Szenenphoto aus Antonia's Line, © Production CompanySinossi (in Tedesco)
Eines Morgens erwacht die Greisin Antonia und weiss: Heute werde ich sterben. Sie ruft Tochter Danielle, Enkelin Thérèse und Urenkelin Sarah zu sich. Während sie auf ihre Lieben wartet, wandern ihre Gedanken zurück. 50 Jahre ist es her, dass die damals 40-jährige Antonia (Willeke van Ammelrooy) am Ende des Zweiten Weltkrieges mit ihrer Tochter Danielle (Els Dottermans) auf den Hof ihrer Eltern zog. Als alleinerziehende Mutter wird ihr der Neustart im katholischen Dorf nicht leicht gemacht. Doch Antonia weiss, was sie will. Sie passt ihr Leben dem Zirkel der Jahreszeiten an, bepflanzt ihre äcker, fährt ihre Ernten ein und lehrt die Bauern, sie in Ruhe zu lassen. Allmählich wird Antonias Hof zur Anlaufstelle für Aussenseiter und Sonderlinge. Antonia nimmt den Dorftrottel Lippen Willem (Jan Steen) und die geistig behinderte Deedee (Marina de Graaf) bei sich auf. Als sich Danielle, die inzwischen Malerei studiert hat, ein Kind, aber keinen Ehemann wünscht, findet sie bei der Mutter Verständnis und Unterstützung. Mit Danielles Tochter Thérèse (Veerle van Overloop) wächst auf dem Hof schon die dritte männerlose Generation auf. Thérèse ist ein mathematisches und musikalisches Wunderkind. Der kauzige Eremit Krummfinger (Mil Seghers), der sein Haus seit Kriegsende nicht mehr verlässt und sich dafür umso intensiver mit Schopenhauer und Co. beschäftigt, wird ihr Lehrer. Mit kaum 20 doziert Thérèse bereits an der Universität, und alsbald meldet sich auch bei ihr Nachwuchs... (SF DRS Presse)
Osservazione generali (in Tedesco): "Es gibt kaum einen Film, der gleichzeitig derart leichtfüssig wie ernsthaft vom Sterben und Leben berichtet wie diese Familienchronik der Holländerin Marleen Gorris. Eingebettet in die Beschaulichkeit des Dorflebens wird hier die Geschichte einer Frauendynastie erzählt, das provozierende Gegenbild eines weiblich dominierten Universums entworfen. Der Film serviert archaische Gestalten breughelschen Zuschnitts, ist aber gleichzeitig absolut modern, und sein Blick auf die Welt ist eindeutig feministisch: "Ich bin", meint Gorris, die mit den düsteren Emanzipationsdramen "Die Stille um Christine M." und "Die gekaufte Frau" bekannt geworden ist, "mit Herz und Seele Feministin". Tatsächlich ist ihr Film, in dessen Zentrum immer wieder die aus Normalen und Behinderten, Männern und Frauen, Kindern und Greisen zusammengewürfelte Tafelrunde steht, eine - mit leisem Augenzwinkern entworfene - Vision einer anderen Welt, in der die Unterschiede nicht aufgehoben, doch ihrer gesellschaftsbestimmenden Funktion beraubt sind. Gorris erzählt in einfachen und schönen Bildern, mit Witz und Gespür für Details. "Antonia's Line" wurde nach seiner Präsentation in Cannes in über 30 Länder verkauft. Zu den zahlreichen Auszeichnungen auf internationalen Festivals (Toronto, Chicago, Genf) kam 1996 der Oscar als bester fremdsprachiger Film dazu. 1997 realisierte die Autorin ein weiteres anspruchsvolles Projekt und verfilmte mit Vanessa Redgrave den feministischen Schlüsselroman "Mrs. Dalloway"." (Presse SF DRS)
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