Synopsis (en Alemán)
Als Irene ihren Mann wiedersehen will, erfährt sie von Yoghi Ramigani, dass er als Aussätziger verbannt wurde. Um ihren Verlobten zu retten, will sie sich selbst opfern, doch da heilt Ramigani ihn im Tempel der Gottheit vor ihren Augen.
Mac Allan ist es inzwischen gelungen, aus dem Kerker in die Gemächer von Irene und Rowland zu fliehen. Als der Fürst ihn dort findet, lässt er ihn durch den Tigerhof führen, mit dem Versprechen, dass ihm nichts geschieht. Aber kurz darauf wird der englische Offizier von den Tieren getötet. Nun konzentriert sich die Rache des Maharadscha ganz und gar auf seine Gemahlin, die Betrügerin. Um sie zu retten, fliehen Rowland und Irene mit ihr ins Gebirge. Doch sie werden entdeckt, und die Fürstin stürzt sich in die Tiefe. Neben ihrer Leiche bricht der Fürst zusammen. Rowland beginnt nun endlich mit dem Bau des Grabmals. Der Fürst, der an seiner Rache zerbrochen ist, verbringt sein Leben von nun an als Büßer auf den Stufen des Grabmals der über alles geliebten Frau. (www.filmportal.de)
Der zweite Teil des großen May-Filmes "Das indische Grabmal", der am vorigen Sonnabend im Ufapalast zum ersten Male vorgeführt wurde, macht einen weit stärkeren Eindruck als der erste. Es zeigt sich, daß diejenigen Kritiker Recht hatten, die die Verteilung des Filmes auf zwei Abende für den Grundfehler hielten. Die Schwächen des Manuskripts wird zwar auch dieser zweite Teil nicht los. Die Regie Joe Mays muß deshalb Ersatz in starken Einzeleffekten suchen und tut dies mit Erfolg.
Der Film zeigt ein paar Bilder, die einfach meisterhaft wirken. So die Szene, in der die Tiger den gefangenen Mac Allan anspringen. Die Krokodile, die den kühnen Tamilen noch vom Rand des Bootes in die Tiefe zerren. Der Hof der Aussätzigen. Der stumme Kampf zu beiden Seiten der Schlucht, der mit dem freiwilligen Absturz der Fürstin endet. Und vor allem das grandiose Schlußbild des Riesengrabmals, dessen Stufen die winzigen Menschlein herabsteigen. Hier scheint mir tatsächlich der Höhepunkt dieses Films erreicht, auf dem die in ihn gesetzten Erwartungen sich einen Augenblick restlos erfüllen. Von hoher menschlicher Schönheit der Zusammenbruch des Fürsten an der Leiche der noch immer heiß geliebten Frau. Dazwischen Theater kalter Pracht – namentlich die ganze überflüssige Opferszene vor dem Gotte der Büßer mit dem schmalzigen Schluß: "Dein Opfer sollte mich zu deinem Gotte machen! Im Opferrausch deiner Seele wollte ich genesen ....!" – oder Passagen von unnötiger Länge, die nach der Schere schreien.Von den Darstellern kehrt Conrad Veidt in den Schlußbildern zu der an ihm gewohnten reinen Kunst des Zitternd-Menschlichen zurück. Mia May hat im ganzen günstigere Momente als in ihrem unbeteiligten Spiel des ersten Teils und weiß stellenweise mit sich fortzureißen. Eine reife, geschlossene Leistung ist die schweigsame, furchtgebogene Mirjka Lia de Puttis. Die Photographie ist, wie im ersten Teil, einwandfrei. » (A. F., Der Film, Nr. 48, 27.11.1921, zitiert nach www.filmportal.de)