Sinossi (in Tedesco)
„Ihr seid also der Meinung, dass ‘ne Diktatur heute in Deutschland nicht mehr möglich wäre.“
Deutschland. Heute. Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) startet während einer Projektwoche zum Thema „Staatsformen“ einen Versuch, um den Schülern die Entstehung einer Diktatur greifbar zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt, entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen Bewegung. Der Name: DIE WELLE. Bereits am dritten Tag beginnen die Schüler, Andersdenkende auszuschließen und zu drangsalieren. Als die Situation bei einem Wasserballturnier schließlich eskaliert, beschließt der Lehrer, das Experiment abzubrechen. Zu spät. DIE WELLE ist längst außer Kontrolle geraten....
Morton Rhues DIE WELLE ist seit über 20 Jahren DER Jugendbuch- und Schullektürenklassiker und hat Generationen von Jugendlichen geprägt. In unzähligen Unterrichtsstunden ging es immer wieder um die Frage: Ist Faschismus heute, in unserer so aufgeklärten Zeit, wieder möglich? Wie entsteht Faschismus? Und vor allem: Welche Rolle hätte ich in diesem Experiment eingenommen?
DIE WELLE ist ein Roman, aber keinesfalls pure Fiktion: Der an der Produktion involvierte Geschichtslehrer Ron Jones unternahm das Experiment 1967 an der Cubberley Highschool im kalifornischen Palo Alto. (Website Dennis Gansel)
Fazit: Fesselnde Chronik eines Schulexperiments, das gewalttätig eskaliert, basierend auf einem wahren Fall » (Cinema)
«"Jahrelang habe ich ein seltsames Geheimnis gehütet. Mein Schweigen habe ich mit zweihundert Schülern geteilt. Gestern ist mir einer davon begegnet.Und für einen kurzen Augenblick war alles wieder da." Mit diesen Worten beginnt The Third Wave, der Tatsachenbericht des ehemaligen Geschichtslehrers Ron Jones über die spektakulären Ereignisse, die sich 1967 auf seine Initiative hin an einer High School in Kalifornien ereigneten. Jones' Gruppenexperiment zu Diktatur und Nationalsozialismus bildete bereits die Grundlage für Morton Rhues Roman Die Welle (The Wave, 1981) und den gleichnamigen US-amerikanischen Fernsehfilm von Alexander Grasshoff (1981). Nun hat Regisseur Dennis Gansel diese Geschichte authentisch auf die Leinwand gebannt und in die heutige Zeit verlegt.
Der Film startet rasant: Wir sitzen sozusagen mit Rainer Wenger in dessen altem Skoda und hören lautstarken Punkrock, Wenger schmettert den Liedtext mit. Am Autofenster zieht eine undefinierbare deutsche Stadt vorüber. Wenger ist Lehrer an einem Gymnasium und schon sein Gang über den Schulhof verrät seine Coolness und Beliebtheit. Eine starke Exposition, die uns die charismatische Figur von Rainer – er lässt sich von den Schülerinnen und Schülern duzen – vorstellt. Das Wochenende steht bevor und es ist eine der Stärken des Films, sich genug Zeit zu lassen, um den Zuschauenden die Ausgangsposition für das Experiment, das am Montag zur Projektwoche Staatsformen beginnen wird, darzustellen: Wir lernen die "angesagten" Schüler/innen wie Karo und ihren sportlichen Freund Marco kennen, den Underdog Tim mit seiner Sehnsucht nach Anerkennung und sehen den üblichen Ritualen des Partyfeierns zu.(...)» (www.kinofenster.de)
«(...) Spannend wie ein Krimi ist seine Geschichte – und absolut erschreckend. Eindrucksvoll und glaubwürdig wird gezeigt, wie gerade jene Schüler, denen es an Perspektive und Selbstbewusstsein fehlt, in der Gruppe aufgehen. Sie schnuppern zum ersten Mal Macht, beginnen Andersdenkende auszugrenzen, Schwächere zu tyrannisieren. “Die Welle” wird zu einer Art innerschulischen Hitlerjugend – und schon bald bricht auch die Gewalt aus. Die hervorragenden Darsteller und die fesselnde Art der Erzählung machen „Die Welle” zu einem Kino-Glücksfall: Unterhaltsam und intelligent zugleich» (Bild)
«Dennis Gansels «Die Welle» will kein weiterer Historienfilm zum Thema Nationalsozialismus sein, aber ein Lehrstück über totalitäre Strukturen und die Verführbarkeit der Jugend. Da braucht es einen, der Freude an der Machtausübung bis zur Schmerzgrenze hat: Ein brillanter Jürgen Vogel verleiht der gutgemeinten Geschichte über einen Lehrer, der mit seinem faschistischen Schulexperiment über die Stränge schlägt, jene Mischung aus Subversion und Indoktrination, welche die Dinge erst ihren fatalen Lauf nehmen lässt. Gansels Jugendfilm nach einer wahren Geschichte an einer kalifornischen Highschool in den sechziger Jahren, ist erhellend, wo er sein Augenmerk auf Mechanismen der Machtausübung richtet; er kostet allerdings die filmischen Mittel der Überwältigung auch demonstrativ aus. Am Ende greift er indes einigermassen ratlos in die Themenkiste der Vermischten Meldungen mit Amoklauf und einem in Handschellen abgeführten Lehrer. (ces.) » (NZZ Ticket)