Les Deux Timides



Produktion: Les Films Albatros, Les Films Albatros Frankreich, 1928
Titelbild zum Film Les Deux Timides, Archiv KinoTV
Regisseur: René Clair
Produzent: Alexandre Kamenka
Regieassistent: Georges Lampin, Georges Lacombe
Drehbuch: René Clair
Nach einer Vorlage von: Eugène Labiche [Play]
Kamera: Eugène Labiche, Nicolas Roudakoff
Musik: Georges Delerue [(1952)], Georges Delerue [(1997)]
Schnitt: René Clair
Architekt: Lazare Meerson
Darsteller: Pierre Batcheff [Jules Fremissin], Jim Gérald [Anatole Garadoux], Véra Flory [Cecile Thibaudier], Maurice de Féraudy [Thibaudier], Françoise Rosay [La tante de Jules], Madeleine Guitty [Annette, Magd], Yvette Andréyor [Mme. Garadoux], Yvette Andréyor, Léon Larive, Léon Larive [La cousine Garadoux], Léon Larive [Le cousin Garadoux], Léon Larive, Odette Talazac [La chanteuse], Odette Talazac
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:1,33 - Ratio: 1:1,33 - Schwarz-Weiss Film,Länge: 66 Minuten
Tonsystem: silent
Premiere: 1. März 1929 in Frankreich
Vorhandene Kopien: Kopien des Films sind erhalten
Verleih: Odette Talazac


Deutscher Titel: Die beiden Schüchternen
Englischer Titel: Two Timid Souls
Italienischer Titel: I Due Timidi

Inhaltsangabe
René Clairs letzter Stummfilm aus dem Jahr 1928 erzählt eine verwickelte Liebesgeschichte und ein Verwirrspiel um zwei schrecklich schüchterne Herren.

Mit der für ihn typischen Leichtigkeit und psychologischen Genauigkeit inszeniert René Clair die Komödie von Eugène Labiche und Marc Michel. Virtuos nutzt er am Ende der Stummfilmära noch einmal alle Mittel des Genres. Er kommt mit einem Minimum an Zwischentiteln aus und entzündet dabei ein wahres Feuerwerk optischer Effekte wie Trickblenden und Leinwandteilungen. In diesem Kaleidoskop simultaner und gegensätzlicher Handlungsstränge sind die absurden Verwicklungen direkt auf die Leinwand übersetzt und in ballettartigen Bildfolgen aufgelöst. Zweifellos ist der Film zu den technisch ausgereiftesten Filmen der Stummfilmzeit zu zählen. Der Film, der zu seiner Zeit populärer war als andere meisterhafte Labiche-Verfilmungen von René Clair, steht jetzt mit einer neuen Musik zur Wiederentdeckung an. (ZDF Journal)

Kritiken : «René Clairs wichtigste Filme der Stummfilmzeit, Un chapeau de paille d’Italie und Les deux timides, lassen sich aus dem Boulevardtheater ebenso wie von den Grotesken Mack Sennets herleiten. Sie stehen in jenem eigentümlichen Spannungsverhältnis zwischen sozialer Realität, poetischer Erfindung und Ironie, die das Besondere des clairschen Stils ausmacht. (…) In Les deux timides gab Clair seinen Personen stärkeres psychologisches Profil. Im Mittelpunkt steht ein schüchterner und furchtsamer Rechtsanwalt, den eine Maus im Gerichtssaal völlig durcheinanderbringt und der sich dem Mädchen, das er liebt, nicht zu erklären wagt. (…) Das stete Zögern der Protagonisten vor notwendigen Entscheidungen und ihre Unsicherheit setzt der Film in ballettartige Bildfolgen um.» (Ulrich Gregor/Enno Patalas: Geschichte des Films, Sigbert Mohn 1962)
Anmerkungen : "Die Balance zwischen Komik und Fantastik kennzeichnet Clairs Komödie Les Deux Timides (Die beiden Schüchternen). Clair greift hier auf die Tradition des Singspiels zurück. Auf der Leinwand erscheinen Gestalten aus der provinziellen Kleinbürgerwelt. Die Schicksalsschläge, die einen schüchternen Rechtsanwalt treffen, dem der Mut fehlt, um die Hand der Geliebten zu werben, geben Clair Gelegenheit zur grotesken Zeichnung subalterner Hierarchie. Die sich überschlagenden und sich widersprechenden Bilder dienen bei Clair dadaistischer Karnevalisierung und zugleich gesellschaftlicher Karikatur." (StummFilmMusikTage Erlangen)

René Clair, zuvor eher für avantgardistische Filme wie Entr’acte bekannt, wandte sich bei der von Exilrussen geführten Produktionsfirma Albatros der Komödie zu. Der Rückgriff auf Theaterstoffe mag auf den ersten Blick kaum Clairs früherer Forderung nach Filmen entsprechen, «die direkt für die Leinwand geschrieben sind und die spezifischen Mittel der Kamera verwenden». Der scheinbare Widerspruch löst sich auf, wenn man sieht, wie Clair, durchaus noch avantgardistisch, an die Stelle der Bühnendialoge eine «mit den Mitteln der Kamera» erzeugte Komik setzt.
Nach einer mehreren Restaurierungen (1958, 1983 und in den frühen 90er-Jahren) wurde 2016 durch die Cinémathèque française auf der Grundlage des Negativs und der Original-Nitrat-Zwischentitel eine 4K-Restaurierung erstellt. Diese konnte dank der Digitalisierung des CNC und der Partnerschaft mit dem San Francisco Silent Film Festival abgeschlossen werden. (www.filmpodium.ch)

Literatur Hinweise - Lenny Borger, Katalog Giornate del Cinema Muto, Pordenone 2007

Weitere Filme mit diesem Titel

1941: Les deux timides, Regie: Yves Allégret,


Hinweise auf Datenbanken
Ciné Ressources Nr. 47670
IMDb - International Movie Data Base Nr. tt0018826
KinoTV Database Nr. 21232
Turner Classic Movies Database Nr. 18826


Last Update of this record 19.06.2018
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