingway als Kriegsfreiwilliger nach Italien. Nun stolpert sein Alter ego Chris O'Donnell in dieser biografischen Moll-Romanze mit offenem Mund und dümmlichem Blick übers Schlachtfeld und verliebt sich in die Rotkreuzschwester Agnes. Im Nebel des Weichzeichners werden die avisierten großen Gefühle zu Seichtheiten im Groschenromanformat. (SD, tip, 17/97)
(...) Der Effekt ist traurig: Bullock wirkt seltsam leblos und auf edle Weise langweilig. Wie der ganze Film.
Milan Pavlovic, Kölner Stadt-Anzeiger, 16.8.97
Im Sommer 1918 verlieben sich im Ersten Weltkrieg der junge Ernest Hemingway und die Krankenschwester Agnes von Kurowsky. Als Agnes sich einem anderen Mann zuwendet, ist Hemingway zutiefst verletzt. Bei einer späteren Begegnung weist er ihre Liebe zurück.
Richard Attenborough gelingt es nicht, diese große Love-Story der Weltliteratur wirklich gefühlvoll in Bilder umzusetzen. Den bemühten Figuren nimmt man die Leidenschaft nicht ab. (M.K.)
(...) In Richard Attenboroughs Hemingway-Film, der sich in den Wettbewerb verirrt hat und heute zu sehen ist, bleibt noch weniger von Hemingway übrig. Nur das männlich markante, wild entschlossene, gewissermaßen das Leben zum Zweikampf herausfordernde Hemingway-Kinn nämlich, das Hemingway-Darsteller Chris O'Donnell sehr jungdynamisch und keck durch die aufwendigen Filmkulissen trägt. Es bleibt nur noch das abgetragene Kostüm, die maskenhafte Pose des Draufgängers, mit der O'Donnell aus Spaß in einen Schützengraben springt oder eine Nonne dazu bringt, ihm eine Flasche Whisky zu besorgen. Sonst erinnert nichts an Hemingway . Dafür erinnert viel an diese amerikanischen Serien, die Samstag nachmittag bei RTL laufen. Aseptische Gesichter, aseptische Räume, aseptische Blicke. (...) (Andreas Schäfer, Berliner Zeitung, 14.2.97)
Sehr routiniert und glatt hat Altmeister Richard Attenborough diese Episode aus dem Leben des 18jährigen Ernest Hemingway (naiver Heißsporn ohne Ausstrahlung: Chris O'Donnell) im Ersten Weltkrieg in Italien inszeniert. Ein altmodisch-ehrenwerter, aber enttäuschender Film, dessen geschönte Bilder für (nicht gezeigte) innere Konflikte schnell aus der Erinnerung entschwinden. (...) (Angie Dullinger, AZ, 16.8.97)