Synopsis in German
Juliette de Merteuil und der Vicomte de Valmont sind ein exzentrisches Liebespaar. Nach langjähriger Beziehung befriedigen sie ihre Vergnügungssucht bevorzugt auf Kosten anderer Menschen. Besonderen Spaß bereitet es ihnen, Intrigen anzuzetteln, nach rechts und links fremd zu gehen und sich danach gegenseitig von ihren Seitensprüngen zu berichten. Je schwieriger die Objekte ihrer Begierde zu erobern, je delikater die Situationen sind, desto größer die hämische Freude des abgebrühten Paares. Doch die Geister, die die beiden mit ihrem frivolen Treiben rufen, holen sie eines Tages ein: Als Valmont im Skiurlaub die junge Ehefrau und Mutter Marianne kennen lernt, ist er fasziniert von ihrer Reinheit und Unschuld. Sie scheint die perfekte Herausforderung für seine Verführungskünste zu sein. Doch Valmont verliert die Kontrolle, als er sich bei seinen berechnenden Versuchen, Marianne zu verführen, in sie verliebt. Damit wird er plötzlich ebenso verletzlich wie sein Opfer - und bricht damit die einzige Regel, die seinem und Juliettes perversem Spiel bisher Grenzen gesetzt hatte: Sich während eines Seitensprungs zu verlieben, war natürlich tabu... (arte Presse)
Während des Erwachens der Nouvelle Vague gedreht, reiht sich das Drama "Gefährliche Liebschaften" in die Werke unkonventioneller Autorenfilmer wie François Truffaut und Jean-Luc Godard ein. Der Film beginnt mit der ironischen Vorgabe, dass die dargestellten Intrigen und Schandtaten in "unserem Jahrhundert, wo die Männer so ehrlich und die Frauen so zurückhaltend sind" natürlich niemals möglich wären - ein Zitat, das Regisseur Roger Vadim der literarischen Vorlage seines Films, Choderlos de Laclos' Roman "Gefährliche Liebschaften" entlehnte. Das literarisch und psychologisch meisterhaft gestrickte Werk aus dem Jahr 1782 zählt zu den Meisterwerken der französischen Literatur: Ende des 18. Jahrhunderts löste die satirische Gesellschaftsstudie im vorrevolutionären Frankreich einen Skandal aus und wurde wegen Unmoral vom König verboten. Mit seiner Verfilmung machte Roger Vadim den Stoff im Paris der eleganten Partys und Jazzclubs der späten 50er Jahre wieder lebendig. Der im Jahr 2000 verstorbene Regisseur verdankte seinen Erfolg vor allem der Entdeckung großer weiblicher Filmstars des französischen Kinos, an denen er nicht nur in professioneller Hinsicht, sondern auch auf privater Ebene Gefallen fand. So brachte er unter anderem mit "Et Dieu...créa la femme - ...und ewig lockt das Weib" (1956) seine damalige Ehefrau Brigitte Bardot auf die Leinwand und machte sie zur Ikone eines neuen Schönheitsideals zwischen unschuldigem Schmollmund und gefährlicher Verführung. In seiner provokanten, erotisch-futuristischen Comicverfilmung "Barbarella" (1968) brillierte seine nicht minder populäre dritte Ehefrau Jane Fonda." (ARTE Presse)