Ride with the Devil

Ride with the Devil - Die Teufelsreiter, Wer mit dem Teufel reitet

Regie: Ang Lee, USA, 1999

USA, 1999
Szenenphoto aus Ride with the Devil, © Production Company


Stab und Besetzung

Regisseur Ang Lee
Drehbuch James Schamus
Kamera Fred Elmes
Musik Mychael Danna
Darsteller Simon Baker
James Caviezel
Tobey Maguire
Jonathan Rhys-Meyers
Jonathan Rhys-Meyers
Jonathan Rhys-Meyers

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm Panavision Wid - Farbe,Länge: 138 Minuten, 3769 Meter
Tonsystem: Dolby Stereo

FSK ab 12 Jahren,

Inhaltsangabe
Amerika zu Beginn des Bürgerkrieges im Jahre 1862: Nord kämpft gegen Süd, Weiß gegen Schwarz, Sklavenhalter gegen Abolitionisten. Offiziell befindet sich Missouri auf Seiten der "Yankees", doch die Bevölkerung läuft teilweise zu den Konförderierten über und beginnt einen blutigen Guerillakrieg, in dem sich ehemalige Nachbarn gegenseitig töten. Auch die beiden politisch unbedarften jungen Männer Jack Bull (Skeet Ulrich) und sein bester Freund, der deutschstämmige Jake Roedel (Tobey Maguire), laufen zur Südstaaten-Guerilla über - aus Rache für den Mord an Jacks Vater. Sie schließen sich den Partisanen der so genannten "Bushhawkers" an, die sich in unzugänglichen Waldgebieten verstecken. Mit zwei anderen Mitstreitern, darunter der ehemalige Sklave Daniel (Jeffrey Wright) - die Existenz von Afroamerikanern in der Südstaatenarmee ist geschichtlich belegt -, suchen die Freunde bei Wintereinbruch in einer Erdhöhle Unterschlupf. Dort werden sie heimlich verpflegt von der Bürgerkriegswitwe Sue Lee (Jewel Kilcher), in die sich Jack Bull leidenschaftlich verliebt. Beim erneuten Aufbruch im Frühjahr verlieren die anfangs hochgemuten Guerillakämpfer angesichts der zunehmenden Gräuel und des Verlustes jeglicher moralischer Hemmungen allmählich ihre Kampfesstimmung. Amok laufende Desperados terrorisieren die Bevölkerung, sammeln "Skalps" und schlachten Zivilisten ab. Als Jake das Massaker in der Stadt Lawrence miterlebt, kann er sich der Erkenntnis von der Sinnlosigkeit dieses Krieges nicht mehr verschließen. Und nachdem sein Freund Jack gefallen ist, heiratet Jake die schwangere Sue und zieht mit ihr gen Westen.... (ARD Presse)

Kritiken : Epischer Südstaaten-Westernaus der Zeit des Sezessionskrieges

"Etwas zu gemächlich inszenierter, aber packend und subtil erzählter Streifen mit bemerkenswerten Gastauftritten." (tele)

"Regisseur Ang Lee versuchte sich hier am amerikanischsten aller Themen: dem Bürgerkrieg. Sein Blickwinkel ist unspektakulär: Statt grosse Gefechte und pathetischer Gesten zeigt Lee das Drama und die Einsamkeit im Krieg." (TV Spielfilm)

Von Ang Lee gewohnt subtil inszenierte Geschichte um einen jungen Mann, der im amerikanischen Sezessionskrieg zuerst auf Seiten der Südstaatler steht und sich einer Art Guerillagruppe - den "Bushwhackers" - anschließt, ehe er im Lauf der Zeit nicht zuletzt durch die aufkeimende Freundschaft zu einem schwarzen Mitstreiter allmählich umschwenkt. Seinem Thema - wie verhält sich eine Person innerhalb bestimmter gesellschaftlicher Veränderungen - ist Ang Lee auch diesmal wieder von Grund auf gerecht geworden." (U.B.)

Im Mittelpunkt des amerikanischen Bürgerkriegs stehen hier zwei Außenseiter: der deutschstämmige Jake und der Afro-Amerikaner Holt, die aus Loyalität zu ihren besser gestellten Freunden die Nordamerikaner bekämpfen, die ihre Freiheit und Gleichheit wollen. Dabei geht es Ang Lee zwar um die Sogkraft der Aufklärung und den Siegeszug des amerikanischen Way of Life, aber man sollte sich nicht täuschen lassen: Mit seinem langsamen Tempo und dem Verzicht auf etwaige Sentimentalitäten gehorcht der Film einer gänzlich anderen Logik als die sonst üblichen Emanzipationsdramen Hollywoods." (Kerstin Stolt, tip, 1/2001)

Nach Ausflügen ins England des 18. Jahrhundert ("Sinn und Sinnlichkeit") und die USA der frühen siebziger Jahre ("Der Eissturm") wendet sich Ang Lee in seiner dritten US-Produktion den Wirren des amerikanischen Bürgerkriegs zu. Trotz beachtlicher Schauwerte, aufwendiger Schlachtszenen und attraktiver Jungstars in den Hauptrollen ist dieser Teufelsritt alles andere als ein verklärtes Historienepos über einen vermeintlich gerechten Krieg, sondern vielmehr eine präzise, intime Chronik der Freundschaft zweier junger Männer, die sich trotz konträrer Hintergründe gemeinsam auf der falschen Seite der Kampfeshandlungen wiederfinden." (Thomas Schultz, Blickpunkt:Film, 3/2000)


(...) Am Ende werden Roedel die langen Haare geschnitten, und er stellt fest, dass er dadurch viel jünger wirkt. Die Szene symboliert nicht nur die Zähmung der Rohlinge, sondern verweist auch auf die Verjüngung Amerikas durch den Sieg der Nordstaaten. Und wenn ihm die Ehe anfangs noch als Sklaverei gilt, so wird Roedel am Schluss verheiratet und domestiziert in eine bessere Zukunft aufbrechen. Das mag für jemanden wie Ang Lee eine Spur zu amerikanisch wirken. Aber in diesem Ende steckt auch eine Antwort auf Griffiths rassistischen Klassiker, in dem der Ku-Klux-Klan die Zukunft der USA sichert. Ang Lee dagegen feiert die Neugeburt der Nation aus dem Geist der Familie." (Der Tagesspiegel, 4.1.2001)

(...) Es kann nicht allein am historischen und kulturellen Abstand gelegen haben, dass "Ride with the Devil" so distanziert daherkommt. Vielmehr scheint hier die Erzählstruktur misslungen; der Film wirkt mitunter so langatmig, als würde man den Bürgerkrieg in Echtzeit miterleben. Ang Lees Bürgerkriegsfilm mag zwar den historischen Tatsachen näher kommen als beispielsweise "Vom Winde verweht", er mag schlauer konzipiert und besser gespielt sein, was die Hilflosigkeit der Figuren angeht. Doch "Ride with the Devil" scheint allenfalls als Bekenntnis Ang Lees zu seiner Wahlheimat USA gelungen, ansonsten ist der Film leider ein enormer Rückschritt im Schaffen des großen Regisseurs." (Harald Peters, Beliner Zeitung, 4.1.2001)

(...) Ang Lee räumt auf mit der Mär von den Helden, die für das Gute ihr Leben riskieren, zeigt die schmutzige Seite des Krieges, weit weg vom patriotischen Pathos eines Roland Emmerich in "Der Patriot". Es gibt keinen vermeintlich gerechten Krieg, sondern nur Verlierer - junge Menschen, die sich in grenzenloser Naivität für nebulöse politische Zeile opfern. Auf der Strecke bleibt nicht nur ihre Jugend, sondern auch der Glaube an Gerechtigkeit und Gefühle. (...)" (Margret Köhler, AZ, 4.1.2001)

(...) Einen hübsch ausgestatteten Historienfilm hat Ang Lee hier zusammengebraut. Doch je mehr die ziemlich weitschweifigen 138 Minuten Laufzeit voranschreiten, umso dringender fragt man sich: Was möchte uns der Regisseur mit all dem Aufwand eigentlich sagen? Heftig wogt das Geschehen hierhin und dorthin, doch alles in allem verdichtet sich der Plot nirgends zu tieferem Sinn oder wenigstens so etwas wie einem roten Faden. Den aber braucht gerade dieser Film dringend, ist doch der Western - und um einen solchen handelt es sich im Prinzip - ein eigentlich verstorbenes Genre. Wer es wiederbelebt, muss schon ganz genau wissen, warum. Ang Lee wusste es offenbar nicht. Eine Enttäuschung." (Hans-Joachim Neumann, Zitty, 1/2001)

Anmerkungen : "Intelligent und ohne sentimentalen Patriotismus beleuchtet der taiwanesische Regisseur Ang Lee ("Der Eissturm", "Tiger & Dragon", "Der Hulk") die verdrängten Seiten des amerikanischen Sezessionskrieges. Indem er die ungewöhnliche Perspektive kleiner Leute auf Seite der "bösen" Südstaaten übernimmt, zeigt er Widersprüche auf, die in den Wirren des Krieges öfter anzutreffen waren, als es der offiziellen Sichtweise lieb ist. Das bildgewaltige und detailverliebte Bürgerkriegspanorama wird von starken Charakteren getragen, deren Seelenpein auch ohne pathetische Dialoge deutlich wird. Besonders Tobey Maguires ("Spiderman", "Gottes Werk und Teufels Beitrag") Darstellung des still-verschmitzten Jake Roedel geht unter die Haut. Zum vorzüglichen Darstellerensemble gehört auch, in ihrer ersten Rolle, die Countrysängerin Jewel Kilcher. " (ARD Presse)

General Information

Ride with the Devil is a motion picture produced in the year 1999 as a USA production. The Film was directed by Ang Lee, with Simon Baker, James Caviezel, Tobey Maguire, Jonathan Rhys-Meyers, , in the leading parts.

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