Aus Publikumssicht wäre nichts dagegen einzuwenden. Denn auch Teil drei ist ein rasantes und intelligent gestricktes Katz- und Maus-Spiel, wie man's zu Unterhaltungszwecken im Kino gern präsentiert bekommt. Dramaturgisch bleibt Regisseur Paul Greengrass beim bewährten Rezept: Die CIA-Zentrale hetzt einen Profi-Killer nach dem anderen auf den abtrünnigen Agenten und sitzt daheim vor den Überwachungs-Bildschirmen in der ersten Reihe; doch Bourne ist immer einen Schritt schneller und einen Deut cleverer als seine Gegner.
Es gibt schon Stimmen, die behaupten, Jason Bourne sei der bessere James Bond. Auf jeden Fall waren die ersten beiden Bourne-Filme mit ihren gehetzten Handkamera-Sequenzen stilprägend für das gesamte Action-Genre - und ganz klar auch ein Vorbild für das jüngste 007-Abenteuer "Casino Royale". Außerdem hat Matt Damons traurige Heldenfigur den Kollegen etwas Entscheidendes voraus: Er wirkt - trotz übermenschlicher Stunt-Einlagen - durch und durch menschlich: "Ich sehe die Gesichter all derer vor mir, die ich getötet habe", klagt er im dritten Teil. Einem, der so normal aussieht wie Matt Damon und der so bodenständig wirkt, nimmt man diese Skrupel beim Gewaltanwenden tatsächlich ab. Man hätte ihm ein friedliches Aussteiger-Leben mit Filmfreundin Franka Potente auf Goa gewünscht ...
Statt dessen muss er in "Das Bourne-Ultimatum" Potentes Film-"Bruder" Daniel Brühl den Tod der Schwester schonend beibringen. Für Brühl bleibt es bei dieser einzigen Szene im Film – nicht, weil er später rausgeschnitten wurde, sondern weil es schlichtweg nicht recht viel mehr Dialog-Szenen gibt, die wenigen aber mit hochkarätigen Darstellern besetzt sein sollen. ("Klar ist Daniel Brühl dafür überqualifiziert", schmunzelte Damon im Interview.)
Fazit:
Auch das "Threequel" der Bourne-Trilogie ist ein Adrenalin-peitschender Killer-Thriller im hippsten Look, den Hollywood gerade zu bieten hat.« (Walli Müller, www.br-online.de)