La bête humaine


Szenenfoto aus dem Film 'La bête humaine' © Production Szenenfoto aus dem Film 'La bête humaine'

France, 1939
Szenenfoto aus dem Film 'La bête humaine' © Production , Archiv KinoTV
Director: Jean Renoir
Producer: Claude Renoir
Story: Emile Zola [Novel]
Director of Photography: Curt Courant, Jacques Natteau, Claude Renoir
Composer: Joseph Kosma
Cast: Julien Carette [Pecqueux], Jean Gabin [Jacques Lantier], Jenny Hélia, Fernand Ledoux [Roubaud], Colette Régis [Mme.Pecqueux], Jean Renoir, Simone Simon [Severine]
Technical Details: Format: 35 mm - Black and White,Length: 97 minutes
Sound System: mono


German title: Bestie Mensch
Rumänischer Titel: Bestia umană

Synopsis in German
Jacques Lantier (Jean Gabin) ist mit Leib und Seele Lokomotivführer. Er fährt auf der Strecke Paris-Le Havre, seine Lok nennt er zärtlich "Lison". Der junge Mann ist für sein Alter ein sehr ernster Mensch. Er leidet unter Depressionen und unheimlichen Anfällen und führt das auf seine Herkunft aus einer Familie von Trinkern zurück.
Eines Tages wird in einem Zug, mit dem er zur Arbeit fährt, ein reicher Gutsbesitzer ermordet. Der Mörder Roubaud (Fernand Ledoux), Bahnhofsvorsteher in Le Havre, handelt aus Eifersucht. Lantier schöpft Verdacht, behält das aber für sich, weil ihn Severine (Simone Simon), die schöne junge Frau des Mörders, fasziniert. Severine trifft sich fortan heimlich mit ihm und wird seine Geliebte, vor allem aber will sie ihn überreden, ihren Mann umzubringen, vor dem sie sich fürchtet. Sie ahnt nicht, was sie damit für sich und Lantier heraufbeschwört...... (ARD Presse)

Reviews in German: «Jean Gabin in einer seiner stärksten Rollen...» (tele 47/2010)
Remarks and general Information in German: "Jean Renoirs meisterhafte Verfilmung des Zola-Romans setzt andere Akzente als die literarische Vorlage. Bei Zola bestimmt erbliche Belastung durch eine Generation von Trinkern Lantiers Verhalten; im Film wird dieser Sachverhalt zwar angesprochen, der Weg in die Katastrophe aber psychologisch sorgfältig begründet. Jean Gabin wartet mit einer schauspielerischen Glanzleistung auf; die Szenen auf der Lokomotive gehören zu den eindrucksvollsten Passagen des Films, den eine glänzende Ensembleleistung und Curt Courants hervorragende Kameraführung zu einem packenden Drama voller faszinierender Alltagsbeobachtungen machen." (ARD Presse)

"Ein Dokument der Rezeptionsgeschichte: „Jean Renoir hat 1938 LA BÊTE HUMAINE verfilmt und dabei die Handlung des Romans in die Gegenwart geholt. Deswegen wird die soziale Analyse, wird vieles von dem Bericht Zolas, der sorglich nach allen Seiten geht, überflüssig. Das Drehbuch hat den Roman auf eine Reihenfolge von Geschehnissen reduziert, die sehr grausam voneinander abhängen, deren Ursprung aber im Film nur mitgeteilt, nicht mehr vorgeführt werden kann. Auch die technische Atmosphäre, der trockene und präzise Rhythmus des Eisenbahnerdienstes, war in dieser Zeit für das Publikum schon nicht mehr so etwas wie ein noch unbekannter Faktor, dessen Wirkung auf die Menschen wie ein ungewisses, überraschendes Experiment noch zu beobachten bleibt. Aber gerade die Nähe der Lokomotiven, Schienen und Schuppen, die kurzen Bilder von den Tätigkeiten auf dem Führerstand eines eiligen und exakten Schnellzuges, die Photographie der Geschwindigkeit, der vorbeilaufenden Landschaft, und kleinen Bahnhöfe - diese neue Teilhaberschaft der Technik am Menschen macht Renoir zugleich unauffällig und dringlich spürbar. Tatsächlich entfernt sich nichts, was hier geschieht, von der Gegend des Schienengeländes, und noch der Stationschef, der, verzweifelt und eifersüchtig, auf den Balkon seiner Wohnung geht, hat den Bahnhofsbetrieb, Schienen und rollende Züge, vor sich. Fernand Ledoux spielt diese Rolle, (...), ein runder Melancholiker, dessen Jähzorn durch seine Naivität nur um so gründlicher und furchtbarer wird. Er ist ein Opfer seiner Frau, weil ihn die Eifersucht auf deren Vormund wohl nicht ohne Grund überfällt: Er ersticht ihn im Abteil eines fahrenden D-Zuges. Damit aber fängt es erst an, denn diese junge und lockende Frau - die Simone Simon darstellt - ist ein Wesen von jener passiven Dämonie, das das Unheil leicht in Gang setzt. Nicht ihre Berechnungen - ihre Existenz, ihre erotische Lebhaftigkeit löst die Verbrechen der Männer aus: ihr Geliebter, der Lokomotivführer Jacques, stellt sich zweimal bereit, um ihren Mann zu morden. Dieser Lokomotivführer wird von Jean Gabin gespielt, der für solche Rollen die kurze, kameradschaftliche Manier weiss: die liebevolle Leidenschaft, mit der er für seine Lokomotive sorgt, und das rasche, schmerzliche Glück, das er mit der Frau erlebt, passen gut zusammen. Dass er schliesslich statt des Mannes die Geliebte selbst umbringt, liegt an dem krankhaften Erbe, das er mitbekam, und gewiss auch an einem plötzlichen Zorn, dieser Frau wegen schon zweimal in die Versuchung zum Mord geraten zu sein." (W.B., in: Der Kurier, 1.4.1948). (Filmarchiv Austria)

«Der Mechaniker Jacques Lantier fährt die Strecke Le Havre-Paris mit seiner Lokomotive „la Lison“. Er verliebt sich in Séverine, die junge und schöne Frau von Roubaud, dem Unterchef des Bahnhofs Le Havre. Dieser toleriert die sich zwischen den beiden entwickelnde Liebesbeziehung, obwohl er sehr eifersüchtig ist, doch er glaubt, dass Lantier weiss, dass er den Schlossherrn Grand-Morin umgebracht hat. Reiste Lantier nicht in demselben Wagen in der Nacht als er den Ex-Liebhaber seiner Frau umbrachte und diese zwang, seine Komplizin zu werden? Séverine wird Lantiers Geliebte und schlägt ihm bald vor, den im Wege stehenden Ehemann zu töten. Doch Lantier, der unter einer alkoholischen Erblast leidet, bringt seine junge Geliebte in einem Anfall um. Verzweifelt stürzt er sich von seiner fahrenden Lokomotive.

1938 ist Frankreich enttäuscht und desillusioniert, der Front Populaire ist nicht mehr an der Macht, die privilegierten Klassen haben wieder das Sagen. Renoir drückt diesen Pessimismus aus: seine Figuren sind Opfer des gesellschaftlichen Systems sowie ihrer selbst.
Die wilde Fahrt der Zuges spiegelt die schwarze, unmenschliche und nicht zuhaltende Kraft Lantiers, der offen seinem tödlichen Schicksal entgegenfährt als auch den Faschismus, der Europa in den Krieg treibt.x (www.kultur-frankreich.de)

Bibliography Cinémathèque Suisse nr. 196, November 2001
Zola y Maupassant en el Cine, Temas de Cine 10, pg 47
; La Cinémathèque Suisse, Nr. 198, Lausanne 2002

Weitere Filme mit diesem Titel

1917: La bête humaine, Regie: Cheslav Sabinskij,
1954: La bête humaine, Regie: Fritz Lang,


References in Databases
KinoTV Database Nr. 1540


Last Update of this record 21.11.2010
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