Inhaltsangabe
Die Ferien sind zu Ende, und das 15-jährige Schulmädchen kehrt von einem Urlaubsaufenthalt bei ihrer Mutter nach Saigon zurück. Sie wohnt dort in einem Mädchenpensionat, in dem sie neben ihrer Freundin Hélène die einzige Weisse ist. Während die Fähre den Mekong überquert, wird das Mädchen von einem gut aussehenden, elegant gekleideten jungen Chinesen angesprochen, der sie in seiner Luxuslimousine mitnimmt. Er hat in Paris studiert und ist der einzige Erbe eines chinesischen Unternehmers, der in den Kolonien mit Sozialbauten reich geworden ist. Er nimmt sie mit in seine Junggesellenwohnung, für die kommenden eineinhalb Jahre wird sie "die Bevorzugte" dieses Mannes sein. Während er sich in Leidenschaft für sie verzehrt, lässt sie ihn im Glauben, dass sie sich ihm nur des Geldes wegen hingibt.
Im Pensionat ist sie bald als "Chinesenhure" verschrien. Als die Mutter von der Affäre erfährt, kommt es zum Streit. Doch als der reiche Chinese auf diskrete Weise die verschuldete Familie unterstützt und sogar die Spielschulden des opiumsüchtigen Bruders begleicht, kommt es zu einem stillen Pakt zwischen Mutter und Tochter.
Seit langem schon ist der Chinese einer Tochter aus wohlhabender Familie versprochen. Als der Hochzeitstermin näher rückt, versucht er vergeblich, seinen Vater von diesem Plan abzubringen. Doch der Vater sähe seinen Sohn lieber tot als mit der kleinen, weissen "Prostituierten" zusammen. Nach der Heirat betäubt er seinen Kummer mit Opium, und sie kehrt nach Frankreich zurück. Erst nachdem das Schiff den Hafen von Saigon verlassen hat, beginnt das Mädchen zu weinen... (ARD Presse)
Anmerkungen : "In "Der Liebhaber" rekonstruierte Jean-Jacques Annaud ("Der Name der Rose", "Sieben Jahre in Tibet", "Zwei Brüder") mit Sorgfalt und grossem Aufwand das koloniale Vietnam der 20er Jahre. Die erzählerische Kraft, mit der Marguerite Duras die rätselhafte erotische Beziehung zwischen einer 15-jährigen Französin und einem reichen Chinesen in ihrem 1984 erschienenen Erfolgsroman beschreibt, hat der Regisseur mit opulenten Bildern, stimmigem Dekor und einer die Szenerie verfremdenden Musik behutsam ins Filmische übertragen. Der Film war 1993 für den Oscar nominiert, die Filmmusik von Gabriel Yared wurde im selben Jahr mit einem Golden Reel Award sowie einem César ausgezeichnet." (Arte Presse)