À bout de souffle

Ausser Atem, Völlig ausser Atem

Regie: Jean-Luc Godard, Frankreich, 1959

Frankreich, 1959
Plakatmotiv À bout de souffle, © ,


Stab und Besetzung

Produktion
Produzent Georges de Beauregard
Regisseur Jean-Luc Godard
Drehbuch François Truffaut
Kamera Raoul Coutard
Musik Martial Solal
Schnitt Martial Solal
Lila Herman
Darsteller Jean Seberg [Patricia]
Jean-Paul Belmondo [Michel]
Henri-Jacques Huet [Antonio Berrutti]
Van Doude [Der Journalist Van Doude]
Claude Mansard [Claude Mansard]
Daniel Boulanger [Polizeiinspektor Vital]
Jean-Pierre Melville [Parvulesco]
Jean-Luc Godard [Denunziant]
Roger Hanin [Cal Zombach]
Richard Balducci [Tolmatchoff]
José Benazeraf
José Benazeraf [Liliane]
Philippe de Broca [Journalist]
Philippe de Broca [Ein Betrunkener]
Jean Douchet [Journalist]
Michel Favre [Polizist]
Raymond Huntley [Journalist]
André S. Labarthe [Journalist]
André S. Labarthe [Journalist]
André S. Labarthe
André S. Labarthe
Liliane Robin [Minouche]
Liliane Robin [Liliane]
Liliane Robin
Liliane Robin

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm - Schwarz-Weiss Film,Länge: 88 Minuten
Tonsystem: mono
Premiere: 16. März 1960 in Paris

FSK ab 18 Jahren,
Szenenphoto aus À bout de souffle, © ,

Inhaltsangabe
Auf der Fahrt von Marseille nach Paris wird der junge Michel, ein kleiner, heimatloser Ganove mit einem gestohlenen amerikanischen Wagen, von zwei Polizisten verfolgt. Michel erschiesst einen der Männer und flüchtet zu Fuss. In Paris trifft er sich mit seiner Freundin Patricia, einer amerikanischen Studentin, die auf den Champs-Élysées die "New York Herald Tribune" verkauft. Um mit ihr nach Italien zu fahren, versucht Michel von einem Kompagnon Geld zu besorgen. Aber die Pariser Polizei ist ihm längst auf der Spur. Trotzdem fühlt sich der gehetzte Einzelgänger bei der vernünftigen Amerikanerin mit Bubikopf sicher und glücklich. Sie dagegen ist sich seiner und ihrer Gefühle nicht sicher. Nach einer Nacht, allein in Patricias Zimmer, philosophiert der kleine Gauner mit dem grossen Vorbild Humphrey Bogart über den Tod. Patricia und Michel fliehen vor der Polizei in ein Kino. Ihre letzte gemeinsame Nacht verbringen sie in einem Studio. Am Abend hören sie zusammen Musik, am Morgen denunziert Patricia Michel aus Angst vor einer Ausweisung. Sie gesteht ihm ihre Tat und ihre Liebe, damit er noch fliehen kann. Als das erwartete Geld im letzten Augenblick eintrifft, bricht Michel wenig später von Polizeikugeln getroffen auf der Strasse zusammen. (3Sat Presse)

Szenenphoto aus À bout de souffle, © ,
Kritiken : "Der Titel ist das schönste Action-Programm, der Film seine schönste Erfüllung. Vivre dangereusement jusqu'au bout..." (Falter)

"'Du bist zum Kotzen', sagt Jean-Paul Belmondo am Schluss von AUSSER ATEM zu Jean Seberg, und diese eigenwillige Liebeserklärung ist auch seine letze. Belmondo, der im Film einen gehetzten Mörder spielt, stirbt auf der Strasse den echten Gangstertod.
Jean-Luc Godard begeisterte 1959 mit seinem Erstlingsfilm Kritik und Publikum. AUSSER ATEM, präzis inszeniert und hervorragend gespielt - er machte Belmondo zum Weltstar - ist bis heute nicht nur der spannendste, sondern auch der schönste Film Godards geblieben." (lhg TZ 1970)

"Ursprünglich von einem Teil der Filmkritik verpönt, von Zensoren verboten, ist Godards Erstling - eine Huldigung an das amerikanische Kino der SERIE NOIRE - längst zu einem Kultklassiker geworden. Im Rückblick ist er auch ein faszinierendes Zeugnis über die späten Fünfziger Jahre, über das Paris eines Jean Paul Sartre, über das Engagement der nicht mehr konformen amerikanischen Intelligentia, über den Aufbrauch des französischen Kinos der Nouvelle Vague. Jean Paul Belmondos Liebeserklärung DU BIST ZUM KOTZEN ist Legende geworden." (lhg 2001)

"Vorzeige Klassiker der Nouvelle Vague mit hervorragend harmonierenden Protagonisten" (tele)
Szenenphoto aus À bout de souffle, © ,
Anmerkungen : "Hintergrundinformationen:
Nach einem Szenarium von François Truffaut, seinem ehemaligen Freund und Kollegen, drehte der damals unbekannte Filmkritiker Jean-Luc Godard seinen ersten langen Spielfilm. Im Stil des (von ihm sehr geschätzten) amerikanischen und französischen Gangsterfilms faszinierte das Regiedebüt Publikum und Kritik mit der ungewöhnlich offen formulierten Beziehungslosigkeit des modernen Menschen und vor allem durch eine als revolutionär empfundene Bild- und Tonsprache. Der Film spielte ein Vielfaches seiner Produktionskosten ein, machte Jean-Paul Belmondo über Nacht zum Star und entwickelte sich schnell zum Kultfilm. Selbst 40 Jahre nach seiner Uraufführung wirkt "Ausser Atem", der einzige kommerziell erfolgreiche Film des Regisseurs überhaupt, noch verblüffend frisch und überzeugend." (3Sat Presse)

* AUSSER ATEM ist das grandiose Spielfilmdebüt von Jean-Luc Godard und eine packende Hommage an den amerikanischen Gangsterfilm der 40iger Jahre. Schnelle Schnitte, atmosphärische Aufnahmen von Paris und die erotische Spannung zwischen Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo machten den Film zu einem Klassiker der Nouvelle Vague.

*„Interessant ist die Geschichte mit der Technik. Zum Beispiel wollten wir den Film unbedingt im Studio drehen. Wir haben ihn draussen gedreht, weil uns untersagt worden war, im Studio zu drehen, durch gewerkschaftliche und technische Vorschriften, die ganz eng miteinander verknüpft waren und es uns ganz unmöglich machten, im Studio zu drehen. Wir waren also völlig gegen unseren Willen draussen und, was mich betraf, ohne jede Theorie. Da ich von nichts eine Ahnung hatte, bestand meine einzige Theorie darin, um jeden Preis allen Verboten aus dem Wege zu gehen. Ich war zufrieden, Raoul Coutard als Kameramann zu haben, weil der vorher ausser einem Dokumentarfilm in Farbe noch nichts gemacht hatte. Ich habe mir gesagt: jedenfalls hat er noch nie in Schwarzweiss gedreht, und ich habe ihn gefragt, ob man aussen drehen könnte, ohne Licht, wie zu Beginn des Kinos, und dass man, wenn man innen drehte, vielleicht einen empfindlichen Film nehmen könnte, den es damals erst nur für Fotoapparate gab. Alle Nachtszenen sind auf diesen Filmen gedreht, und das ist der Grund dafür, weshalb die Einstellungen nachts kürzer sind. So war ich meinerseits wenigstens sicher, dass man mich nicht zwingen könnte, in einer Weise zu beleuchten, die mir nicht gepasst hätte, was ich aber, weil ich technisch keine Ahnung hatte, nicht hätte verhindern können, ich hätte nicht sagen können: man muss das anders machen. Dann schon besser gar nichts machen." (Quelle: Godard, Jean-Luc (1981). Einführung in eine wahre Geschichte des Kinos. München: Carl Hanser Verlag. [zit. n. Verleih-Presseheft / bonner kinemathek]

«Mit seinem Spielfilmdebüt "Außer Atem" avancierte Jean-Luc Godard schlagartig zu einem der wichtigsten Vertreter der "Nouvelle Vague". Zusammen mit Claude Chabrol, der an "Außer Atem" als "technischer Berater" mitwirkte sowie François Truffaut, der als Ideengeber für "Außer Atem" fungierte, machten die 'Jungen Wilden' der französischen Filmkritik nun Ernst - und veränderten das Kino für immer.
Wie viele der ersten "Nouvelle-Vague"-Filme zeugt auch "Außer Atem" von der Begeisterung der jungen europäischen Filmemacher für das US-amerikanische Genrekino. "Außer Atem" erscheint als Destillat alter B-Gangsterfilme, ist den Monogram-Studios gewidmet und bietet eine Vielzahl von Anspielungen an Humphrey Bogarts Rollengeschichte, die Jean-Paul Belmondo durch Gestik und Mimik evoziert.
Godards Debüt wurde zu einem der finanziell erfolgreichsten Film des überaus produktiven, aber oft auch sperrigen Regisseurs, der es zusammen mit seinen Fernseharbeiten und Kurzfilmen inzwischen auf über 90 Filme gebracht hat.
Nach "Außer Atem" dreht Godard wie besessen einen Film nach dem anderen. 1960 folgt der Film "Der kleine Soldat" - eine schonungslose Verurteilung des Algerienkrieges, der zwei Jahre lang in Frankreich nicht gezeigt werden durfte und in dem zum ersten Mal Anna Karina, Godards zukünftige Ehefrau, in einem seiner Filme auftritt. Zwischen 1968 und 1972 wendet sich Godard vom fiktionalen Spielfilm ab, um politische Filme zu drehen. Während der 68er-Unruhen verfasst er in Zusammenarbeit mit Chris Marker und Alain Resnais politische "Flugblattfilme" und gründet mit Jean-Pierre Gorin die Gruppe "Dziga Vertov", die "auf politische Art politische Filme" machen will. Erst Ende der 70er-Jahre kehrt Godard wieder zum Film zurück: "Rette sich wer kann (das Leben)" (1979) und "Passion" (1981) werden beide beim Festival von Cannes uraufgeführt, mit "Vorname Carmen" gewinnt er in Venedig den "Goldenen Löwen". 1998 erhält Godard den Ehren-Caesar für "Historie(s) du Cinéma", einen Dokumentarfilm, der die Filmgeschichte nachzeichnet. Nach einer mehrjährigen Kinopause legt Godard 1999 "Éloge de l'amour" vor. Sein jüngster Essayfilm "Film socialisme" erlebte auf dem diesjährigen Filmfestival in Cannes seine Uraufführung.» (Walter Greifenstein, BR Presse)



General Information

À bout de souffle is a motion picture produced in the year 1959 as a Frankreich production. The Film was directed by Jean-Luc Godard, with Jean Seberg, Jean-Paul Belmondo, Henri-Jacques Huet, Van Doude, Claude Mansard, in the leading parts.

Preise und Auszeichnungen
* Ausgezeichnet mit dem Prix Jean Vigo und dem Silbernen Bären für die Beste Regie 1960

Literatur Hinweise Reclam Filmführer pg 19;
Raymod Borde, Nouvelle Vague II, Premier Plan Nr. 10, pg 20ff, Paris 1959;
Film Ideal Nr. 164, p 208 ff
Positif Nr. 33, pg 49: "Un Piège à Cons!"

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