Körhinta

Karussell

Regie: Zoltán Fábri, Ungarn, 1955

Ungarn, 1955


Stab und Besetzung

Regisseur Zoltán Fábri
Drehbuch Zoltán Fábri
Kamera Barnabás Hegyi
Darsteller Barnabás Hegyi [Pataki Mari]
Barnabás Hegyi [Bíró Máté]
Barnabás Hegyi [Farkas Sándor]
Barnabás Hegyi [Pataki István]
Manyi Kiss [Patakiné]
Manyi Kiss
Antal Farkas [Samu János]
József Juhász
József Juhász
József Juhász
József Juhász
József Juhász
József Juhász [Elszámoltatóbizottság tagja]
József Juhász [Sógor]
József Juhász

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1,33 - Ratio: 1:1,33 - Schwarz-Weiss Film,Länge: 90 Minuten
Tonsystem: Mono
Premiere: 2. Februar 1956 in Ungarn

Kritiken : "So oder ähnlich hat es sich schon oft zugetragen. In einem Dorf, mitten in der weiten ungarischen Ebene, lieben sich zwei junge Menschen. Doch der Vater des Mädchens Mari hat andere Pläne. Als tüchtiger Bauer ist er es seit Generationen gewohnt, daß bei Heiraten Land zu Land kommen muß. Maris Liebster aber hat kein Land, sie muß sich einen anderen Bräutigam aufzwingen lassen. Die unbeugsam trotzige Liebe des jungen Máté jedoch macht auch Mari stark. Und schließlich ist ihre Liebe stärker als alle Vorurteile. Was gibt den Liebenden diese Kraft? Unsere Geschichte geschieht 1953. Maris Vater ist aus der Produktionsgenossenschaft ausgetreten, weil dort nicht alles so in Ordnung ist, wie es sein sollte. Mit einem anderen jungen Bauern will er sich seine Einzelwirtschaft wieder aufbauen. Dieser junge Bauer soll Mari zur Frau bekommen. Máté ist Genossenschaftsbauer, er weiß um den verhängnisvollen Irrtum der beiden Bauern. Leidenschaftlich ist sein Glaube an die Zukunft, die den Bauern nicht mehr zum Sklaven seines Ackers machen wird. Máté erkennt die alten Vorurteile und überholten bäuerlichen Lebensformen nicht mehr an, er kämpft um seine Liebe, um sein Glück, um die selbständige Gestaltung seines eigenen Lebens. Das gibt Mari und Máté die Kraft, ihre Liebe auch in härtesten Konflikten zu bewahren. Ein Karussell mit seiner himmelanstürmenden Freude, seinem mitreißenden Rhythmus, seinem traumhaften Höhenflug wird zum Symbol dieser Liebe. Der ganze Film braucht kaum Dialoge, er dichtet mit der Kamera, läßt nur die Gesichter sprechen in meisterhaften Bildkompositionen von erregender dramatischer Kraft und ergreifender Zartheit. Glück und Leid der Liebenden – immer in Beziehung gesetzt zum Grunderlebnis ihrer gemeinsamen Karussellfahrt – spiegeln sich stets in ihrer Beziehung zur Umwelt wider. Breites Volksleben (in den beiden Zentralszenen Jahrmarkt und Bauernhochzeit) bildet die Basis dieser einzigartigen Liebesromanze, die eben dadurch bedeutsam wird für das Erstarken einer neuen, menschenwürdigen Ordnung. Mari Töröcsik spielt die Mari mit seltener inniger Beseeltheit und gibt dieser Gestalt einen zauberhaften Reiz in der seeligen Verklärung und tiefen Schwermut einer ersten Liebe und ihrer Konflikte. Imre Soós erfüllte den Máté mit felsenfestem Glauben an eine glückliche Zukunft, mit schlichtem Stolz und dem Vertrauen in die eigene bodenständige Kraft. Buch (Zoltán Fábri und László Nádasy), Regie (Zoltán Fábri) und Kamera (Barnabás Hegyi) sind zu gleichen Teilen an diesem Meisterwerk ungarischer Filmkunst von Imre Sarkadi beteiligt." Ch. Funke in: Der Morgen (Berlin), 2. 4.1957.

"Es ist ein altes Thema, das der ungarische Film KARUSSELL gestaltet: Die Geschichte der großen, schönen Liebe zweier junger Menschen, die an dem harten Widerstand der Eltern des Mädchens fast zerbricht, ihn aber im Kampf schließlich besiegt. Doch das ist nur der äußere Rahmen der Geschichte, ihr Inhalt ist neu. Dieses brennende individuelle Drama spielt sich vor dem Hintergrund der gewaltigen gesellschaftlichen Umwälzung ab, die sich im Leben der Bauern des heutigen Ungarn vollzieht. Die unerbittliche Auseinandersetzung zwischen der alten und neuen Lebensform, zwischen der alten und neuen Weltauffassung der Bauern prägt die scharfen Konflikte der Handlung und ihre Lösung. (…) Den Schöpfern dieses Films ist unter der Regie Zoltán Fábris ein ungemein erregendes Kunstwerk gelungen, das sich besonders durch große Gefühlsdichte auszeichnet. Mit unerhörter Wucht, wie wir sie nicht oft in Filmen erleben, prallen die dramatischen Gegensätze aufeinander. Zoltán Fábri und Kameramann Barnabás Hegyi (…) haben dabei aus der Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksmittel geschöpft, über welche die Filmkamera verfügt. So lösen sie vielfach die seelischen Konflikte und inneren Vorgänge der Akteure nicht in äußere Handlung auf, sondern verwenden subjektive Einstellungen und einen subjektiven Schnitt und erreichen damit immer wieder überraschende und neuartige Bildwirkungen. Im Hochgefühl ihres Glücks möchten die Liebenden sich über die Erde erheben und allen Hindernissen entfliehen. Máté zieht Mari zum Karussell. Bäume, Menschen und Hütten fliegen an ihnen vorüber, verschwimmen und werden unwichtig. Das Karussell trägt sie gleichsam in die Wolken, der Flug der Kamera wird zum Symbol, wird gesteigerter Ausdruck ihres Glücks. Die Kameraeinstellungen verfolgen nie Selbstzweck, sondern einen tiefen Sinn und entsprechen stets dem Gehalt der Szene. Die schauspielerischen Leistungen der Darsteller verdienen uneingeschränktes Lob. In keiner Phase ihres Spiels gibt es sentimentale Züge oder oberflächliches Pathos. In keiner Szene setzen sie schematische Charakterisierungsmittel ein. Die Vertreter der neuen Generation (Mari Töröcsik und Imre Soós) sind ebenso lebendig und interessant gezeichnet, handeln ebenso konsequent und überzeugend wie die Vertreter der alten Welt (Kossuthpreisträger Béla Barsi, Manyi Kiss und Ádám Szirtes). Die Zuschauer werden die von ihnen verkörperten Gestalten noch lange im Gedächtnis behalten." Stefan Burg in: Neues Deutschland -– Vorwärts (Berlin), 7.4.1957.

General Information

Körhinta is a motion picture produced in the year 1955 as a Ungarn production. The Film was directed by Zoltán Fábri, with , , , , Manyi Kiss, in the leading parts. We have currently no synopsis of this picture on file;

Literatur Hinweise Filmmuseum Berlin - Retrospektive 2006: Traumfrauen. Stars im Film der fünfziger Jahre, Gabriele Jatho und Hans Helmut Prinzler (Hg.), Bertz + Fischer Verlag, Berlin 2006

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

Unter anderem wurde der Film bei folgenden Filmfestivals aufgeführt:

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