Die verliebte Firma

Regie: Max Ophüls, Deutschland, 1931

Deutschland, 1931


Stab und Besetzung

Regisseur Max Ophüls
Drehbuch Bruno Granichstädten
Hubert Marischka
Hubert Marischka
Kamera Karl Puth
Musik Bruno Granichstädten
Darsteller Annie Ahlers [Peggy Barling]
Lien Deyers [Gretl Krummbichler]
Werner Finck
Gustav Fröhlich [Werner Loring jr.]
Leonard Steckel [Harry Bing]
Ernst Verebes [Heinrich Pulver]
Ernst Verebes [Fritz Willner]
José Wedorn [Leo Lamberti]

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm - Schwarz-Weiss Film,Länge: 72 Minuten
Tonsystem: mono

Inhaltsangabe
Ausgerechnet in den tief verschneiten bayerischen Bergen produziert eine Berliner Filmfirma ein musikalisches Lustspiel über das romantische Venedig, viel besungene Stadt der Frischverliebten und der Hochzeitspaare. Aber nicht nur das Thema und die Kaltluft sind schuld daran, dass die Dreharbeiten weniger lustig als nervenaufreibend sind. Es sind die dauernden Kräche zwischen der kapriziösen Peggy Barling und ihrem Ehemann, Kammersänger Leo Lamberti - laut Skript ein liebendes Pärchen, in Wirklichkeit aber ein Ehepaar, das sich um den größeren Brocken, sprich den größeren Rollenanteil, balgt.
Auch diesmal - man probt das Lied "Ist Dein Herz noch ledig, schick es nach Venedig" - zankt man sich um Versprecher und verpatzte Einsätze, als zu allem Unglück auch noch eine, wenn auch bildhübsche und blutjunge Skifahrerin mitten durch die Aufnahme saust und damit die Szene für diesen Tag endgültig schmeißt. Wenig später scheint dann das endgültige Aus gekommen, denn Peggy hat die Koffer gepackt und sich auf den Weg nach Berlin gemacht. Man beschließt spontan, die hübsche Skifahrerin zu "entdecken" und für Peggy's Rolle zu engagieren. Das junge Mädchen kann sein Glück kaum fassen. Aus ihr, der kleinen Postangestellten Gretl Krumbichler, soll ein Filmstar werden. Frohen Mutes macht sie sich auf in die große, fremde Stadt Berlin. Werner Loring jr., in Abwesenheit des allmächtigen Vaters ausnahmsweise für die Produktion zuständig, reagiert nicht gerade enthusiastisch, versucht dem Star in spe gleich einige Illusionen zu nehmen. Er will gar nicht, dass Gretl Karriere macht - aus ganz egoistischen Gründen, wie sich bald herausstellt... (BR Presse)

Anmerkungen : "Mit dem deutschen Spielfilm "Die verliebte Firma" aus dem Jahr 1932 präsentiert das Bayerische Fernsehen den ersten abendfüllenden Spielfilm des späteren Meisterregisseurs Max Ophüls (1902 - 1957), der vor seinem Kinodebüt schon als Theaterregisseur, u. a. an der Wiener "Burg", Triumphe hatte feiern können. Ophüls weiß schon bei "Die verliebte Firma" exzellent mit dem Medium Film umzugehen, die Kamera innovativ einzusetzen. Ihm "genügt es nicht, einen Beitrag zu dem seit den Anfängen des Tonfilms enorm favorisierten neuen Genre, der musikalischen Komödie, zu leisten, etwa in der Nachfolge von Lubitschs "Monte Carlo" oder auch auf der Welle des Erfolgs, die Erik Charells "Der Kongress tanzt" schlägt. Spiel im Spiel, Kino im Kino ... schon nach knapp drei Minuten die Brechung der Realitätsebene, die romantische Ironie, die Dinge zum Tanzen zu bringen, die Ordnung aufzulösen. Das ist der typische Ophüls ..." (Peter Jansen in seiner kommentierten Filmografie im Hanser-Filmband über Max Ophüls).
Weitere Informationen zu Max Ophüls:
1902 In Saarbrücken als Sohn einer reichen jüdischen Kaufmannsfamilie unter dem Namen Max Oppenheimer geboren, änderte er seinen Namen, um der Familie keine "Schande" zu bereiten, als er sich mit 17 Jahren entschloss, zur Bühne zu gehen. Er wechselte bald von der Schauspielerei zur Regie, feierte große Erfolge, u. a. am berühmten Wiener Burgtheater. Ophüls entdeckte 1931 das Medium Film für sich. Sein Debüt gab er mit der witzigen Komödie "Die verliebte Firma", es folgten der innovative Opernfilm "Die verkaufte Braut" und die legendäre Schnitzler-Verfilmung "Liebelei" (1933), dann war für den Juden Ophüls die deutsche Karriere vorbei. Er arbeitete im Exil u. a. in Holland, Frankreich und in Hollywood, dann kehrte er nach Europa in seine zweite Heimat Frankreich zurück. Dort entstanden zwischen 1950 und 1955 die Werke "Der Regent" (1950), "Plaisir" (1951), "Madame de ..." (1953) oder "Lola Montez" (1955), die ihn endgültig zum "Zauberer des Kinos" (Georg Bense), zum Idol einer jungen Generation von Cineasten werden ließen, zu "unserem Lieblingsregisseur", wie François Truffaut einmal sagte.
1956 kehrte Ophüls nach Deutschland zurück, um ein Beaumarchais-Stück auf die Bühne zu bringen. Im Januar feierte er noch eine glanzvolle Premiere, zwei Monate später erlag er einer Herzerkrankung in einer Hamburger Klinik. Begraben ist er auf dem Friedhof "Père Lachaise" in Paris.
Die Rolle des widerwillig verliebten Produzentensohnes Werner Loring jr. war typisch für den Publikumsliebling Gustav Fröhlich - die des umschwärmten Frauenlieblings, den nur eine ganz besondere Frau zu zähmen vermag.
Weitere Informationen zu Gustav Fröhlich:
1902 in Hannover als Sohn eines Ingenieurs zur Welt gekommen, begann seine schauspielerische Laufbahn am Theater. Nach einigen Engagements folgte 1921 der Sprung nach Berlin, ins Mekka des deutschen Theaters. Seine große Kinokarriere startete er mit einem wahren Paukenschlag - mit der Rolle des jugendlichen Helden in Fritz Langs expressionistischem Meisterwerk "Metropolis". Der Welterfolg des Films machte Gustav Fröhlich über Nacht zu einem gefeierten Kinostar. Man überschüttete ihn mit Rollenangeboten. "Sein natürlicher Charme, seine Eleganz und sein blendendes Aussehen machten ihn rasch zum Publikumsliebling" (Munzinger) und zum einzigen ernsthaften Rivalen von Willy Fritsch. Ob "Oberwachtmeister Schwenke", "Der große König", "Das Konzert", "Der große Preis" oder "Frau Sixta" - alle Filme mit Gustav Fröhlich wurden zu Kassenschlagern.
Nach Ende des Krieges widmete er sich wieder verstärkt seiner Bühnenlaufbahn. Seine berühmteste Kinorolle war die des todkranken Malers und Liebhabers von Hildegard Knef in dem Skandalfilm "Die Sünderin" (1951); zum letzten Mal stand er 1960 in dem Ehedrama "Und keiner schämte sich" vor der Kamera. Inzwischen hatte er sich längst einen Namen als Regisseur und Drehbuchautor gemacht. So inszenierte er u. a. den Trümmerfilm "Wege im Zwielicht", den historischen Abenteuerfilm "Der Bagnosträfling" und die rührende Familiengeschichte "Seine Tochter ist der Peter". 1983 veröffentlichte er seine glänzend erzählten und mit amüsanten Anekdoten gespickten Memoiren "Waren das Zeiten". Am 22. Dezember 1987 starb der 85-Jährige an den Folgen einer Operation." (Walter Greifenstein, BR Presse)

General Information

Die verliebte Firma is a motion picture produced in the year 1931 as a Deutschland production. The Film was directed by Max Ophüls, with Annie Ahlers, Lien Deyers, Werner Finck, Leonard Steckel, Ernst Verebes, in the leading parts. There are no reviews of Die verliebte Firma available.

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