Sinossi (in Tedesco)
Glasha Novikova aus einem kleinen Dorf im Norden Moskaus ist eine junge, fröhliche Frau, die in der Kolchose die Schweine aufzieht. Ausser sich vor Freude, dass sie mit an die grosse Landwirtschaftlichen Ausstellung nach Moskau darf, will sie dort in ihrem Eifer alles über die Aufzucht der Schweine erfahren. Aus dem tiefen Süden, den Bergen Dagistans, kommt der Hirte Musahib an die Ausstellung, und die beiden verlieben sich auf dem ersten Blick. Sie versprechen sich, aus ihrer Heimat Briefe zu schreiben, bis sie sich wiedersehen werden. Aber auf Glashas Dorf ist auch noch Kuzma, der Harmonikaspieler, welcher der hübschen Frau den Hof macht, und mit Onkel Vanja eine Wette einging, dass er sie noch bis zum Petri-Tag heiraten werde.
Als die ersten Briefe Musahibs eintreffen, ist Glasha verzweifelt, die sind in einer Schrift geschrieben, die sie und auch sonst keiner im Dorf lesen kann. Kuzma weiss Rat, er kennt jemanden in der Stadt, der den Brief übersetzen kann, "Wort für Wort" wie Glasha ihn bittet. Unterdessen verzweifelt Musahib, weil er keine Antworten auf die Briefe erhält, die sein Vater für ihn an Glasha geschrieben hatte.
Kuzmas List hatte funktioniert, Glasha glaubt der Übersetzung des Briefes, wonach Mushaib nach seiner Rückkehr aus Moskau seine Braut Tamara geheiratet hatte. Mit Tränen willigt sie in die Heirat mit Kuzma ein, obwohl sie ihn nicht liebt.
Als Musahib, nun wieder an der Ausstellung in Moskau vergeblich nach Glasha Ausschau hält, erfährt er von ihrer bevorstehenden Hochzeit und reitet kurzentschlossen mit seinem alten Vater in das Dorf. Gerade noch rechtzeitig klärt er den Betrug auf, und der richtigen Hochzeit kann nun nichts mehr im Wege stehen. (lhg2012)
«Sie trafen sich in Moskau ist eine Filmoperette oder vielleicht richtiger, eine komische Oper. Die Liebesgeschichte fungiert nur als Vorwand, um ein farbiges (wenn auch schwarzweisses) Bild vom Kolchosleben in der RSFSR und im fernen Dagestan zu schaffen. (...) Für pschologische Feinheiten und seelischen Wandlungen der Helden war hier kein Platz. (...) Pyrjev (...) wollte den Reichtum der Folklore im sozialistischen Dorf zeigen: "Ich wollte einen in Form wie in Geist nationalen russischen Film schaffen," erklärte Ivan Pyrjev.» [Jerzy Toeplitz, Geschichte des Films, IV, pg 111]
«(...) Welcher andere Film hat so mutig, lustig und lebensfroh von der unverbrüchlichen Freundschaft der Völker unseres Landes gesungen wie dieser Streifen?" [Sergej Eisenstein, Ob Ivane Pyrjeve, pg 455]
«(...) Die poesievollen Gestalten der Helden stehen mit beiden Beinen in unserer sowjetischen Wirklichkeit. Sie sind schaffende Menschen, die sich ein Leben ohne arbeit gar nicht vorstellen können. Und hier kommen wir auf einen der grössten Vorzüge dieses Films von Pyrjew. Ebenso wie in seine früheren Streifen ("Die reiche Braut" und "Traktoristen") hat er auch hier die Poesie der schlichten Arbeit veranschaulicht. (...)» [Lew Parfionow, unbezeichnet, circa 1961]
«(...) Der Einsender (...) war erstaunt über die sprühende Lebensbejahung, die dieser Filmstreifen, halb Operette, halb Singspiel, auszuströmen vermag. (...) Bezwingend sind schöne Naturaufnahmen verbunden mit interessanter Einsicht in einzelne Zweige der Viehzucht, die aber im gegebenen Rahmen weder störend noch langweilig wirken. Erfreulich ist die absolut saubere und kultivierte Art, mit der das sich abzeichnende Liebesproblem behandelt wird, bezaubernd die einzelnen Typen in ihrer erstaunlichen Natürlichkeit und filmischen Wirkung. Die russischen Filme sind von besonderer Eigenart, die anspricht und sympathisch berührt, in welcher Art sie sich auch zeigt (...)» [s., Das Volk, Olten, 8.6.1946]
«(...) Es ist weniger das moderne Sowjetrussland, das hier geschilder wird, als eine zeitlose, fast einfältige Herzensaventüre, die vom Regisseur Pyrjev unter der künstlerischen Oberleitung von S.M. Eisenstein als volkstümliches Singspiel mit frischen Chören, Duetten und Sololiedern gedreht wurde. Das schönste bleibt der herbstliche Talgang der riesigen Schaf- und Ziegenherden, der wie die motivisch allerdings schon oft benutzte Befreiung der winterlichen Wasserelemente durch den Frühling von den Operateuren mit bildkünstlerischem Geschmack aufgenommen wurde (...)» [S. Tagesanzeiger, Zürich, 27. 1. 1945]
Osservazione generali (in Tedesco): So wie Aleksandrov in "Volga-Volga" einen Musikwettbewerb in Moskau zum Thema seines Filmes machte, wählte Pyrjev die Gesamtrussische Landwirtschaftsausstellung in Moskau als Schauplatz für "Sie trafen sich in Moskau", oder wie der Film wörtlich im Original hiess, "Die Schweinehirtin und der Schäfer". Die optimistisch gehaltene Komödie war der letzte Film der vor dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion gedreht wurde. Nach Mikhailov [Narodny Artist SSSR Ivan Pyrjev, Moskau 1952] hatte Pyrjev bei Besuch der Ausstellung ein Foto eines flöte-spielenden Hirten gesehen, neben ihm tanzend eine Schweinemagd mit einer Herde Ferkel. Dieses Bild wurde zur Grundidee für das Drehbuch. - Am 6. November 1946 wurde der Film im Rahmen einer sowjetischen Filmwoche in einer deutsch synchronisierten Version in Österreich gezeigt. Laut Paymanns Filmlisten waren "Spielszenen, Gesang und Rezitativ nicht sehr flüssig, aber leidlich unterhaltend aufbereitet und mit ziemlicher Ungezwungenheit" gezeigt. - In der Schweiz lief der Film 1945/46 sowohl als "Sie trafen sich in Moskau" wie auch unter dem Titel "Glaschenka". Verschiedentlich wurde erwähnt, dass der Film "unter der künstlerischen Leitung von S.M. Eisenstein" entstand. In der Tat steht auf der ersten Titelkarte des Films, dass das mit einem Lenin-Orden ausgezeichnete Studio "Mosfilm" unter der künstlerischen Leitung von Eisenstein stand, für ein weitergehendes Engagement Eisensteins für Pyrjevs Film fanden sich aber keine weiteren Hinweise.
General Information
La norcina e il pastore is a motion picture produced in the year 1941 as a Unione Sovietica production. The Film was directed by Ivan Pyrjev, with Marina Ladynina, Vladimir Zeldin, Nikolaj Krjuchkov, Nikolaj Kitajev, , in the leading parts.Premi
- 1942 Stalinpreis 2. Kategorie an Ivan Pyrjev, Viktor Gusev, Marina Ladynina, Valentin Pavlov und Tikhon Khrennikov
Bibliografia -Paimanns Filmlisten N° 1560, 15. März 1946, pg 7
-Illustrierter Film-Kurier, Nr. 16
-Sovjetskije Khudozhestvennyje Filmy, II, N° 1693, pg 280
-Sergej Eisenstein, Ob Ivane Pyrjeve, Iskusstvo, Moskau 1968, pg 455
-Jerzy Toeplitz, Geschichte des Films, Band IV, Henschel Berlin 1983, pg 111
-Bologna 2012, Il Cinema Ritrovato, Katalog pg 217f