Lili Marleen


Szenenfoto aus dem Film 'Lili Marleen' © Roxy-Film, München, Karl Reiter,


Production: Roxy-Film GmbH, München Deutschland, 1981

Regisseur: Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder, Manfred Purzer, Joshua Sinclair
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Musik: Peer Raben
Ausstattung: Rolf Zehetbauer
Kostümbild: Barbara Baum
Darsteller: Hanna Schygulla [Willie Bunterberg], Giancarlo Giannini [Robert Mendelsson], Mel Ferrer [David Mendelsson], Hark Bohm [Taschner], Karl-Heinz von Hassel [Hans Henkel], Erik Schumann [Von Strehlow], Karin Baal [Anna Lederer], Gottfried John [Aaron], Christine Kaufmann [Miriam], Udo Kier [Drewitz], Rainer Will [Berndt], Alexander Allerson, Dirk Galuba, Rudolf Lenz, Brigitte Mira, Daniel Schmid [Pförtner Victor], Barbara Valentin
Technische Info: Format: 35 mm - Farbe,Länge: 120 Minuten
Tonsystem: Keine Angabe

FSK ab 12 Jahren,

Synopsis in German
Willie Bunterberg (Hanna Schygulla) ist eine mässig talentierte deutsche Sängerin, die 1938 durch Zürcher Bars tingelt und von einer grossen Karriere träumt. Ihre Liebe zu dem jüdischen Musiker Robert Mendelsson (Giancarlo Giannini) steht unter keinem günstigen Stern. Robert schmuggelt für die Untergrundorganisation seines wohlhabenden Vaters David (Mel Ferrer) gefälschte Pässe nach Deutschland, um bedrohten Juden die Ausreise zu ermöglichen – und um jüdisches Kapital in die Schweiz zu schaffen. Als Robert Willie in seine heimlichen Unternehmungen einweiht, sieht der Vater seine Pläne gefährdet. Durch eine Intrige sorgt er dafür, dass Willie nach einer Deutschlandreise nicht mehr in die Schweiz zurückkehren darf. Auf sich allein gestellt, besinnt Willie sich auf einen ihrer Verehrer. Der Nazi-Kulturfunktionär Hans Henkel (Karl-Heinz von Hassel) arrangiert die Plattenaufnahme des Liedes „Lili Marleen“, mit dem Willie überraschend zum Star und bald zu einer Ikone der Nazi-Propaganda avanciert. Willie wird nun sogar vom „Führer“ empfangen. Um herauszufinden, ob seine Geliebte tatsächlich eine „Nazi-Braut“ geworden ist, riskiert Robert Kopf und Kragen und reist mit gefälschtem Pass nach Berlin. Robert wird von der Gestapo verhaftet, kommt aber durch einen Gefangenenaustausch wieder frei. Aus Liebe zu Robert versucht Willie auf einer Tournee einen Film mit Informationen über Vernichtungslager im Osten nach Berlin zu schmuggeln, als Henkel ihr auf die Schliche zu kommen droht. Doch Willie überlebt und trifft nach dem Krieg Robert wieder, der nun ein berühmter Dirigent und mit einer anderen Frau (Christine Kaufmann) verheiratet ist... (ARD Presse)

Reviews in German: «Die Verfilmung der Autobiographie der Sängerin Lale Andersen ist ein handwerklich gut gelungener, anspruchsvoller und zugänglicher Fassbinder-Film. Allerdings schildert der Regisseur die Nazi-Ära nicht immer mit ausreichender Distanz.» (tele)
Remarks and general Information in German: Hintergrundinformationen:
Hauptdarstellerin Hanna Schygulla hatte seit dem grossen Erfolg von "Effi Briest" (1974) in keinem Film Fassbinders mehr mitgewirkt. Sie war erschrocken darüber, wie erstarrt und maskenhaft sie in diesem Film wirkte. Doch nach zahlreichen Arbeiten mit anderen Regisseuren in Europa und Amerika holte Fassbinder seinen Star zurück. Die ganz eigene, ein wenig manierierte Art, mit der Fassbinder in "Lili Marleen" das Dritte Reich auch als Showspektakel inszenierte, trug ihm beim Kinostart Kritik ein. Doch Fassbinder wollte zeigen, wie das Dritte Reich Musik- und Showelemente und die damit verbundenen Emotionen zur Verzauberung und Betäubung des Volkes nutzte. Der Film erzählt auch von Fassbinders grosser Liebe zum Kino, zu den Melodramen Hollywoods - vor allem zu denen von Douglas Sirk, die Fassbinder förmlich bis ins kleinste Detail studiert hatte. (arte Presse)
«Frei nach dem Leben Lale Andersens erzählt Rainer Werner Fassbinder in seinem elegant inszenierten Melodram die Geschichte einer Sängerin, die als Gegenleistung für Karriere, Geld und Privilegien ins Räderwerk der Nazi-Propaganda gerät. Geschickt greift Fassbinder, der selbst eine kleine Rolle spielt, die Ästhetik der Ufa-Filme auf und zeichnet im Vorspann entsprechend als „Spielleiter“ verantwortlich. Die Gesangsauftritte Hanna Schygullas sind mit bemerkenswerter Sensibilität für Zwischentöne und Doppelbödigkeiten inszeniert: Das sentimentale Soldatenlied „Lili Marleen“, das als erste deutsch besungene Schallplatte gilt, die im Verkauf über die Millionengrenze kam, wird jedes Mal mit den Grauen des Krieges kontrastiert. Neben der überzeugenden Hanna Schygulla treten internationale Akteure wie Giancarlo Giannini und Mel Ferrer sowie eine beeindruckende Reihe deutscher Stars auf, darunter Karl-Heinz von Hassel, Christine Kaufmann, Hark Bohm, Karin Baal, Udo Kier und Gottfried John.» (ARD Presse)

«(...)Ende der 1970er Jahre trat der Filmproduzent Luggi Waldleitner an Rainer Werner Fassbinder heran und bot ihm eins der grössten Spielfilmbudgets der Nachkriegszeit, um die gerade als Buch erschienene Geschichte der Sängerin Lale Andersen für zehn Millionen Mark zu verfilmen. Die Ängste waren gross, dass der Filmkünstler Fassbinder kommerziell werden würde. Stattdessen schuf er ein Werk zwischen Publikums- und Autorenfilm, das vor der Kulisse eines populären Mythos die Geschichte einer Liebe erzählt und dabei trotzdem Fassbinders ironische Perspektive auf den Faschismus und seine Ästhetik nicht ausspart.«^(3Sat Presse)

Bibliography la Cinémathèque Suisse, Nos 147-8



References in Databases
KinoTV Database Nr. 1643


Last Update of this record 03.04.2011
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