Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull


Szenenfoto aus dem Film 'Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull' © Filmaufbau GmbH, Göttingen,


Produktion: Filmaufbau GmbH, Göttingen Deutschland, 1956
Szenenfoto aus dem Film 'Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull' © Filmaufbau GmbH, Göttingen, , Archiv KinoTV
Regisseur: Kurt Hoffmann
Produzent: Hans Abich
Drehbuch: Robert Thoeren
Story : Thomas Mann
Kamera: Friedl Behn-Grund
Darsteller: Horst Buchholz [Felix Krull], Liselotte Pulver [Zasa], Paul Dahlke [Professor Kuckuck], Ilse Steppat [Kuckucks Frau], Ingrid Andree [Zouzou, beider Tochter], Werner Hinz [Stabsarzt], Paul Henckels [Schimmelpreester], Susi Nicoletti [Madame Houpflé], Ehmi Bessel, Heidi Brühl, Lil Dagover, Alice Treff
Technische Info: Format: 35 mm - ,Länge: 107 Minuten
Tonsystem: Mono


Englischer Titel: Confessions of Felix Krull

Inhaltsangabe
Felix Krull, Sohn eines bankrotten Sektfabrikanten, ist fest entschlossen, seinem Namen der "Glückliche" alle Ehre zu machen, für ihn kommt als Platz im Leben nur der an der Sonnenseite in Frage. Nachdem er mit Geschick und Einfallsreichtum dem Militärdienst aus dem Weg gegangen ist, bricht er auf zu seinem Traumziel Paris. Er findet eine Anstellung als Liftboy in einem Hotel für die Reichen und Begünstigten. Dort findet der charmante höchst ansehnliche junge Mann die richtigen Leute für seine reichen Talente, zu denen gute Erziehung, beste Manieren, Zuvorkommenheit und vor allem das gewisse Etwas gehören, das nicht nur die Damen betört, sondern auch die Herren auf ihn aufmerksam macht. Die Gattin eines überaus reichen Fabrikanten wirbt um seine Gunst, ein Millionärstöchterchen erwählt ihn zu ihrem Traumprinzen und ein einsamer Lord will ihn auf sein Schloss in Schottland mitnehmen.
Felix Krull prüft die diversen Chancen, als sich ihm eine unwiderstehliche bietet: Der Marquis de Uenosta, den zärtliche Bande an Paris fesseln und deshalb von seiner Familie auf Weltreise geschickt werden soll, tauscht mit Krull die Identität. Der Glückliche bricht auf ins große Abenteuer, ausgestattet mit reichhaltigen Geldmitteln, schickster Kleidung und feinsten Gepäckstücken. Seine erste Station ist Lissabon. Auf der Zugreise dorthin lernt er Professor Kuckuck, einen liebenswürdig spleenigen Wissenschaftler, kennen. Er führt mit ihm ein überaus gelehrtes Gespräch über urzeitliche Flora und Fauna und wird auf der Stelle von seinem neuen Bekannten in dessen Villa in Lissabon eingeladen, wo eine attraktive Gattin und eine reizend kapriziöse Tochter entzückt von ihrem Gast sind. (BR Presse)

Kritiken : "Adaptiert Thomas Mann's Romanvorlage lustlos; Paraderolle für Horst ì
Buchholz..." (Gong)
"Horst Buchholz steigt aus den Textbtruchstücken des Romans mit einer ì
visionären Prägnanz hervor. Felix Krull wird an ihm wirkliche Gestalt... Bei ì
allem Wenn und Aber bleibt bei diesem Film doch das Vergnügen einer höchst ì
amüsanten Variante zu einer literarischen Delikatesse." (Rheinischer Merkur)
Anmerkungen : «Der deutsche Spielfilm "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" ist die Leinwandadaption des letzten, unvollendet gebliebenen Romans von Thomas Mann, der 1954 - ein Jahr vor Manns Tod - veröffentlicht wurde. Mann variiert hier sein Lebensthema - der Gegensatz zwischen Künstlertum und Bürgertum, auf ironische, teils parodistische Weise. Denn für ihn, den Sohn eines großbürgerlichen Kaufmannsgeschlechts, hatte die Künstlerexistenz immer ein wenig mit Hochstapelei zu tun, und der Held seines eleganten, modernen Schelmenromans betreibt das Geschäft der Hochstapelei auf höchst künstlerisch-kunstvolle Weise.
Kurt Hoffmann, einer der ganz wenigen Regisseure Nachkriegsdeutschlands, die sich auf geistvolle Komik verstanden, inszenierte hier die gelungene Verfilmung eines Mann'schen Stoffes - eine Seltenheit. Großen Anteil daran hatte bestimmt die Mitarbeit der Thomas-Mann-Tochter Erika Mann (1906 - 1969) am Drehbuch, vor allem an der Weiterdichtung bis hin zu einem Schluss der Geschichte.
Der Spielfilm "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" ist eine Produktion der "Filmaufbau Göttingen", die kurz nach dem Krieg (1946) von Rolf Thiele (1918 - 1994) und Hans Abich (1918 - 2003) ins Leben gerufen wurde. In ihrer Gründungsschrift hieß es u. a.: "Der neue deutsche Film muss spüren lassen, dass sich die Grundlage unseres Lebens verwandelt hat, er muss vorstoßen vom Schein zum Sein". Die Wahl ihres ersten Filmstoffes war programmatisch, es entstand "Liebe 47" nach dem Bühnenstück "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert. Der Film kam 1949 in die Kinos, zu einer Zeit, als die Deutschen schon dabei waren, ihre Vergangenheit zu verdrängen. Weitere wichtige Filme der "Filmaufbau Göttingen" waren u. a. "Die Nachtwache", die Thomas-Mann-Verfilmungen "Die Buddenbrooks" und "Königliche Hoheit" und die brillante Wirtschaftswunder-Satire "Wir Wunderkinder".
Mit "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" war Hoffmann, seinem Schauspielerteam und der "Filmaufbau Göttingen" ein Kino-Highlight der 50er-Jahre gelungen, das nicht nur ein "Filmband in Gold" des Deutschen Filmpreises als herausragendes Spielfilmereignis gewann, sondern auch mit dem "Golden Globe" als bester ausländischer Spielfilm ausgezeichnet wurde. Hinzu kommt der Ernst-Lubitsch-Preis für den Komödienspezialisten Hoffmann sowie eine "Special Mention" für Horst Buchholz und die Nominierung für den Hauptpreis auf dem Filmfestival von Karlsbad.» (Walter Greifenstein, BR Presse)

Weitere Filme mit diesem Titel

1981: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Regie: Bernhard Sinkel,


Hinweise auf Datenbanken
KinoTV Database Nr. 9487


Last Update of this record 17.06.2010
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