Synopsis in German
Für den 17jährigen Jeffrey Grant bricht eines Tages die heile Welt zusammen: Von dem FBI-Agenten Parmenter erfährt er, dass seine Eltern Elizabeth und Richard russische Agenten sind - sogenannte "Schläfer", die jahrelang ein braves Bürgerleben führen, bis der KGB sie wieder für irgendeinen Auftrag aktiviert.
Auf den ersten Blick sind die Grants eine typisch amerikanische Kleinfamilie: die Eltern Richard und Elizabeth betreiben in der beschaulichen kalifornischen Kleinstadt Fountain Grove eine gut gehende Gärtnerei, engagieren sich in sozialen Fragen und leben mit ihrem Sohn Jeffrey in einem hübschen Einfamilienhaus. Der 17-jährige Jeffrey ist ein hervorragender Schüler, sieht gut aus, ist beliebt und träumt davon, Kampfpilot zu werden. Um seine Eltern zu überraschen, bewirbt er sich heimlich bei der Air Force Academy - wo der FBI-Agent Roy Parmenter bei der Prüfung seiner Bewerbungsunterlagen auf merkwürdige Ungereimtheiten stößt. Es stellt sich heraus, dass die Grants keine unbescholtenen US-Bürger sind, sondern, dass es sich bei Jeffreys Eltern um russische "Schläfer" handelt - Geheimagenten, die ein unauffällig bürgerliches Leben führen und erst im Ernstfall "aktiviert" werden. Was die Grants nicht ahnen: Der abtrünnige russische Doppelagent Scuba hat damit begonnen, sämtliche russischen Schläfer zu ermorden. Er will das Töten erst beenden, wenn die russische Regierung ihm 200 000 Dollar zahlt. Nun soll der KGB-Agent Karpov mit Hilfe der Grants Scuba unschädlich machen. Aber auch Parmenter hat noch eine Rechnung mit Scuba zu begleichen, da dieser einst seinen Partner ermordete. Also sucht Parmenter die Nähe Jeffreys, da er ahnt, dass die Grants das nächste Ziel des Psychopathen sein werden. Zwischen den beiden entwickelt sich eine vertrauensvolle, väterliche Freundschaft. Schließlich erzählt Parmenter dem fassungslosen Jungen die Wahrheit über seine Eltern. Wenig später spitzt sich die Situation zu: Karpov nimmt Jeffrey als Geisel, um die Grants gefügig zu machen. Nach einer blutig-misslungenen Geldübergabe kann Parmenter Scuba in seine Gewalt bringen. Nun hat er ein Druckmittel gegen Karpov, um den entführten Jeffrey frei zu pressen. An der kalifornisch-mexikanischen Grenze kommt es zum Showdown.... (BR Presse)
Mit "Little Nikita" hat Richard Benjamin ("Meerjungfrauen küssen besser") einen fesselnden Thriller inszeniert. Der actionreiche Film setzt dabei nicht auf plumpe Schwarz-Weiß-Malerei in der Darstellung der amerikanischen und russischen Geheimdienste. Benjamin ist vielmehr darum bemüht, den Figuren emotionale Tiefe und charakterliche Vielschichtigkeit zu verleihen.
In den Hauptrollen beeindrucken Sidney Poitier ("Sneakers - Die Lautlosen") als väterlicher FBI-Agent und der 1993 im Alter von 23 Jahren verstorbene Kultstar River Phoenix ("My private Idaho", 1990) als aufgeweckter Teenager. Das subtile Zusammenspiel, die Chemie zwischen den beiden gehört zu den Höhepunkten des Films. In weiteren Rollen sind Richard Bradford ("Die Kammer") und Richard Jenkins ("Ein unmöglicher Härtefall") zu sehen.
Informationen zu River Phoenix:
Sein schlafkranker Stricher Mike Waters, der in Gus van Sants "My private Idaho" seinen Kumpel Scott Favor (Keanu Reeves) "on the Road" trifft und von ihm beschützt wird, gehört zu den Sternstunden des Kinos der 80er- und 90er-Jahre und machte den so früh verstorbenen River Phoenix - er starb an einem Drogenmix im Alter von nur 23 Jahren ausgerechnet in der Halloween-Nacht 1993 - zu einem Kultstar. Mit ihm, der wie Kiefer Sutherland und Brad Pitt eine der großen Hoffnungen des amerikanischen Kinos war, hat das Kino eines seiner vielseitigen und hoffnungsvollsten Talente verloren.
Mit ihren fünf Kindern ziehen die Eltern, ein ehemaliger Tischler und eine Sekretärin, durch Mittel- und Südamerika und missionieren im Namen Christi. Sie gehören der Hippie-Generation an und nennen ihre Kinder entsprechend, etwa Rainbow und Liberty, zwei Schwestern. Rainbow und River singen und spielen in jungen Jahren gemeinsam in der Band "Aleka's Attic", der jüngere Bruder Joaquin wird ebenfalls ein erfolgreicher Schauspieler. Durch Werbespots entdeckt ihn das Fernsehen und River spielt ab September 1982/83 den 12-jährigen Guthrie in der Teleserie "Sieben Bräute für sieben Brüder" nach dem Filmmusical-Erfolg von 1954. Andere Fernsehauftritte folgen. Mit Joe Dantes Sci-Fi-Film "Explorers - Ein phantastisches Abenteuer" (1984) begann seine Kinokarriere, Rob Reiners Stephen-King-Film "Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers", Peter Weirs "Mosquito Coast" (beide 1986) und "Little Nikita" (1987) unter der Regie von Richard Benjamin machten ihn zu einem Teenie-Schwarm. Die Rolle eines Jungen in Sidney Lumets "Die Flucht ins Ungewisse", dessen Eltern ins Zwielicht geraten, brachte ihm darüber hinaus eine Oscar-Nominierung und viel Kritikerlob. River Phoenix erhielt Angebot auf Angebot und nahm alles an, er war vom Spielen besessen. Er ist als junger Indiana Jones im Prolog von Steven Spielbergs "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug", in Lawrence Kasdans schwarzer Komödie "Ich liebe dich zu Tode" und in Phil Alden Robinsons "Sneakers - Die Lautlosen" zu bewundern. Sein letzter Film, "Schweigende Zunge - Die Rache der Geister" (1993), kam erst nach seinem Tod ins Kino.
Informationen zu Sidney Poitier:
Für Sidney Poitier - er feierte am 20. Februar 2004 seinen 80. Geburtstag (nach anderen Quellen "nur" den 77.) - wurde die Rolle des schwarzen Detektivs Virgil Tibbs in "In der Hitze der Nacht" zum Triumph, sein Zusammenspiel mit dem rassistischen weißen Sheriff Rod Steiger, den er mit Sanftmut und Hartnäckigkeit umzupolen weiß, gehört zum Besten, was er je geboten hat. Um Rassismus, den alltäglichen und den fanatischen, geht es in etlichen seiner Filme - so ist er unvergesslich in der Rolle des Kettensträflings in "Flucht in Ketten", die ihm 1958 eine Oscar-Nominierung und den "Golden Globe" einbrachte, oder in Stanley Kramers Drama "Rat mal, wer zum Essen kommt", in dem er die "liberalen" Eltern Katharine Hepburn und Spencer Tracy als schwarzer Verlobter ihrer einzigen Tochter außer Fassung bringt.
Sidney Poitier, der ausgebildete Psychotherapeut, war im Hollywood der 50er-Jahre der einzige Afroamerikaner, der als Star akzeptiert wurde. 1963 erhielt er sogar einen Oscar als bester Hauptdarsteller in "Lilien auf dem Feld". Ab Mitte der 70er-Jahre wandte Poitier sich verstärkt der Regie zu ("Samstagnacht im Viertel der Schwarzen", "Ausgetrickst", "Hanky Panky"), die 90er-Jahre gehörten wieder dem Schauspieler Sidney Poitier ("Die Lautlosen", "Der Schakal", "Ein wahres Verbrechen"). Hinreißend und mehrfach ausgezeichnet war seine Charakterisierung als alter Tischler in dem Spielfilm "Das Leben ist was Wunderbares" (1999) - der bis dato letzte Film mit Poitier, der hierzulande zu sehen war. ( Walter Greifenstein, BR Presse
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