«Die Privatisierung der Britischen Eisenbahn bedeutet das Ende der Freundschaft in einer gut eingespielten Gruppe von Bahnarbeitern. Alles soll moderner, schneller, sicherer werden, verspricht man ihnen durch die neue Firmenleitung. Die Realität aber sieht für die Arbeiter anders aus. Die einen werden mit Abfindungen zur Kündigung bewogen, andere einfach auf die Straße gesetzt, nur weil sie nicht aus dem Ort stammen. Während die Älteren bis zur Betriebsschließung Dienst nach Vorschrift leisten und alten Gewerkschaftsvereinbarungen nachtrauern, versuchen die Jüngeren ihr Glück bei Zeitarbeitsfirmen, in denen sie mit ungelernten Kräften unter Missachtung sämtlicher Sicherheitsbestimmungen Gleisbauarbeiten durchführen sollen. Als es zu einem folgenschweren Unfall kommt, müssen auch sie Farbe bekennen, auf welcher Seite sie stehen wollen. – Wie in vielen seiner Filme verknüpft Ken Loach reale gesellschaftliche und politische Umwälzungen mit privaten Schicksalen von Menschen aus der britischen Arbeiterklasse. Dabei geht es ihm nicht so sehr um den allgemeinen Sinn und Nutzen dieser Privatisierung als konkret um den einhergehenden Verlust von Werten und Bindungen, über den Verlust von Arbeitskultur, den Dienst an einer gemeinsamen Sache. Dieser exemplarisch verdichtete und parteiisch gewertete Verlust scheint unwiederbringlich und das verleiht dem Film trotz humorvoller Seitenhiebe und witziger Bemerkungen der Arbeiter eine gewisse Schwermütigkeit, die in Loachs Arbeitertrilogie fehlt. Um die Geschichte möglichst authentisch erzählen zu können, wurden für die Hauptrollen keine professionellen Schauspieler, sondern echte Bahnarbeiter engagiert und das macht den Film fast schon dokumentarisch.» (Holger Twele in www.kinofenster.de)
The Navigators
Regie: Kenneth Loach, Grossbritannien, 2002
Grossbritannien, 2002Szenenphoto aus The Navigators, © Production Company
Stab und Besetzung
Regisseur | Kenneth Loach |
Drehbuch | Rob Dawber |
Kamera | Barry Ackroyd |
Mike Eley | |
Schnitt | George Fenton |
Jonathan Morris | |
Darsteller | Dean Andrews [John] |
Juliet Bates [Fiona] | |
Charlie Brown [Jack] | |
Thomas Craig [Mick] | |
Sean Glenn [Harpic] | |
Steve Huison [Jim] | |
Steve Huison [Len] | |
Steve Huison [Gerry] |
Technische Angaben
Technische Info: ,
Tonsystem: Keine Angabe
«Die Privatisierung der Britischen Eisenbahn bedeutet das Ende der Freundschaft in einer gut eingespielten Gruppe von Bahnarbeitern. Alles soll moderner, schneller, sicherer werden, verspricht man ihnen durch die neue Firmenleitung. Die Realität aber sieht für die Arbeiter anders aus. Die einen werden mit Abfindungen zur Kündigung bewogen, andere einfach auf die Straße gesetzt, nur weil sie nicht aus dem Ort stammen. Während die Älteren bis zur Betriebsschließung Dienst nach Vorschrift leisten und alten Gewerkschaftsvereinbarungen nachtrauern, versuchen die Jüngeren ihr Glück bei Zeitarbeitsfirmen, in denen sie mit ungelernten Kräften unter Missachtung sämtlicher Sicherheitsbestimmungen Gleisbauarbeiten durchführen sollen. Als es zu einem folgenschweren Unfall kommt, müssen auch sie Farbe bekennen, auf welcher Seite sie stehen wollen. – Wie in vielen seiner Filme verknüpft Ken Loach reale gesellschaftliche und politische Umwälzungen mit privaten Schicksalen von Menschen aus der britischen Arbeiterklasse. Dabei geht es ihm nicht so sehr um den allgemeinen Sinn und Nutzen dieser Privatisierung als konkret um den einhergehenden Verlust von Werten und Bindungen, über den Verlust von Arbeitskultur, den Dienst an einer gemeinsamen Sache. Dieser exemplarisch verdichtete und parteiisch gewertete Verlust scheint unwiederbringlich und das verleiht dem Film trotz humorvoller Seitenhiebe und witziger Bemerkungen der Arbeiter eine gewisse Schwermütigkeit, die in Loachs Arbeitertrilogie fehlt. Um die Geschichte möglichst authentisch erzählen zu können, wurden für die Hauptrollen keine professionellen Schauspieler, sondern echte Bahnarbeiter engagiert und das macht den Film fast schon dokumentarisch.» (Holger Twele in www.kinofenster.de)
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