Das Leben der Anderen

Regie: Florian Henckel von Donnersmarck, Deutschland, 2006

Deutschland, 2006
Plakatmotiv Das Leben der Anderen, © Production Company


Stab und Besetzung

Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck
Drehbuch Florian Henckel von Donnersmarck
Darsteller Martina Gedeck
Herbert Knaup [Gregor Hessenstein]
Sebastian Koch
Ulrich Mühe
Ulrich Mühe

Technische Angaben
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm - Farbfilm,Länge: 137 Minuten
Tonsystem: Ton
FSK ab 12 Jahren,

Inhaltsangabe
Ost-Berlin, November 1984: Ein Stasi-Hauptmann wird mit der Überwachung eines erfolgreichen Dramatikers und dessen Lebensgefährtin beauftragt. Er hält den Künstler selbst für gefährdet und potenziell für das System gefährlich, ahnt aber nicht, dass Kulturminister Bruno Hempf hinter diesem Auftrag steht, weil dieser ein Verhältnis mit Christa-Maria Sieland, der gefeierten Schauspielerin und Lebensgefährtin Dreymans, hat und den Rivalen aus dem Weg schaffen will. Sie hatte sich unter Druck mit Hempf eingelassen, der einflussreiche Mann drohte, ihr die Karriere zu ruinieren.
Wieslers Vorgesetzter, Oberstleutnant Anton Grubitz, verspricht dem linientreuen begnadeten und besessenen Observierer Wiesler eine Beförderung, sollte er bei diesem "operativen Vorgang" Hempf genehme Ergebnisse herbeischaffen.
Gewissenhaft macht sich Wiesler ans Werk, verwanzt die Wohnung, richtet im Speicher einen Horchposten ein und folgt Dreymann Schritt auf Tritt - unsichtbar und lautlos.
Doch das Eintauchen in "das Leben der Anderen" - in Liebe, Literatur, freies Denken und Reden - macht Wiesler die Armseligkeit seines eigenen Daseins bewusst - einsam freudlos und kalt - und eröffnet ihm eine nie gekannte Welt, der er sich immer weniger entziehen kann. Das intime Eindringen in die Welt der Opfer verändert den Jäger. Er registriert zwar genau, dass Dreymans Einstellung der SED-Regime gegenüber immer kritischer zu werden beginnt, vor allem seit dem Selbstmord seines Freundes Jerska, der seit Jahren unter Berufsverbot stand und sich verzweifelt aus diesem Leben der Unfreiheit verabschiedete. Doch seine Abhörprotokolle berichten nur Banales und Unverdächtiges. (BR Presse)

Kritiken : «Ein DDR-Film ganz ohne Ostalgie. Ein Stasi-Offizier gerät durch die Bespitzelung eines Künstlerpaars in Gewissenskonflikte. Spannendes Drama mit eindrucksvoller Besetzung, das vor allem durch die Beschreibung der Einschüchterungs- und Bespitzelungsmechanismen dieses Staates besticht.» (epd Film, 3/2006)

«(...) Gut fünf Jahre lang hat Regisseur Henckel von Donnersmarck seinen ersten Langspielfilm vorbereitet. Der Westdeutsche sprach mit unzähligen Zeitzeugen und feilte solange am Drehbuch, bis das Kammerspiel-Drama um Macht und Ohnmacht des Individuums im totalitären Staat schlüssig war. Dazu punktet die Regie mit geschliffenen Dialogen und eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen - ohne je ostalgisch wie "Good Bye, Lenin" oder "NVA" zu verklären. Ein absolutes Muss für Fans anspruchsvoller Kinounterhaltung.» (Horst E. Wegener, Zitty, 6/2006)
Anmerkungen : ««Das Leben der anderen» ist der grosse Erfolg des jüngsten deutschen Filmschaffens (er erhielt nicht weniger als sieben deutsche Filmpreise, darunter diejenigen für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch). Erzählt wird die Wandlung eines Stasi-Hauptmanns, der in den letzten Jahren der DDR in Ostberlin aktiv war, und von seiner Beziehung zu einem Schriftsteller, welchen er überwacht.» (Locarno 2006)

«Mit "Das Leben der Anderen" hat der Kölner Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck einen sensationellen Spielfilmeinstand gefeiert, von zahllosen Preisen regelrecht überschüttet bis hin zum "Oscar" und vom Publikum in Deutschland und weltweit angenommen.
Florian Henckel von Donnersmarck hat ein ebenso wichtiges wie bedrückendes Kapitel der deutschen Zeitgeschichte konsequent durchleuchtet. Er zeigt die Unmenschlichkeit eines totalitären Systems auf, das die Menschen um ihre Würde bringt. Von der Angst deformiert, werden sie schuldig.
Der Film geht aber weit über Darstellung der sozialistischen Ideologie und ihrer Folgen hinaus. Das Geschehen ist auf jede Form des Fundamentalismus, sei er politisch oder religiös motiviert, anwendbar.
Entscheidend für die Sogwirkung des Films ist auch die grandiose Ensembleleistung, ob es sich dabei um den 2007 verstorbenen Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Martina Gedeck, Thomas Thieme oder Ulrich Tukur handelt. Die Inszenierung, die Schauspieler, die Kamera, die Ausstattung - alles stimmt in diesem Regiedebüt.
Ein wahrer Preisregen ging auf den Film, eine Koproduktion des Bayerischen Fernsehens, mit den ebenfalls ausgezeichneten jungen Produzenten Max Wiedemann und Quirin Berg (VGF-Nachwuchsproduzentenpreis), nieder. 60 Auszeichnungen und 21 zusätzliche Nominierungen zählte "moviedata base", eine Anzahl, die nur wenige Filme der Kinogeschichte erreichten und wohl noch nie ein Debüt. Hier eine Auswahl:
Der Film selbst erhielt den "Auslands-Oscar", den "Europäischen" und "Deutschen Filmpreis", den "César" und den BAFTA als bester ausländischer Film.» (BR Presse)

«Florian Henckel von Donnersmarck ist mit seinem Spielfilmdebüt ein äußerst bemerkenswertes Zeitbild gelungen, in seiner Originalität und Komplexität durchaus ein Unikat. Solch ein Debüt verzeichnet der deutsche Film nicht alle Jahre. Die stimmige dramaturgische Balance, der Nuancenreichtum, die Sicherheit und Sensibilität der Inszenierung sowie die Darstellerleistungen sind von herausragender Qualität. Obwohl nur mit verhältnismäßig kleinem Budget entstanden, hat diese Aufarbeitung jüngster deutscher Geschichte eine Vielschichtigkeit und Universalität, die sie für das Weltkino von Interesse macht. (...)» (Aus der Begründung der FBW)

«(...) Sie betonen oft, dass "Das Leben der anderen" kein politischer Film ist. Haben Sie Angst, Zuschauer zu verschrecken?

Ich wollte keinen Intellektuellen-Film machen. Für mich steht ein menschliches Drama im Vordergrund. Aber mit einem totalitären Hintergrund lassen sich Angst, Liebe, Treue und Verrat besser zuspitzen. Wenn man einem Film als Zuschauer Zeit schenkt, dann hat man das Recht, unterhalten zu werden, etwas zu erfahren und angeregt zu werden. Deshalb habe ich mich auch um möglichst große Echtheit bemüht. (...)» (Florian Henckel von Donnersmarck im Interview mit Adrian Prechtel, AZ, 23.3.2006)


General Information

Das Leben der Anderen is a motion picture produced in the year 2006 as a Deutschland production. The Film was directed by Florian Henckel von Donnersmarck, with Martina Gedeck, Ulrich Mühe, Sebastian Koch, , Herbert Knaup, in the leading parts.

Preise und Auszeichnungen
Bayer. Filmpreis für Darsteller, Nachwuchsregie und Produktion, München 2005;
sieben deutsche Filmpreise 2006;
Oscar bester nicht englisch sprachiger Film 2007

Referenzen zum Film in anderen Datenbanken:

    Unter anderem wurde der Film bei folgenden Filmfestivals aufgeführt:

    Disclaimer
    Die obenstehenden Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern geben den Informationsstand unserer Datenbanken zum Zeitpunkt der letzten Aktualisierung an. Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, Rechtsansprüche aus falschen oder fehlenden Angaben werden ausdrücklich abgelehnt.
         Auf Grund der aktuellen Rechtssprechung in einigen Ländern kann derjenige haftbar gemacht werden, der auf Adressen verweist, die möglicherweise einen strafbaren Inhalt verbreiten oder auf strafbare Inhalte und Seiten weiterverweisen, es sei denn, er schliesst eindeutig eine solche Haftung aus. Unsere angeführten Links sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, dennoch können wir in keiner Weise für die Inhalte der von uns aufgeführten Links und Webseiten irgendwelche Haftung übernehmen. Wir geben diese Erklärung sinngemäss für alle Länder und alle Sprachen ab.
         Soweit nicht anderweitig gekennzeichnet sind Fremdzitate im Rahmen des üblichen Zitatenrechts mit Kennzeichnung der Quellen aufgenommen. Das Copyright dieser Zitate liegt bei den Autoren. - Das Leben der Anderen (2006) - KinoTV Movie Database (M)