Szinopszis (német)
Neuseelands Ureinwohner, die Maori, glauben, dass ihre Vorfahren in Kanus über das Meer kamen. Die Bewohner der Insel Whangara und der neuseeländischen Ostküste hingegen sind davon überzeugt, dass ihr Urahne Paikea vor über tausend Jahren das Land auf dem Rücken eines Wales, der ihn nach dem Kentern seines Kanus gerettet hatte, erreichte. Seither trägt in jeder Generation ein männlicher Nachfahre des Walreiters diesen Titel und ist Oberhaupt des Stammes.
Als nun die Zeit für einen neuen Erben gekommen ist, stirbt der Hoffnungsträger jedoch bei der Geburt. Nur dessen Zwillingsschwester überlebt, aber der Stammesführer Koro weigert sich, seine Enkelin Pai als zukünftiges Oberhaupt zu akzeptieren. Vielmehr ist Koro davon überzeugt, dass das Unglück seines Stammes mit der Geburt Pais begann. Nun ruft er sein Volk dazu auf, ihm seine Söhne zu bringen, um unter ihnen den neuen Anführer zu ermitteln. Dieser soll den Stamm wieder aus all seinen Schwierigkeiten herausführen. Die zwölfjährige Pai, die ihren Grossvater Koro mehr als jeden Anderen auf der Welt liebt, muss sich nun gegen ihn und eine tausendjährige Tradition auflehnen, um ihre Bestimmung als legitime Nachfolgerin des Walreiters zu erfüllen... (arte Presse)
Das ist wundervoll anzusehen, weil diese moderne Stammesgeschichte angesiedelt ist in einer herrlichen Küstengegend in Neuseeland und Niki Caro den Film gegen Ende in surreale, mythologische Dimensionen treibt. Es gibt ein grosses Finale, in dem die Götter und die Natur und die Menschen aufeinandertreffen, aber es wirkt keine Sekunde lang aufgesetzt oder fehl am Platz. Die Magie bricht über das Dorf hinein wie ein warmer Regen. Als wäre es die natürlichste Sache der Welt, dass die Götter in den schwersten Stunden zu den Menschen halten. (Susan Vahabzadeh, SZ, 14.8.2003)
(...) Besonders die akute Bedrohung des Dorfes mit seiner traditionellen Lebensweise stehen im Mittelpunkt. Die jungen Maoris zeigen nämlich kaum noch Interesse an den alten Mythen, da kann sich Koro noch so abmühen, ihnen ihre Stammesriten schmackhaft zu machen. Dank schöner Scope-Bilder, Lisa Gerrads stimmungsvoller Musik und nicht zuletzt den überzeugenden Darstellern, allen voran die junge Keisha Castle-Hughes als Pai, entkommt "Whale Rider" den Untiefen vergleichbarer, ethnologisch angehauchter Filme und überzeugt vor allem als kleines, grosses Familiendrama, zu dem man auch Kinder mit ins Kino nehmen kann. (Michael Meyns, Zitty, 17/2003)
(...) Paikea ist das weibliche Gegenstück zu "Billy Elliot" aus der britischen Bergarbeiterstadt. Beide vereint der starke Drang zur Selbstverwirklichung, mit dem sie in ihren Familien und deren Wertvorstellungen kollidieren.
Im Gegenzug zur britischen Komödie löst Caro den Konflikt jedoch nicht in der realen Handlung auf, sondern in den spirituellen mythischen Wurzeln der Maori. "Whale Rider" überzeugt gerade durch seinen märchenhaft-mystischen Charme, ohne dabei in Folklore-Kitsch abzudriften. Seine Botschaft lautet: Die moderne Welt würde ihre Seele verlieren, wenn sie sich der Traditionen nicht mehr vergewissert. (...) (Bernd Jetschin, Filmecho-Filmwoche, 28/2003)
«Bewegend, zauberhaft und inspirierend...» (tele 15/2011)
Jegyzet (német): «Das Gesellschaftsdrama entstand nach dem Roman "Whalerider - Die magische Geschichte vom Mädchen, das den Wal ritt" des neuseeländischen Autors Witi Ihimaera.
In dem bisher erfolgreichsten neuseeländischen Film aller Zeiten wirft Regisseurin Niki Caro einen bewegenden Blick auf den Kampf eines mutigen Mädchens um Liebe und Anerkennung sowie gegen überkommene Traditionen.
Der "film-dienst" schreibt: "Eine betörend schöne, in traumhaften Bildern eingefangene Geschichte, die sowohl die Lebendigkeit von Traditionen und Legenden als auch die zunehmend prägende aktuelle Lebenswirklichkeit sowie die emanzipatorischen Bestrebungen der nachwachsenden Maori- Generationen überzeugend darstellt."
Die Produzenten des Film, Tim Sanders, Frank Hübner und John Barnett, waren ebenso wie Hauptdarstellerin Keisha Castle-Hughes im Jahr 2004 für einen Oscar nominiert. Regisseurin Niki Caro wurde auf zahlreichen Festivals, unter anderem in Rotterdam, Seattle, Toronto, San Francisco und Sao Paulo für "Whale Rider" ausgezeichnet. (arte Presse)
«Die Neuseeländerin Niki Caro - Jahrgang 1967 - inszenierte mit ihrem erst zweiten Spielfilm (nach "Sehnsucht und Erinnerung", 1997) die Sensation der Kinosaison 2002 in Neuseeland. Die mit insgesamt 28 Festival- und Kritikerpreisen ausgezeichnete Produktion - sie war mit 3,5 Millionen Dollar ausgestattet auch eine der teuersten des Landes überhaupt - lief 26 Wochen lang ensuite in den Kinos und avancierte nicht nur zum erfolgreichsten neuseeländischen Film aller Zeiten, sondern auch zum weltweiten Publikumsliebling.
Die aus 10 000 Bewerberinnen ausgewählte australische Hauptdarstellerin Keisha Castle-Hughes (geb. 1990) wurde 2004 als bis dato jüngste Schauspielerin in der Geschichte des Oscars in der Kategorie "beste Hauptdarstellerin" nominiert. Inzwischen hat sie in "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith" die Rolle der Königin von Naboo gespielt.
Für Niki Caro, die von den US-Kinoverleihern zur "internationalen Filmemacherin des Jahres" gekürt wurde, öffneten sich die Türen in Hollywood. Vorlage zum Drehbuch war der Roman des Neuseeländers Witi Ihimaera "Whalerider - Die magische Geschichte vom Mädchen, das den Wal ritt", den Niki Caro selbst zum Drehbuch umschrieb.» (Cornelia Ackers)
Interview
Sie selbst sind keine Maori. Haben sich die Stammesangehörigen nicht daran gestört?
Als bekannt wurde, dass eine "Pakiha", eine weisse Frau, den Film machen würde, gab es viel Kritik. Aber dieser Widerstand kam von den Leuten, die wenig von dem Projekt wussten. Wir drehten an den Originalschauplätzen in Whangara, bei den wirklichen Abkommen des Walreiters. Zu ihnen hatten wir ein vertrauensvolles Verhältnis. Als der Film dann in Neuseeland gezeigt wurde, waren alle Maori begeistert.
"Whale Rider" erzählt von der Suche nach einer grossen Führungsfigur. Ist dieses Thema auch für die heutigen Maori noch wichtig?
Wie in jeder Stammeskultur spielt die Führerschaft bei den Maori eine sehr grosse Rolle. Nach ihrer Vorstellung hängt das Wohlergehen der Gemeinden von der Stärke des Häuptlings ab.
Gibt es auch weibliche Führer?
Nicht im Häutplingsstatus. Aber es gibt Maori-Politikerinnen und Geschäftsfrauen. Die Maori sagen: Die Männer stehen vorne und spielen den Führer, aber tatsächlich führen die Frauen aus dem Hintergrund.
Sind die Maori in der neuseeländischen Gesellschaft ähnlich unterprivilegiert wie die Aborigines in Australien?
Natürlich gibt es soziale Randgruppen. Aber Sie finden Maori in jeder Art von Führungsposition, ob als Professor, Manager oder Politiker. Im Gegensatz zu Australien zeigt Neuseeland seinen Ureinwohnern die notwendige Anerkennung.
In Ihrem Film kommen praktisch keine Weissen vor. Gibt es so viele Maori-Schauspieler?
Die erwachsenen Hauptfiguren wurden von Profis gespielt. Aber alle kleinen Rollen besetzten wir mit Bewohnern des Drehorts. Für die Hauptrolle des Mädchens Pai suchte unsere Casting-Agentin in allen Schulen nach einer geeigneten Darstellerin. Die Methode war etwas aufwändig, aber ich hatte volles Vertrauen. Immerhin hatte sie schon Anna Paquin für "Das Piano" entdeckt.
Ihre Hauptdarstellerin Keisha Castle-Hughes war ein ähnlicher Glücksgriff. Wie schwer war es für einen Laien eine so komplexe Rolle zu spielen?
Keisha ist unglaublich intelligent und talentiert. Sie verstand ihre Rolle sehr schnell. Sie spielte nicht, sondern für sie war das Ganze real. Wir bauten nur ihr Durchhaltevermögen auf, denn sie ist ein kleines, zerbrechliches Wesen. Und sie hatte die Bewegungen eines Grossstadtmädchens. Weil sie die Berührung mit der Erde brauchte, durfte sie bei unserer Arbeit keine Schuhe tragen.
Wie schaffen es Neuseeländer wie Peter Jackson und Sie immer wieder, so überzeugend mythische Geschichten zu erzählen?
Unser ganzes Land, seine Landschaft und Kultur, ist noch von solchen Geschichten erfüllt. Und wir sind noch nicht zynisch genug, um nicht mehr daran zu glauben. (Niki Caro im Interview mit Rüdiger Sturm, SZ, 14.8.2003)
General Information
Whale Rider is a motion picture produced in the year 2002 as a NZ production. The Film was directed by Niki Caro, with , Rawiri Paratene, , , , in the leading parts.Díjak és elismerések
Tonronto 2002: Publikumspreis, Sundance 2002, Rotterdam 2003