Plakatmotiv Bierkampf, © Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)Szinopszis (német)
Held der Geschichte(n) ist Herbert, ein bekennender Trinker, der auf der Suche nach sich selbst in eine geklaute Polizeiuniform schlüpft, um ein neues Leben zu beginnen. Er will etwas darstellen, bedeutend sein. Um sich seines Amtes zu vergewissern, das da heißt Ordnung schaffen und Zuwiderhandlungen ahnden, braucht er die Bevölkerung. Und die findet er geballt auf dem Oktoberfest. Er mischt sich unter die Menge. Und so unsicher er selbst ist, so sicher lassen ihn die Leute gelten. Wer hätte nicht Respekt vor einer Uniform? Nur derjenige nicht, der jetzt, seiner Uniform beraubt, Schweinswürstel auf dem Oktoberfest verkauft. Aber wer glaubt ihm, dem Uniformlosen.
Auch Herberts Schwager will nicht dessen neuen Stand anerkennen und bezweifelt stattdessen lieber, dass er eine Schwester hat, Herberts Frau, die auf der Suche nach ihrem närrischen Mann ist. Aber statt für Ordnung zu sorgen, fällt Herbert aus der Rolle, hält sich im Pissoir auf, rollt Fässer und möchte mit Frauen anbandeln. Der beraubte Polizist und sein Kollege hetzen ihn schließlich durch das Bierzelt, in der Niederlage verfolgen ihn die Leute und beschimpfen ihn. Dann wieder ist Herbert obenauf und dirigiert einen Marsch. Im Lauf des Abends wird er so besoffen, dass er vergisst, Herbert zu sein, und meint, ein echter Polizist zu sein. Und das kann er sich nicht verzeihen und erschießt sich in seiner Verzweiflung.... (BR Presse)
Herbert Achternbuschs dritte Eigenproduktion erzählt von einem "symbolischen Abstieg in die Hölle". Es ist "ein ständiger Bewegungswechsel zwischen Flucht und Angriff, zwischen Leid und Aggression - eine Tragikomödie, widerspenstig, voll absurdem Humor, die die Grenzen zwischen Spiel- und Dokumentarfilm verwischt" (Lexikon des Internationalen Films).
"Achterbuschs Kino ist auch ein Hinweis darauf, was der Neue Deutsche Film, seit er um Weltgeltung kämpft, an subversiven Kräften verloren hat. In den späten Sechzigerjahren sprach man so gern vom Untergrundfilm. Heute ist der Untergrund entvölkert, Achternbusch der einzige Maulwurf" (Benjamin Henrichs, Die Zeit 1981). Und auch diesen Maulwurf wird es nicht mehr geben. Achternbusch hat 2005 nicht nur seinen Austritt aus der Bayerischen Akademie der Künste verkündet ("dort hab i nix verloren"), er will auch keine Filme mehr drehen. "Mein Unterbewusstsein hat nun endlich kapiert, dass es mein finanzieller Ruin ist, wenn ich weiterhin Filme mache", sagte er der "SZ" (20.05.2005). Vielleicht hat dies aber auch etwas mit der Krebserkrankung seiner Muse und Lebensgefährtin Annamirl Bierbichler zu tun, die nur wenige Tage nach dieser Aussage - am 27. Mai 2005 - im oberbayerischen Penzberg im Alter von 58 Jahren starb.
Die am 7. Dezember 1946 in Starnberg geborene Schwester des Schauspielers Josef Bierbichler arbeitete zunächst im elterlichen Gasthof. Dort lernte sie über ihren Bruder Josef Herbert Achternbusch kennen, der sie 1976 in "Servus Bayern" besetzte. Seither spielte sie in vielen seiner Filme die Hauptrolle und bald auch in seinem Leben. Bis zu ihrem letzten Auftritt in Achternbuschs "Ab nach Tibet" 1994 war sie in 17 Filmen an seiner Seite. (BR Presse)
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