Danton

Regia: Hans Behrendt, Germania, 1931

Germania, 1931


Génénerique

Casa produtrice Allianz-Tonfilm GmbH, Berlin
Produttore Arnold Pressburger
Direttore di Produzione Arnold Pressburger
Regista Karl Ehrlich
Direttore Hans Behrendt
Scenaggiatore Heinz Goldberg
Direttore della Fotografia Nikolaus Farkas
Musica Artur Guttmann
Fonico Hermann Storr
Interpreti Fritz Kortner [Danton]
Lucie Mannheim [Louise Gély]
Gustaf Gründgens [Robespierre]
Alexander Granach [Marat]
Gustav von Wangenheim [Desmoulins]
Werner Schott [Saint Just]
Hermann Speelmans [Legendre]
Georg John [Fouquier-Tinville]
Ernst Stahl-Nachbaur [Malesherbes, Verteidiger des Königs Ludwig XVI.]
Georg Heinrich Schnell [Herzog von Koburg]
Bernd Aldor
Hugo Fischer-Köppe
Maria Forescu
Friedrich Gnass [Sanson, der Henker von Paris]
Carl Goetz [Ein Kleinrentner]
Ferdinand Hart [General Dumoriez]
Till Klockow [Cornelia, Robespierres Haushälterin]
Gustav Püttjer
Walter Werner

Caratteristiche tecniche
Informazioni tecniche: Format: 35 mm - Bianco e Nero,
Sistema sonoro: Mono
Prima Presentazione: 21º Gennaio 1931 in

Sinossi (in Tedesco)
Zur Zeit der Französischen Revolution. Im Streit um die Frage, was mit König Louis XVI. geschehen soll, setzen sich die radikalen Kräfte um Danton und Marat durch. Nach der Hinrichtung des Königs kommt es zu einer Verhaftungswelle und zu Massenhinrichtungen.
Als Danton sich bei einer Gefängnisinspektion in die Adelige Louise Gély verliebt, macht er sich für seinen Gegenspieler Robespierre angreifbar. Dantons Leben endet unter der Guillotine. (www.filmportal.de)

Riviste (in Tedesco):

Danton


Tonfilm – das zauberhafte Mittel, Zeiten und Menschen von außen und innen her anschaulich und vernehmbar zu machen, wirkt hier durch den äußeren Aufwand, durch imposant organisierte Hör-Ensembles, durch ein unvergessliches Schaubild des Revolutions-Konvents der französischen Republik.

Der Schauplatz triumphiert: Ein Revolutionstribunal, das lichterloh von der Leinwand brennt und droht. Das bringt den großen Spielanreiz für alle Tonfilmtheater. Masse Mensch in historischer, ewiger Szene.

Keine Piscator-Bühne, kein großes Schauspielhaus kann diesen Massen-Eindruck in seiner Totalstärke geben. Die Kamera reißt da Vergangenheit zu Gegenwart. Zweimal diese gipfelnden Augenblicke, zweimal Danton-Zitate Kortners mit Republik-Appell, Vaterlands- und Freiheitsruf, zweimal ein ungeheuer von Volksbeifall getragenes Echo. Eine Geräusch- und Schrei-Eroica, aus der aus der sich die Hymne der Revolution reckt.

Jene Augenblicke überragen den Rest einer vielbildrigen Szenenfolge – wie stark, wie durchschlagend sind sie – wenn man sie vor so viel langatmiger, flacher Historisierungs-Dramatik des Heinz Goldberg im Ohr und Gefühl hat.

Jede dichterische Umwandlung wäre ja nun erlaubt, wenn sie mit Wirkung eingesetzt wird. Doch wie unfilmisch dramaturgisiert Goldberg. Der lehrreiche Film macht wieder deutlich: wie die absichtslose Szenenfolge die Anreihung ohne inneren Zusammenhang jeden Ablauf-Rhythmus zerstört. Es gibt auch in dieser Danton-Geschichts-Bilderfolge schlagende Übergänge – und nur diese Partien halten Spannung, treiben weiter, kontrastieren wirksam.

Hans Behrendt bleibt immer nur ein Halb-Könner.

Bei allen ungeahnt großen und von ihm auch bezwungenen Ton-Atelier-Anforderungen: merkwürdig: er flieht in einem Dabattierstück ... die Aussprache. Das mag filmkünstlerisch empfunden sein, aber an der falschen Stelle. Wenn Danton-Kortner Bedeutendes sagt (bei Advokaten und Justizministern der Revolution kommt's eben schließlich auf die Rede an), zerschneidet er den Redefluß ... Liebesszenen läßt er dagegen lang, lang im Bild stehen.

Behrendt muß zur richtigen Erkenntnis und Wahl der Inszenierungsmittel kommen. Sein Organisationstalent in Ehren – seine vielseitige Hingabe an die Szenenfüllung ... (er ist der Antipode von Richard Oswald in dieser Beziehung) ... dafür geht ihm für das Entscheidende, das Ausschlaggebende der gesegnete Blick ab.

Er macht sichs durch Fehlbesetzungen doppelt schwer.

Überhört er, übersieht er, wie Gründgens mit seiner benedixschen Possen-Blasiertheit, der überschätzteste Schauspieler Berlins, unheilvoll fast in jedem Tonfilm, völlig neben seinem Robespierre steht? Dem Danton mit "Ei-Ei-du-Leser" drohend, die Brille von der Nase reißend, den Blick kullernd als parodierte er sich selbst. – und sowas in die Nähe eines unpopulären besonderen Darstellers wie Kortner!

Der dem Danton Klangwucht und die Kraft für die geprägten Sentenzen leiht, einen Charakter-Kopf dazu (mit H. Farkas arbeitstreuer, reizesammelnder Kamera – festgehalten). Eine recht interessante Kortner-Studie, die Ansätze macht und ebenso oft aussetzt – wie der bedauernswerte dramatische Fluß. Nie ein Danton-Abbild. Dieser Danton singt, ein revolutionärer Vorbeter. Man kann ihn nicht lieben. Trotz seines Lachens. (Film-Kurier, Nr. 19, 23.1.1931)

Danton


Ein mit außerordentlichen materiellen und künstlerischen Mitteln ins Werk gesetzter Film. Ein Bildstreifen, der den Tonfilm – soweit dieser Erweis überhaupt noch zu erbringen war – als künstlerisches Ausdrucksmittel ersten Ranges legitimiert. Hier wird ein menschliches Drama vor dem Hintergrund eines bewegten historischen Prospektes mit den Elementen des Wortes und der Gebärde zu einem Erlebnis gestaltet, wie es tiefer, unmittelbarer, erregender auch nicht durch das Medium Theater zu vermitteln ist.

Mit offensichtlichem Bemühen um eine letzte künstlerische Leistung ist hier gearbeitet worden. Sind Einwände gegen Einzelzüge, Rollenauffassung, Motivierung der Katastrophe möglich, so werden Ausstellungen dieser Art der Geschlossenheit des Films gegenüber zu Sekundär-Fragen. Das Buch schuf Heinz Goldberg (durch eine Reihe historischer Stoffe gerade in letzter Zeit in den Vordergrund getreten). Die Struktur der Handlung war in den Hauptzügen vorgezeichnet. Nicht vorgeschrieben waren Akzent-Verteilung, Ausbalancierung des Kräftespiels!

Seit Büchner sind Danton und Robespierre ein klassisches Gegenpaar der großen Dramatik. (Aktion und Reaktion sind in ihren letzten Auswirkungen durch die Geschichte fixiert). Reizvoll aber für den Autor der Versuch: die Hintergründe, die Bewegungsmomente der Danton-Tragödie zu enthüllen.

Goldberg geht politischem Rankespiel nach; legt Hauptgewicht auf die großen Tribunal-Szenen, bleibt uns aber menschlich-intimere Begegnungen mit seinem Helden schuldig. (...)

Mit furiosem Tempo sind diese Szenen hingelegt. Überrumpelnd, Kortner in der großen Gerichtsszene. Bereits in diesen Augenblicken bekommt der Film einen mitreißenden Schwung, dem sich niemand entziehen kann, einen Schwung, der allein in den großen Schlußmomenten gesteigert werden soll.

Soweit die Exposition.

Die Gruppierung der Gegenspieler – Robespierre-Saint Just und Danton-Desmoulin – bereitet sich vor. Dantons "Verrat" an der Sache der Revolution – bei Büchner ist Danton im metaphysischen Sinne schuldig – erscheint in der Goldbergischen Version durchaus nicht als Verrat.

Die Geschichte gibt dem Autor Recht. Haltung und Handlung Robespierres hätten aber durchaus mehr motiviert werden müssen. Robespierre erscheint im Film als niederträchtiger Intrigant. Ist er der ehrgeizige Streber mit den Diktator-Gelüsten gewesen? Oder war er der Idealist, der vom Kult des höchsten Wesens träumte?



Ein durchaus dichterischer Einfall: jener Kleinrentner! Ein Fragezeichen, das immer wieder hinter all dem Gemetzel, hinter den gespreizten Phrasen steht!

Hans Behrends Inszenierung ist ebenso eine Energie-Leistung beträchtlichsten Volumens wie die Arbeit eines instinktsicheren Künstlers. Massen sind selten mit soviel Wucht, in so wundervollem Rhythmus bewegt worden. Die Tribunals-Szenen sind von einer Explosivkraft, die die Leinwand zu sprengen droht. Hier dröhnen nicht nur Worte, hier dröhnt das Bild!

Fritz Kortners Danton ist eine schauspielerische Leistung, wie sie uns der große Künstler lange nicht schenkte. Ist er in den Begegnungen mit Louise Gély spröde, so ist er in den Augenblicken vor dem Tribunal von einer Gewalt und erschütternden Größe, die zutiefst packen.

Robespierre: Gründgens. Eine eigenwillige Auffassung der Rolle ist nicht zu leugnen. Wie weit Gründgens aber dem ihm Vorschwebenden durch seine grotesk-gezirkelten Gesten nahe kommt, bleibt dahingestellt.

Bläßlich und konventionell die Louise der Mannheim. Die glanzvolle Besetzung der weiteren Rollen weist Namen wie Stahl-Nachbaur (Ludwig XVI.) von Wangenheim, Werner Schott, Speelmanns, Goetz usw. auf.

Nikolaus Farkas photographierte hinreißend. Immer wieder überraschen Perspektiven von wundervoller Kühnheit. Die Dialoge verfaßte (unter Benutzung von Original-Texten) Hans J. Rehfisch. (...) (da., Lichtbild-Bühne, Nr. 20, 23.1.1931)

General Information

Danton is a motion picture produced in the year 1931 as a Germania production. The Film was directed by Hans Behrendt, with Fritz Kortner, Lucie Mannheim, Gustaf Gründgens, Alexander Granach, Gustav von Wangenheim, in the leading parts.

Bibliografia Film-Kurier, Nr. 19, 23.1.1931
Lichtbild-Bühne, Nr. 20, 23.1.1931

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