Citizen Kane

Dirección: Orson Welles, Estados Unidos, 1941

Estados Unidos, 1941
Plakatmotiv Citizen Kane, © RKO Radio Pictures


Génénerique

Producción RKO Radio Pictures
Productor Orson Welles
Director Orson Welles
Guión Herman J. Mankiewicz
Orson Welles
Fotografía Gregg Toland
Música Bernard Herrmann [Nicht genannt]
Montaje Robert Wise
Arquitecto Van Nest Polglase
Kostümbild Edward Stevenson
Spezialeffekte Vernon L. Walker
Interpretación Orson Welles [Charles Foster Kane]
Alan Ladd [Reporter]
Ruth Warrick [Emily Monroe Norton Kane]
Dorothy Comingore [Susan Alexander Kane]
Joseph Cotten [Jedediah Leland]
William Alland [Jerry Thompson]
Agnes Moorehead [Kanes Mutter]
Harry Shannon [Kanes Vater]
George Coulouris [Bankier Thatcher]
Ray Collins [James W. Gettys]
Erskine Sanford [Carter]
Everett Sloane [Bernstein]
Jan Wiley [Reporterin]

Détails techniques
Categoria: Largometraje
Información tecnica: Format: 35 mm, 1:1,37 - Ratio: 1:1,37 - Blanco y Negro,Duracion: 119 minutos, 24 imagini al secondo
Sistema de sonido: mono
Estreno: 5a Septiembre 1941 in USA
FSK ab 12 Jahren,
Szenenphoto aus Citizen Kane, © RKO Radio Pictures

Synopsis (en Alemán)
Von seiner Frau verlassen, stirbt der exzentrische MultimillionĂ€r Charles Foster Kane in seinem gigantischen MĂ€rchenschloss Xanadu. Das letzte Wort auf seinen Lippen lautet: "Rosebud". Um den Nachruf auf den berĂŒhmten Zeitungsmacher interessanter zu gestalten, will der Reporter Jerry Thompson den Sinn dieses Wortes ergrĂŒnden. Thompson besucht Menschen, die Kane nahestanden, und bringt so die schillernde Lebensgeschichte des am Ende einsamen Mannes zum Vorschein: Kanes Mutter Mary kommt ĂŒberraschend zu Reichtum. Gegen den Willen ihres Mannes gibt sie ihren achtjĂ€hrigen Sohn in die Obhut eines Vormundes. Der Bankier Thatcher soll den Jungen in die GeschĂ€ftswelt einfĂŒhren. Mit 25 verfĂŒgt Charles Foster Kane bereits ĂŒber ein gigantisches Vermögen. Sein Interesse gilt jedoch ausschliesslich der kleinen Zeitung "The New York Inquirer". Zusammen mit seinem Freund Leland macht er diese bald zu einem einflussreichen Boulevardblatt. Kanes politischer Aufstieg scheitert an einer AffĂ€re mit der SĂ€ngerin Susan Alexander. Seine erste Ehe zerbricht an dem Skandal. Charles heiratet Susan. Sein Ehrgeiz gilt von nun an Susans musikalischer Karriere. Er setzt alles daran, aus ihr eine berĂŒhmte SĂ€ngerin zu machen. Susans Talent ist allerdings bescheiden. Erst ihr Selbstmordversuch bringt Charles wieder auf den Boden der RealitĂ€t zurĂŒck. Doch es ist zu spĂ€t, Susan verlĂ€sst ihren Ehemann. Wenig spĂ€ter erleidet C.F.K einen Herzanfall, an dem er kurz darauf stirbt. Thompson kann das Geheimnis von Charles letztem Wort fĂŒr seinen Nachruf nicht lĂŒften. Beim AufrĂ€umen der monströsen Kunstsammlung in der Villa Xanadu wird der alte Rodelschlitten ins Feuer geworfen, mit dem der kleine Charles an dem Tag spielte, als seine Mutter ihn weggab. Auf dem Schlitten steht etwas geschrieben: "Rosebud".... (BR Presse)

Der Aufstieg des Medien-Tycoons Kane, dargestellt und inszeniert von dem jungen Orson Welles. In seinem Schloss Xanadu stirbt Charles Foster Kane, vielfacher MillionĂ€r und Beherrscher der öffentlichen Meinung. Er stirbt mit einem seltsamen Wort auf den Lippen: "Rosebud". Ein Reporter zieht aus, um die verborgene Bedeutung dieses Wortes zu ergrĂŒnden. Durch die Berichte der verschiedenen Menschen, die Kane kannten, ergibt sich eine fast lĂŒckenlose Rekonstruktion seines außergewöhnlichen Lebens.
Kane, der mit acht Jahren ein Vermögen erbt, wird gegen seinen Willen von seinem Elternhaus getrennt, um in der Stadt eine angemessene Erziehung zu erhalten. Mit 25 Jahren ĂŒbernimmt er die Redaktion einer kleinen Tageszeitung, des "New York Daily Inquirer". Ohne RĂŒcksicht auf seine eigenen geschĂ€ftlichen Interessen entlarvt er Korruption und Unehrlichkeit im öffentlichen Leben und wird bald von Tausenden verehrt - aber auch gehasst. Kane gewinnt zunehmend Einfluss auf andere Zeitungen, doch dieser gigantische Aufstieg verĂ€ndert ihn. An die Stelle seines Kampfes fĂŒr die Wahrheit tritt das Verlangen nach weiteren, grĂ¶ĂŸeren Erfolgen. (3Sat Presse)

Critiche (en Alemán): Ein epochaler Film. Seit Jahren hĂ€lt dieser Geniestreich den ersten Platz der Hitparade der zehn besten Filme der Welt.(Gong-Lexikon Filme im Fernsehen)

"In vieler Hinsicht, in seiner assoziativen und anekdotischen ErzĂ€hltechnik, in seiner ausgefeilten Bildsprache, in seiner dichten Dramatrugie und in seiner politisch-menschlichen Aussage ein Meilenstein der Filmgeschichte." (SĂŒddt. Ztg.)

"Welles (...) schockierte und faszinierte schon als ZwanzigjĂ€hriger das Publikum mit ungewöhnlichen Theaterinszenierungen. Und nachdem ihm 1938 eine Hörspielfassung von H. G. Wells' "Krieg der Welten" so realistisch geraten war, dass sie eine Massenhysterie auslöste, gab Hollywood dem jungen Mann den wohl grosszĂŒgigsten Vertrag in der Geschichte der Filmmetropole: Welles sollte jĂ€hrlich einen Film in absoluter Freiheit drehen. So entstand Citizen Kane (1940). Aber bald gab es doch Meinungsverschiedenheiten, EinsprĂŒche und Eingriffe. Orson Welles verliess 1947 Hollywood und filmte seither in verschiedenen LĂ€ndern, wobei man insgesamt dem Schauspieler Welles mehr Chancen bot als dem Regisseur. Seine Inszenierungen entstanden nicht selten durch die UnterstĂŒtzung von MĂ€zenen, manche Filme blieben unvollendet, wie etwa sein in Mexiko begonnener Don Quijote.

Welles' erster Film war eine radikale Absage an die damals gĂŒltigen Ă€sthetischen Regeln des Films. Er löste die ĂŒbliche Handlung in Erinnerungsfetzen auf; mit Hilfe der TiefenschĂ€rfe des Bildes, die ein Spiel im Vorder- und Hintergrund ermöglichte, zog er Gegenwart und Vergangenheit stellenweise in einer Szene zusammen; Weitwinkelobjektive verzerrten und verfremdeten die Handlung. Welles hat daraus aber keinen "neuen Stil" entwickelt, den er zum Prinzip erhoben hĂ€tte. So wie er sich stets wieder andersartiger Stoffe bemĂ€chtigt hat, so hat er sie auch in immer neuen Formen behandelt. Dabei wirken alle seine Filme, in denen er gewöhnlich auch die Hauptrolle spielte, gleichsam ĂŒberlebensgross und ganz individuell. Selbst Macbeth und Othello erscheinen weniger als Shakespeare-Adaptionen, sondern als Welles-Filme." (Krusche, Dieter: Reclams FilmfĂŒhrer. Reclam Verlag, Stuttgart, 10. neu bearb. Aufl. 1996.)

"Ein Geniestreich, 1962 und 1972 von internationalen Kritikern jeweils zum besten Film aller Zeiten gekĂŒrt: Orson Welles' Citizen Kane, das SpielfilmdebĂŒt eines FĂŒnfundzwanzigjĂ€hrigen, der damit 1941 Filmgeschichte schrieb. Ein Werk, das dem Kino seine erzĂ€hlerischen Fesseln nahm.

"Rosebud" lautet das mysteriöse letzte Wort des Zeitungszaren Charles Foster Kane (Orson Welles), bevor er auf seinem monströsen Schloss Xanadu stirbt. Diesem Geheimnis möchte der Reporter der Wochenschau "News of the March" auf die Spur kommen. Dazu befragt er die Menschen, die dem legendĂ€ren Pressemagnaten am nĂ€chsten standen: dessen zweite Frau Susan (Dorothy Comingore), eine heruntergekommene BarsĂ€ngerin, Mr. Bernstein (Everett Sloane), den frĂŒheren Chefredakteur, Jedediah Leland (Joseph Cotten), Kanes besten Freund. Nach und nach entsteht ein Bild der Persönlichkeit.

Als FĂŒnfundzwanzigjĂ€hriger gelangte Kane in den Besitz eines riesigen Vermögens, mit dem er erst die marode Zeitung "Inquirer" kaufte, zu einem auflagenstarken Sensationsblatt machte und sich dann rastlos in neue AktivitĂ€ten stĂŒrzte. Seine Ehe zerbricht darĂŒber, die - wie Leland den Reportern erzĂ€hlt - endgĂŒltig scheitert, als Kane mit der SĂ€ngerin Susan Alexander ein VerhĂ€ltnis eingeht, das von seinem politischen Rivalen an die Öffentlichkeit gebracht wird. Aber auch die Verbindung mit Susan scheitert an Kanes Eigenwilligkeit und dem Egoismus, mit dem er seine Frau in seinem Prunkschloss Xanadu einschloss. Vom Butler Raymond (Paul Stewart) erfĂ€hrt der Reporter schliesslich, dass dem sterbenden Kane eine Schneeglaskugel aus der Hand glitt, wobei er jenes ominöse "Rosebud" murmelte. WĂ€hrend der Reporter das Schloss verlĂ€sst, ohne dessen Bedeutung zu kennen, fĂ€hrt die Kamera auf einen Ofen, in dem allerlei GerĂŒmpel verbrannt wird. Gerade wird ein alter Schlitten hineingeworfen, auf dem "Rosebud" zu lesen ist.

François Truffaut meinte von Citizen Kane, dass dies wohl der Film sei, der die meisten jungen Leute veranlasst habe, Regisseur zu werden. Unbestritten zĂ€hlt Citizen Kane zu den Massstab setzenden Werken der Filmgeschichte - ein ungemein reiches, vielschichtiges Werk, verwirrend wie ein unfertiges Puzzle, ebenso exzentrisch wie poetisch. Orson Welles hatte fĂŒr seinen Erstlingsfilm völlige kĂŒnstlerische Freiheit erhalten, im starren Studiosystem der dreissiger und vierziger Jahre eine Ausnahme. Doch RKO, das den Film produzierte, erhoffte sich von dem jungen Welles Wunderdinge. Als Theaterschauspieler und -regisseur genoss er bereits einen guten Ruf, als Rundfunkmacher war er legendĂ€r. 1938 hatte seine Reportage ĂŒber die (fiktive) Landung von Marsmenschen in New York eine Panik verursacht.

Welles' erstes Projekt war die Verfilmung von Joseph Conrads "Heart of Darkness". Dazu experimentierte er mit einer "subjektiven" Kamera, die die Geschichte gewissermassen mit den Augen der Hauptfigur sehen sollte. Doch das Verfahren erwies sich als undurchfĂŒhrbar. Welles nahm es aber in seinem zweiten Projekt Citizen Kane in abgeĂ€nderter Form wieder auf. So ist der Reporter fast nur von hinten zu sehen, schaut ihm die Kamera ĂŒber die Schulter. Geradezu revolutionĂ€r aber sind ErzĂ€hlweise und KamerafĂŒhrung. Zwar gab es auch schon 1941 im Hollywood-Kino AnsĂ€tze, eine Geschichte nicht mehr chronologisch zu erzĂ€hlen, doch erst Welles und sein Co-Autor Herman J. Mankiewicz fĂŒhrten einen weitgehenden Bruch mit dieser Tradition herbei.

Dauernd wechselt die Perspektive, werden die jeweiligen ErzÀhler konterkariert. Sie kennen immer nur Teile des Puzzles Kane, der Zuschauer indes erfÀhrt mehr. Er kennt das Bild als Ganzes und erlebt nun mit, wie es von den Beteiligten nur unvollstÀndig zusammengebracht wird. Angeschnittene Bilder, Einstellungen aus der Froschperspektive, eine an den deutschen Expressionismus erinnernde Lichtsetzung tun das ihre, die Person des Charles Foster Kane in ihrer Grösse zu relativieren und ihr Geheimnis zu bewahren.

Innovativ war hierbei der Einsatz von TiefenschĂ€rfe. Wie auf einer BĂŒhne spielt sich das Geschehen mal vorne, mal hinten im Raum ab, ohne dass durch Schnitte Figuren oder Aktionen herausgehoben oder isoliert werden. Das Bild wurde in seiner Unberechenbarkeit zum Spiegel der im Raum agierenden Personen - die Visualisierung der menschlichen Psyche.

Reales Vorbild fĂŒr die Figur des Charles Foster Kane war der Zeitungszar William Randolph Hearst, der in seinen BlĂ€ttern den Film heftig angreifen liess. EingeschĂŒchtert verzichteten vor allem lĂ€ndliche Kinobesitzer darauf, Citizen Kane zu spielen, obwohl die Kritik begeistert war. Die enttĂ€uschend schwachen Einspielergebnisse veranlassten RKO zu einer VertragsĂ€nderung. Seinen nĂ€chsten Film, The Magnificent Ambersons, konnte Welles bereits nicht mehr selbst montieren, worauf er bei seinem dritten RKO-Projekt, Journey Into Fear, die Regie einem anderen ĂŒberliess. Welles' weitere Karriere war fortan bestimmt durch die Beschneidung seiner kĂŒnstlerischen Freiheit. Mit den Gagen als Schauspieler in anderen Filmen finanzierte er seine eigenen Projekte, etwa die Shakespeare-Verfilmungen Macbeth und Chimes at Midnight. Doch erreichte Welles, der im Oktober 1985 starb, mit keinem seiner anderen Filme mehr die Wirkung und Bedeutung wie mit Citizen Kane, seinem ersten." (GĂŒnter Engelhard/Horst SchĂ€fer/Walter Schorbert in Zusammenarbeit mit der Wochenzeitung 'Rheinischer Merkur/Christ und Welt' (Hrsg.): 111 Meisterwerke des Films. Das Video-Privatmuseum. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1989.)

"Nach dem Tod des einflussreichen Zeitungsmagnaten Charles Foster Kane arbeitet ein Wochenschau-Team an einem PortrĂ€t des Verstorbenen. Unzufrieden mit dem bisherigen Ergebnis, erinnert der Produktionsleiter an Kanes letztes Wort: "Rosebud". Der Reporter Thompson wird beauftragt, herauszufinden, was es damit auf sich hat - in der Hoffnung, damit einen SchlĂŒssel zum VerstĂ€ndnis fĂŒr Kanes Leben zu erhalten.

Im Verlauf der Recherche befragt Thompson fĂŒnf Zeugen; RĂŒckblenden schildern Etappen aus dem Leben Kanes, so dass sich das Wissen des Zuschauers synchron mit dem des Reporters aufbaut. Mit einer Ausnahme: der Auflösung des vermeintlichen RĂ€tsels in der letzten Einstellung des Films. Beim Verbrennen der Hinterlassenschaften Kanes erscheint auf einem Schlitten der Schriftzug "Rosebud", kurz bevor er von den Flammen verzehrt wird. Mit diesem Schlitten hatte sich der achtjĂ€hrige Kane gewehrt, als er von seinem Vormund, einem Bankier, von Zuhause weggeholt wurde. Der plötzliche Reichtum der Familie Kane dank der Goldmine eines Schuldners hat seine Kindheit zerstört und scheint verantwortlich zu sein fĂŒr seine UnfĂ€higkeit zu Liebe und Freundschaft, sein Scheitern in sozialen Beziehungen. Ob dies jedoch wirklich der SchlĂŒssel zu dem Leben des machtbesessenen Mannes ist, wird kurz zuvor von Thompson ausdrĂŒcklich in Frage gestellt: "Ich bin nicht der Meinung, dass ein Wort ein ganzes Leben erklĂ€ren kann. Ich glaube, ‘Rosebud’ ist bloss ein Stein aus einem Puzzle-Spiel, ein verlorengegangener Stein." Der Zuschauer kennt diesen Stein, doch die geheimnisvolle Faszination wird dadurch nicht aufgehoben. Orson Welles: "Der Sinn des Films liegt nicht in seiner Auflösung des RĂ€tsels, sondern in der Art und Weise seiner Darstellung."

Mit Citizen Kane, dem DebĂŒtwerk des 25jĂ€hrigen, hat Orson Welles Filmgeschichte gemacht. Nach seinem sensationellen Erfolg mit dem Hörspiel The War of the Worlds konnte er bei der Produktionsfirma RKO einen Vertrag durchsetzen, der ihm sĂ€mtliche Freiheiten zusicherte. Regisseur, Hauptdarsteller und Coautor in Personalunion, wĂ€hlte Welles einen brisanten Stoff: Offenkundig hat die Figur Kane in dem Pressezar Randolph Hearst ein reales Vorbild. Hinter den Kulissen versuchte Hearst, den Film und seine Premiere im Kino zu verhindern. Bei der UrauffĂŒhrung erwies sich Citizen Kane zunĂ€chst als kommerzieller Misserfolg; der einst als Wunderkind Hollywoods gefeierte Welles musste sich bei allen anderen Filmen spĂ€ter den Restriktionen der Produzenten beugen und hat kaum eine Arbeit vollendet. Erst Jahrzehnte spĂ€ter wurde die Bedeutung von Citizen Kane erkannt: Das Meisterwerk, das einen amerikanischen Mythos zum Thema hat, ist lĂ€ngst selbst zu einem Mythos geworden. Der Film ist ein Puzzlespiel, dessen Teile nicht recht zusammenpassen: Thompson stösst auf subjektive Erinnerungen, die ein widersprĂŒchliches Bild von Kane ergeben. MultiperspektivitĂ€t bestimmt die Gestaltung und den Aufbau des Films: die fragmentarische ErzĂ€hlweise in Ellipsen und nicht chronologisch geordneten RĂŒckblenden, die Verwendung der TiefenschĂ€rfe, die raffenden Bildfolgen und kĂŒhnen Überblendungen, die ungewöhnlichen Kameraperspektiven. Die Darstellungsweise, die oft manieristisch und eklektizistisch wirkt, legitimiert sich aus der Geschichte: Extreme Auf- und Untersichten machen den Zeitungsmagnaten zu einer hervorgehobenen Gestalt: Kane dominiert immer das Bild. Sein Durchsetzungswille ist so gross, dass er nur noch sich selbst bestĂ€tigt; zugleich leidet er unter seinem Versagen, anderen gegenĂŒber frei und offen zu sein. Citizen Kane ist auch die Geschichte eines Scheiterns, begrĂŒndet in Grössenwahn und Allmachtsphantasien. Am Ende haust er einsam in seinem Schloss Xanadu. Orson Welles, seinem Protagonisten in manchen ZĂŒgen verwandt, hat diese Biographie eindrucksvoll visualisiert." (Michael Töteberg (Hrsg.): Metzler Filmlexikon. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart/Weimar 1995.)

"Wie nie ein einzelner Film zuvor oder danach revolutionierte und radikalisierte Welles mit CITIZEN KANE das gesamte Filmschaffen: Expressionistische SchrĂ€gperspektiven mit Unter- oder Aufsicht dienten ihm als Metaphern fĂŒr SouverĂ€nitĂ€t bzw. AbhĂ€ngigkeit der Personen; eine bis dahin fĂŒr unmöglich gehaltene SchĂ€rfentiefe nutzte er, um seinen Bildaufbau in mehreren Tiefenebenen zu staffeln; und mit der Chuzpe des AnfĂ€ngers befreite er sich von dem Zwang chronologischer ErzĂ€hlweise. (Paul Werner)

«Der 25-jĂ€hrige Welles revolutionierte mit dieser fiktiven Biografie eines Zeitungstycoons die Grammatik filmischen ErzĂ€hlens. Fast wĂ€re der Film nie gezeigt worden, weil der Medienzar William Randolph Hearst sich durch Kane verunglimpft sah. Trotz des kommerziellen Misserfolgs fĂŒhrt "Kane" seitdem die Bestenlisten der Kritiker an. Der Geniestreich eines Wunderkindes, den Orson Welles so niemals mehr wiederholen konnte.
Unvergessen:
Kane flĂŒstert sein letztes Wort "Rosebud" – fĂŒr den Reporter, der sein Leben recherchiert, ein unlösbares RĂ€tsel.» (Cinema, 2000)
Osservaciones generales (en Alemán): Expo 1958 in Bruxelles als einer der besten 10 Filme der Welt gekĂŒrt.

Mit seinem letzten Atemzug entschlĂŒpft Charles Foster Kane - einem millionenschweren Pressemagnaten, Politiker, Sammler und «Pygmalion» - ein rĂ€tselhaftes Wort: «rosebud». Was will er damit sagen? Um dies herauszufinden, befragt ein Journalist die, die dem Verstorbenen nahe standen. Aber kann so das Geheimnis eines solchen Menschen gelĂŒftet werden? Als Meilenstein der Filmgeschichte und erstes Werk von Orson Welles beinhaltet Citizen Kane eine Reflexion ĂŒber die Medien und die Macht. Dieses labyrinthische Spiel mit den Möglichkeiten ĂŒberzeugt nicht zuletzt durch das Können des Kameramanns Gregg Toland.

– Ein Reporter versucht, der Bedeutung des Wortes »Rosebud« auf die Spur zu kommen, das der Medienmogul Charles Foster Kane im Augenblick seines Todes aussprach. »There are more conscious shots – for the sake of shots – in CITIZEN KANE than in anything I’ve done since. It has things like that shot where they’re all posed around that trophy which is just a â€șlet’s see if we can make that shotâ€č kind of shot. There’s a kind of unjustified visual strain at times in CITIZEN KANE, which just came from the exuberance of discovering the medium.« (Orson Welles) (Filmmuseum MĂŒnchen)

«Der damals 24-jÀhrige Orson Welles spielte die Hauptrolle in seinem virtuos inszenierten Meisterwerk, das vielen Kritikern noch heute als "bester Film aller Zeiten" gilt.
Das RegiedebĂŒt des damals 24-jĂ€hrigen Orson Welles zĂ€hlt zu den stilbildenden Meilensteinen der Filmgeschichte und gilt vielen Kritikern als "bester Film aller Zeiten".
Zwischen dem jungen selbstbewussten Genie Orson Welles und seinem Vorbild fĂŒr "Citizen Kane", dem Zeitungszar William Randolph Hearst, kam es zu einem Kampf, der sich fĂŒr beide als zerstörerisch erwies. Hearst setzte seinen ganzen Einfluss, seine ganze Medienmacht gegen den Film und seinen Macher ein. Der Pressezar verzieh dem Kinogenie nie das PortrĂ€t, das er von ihm in "Citizen Kane" gezeichnet hatte, er verzieh aber vor allem nicht, dass seine LebensgefĂ€hrtin Marion Davies dort als haltlose Trinkerin geschildert wurde. Dass Welles in die Figur des "Citizen Kane" mindestens ebenso viel Autobiografisches hatte einfliessen war, hatte er entweder nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Noch bevor der Film fertig geschnitten war, begann die Fehde. Dass der Film herauskam, konnte Hearst nicht verhindern, dass "Citizen Kane" bei der Oscar-Verleihung trotz neun Nominierungen (darunter als bester Film, fĂŒr den Regisseur und Hauptdarsteller Welles) fast leer ausging, ist sein 'Verdienst'. Nur das Drehbuch, das Welles mit Herman J. Mankiewicz verfasst hatte, gewann. Solange Hearst (1863 - 1951) lebte, verfolgte er Welles mit seinen Angriffen, sorgte u. a. auch dafĂŒr, dass dieser als Kommunistenfreund in Misskredit geriet. Auch Hearst verlor auf der ganzen Linie.» (BR Presse)

«"Citizen Kane" ist das Erstlingswerk des erst 25 Jahre alten Orson Welles, der zwei Jahre zuvor mit seiner Hörspielfassung vom "Kampf der Welten" ganz New York in Aufruhr versetzt hatte. Der Film ist ein Meilenstein der Filmgeschichte: in seiner assoziativen und anekdotischen ErzĂ€hltechnik, seiner ausgefeilten Bildsprache, der glĂ€nzenden Montage, der neuartigen Tonmischung und der dichten Dramaturgie. Durch die Zusammenarbeit Welles' mit Gregg Toland, einem der renommiertesten KameramĂ€nner seiner Zeit, konnten die Bilder entstehen, die das Leben des Medienmoguls Kane so facettenreich beleuchten. Nominiert fĂŒr insgesamt elf Oscars, erhielt "Citizen Kane" lediglich einen Oscar fĂŒr das "Beste Originaldrehbuch" zugesprochen. Welles' Meisterwerk steht bis heute ganz oben auf den internationalen Listen der besten Filme aller Zeiten.

Der amerikanische Schauspieler, Regisseur und Produzent wurde am 6. Mai 1915 als zweiter Sohn einer gut situierten Fabrikantenfamilie in Wisconsin geboren. Nach dem frĂŒhen Tod der Eltern erprobte der junge Mann seine Talente auf der BĂŒhne, als Maler und StierkĂ€mpfer und war 1937 in New York MitbegrĂŒnder des kĂŒnstlerisch engagierten Mercury-Theaters. Die legendĂ€re Rundfunkinszenierung von "Krieg der Welten" machte das "Wunderkind" auch in Hollywood schlagartig bekannt. Mit seinen Filmen nach "Citizen Kane" aber verzettelte sich der Regisseur immer mehr, so dass er in den folgenden Jahrzehnten finanzielle Verluste durch schauspielerische Leistungen wettmachen musste. Orson Welles starb am 10. Oktober 1985 in Hollywood an Herzversagen.» (3Sat Presse)

General Information

Citizen Kane is a motion picture produced in the year 1941 as a Estados Unidos production. The Film was directed by Orson Welles, with Orson Welles, Alan Ladd, Ruth Warrick, Dorothy Comingore, Joseph Cotten, in the leading parts.

Publicados CinémathÚque Suisse nr. 179, Lausanne 2000

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