Synopsis (en Alemán)
Im kleinen Nest Vaslui östlich von Bukarest findet im Lokalfernsehsender eine Livediskussionsrunde statt. Das Kammerspiel entwickelt sich nach und nach zu einer Farce um verdrÀngte rumÀnische Geschichte und IdentitÀt.
Tiberiu Manescu ist Geschichtslehrer in einer rumĂ€nischen Provinzstadt. Zum Ărger seiner Frau geht sein gesamter Lohn fĂŒr die Begleichung der Schulden drauf, die er regelmĂ€Ăig in seiner Stammkneipe anhĂ€uft. Zusammen mit dem einsamen Rentner Emanoil Piscoci, der seinerseits der altgediente Weihnachtsmann der Kleinstadt Vaslui ist, wird er vom Chef des Lokalsenders Virgil Jderescu zu einer Diskussion vor laufender Kamera geladen. Zum 16. Jahrestag der RumĂ€nischen Revolution am 22. Dezember 2005 soll es mit diesen illustren GĂ€sten um die Frage gehen: "Gab es eine oder gab es keine?" - so die wörtliche Ăbersetzung des Originaltitels. Gab es eine Revolution im kleinen Vaslui, noch bevor die Menschen in Bukarest auf die StraĂe gingen? Die Frage, ob es in der beschaulichen Provinzstadt eine "Revolution" gegeben hat - ob also schon vor dem offiziellen Sturz Ceausescus am 22. Dezember 1989 um 12.08 Uhr Menschen auf dem Stadtplatz demonstriert haben - ist gar nicht so leicht zu klĂ€ren. Denn wie sich bald herausstellt, steht der wohlgemeinten AufklĂ€rung, dem rationalen Diskurs, einiges im Weg.
Da ist zum einen die Technik: Immer wieder wackelt die Kamera, verrutscht der Bildausschnitt oder knistert der Ton, weil der nervöse Piscoci vor seinem Mikrofon Papierschiffchen bastelt und Manescu, der Held der frĂŒhen Stunde, mit Papierfetzchen spielt. Der Moderator, als ehemaliger Textilfabrikant ein relativer Novize im FernsehgeschĂ€ft, ist mit der GesprĂ€chsfĂŒhrung und seinen Platon-Zitaten ĂŒberfordert. Und dann stellt sich die Darstellung der Ereignisse aus Sicht der GĂ€ste rasch als zumindest angreifbar heraus. Denn wo Manescu stur darauf beharrt, mit anderen ehrbaren Lehrern auf dem Stadtplatz demonstriert zu haben, wollen mehrere Studioanrufer nur das Gepöbel einer Gruppe von Betrunkenen bemerkt haben - oder gar niemanden. Als sich schlieĂlich auch noch der ehemalige Geheimdienst Securitate in Form eines zugeschalteten Anrufers einmischt, wird die Wahrheitsfindung endgĂŒltig unmöglich ...
"DrauĂen schneit es, wie frĂŒher!", sagt eine Anruferin den StudiogĂ€sten, und bringt damit zum Ausdruck, was auch die StudiogĂ€ste empfinden: Vergangenheit und Gegenwart durchdringen sich. Die Frage 'Was geschah wirklich auf dem Stadtplatz?' wird zunehmend unwichtiger. Der Film, ein reines Kammerspiel, wird zu einer gelungenen Farce um die ungeleistete VergangenheitsbewĂ€ltigung, die IdentitĂ€tsprobleme und auch die Narben nicht nur dieses StĂ€dtchens, sondern einer ganzen Nation. (Arte Presse)
A Fost sau n-a fost?
Dirección: Corneliu Porumboiu, Rumania, 2006
Rumania, 2006
Génénerique
Director | |
Guión | |
Música | Grupul Rotaria |
Kostümbild | Grupul Rotaria |
Détails techniques
Información tecnica: Format: 35 mm - Color,
Sistema de sonido: Mono