Spartacus


Szenenfoto aus dem Film 'Spartacus' © Production

USA, 1960
Szenenfoto aus dem Film 'Spartacus' © Production , Archiv KinoTV
Regisseur: Stanley Kubrick, Anthony Mann [Abgebrochen]
Drehbuch: Dalton Trumbo
Story : Howard Fast
Darsteller: Peter Brocco [Ramon], Tony Curtis [Antonius], John Dall [Glabrus], Nick Dennis [Dionysius], Kirk Douglas [Spartacus], Nina Fouch [Helena Gglabrus], John Gavin [Julius Caesar], John Hoyt [Caius], John Ireland [Crixus], Paul Lambert [Gannicus], Charles Laughton [Gracchus], Herbert Lom [Tigranes], Charles McGraw [Marcellus], Laurence Olivier [Marcus Licinius Crassus], Jean Simmons [Varinia], Harold J. Stone [David], Woody Strode [Draba], Peter Ustinov [Lentulus Batiatus], Peter Ustinov [Laelius]
Kategorie: Langspiel Film
Technische Info: Format: 35 mm, 1:2,35 - Ratio: 1:2,35 - Farbfilm,Länge: 180 Minuten
Tonsystem: Ton
FSK ab 12 Jahren,

Inhaltsangabe
Auf der Suche nach neuem "Futter" für seine Gladiatorenschule entdeckt der geschäftstüchtige Römer Batiatus in einem libyschen Steinbruch den thrakischen Sklaven Spartacus, der wegen Angriffs auf einen Wärter zu Tode gepeitscht werden soll, und kauft den gut gebauten und kräftigen Mann für seine Schule an.
An seinem neuen Arbeitsplatz verliebt sich Spartacus Hals über Kopf in die schöne Sklavin Varinia. Aber für die Liebe bleibt wenig Zeit. Der einflussreiche Patrizier Marcus Crassus besucht mit einigen Damen der römischen Aristokratie die Schule Batiatus'. Ein Kampf wird schnell organisiert - und wie immer geht es um Leben und Tod. Spartacus, schon besiegt und damit nach den Regeln rettungslos verloren, wird von dem schwarzen Hünen Draba verschont. Stattdessen stößt er Verwünschungen gegen die blutgierigen hohen Herrschaften auf der Empore aus. Um sich für entgangene Freuden zu entschädigen, kauft Crassus Varinia. Tief beeindruckt vom Mut des Draba und gleichzeitig verzweifelt über den Verlust Varinias entfesselt Spartacus eine Revolte der Gladiatoren. Sie können sich befreien, schließen sich mit anderen Sklaven zu einer Armee zusammen und können den Ansturm eines römischen Heeres nicht nur aufhalten, sondern den Feind vernichtend schlagen. Ihre Hoffnung aber, an Bord von Piratenschiffen Italien verlassen zu können, macht ein Verräter zunichte. In der Entscheidungsschlacht bleibt Crassus, inzwischen zum Konsul aufgestiegen, siegreich. Die meisten der Sklaven sterben, die Überlebenden geraten in Gefangenschaft. Obwohl sie versuchen, ihren Anführer zu retten, wartet auf Spartacus ein grausamer Tod am Kreuz. Bevor er stirbt, sieht er zum ersten und einzigen Mal seinen kleinen Sohn, den Varinia inzwischen zur Welt gebracht hat... (ARD Presse)

Anmerkungen : Stanley Kubrick ersetzte Anthony Mann als Regisseur.
In den Decors von Spartacus drehte Roger Corman seine berühmten Edgar Allan Poe Filme.

"Hintergrundinformationen:
Anlässlich der Hommage an den großen Hollywood-Star Kirk Douglas während der Berlinale 2001 jubelte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" enthusiastisch: "'Spartacus' ist der bewegendste, intelligenteste und beste Sandalenfilm aller Zeiten. Wahrscheinlich wurde er deshalb in Ridley Scotts 'Gladiator' kräftig ausgeschlachtet. Drehbuchautor Dalton Trumbo, Jungregisseur Stanley Kubrick und Titelheld/Produzent Kirk Douglas boten dem alten Hollywood die Stirn: seien es die Feldschlachten zwischen den Römern und den aufständischen Sklaven oder die Redeschlachten zwischen Laurence Olivier und Charles Laughton - alles in diesem Film ist fesselnd. Wer den Helden schließlich am Kreuz hängen sieht und davon nicht berührt ist, muss vom Glauben an das Kino schon lange abgefallen sein." Das gewaltige Filmepos vom Scheitern eines historischen Sklavenaufstandes - einer sozial-revolutionären Utopie mit homoerotischen Untertönen - ist im WDR Fernsehen in seiner ursprünglichen, restaurierten Länge und seiner ganzen monumentalen Breite, d.h. im originalen Super-Technirama-Breitwand-Format zu sehen.
Die Rekonstruktion von 1991 beschert als Zugewinn die etwa 5-minütige berühmt-berüchtigte Badeszene ("Schnecken und Austern") und einige kurze Gewalteinstellungen während des Schlachtgetümmel, die 1960 der Zensur zum Opfer gefallen waren. Dafür fehlen im Fernsehen die bildlosen, etwa 10-minütigen Musik-Passagen: die Ouvertüre sowie die Pausen- und Schlussmusik. Das kolossale Filmwerk, das 167 Tage lang mit einem beispiellosen Aufgebot von Stars in Hollywood und bei den Schlachtszenen mit Unterstützung von mehr als 10.000 spanischen Soldaten und Komparsen in der Nähe von Madrid gedreht wurde, war eine Art Manifest der amerikanischen Progressiven.
Howard Fast, der Autor der Romanvorlage, war Kommunist und Drehbuchautor, Dalton Trumbo stand ganz oben auf der "Schwarzen Liste" des Kommunisten-Jägers McCarthy. Kirk Douglas' Engagement für Trumbo bedeutete für Hollywoods "Linke" das Ende ihres Berufsverbotes und der ihnen aufgezwungenen Anonymität. 1960 wurde der Film mit vier "Oscars" belohnt: für Peter Ustinov (bester Nebendarsteller), für Russell Metty (beste Kamera), sowie für die Ausstattung und die besten Kostüme. "Spartacus" war eine Hollywood-Superproduktion mit einem Thema, das gemeinhin in diesem Genre kaum Beachtung fand: Sozialismus als freiwilliger Versuch einer freiheitsdurstigen Gemeinschaft von unterdrückten Sklaven.
Stanley Kubrick ("2001", "Shining") war knapp 30 Jahre alt, als er die 12-Millionen-Dollar-Produktion übernahm, nachdem sich Kirk Douglas als Produzent und Hauptdarsteller schon nach wenigen Drehtagen mit dem ursprünglich engagierten Regisseur Anthony Mann überworfen hatte. Bei allen genreüblichen Konstellationen - die Härte des Gladiatorenlebens, Intrigen des römischen Senats, große Schlachten und intime Liebesszenen - weist "Spartacus", dank Kubricks Regie, unverkennbar über die Monumentalfilme jener Jahre hinaus. Er zeichnet den Mann, dessen Name seit zwei Jahrtausenden für die Auflehnung gegen Unfreiheit und Ungerechtigkeit steht, als einen unglücklichen Helden, der zum Kampf bereit ist, obwohl er an den Sieg kaum glauben kann." (Roland Johannes, wdr Presse)

"Spartacus" gehört zu den frühen Arbeiten der Regie-Ikone Stanley Kubrick (1928 - 1999). Der damals 32-Jährige zeigte sich nicht nur als Meister der Massenregie, sondern weist in der Charakterisierung des Helden weit über das Genre hinaus.
Die Titelrolle spielt Kirk Douglas, der diesen 12-Millionen-Dollar-Film auch produzierte. Weitere große Namen aus der illustren Besetzungsliste sind Laurence Olivier, Peter Ustinov, Jean Simmons und Charles Laughton.
Stanley Kubrick (1928 - 1999) selbst war überrascht, dass Kirk Douglas - Produzent und Hauptdarsteller des 12-Millionen-Dollar-Monumentafilms "Spartacus" - ausgerechnet ihn als Retter in der Not engagierte. Douglas hatte sich nach nur wenigen Drehtagen mit dem vorgesehenen Regisseur, dem Westernspezialisten Anthony Mann, zerstritten und ihm gekündigt. Douglas kannte Kubrick seit dessen kühn expressiven Antikriegsfilm "Wege zum Ruhm", in dem er die Hauptrolle gespielt hatte. Anscheinend hatte dem als schwierig und machtbewusst geltenden Douglas die Zähigkeit und das Durchsetzungsvermögen des jungen Mannes imponiert. Und Kubrick gab seiner Wahl Recht. Er bediente nicht nur perfekt die Genre-üblichen Konstellationen und Versatzstücke, sondern weist mit der Charakterzeichnung des Titelhelden weit über das Genre hinaus. Vor allem aber zeigt er sich als Meister der Massenregie, die er nicht wie sonst Hollywood-üblich einem zweiten Regisseur (second-unit director) überließ. In der Kritik der "Variety" heißt es u. a.: "Dies ist einer der seltenen Monumentalfilme, in dem keiner der Schauspieler untergeht, in dem jede Rolle, wie wichtig oder begrenzt sie ist, positiv zum Leinwandgeschehen beiträgt. ..." (BR Presse)

Literatur Hinweise Banner Blue TV Data

Weitere Filme mit diesem Titel

1913: Spartacus, Regie: Enrico Vidali,
2004: Spartacus, Regie: Robert Dornhelm,


Hinweise auf Datenbanken
KinoTV Database Nr. 55611


Last Update of this record 22.03.2018
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