Zwartboek

Dirección: Paul Verhoeven, NL, Belgia, Reino Unido, Alemania, 2006

NL, Belgia, Reino Unido, Alemania, 2006


Génénerique

Director Paul Verhoeven
Guión Paul Verhoeven
Gerard Soeteman
Música Anne Dudley
Interpretación Anne Dudley [Rachel Stein]
Sebastian Koch [Ludwig Müntze]
Thom Hoffman [Hans Akkermans]
Thom Hoffman [Ronnie]
Christian Berkel [General Käutner]
Derek de Lint [Gerben Kuipers]
Waldemar Kobus [Günther Franken]

Détails techniques
Información tecnica: Format: 35 mm - Blanco y Negro,Duracion: 93 minutos
Sistema de sonido: Ton

FSK ab 16 Jahren,

Synopsis (en Alemán)
September 1944. Rachel Stein (Carice van Houten), eine attraktive, junge Sängerin jüdischer Herkunft, ist vor den Nazis geflohen und hat bei einer holländischen Bauernfamilie Unterschlupf gefunden. Als der Hof durch eine deutsche Streubombe zerstört wird, versucht sie gemeinsam mit ihrer Familie per Boot in den bereits befreiten Süden der Niederlande zu gelangen. Doch die Fluchtaktion wird verraten, und Vater, Mutter und Bruder werden gemeinsam mit vielen anderen Leidensgenossen vor ihren Augen erschossen und ausgeraubt. Das Kommando führt der deutsche SS-Offizier Franken (Waldemar Kobus). Rachel überlebt als Einzige. Verzweifelt schließt sie sich dem niederländischen Widerstand an. Unter dem Namen Ellis de Vries soll sie sich an einen deutschen Offizier des Sicherheitsdienstes, Ludwig Müntze (Sebastian Koch), heranmachen. Ziel ist die Befreiung einiger Kampfgenossen, die im Keller des SS-Hauptquartiers gefangen gehalten werden. Und auf einen anderen alten Bekannten trifft Rachel/Ellis hier: den skrupellosen Franken, mit dem sie noch eine Rechnung offen hat. Als Sekretärin von Franken und Geliebte von Müntze hat die schöne Spionin schon bald Zugang zu allen Bereichen des Gebäudes. Während der Feierlichkeiten zu Führers Geburtstag soll die Befreiungsaktion durchgeführt werden, aber der Plan schlägt blutig fehl. Offensichtlich gibt es einen Verräter in den Reihen der Widerstandskämpfer, und dank Frankens perfider Gerissenheit gerät Rachel/Ellis in Verdacht... (ZDF Presse)

Critiche (en Alemán): Gegen den Strom

«Black Book» - Paul Verhoeven legt einen überraschend ernsthaften Film über Krieg und Résistance vor

Es gibt in unseren Breitengraden wohl keine Epoche, die filmisch gründlicher aufgearbeitet worden wäre als die Jahre des Zweiten Weltkriegs. Und es gibt wohl keine öffentliche Diskussion über Film, die - das haben in den letzten Jahren etwa Steven Spielbergs «Schindler's List», Oliver Hirschbiegels «Der Untergang» oder Dani Levys «Mein Führer» gezeigt - so festgefahren und hypersensibilisiert zugleich wäre wie die Frage nach der filmischen Darstellbarkeit von Tätern und Opfern der Nazizeit. So war es denn wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich «Mr. Trash» Paul Verhoeven, der niederländische Provokateur aus tiefstem Herzensgrunde, genau dieses prekären Themas annehmen würde. Fast zwanzig Jahre lang, zwischen «Robocop» (1987) und «Hollow Man» (2000), hat Verhoeven in Hollywood sein sicheres Gespür für gesellschaftliche Empfindlichkeiten und geistige Fettnäpfchen geschärft, wobei der Feministinnen-Schocker «Basic Instinct» (1992) zum Kristallisations- wie auch zum Wendepunkt seiner zynisch-abgründigen Weltsicht werden sollte. Diese vertraute auf einige wenige Fundamente wie zweifelhafte Film-noir-Frauenfiguren (die intelligente, manipulative und schöne Schlampe) in einem halbseidenen Setting und einer ironisch abgemilderten Story um Sex und Crime, deren Auflösung im Zuschauer weder Katharsis noch Erleichterung, sondern nur einen finalen Schub von Zwiespältigkeit bewirkt.

Thriller um Verrat und Widerstand

Aus diesen nicht besonders originellen Ingredienzien hat der bald 69-jährige Regisseur manchmal interessante und anregende, nach «Showgirls» zunehmend im Trash ertrinkende, aber immer garantiert nervende Filme zu machen gewusst. Umso erstaunlicher scheint es nun, dass es Verhoeven mit seinem jüngsten Film gelingt, seine alten Lieblingsthemen vor unseren Augen mit handwerklicher Leichtigkeit und ästhetischer Perfektion in ein Meisterwerk umzugiessen.

Wieder steht hier eine verführerisch schöne und sexbewusste Frauenfigur im Zentrum des Geschehens, die ausnahmsweise jedoch die emotionale Stärke, den Überlebenswillen und den Mut einer echten Heldin besitzt; und wieder trägt das Gefühl der Ambivalenz durch die Atmosphäre dieses Thrillers um Verrat und Widerstand, das nun allerdings auch explizit zum Thema gemacht wird. Dass dabei das Drehbuch, an dem Verhoeven mit Gerard Soeteman über zwanzig Jahre lang gearbeitet haben soll, auf wahren Begebenheiten basiert, scheint angesichts der Eindringlichkeit und Stringenz dieser Story - die keinerlei Legitimierung durch das «wahre Leben» braucht - fast sekundär.

«Black Book» erzählt die Geschichte der jüdischen Sängerin Rachel (von schillernder Lebendigkeit: Carice van Houten), die sich in den deutsch besetzten Niederlanden einer Widerstandsgruppe anschliesst, nachdem ihre Familie bei einem Fluchtversuch von den Nazis getötet worden ist. Mit dem Mut derjenigen, die nichts mehr zu verlieren hat, schmuggelt Rachel gemeinsam mit dem Résistance-Arzt Hans Akkermans (Thom Hoffman) Waffen im feindlichen D-Zug und lernt dabei zufällig den SS-Offizier Ludwig Müntze (Sebastian Koch) kennen. Der Widerstand erkennt in dieser Begegnung ein grosses Potenzial und beauftragt die unter dem Decknamen Ellis de Vries arbeitende Rachel, Müntze zu verführen und dabei zugleich den Gestapo-Sicherheitsdienst zu verwanzen. Vom Drang nach Vergeltung getrieben, übernimmt Rachel/Ellis die gefährliche Mission - und verliebt sich kurzerhand in den scheinbar guten Nazi. Doch bald darauf fliegt die Untergrundgruppe auf, und der Verdacht fällt sofort auf Rachel . . .

Politisch unkorrekt

Der einstige Dokumentarfilmer der Königlichen Navy kehrt mit diesem 17-Millionen-Euro-Projekt - dem bisher teuersten niederländischen Film - nicht nur produktionstechnisch in sein Heimatland zurück; vielmehr knüpft Verhoeven mit seiner schicksalsschweren Geschichte auch inhaltlich an frühere Werke wie etwa den 1977 entstandenen Kriegsfilm «Soldaat van Oranje» an. Anders als diese frühe Résistance-Geschichte jedoch bewegt sich «Black Book» schon allein durch die Erzählperspektive einer verfolgten Frau zwischen sämtlichen denkbaren Extremen und politischen Unkorrektheiten: Dass sich die forsche junge Jüdin - die den filmgeschichtlich eingespurten Opferbildern so erfrischend widerspricht - ausgerechnet in einen hochdekorierten Vernichter ihres Volkes verliebt, ist nicht einfach nur eine Provokation an die Adresse der (deutschen) Shoah-Film-Diskussionen, sondern muss auch als ein Teil von Verhoevens geschickt eingesetzter Verdunkelungstaktik betrachtet werden.

Nichts ist, was es scheint

Denn in dieser Geschichte ist nichts, wie es scheint. So versuchen wir uns denn gemeinsam mit Rachel durch Dreck und Betrug, Engagement, Korruption und Verrat an die Oberfläche der Wahrheit zu kämpfen, nur um immer wieder festzustellen, dass alle Kategorien von gut und böse, echt und falsch, Freund und Feind unablässig ineinander umkippen. Während «Black Book» rein formal als ein säuberlich komponierter und actionreich montierter Kriegs-Spionage-Thriller daherkommt - in dem man erstaunlicherweise keine der 145 Minuten missen möchte -, wirft der Film auf der Ebene des Inhalts beinahe schon philosophische Fragen auf wie etwa diejenige, woran die Güte eines Menschen und seiner Handlungen ablesbar sein könnte.

Wenn der Film schliesslich in einem unter Beschuss stehenden israelischen Kibbuz in den fünfziger Jahren endet, dann hat er in seiner einladend-nihilistischen Art glaubhaft machen können, dass das Gute nicht ist, dass sich in einem Krieg jeder Überlebende irgendwie schuldig macht - und dass das Ende kriegerischer Auseinandersetzungen kaum je eine Befreiung aus einem bösen Albtraum bringt, sondern nur die Fortsetzung von Intrigen und Missverständnissen, von Verrat und Vergeltung mit anderen Mitteln ist. (Alexandra Stäheli, NZZ 10.5. 2007)
Osservaciones generales (en Alemán): «Thriller, Melodram, Abenteuerfilm - geschickt jongliert Regisseur Paul Verhoeven hier mit den Erzählgenres des Kinos, um eine beklemmende Episode aus der Zeit des 2. Weltkriegs zu schildern. Und dabei scheut der Macher so erfolgreicher Kinohits wie "Basic Instinct", "Robocop" oder "Total Recall" vor den Mitteln der Kolportage nicht zurück, vermeidet aber erfolgreich jegliche platte Schwarz-Weiß-Malerei. Helden und Verräter, Menschlichkeit und Feigheit gibt es auf beiden Seiten der Kriegsgegner - keiner ist ohne Schuld. "Das schwarze Buch" markiert nach zwanzig Jahren in Hollywood das europäische Comeback von Paul Verhoeven, der dieses Thema ursprünglich mit Autor Gerard Soeteman bereits vor dreißig Jahren in ihrem gemeinsamem Film "Soldiers / Der Soldat von Oranien" aufgreifen wollte. "Es ist ein Thriller, der auf einer wahren Geschichte beruht. Alle Erzählstränge basieren auf wahren Begebenheiten, die Hauptfiguren beruhen auf realen Per-sonen", erzählt der niederländische Regisseur zu seinem ambitionierten Film-projekt "Das schwarze Buch", das zu einem großen Teil mit deutschem Geld zustande kam. Die Figur der Rachel setzt sich zusammen aus den realen Widerstandskämpferinnen Esmée van Eeghen und Kitty ten Have sowie der Künstlerin Dora Paulsen. Das titelgebende "schwarze Buch" hat tatsächlich existiert. Es gehörte dem Anwalt De Boer aus Den Haag, der nach Kriegsende erschossen wurde - der Mord wurde nie aufgeklärt. Während des Krieges verhandelte De Boer zwischen den Deutschen und dem Widerstand. Sein schwarzes Buch, das wahrscheinlich Namen von Verrätern und Kollaborateuren bis in die höchsten Kreise enthielt, wurde nie gefunden. Entsprechend kontrovers wurde dieser Film, der mit einem Budget von 16 Millionen Euro der bis dahin teuerste Film der Niederlande war, auch in seiner Heimat diskutiert. Mit über einer Million Besuchern wurde "Das schwarze Buch" aber auch einer der größten einheimischen Kinoerfolge. Gedreht wurde in Den Haag, Utrecht, Delft, den Babelsberger Studios in Potsdam und Israel. Seine Premiere erlebte die Produktion 2006 bei den Filmfestspielen von Venedig. Für die schöne Niederländerin Carice van Houten wurde ihr bemerkenswerter Part in "Das schwarze Buch" zum Sprungbrett einer internationalen Karriere. 2008 spielte sie dann an der Seite von Tom Cruise in dem amerikanischen Wider-standsdrama "Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat". Gerade fertig gestellt hat sie den Sci-Fi-Thriller "Repo Men", in dem sie es gemeinsam mit Jude Law und Forest Whitaker mit fiesen Organhändlern zu tun bekommt. Und in dem Erotikdrama "Satisfaction" wird sie mit Sharon Stone um denselben Mann buhlen: Callboy Chris Evans. Mit dem deutschen Fernsehstar Sebastian Koch ("Der Seewolf") hat sie während und nach den Dreharbeiten zu "Das schwarze Buch" mehr als nur gemeinsame Liebesszenen vor der Kamera verbunden. Erst vor kurzem haben sich die beiden nach mehrjähriger Partnerschaft wieder getrennt. Sebastian Koch wurde sowohl mit deutschen Kinoerfolgen wie "Das Leben der Anderen" als auch internationalen Koproduktionen wie "Gloomy Sunday - Ein Lied von Liebe und Tod" und dem aufwendigen Historien-Mehrteiler "Napoleon" bekannt. » (ZDF Presse)

General Information

Zwartboek is a motion picture produced in the year 2006 as a NL, Belgia, Reino Unido, Alemania production. The Film was directed by Paul Verhoeven, with , Sebastian Koch, Thom Hoffman, , Waldemar Kobus, in the leading parts.

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