Apocalypto

Regie: Mel Gibson, USA, 2006

USA, 2006


Stab und Besetzung

Produzent Mel Gibson
Regisseur Mel Gibson
Drehbuch Mel Gibson
Kamera Dean Semler
Musik James Horner
Schnitt James Horner
Ausstattung Tom Sanders
Darsteller Tom Sanders [Jaguar Paw]
Tom Sanders [Seven]
Tom Sanders [Blunted]
Tom Sanders [Flint Sky]
Tom Sanders [Smoke Frog]

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1.85 - Farbfilm,Länge: 139 Minuten
Tonsystem: Dolby Digital DTS
FSK ab 18 Jahren,

Kritiken : «Die Mayas sind eine Kultur, die manche Rätsel aufgibt. Das Entziffern ihrer Schrift hat Graphologen über Jahrhunderte beschäftigt und der plötzliche Zusammenbruch dieser Hochkultur hat Historiker, Archäologen und Ethnologen immer wieder zu wilden Spekulationen animiert. Wie konnte eine Zivilisation zu Grunde gehen, die einst riesige Städte gebaut und hochkomplizierte Bewässerungssysteme unterhalten hat. Als die Spanier Mexiko entdeckten und eroberten, begegneten sie auf der Halbinsel Yucatan den Resten dieser einst blühenden Kultur. Die prächtigen Pyramiden, Paläste und schillernden Reliefs zeugten von einer indianischen Zivilisation die im Luxus geschwelgt hatte, deren Grausamkeit und Hochmut aber schon damals Legende war. Seitdem sind die Mayas für Amerika, was die Ägypter für Europa waren ein Mythos.
Jetzt hat sich Mel Gibson an diesem großen Stoff versucht. Große Historienspiele sind eine Spezialität für den Australier, dessen Weltkarriere einst als Schauspieler mit Rollen wie "Mad Max" begann. "Braveheart" und zuletzt "Die Passion Christi" waren bildgewaltige und aufwendig inszenierte Arbeiten. Bei Mel Gibson geht es gern pathetisch zu, und der Filmemacher mit Wohnsitz L.A. liebt Detailtreue. Schon seinen Christus-Film hat er in Orginal-aramäisch inszeniert, einer Sprache die wir nur noch aus Bibelfragmenten kennen. Für "Apocalypto" treibt Gibson ähnlichen Aufwand. Sein Maya-Film hat er an Originalschauplätzen in Mexiko realisiert mit einer komplett indianischen Besetzung und in Maya-Dialekt. "Apocalypto" versucht eine ganze Welt zu zeigen, das präkolumbianische Mittelamerika. Alles beginnt im Regenwald bei ursprünglich lebenden Waldindianern. Das Idyll einer mit der Umwelt in Frieden lebenden Menschengemeinschaft wird gezeigt. Und dann bricht plötzlich die Katastrophe über diese Menschen herein.
Ein Spähertrupp der Maya überfällt das Dorf, tötet die Alten und fängt Männer und Frauen, um sie für ihre blutigen Menschenopfer zu benutzen. Gibson zeigt diesen Überfall mit einer unglaublichen Härte. Und richtet seinen Fokus auf einen jungen Krieger der Waldindianer, "Pranke des Jaguars". Der junge Mann kann gerade noch sein Kind und seine Frau vor dem Zugriff der Mayas in einem Brunnenschacht verbergen, dann wird er fortgeschleppt. Fortan lebt Gibsons Held einen schrecklichen Konflikt. Er muss überleben, damit er zurückkehren kann, um Frau und Kind aus dem Schacht zu befreien.
Die Jaguarpranke wird weit weg in eine Maya-Stadt verschleppt. Hier sind alle Formen der Auflösung zu beobachten. Die Felder liegen verdörrt brach, es fehlt an Wasser, der Regenwald ist zerstört und die Städte halten sich nur noch Dank Sklavenarbeit. Hoch über diesem amerikanischen Babylon thronen selbstvergessene Hohepriester und Gottkönige, berauscht von Drogen und dem immerwährenden Dialog mit Göttern, die sich den Menschen nicht offenbaren wollen. Und genau hier soll Jaguarprankes Schicksal sich erfüllen, soll er eines der vielen Menschenopfer sein, die die Mayas in der Hoffnung auf Regen ihren Göttern bringen. Doch es kommt anders, Jaguarpranke wird fliehen, um zurückzukehren in seine Welt, in den Wald, dort wo Mensch und Natur friedlich miteinander leben, wo der Wahnsinn noch nicht regiert.
Erst in den letzten Jahren, nach der Decodierung der komplizierten Bilderschrift ist, man hinter das Geheimnis des Untergangs der Mayakultur gekommen. Heute glaubt man, dass die Mayas an einer Mischung aus ökologischem Raubau und ideologischem Fanatismus zu Grunde gegangen sind. Im Zuge der Städtegründungen mussten die Mayas immer mehr Nahrung für immer mehr Menschen produzieren. Dies ging zum einen nur mit Sklaven und der Unterjochung von Nachbarvölkern, zum anderen mit der Massenproduktion von Mais. Der Feldwirtschaft fielen der Regenwald zum Opfer. Dessen Böden sind nur wenige Jahre fruchtbar, immer größere Areale wurden gerodet. Mit dem Verlust des Regenwaldes veränderte sich aber auch das Mikroklima auf Yucatan. Die ökonomische Krisen ging einher mit einer gesellschaftlichen.
Der Maya-Staat mit seinem hierarchischen Kastensystem war zu unflexibel, um auf die veränderten Bedingungen zu reagieren. Ideologischer Fanatismus erstickte Erfindungsreichtum. Die Priester forderten immmer mehr Menschenopfer, um die Götter gnädig zu stimmen. Aus der über tausend Jahre alten Hochkultur wurde ein blutiges Räubervolk, dass zur Geisel der Region wurde. Leichen wurden benutzt, um den verdorrten Boden wieder fruchtbar zu machen. Seuchen brachen am Ende aus. Als die Spanier in die Städte der Mayas vordrangen, waren diese weitgehend verlassen. Die einstigen Herren Mexikos waren in die Wälder zurückgekehrt.
"Apocalypto" ist Zivilisationskritik. Mel Gibson zeigt die Mayas, doch er meint uns. Sie sind in seinem Film das Modell für eine selbstvergessene gottlose Zivilisation, die sich selbst den Untergang bereitet. Mel Gibson ist es gelungen, mit "Apocalypto" die Pracht und das Elend der Maya-Zivilisation zu beschwören. Der Magie der Bilder, der Orginalsprache und seiner indianischen Darsteller, von denen einige gar nicht aus Mexiko sondern aus Kanada kommen, kann man sich nicht entziehen. Sein Film ist ein großer ethnologischer Exkurs. (Carlos Gerstenhauer, www.br-online.de)

«Schweisstreibend, martialisch und recht brutal ...» (tele 18/2010)

General Information

Apocalypto is a motion picture produced in the year 2006 as a USA production. The Film was directed by Mel Gibson, with , , , , , in the leading parts. We have currently no synopsis of this picture on file;

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