Locarno Filmfestival 2006 - KinoTV

Retrospektive -


Fragile Regie: Laurent Nègre,Schweiz - 2005
Regisseur: Laurent Nègre - Drehbuch: Laurent Nègre - Darsteller: Marthe Keller Emma - Felipe Castro Sam -
Anmerkungen: «Die Geschwister Sam und Catherine verstehen sich schlecht und vermeiden bewusst den Kontakt, bis sich ihre kranke Mutter (Marthe Keller) das Leben nimmt. Dieses Drama verlangt von Catherine und Sam, mit dem Schmerz umzugehen, und sie finden wieder zueinander.» (Locarno 2006) Schweizer Filmpreis 2006, Beste Nebenrolle für Marthe Keller, Festival des films du monde Montréal 2005, Cinéma Tout Écran Genève 2005 (Prix TV5 du meilleur film francophone), Festival International du Film d'Amour Mons 2006 (Prix du Public), San José Film Festival USA 2006, European Film Festival Viareggio 2006 u.a.

Text?Grounding - die letzten Tage der Swissair Regie: Michael Steiner,Schweiz - 2005
Produktion: C-Films AG, Zürich - SF DRS [SRF] - Regisseur: Michael Steiner - Drehbuch: Jürg Brändli - Michael Sauter - Kamera: Filip Zumbrunn - Musik: Adrian Frutiger - Schnitt: Tobias Fueter - Architekt: Andi Schrämli - Darsteller: Tiziana Jelmini - Georg Scharegg - Katharina von Bock - Stefan Gubser - Pasquale Aleardi - Stephanie Japp - László I. Kish - Michael Neuenschwander - Stephan Bürgi - Jürg Löw - Rainer Guldener - Gilles Tschudi - Hanspeter Müller-Drossaart -
Inhaltsangabe : AIs der bisherige Nestlé-Finanzchef Mario Corti im März 2001 den Posten des Swissair-Chefs übernimmt, ist er auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Schon kurz nach Amtsantritt landet er aber auf dem harten Boden der ReaIität: Während er das Gros des Swissair-Personals für sich und seine Pläne gewinnen kann, fühlt sich Corti von einem TeiI des Managements im Stich geIassen. Da nützt es Corti wenig, eine aIte und treue Verbündete an Bord zu holen, die zähe Texanerin und NestIé-Finanzfrau JacquaIyn Fouse. In der Swissair-ZentraIe kämpft das Duo den ganzen Sommer über gegen den Niedergang. Es zeichnet sich ab, dass Corti, dem bislang der Ruf des souveränen Steuermanns vorausgeeilt ist, sich diesmal überschätzt hat. Unter dem enormen öffentIichen und wirtschaftIichen Druck, der sich nach den New Yorker TerroranschIägen vom 11. September 2001 nur noch verschärft, entsteht deshalb ein unternehmerischer Kompromiss: Swiss Air Lines unter der Führung von André Dosé. Als dieses Konzept aber an mangelnder Unterstützung der Banken scheitert und der Swissair Ende September 2001 die llIiquidität droht, steht Corti mit dem Rücken zur Wand.... (3Sat Presse)
Kritiken : "Michael Steiners «künstlerische Interpretation» der letzten Tage der schweizerischen Fluggesellschaft ist ein mitreissender Doku-Thriller. (zz.) Am 2. Oktober 2001 wurde es zum geflügelten Wort, «Grounding» - dermassen ungeheuerlich wirkten die Fernsehbilder der gestrandeten Flugzeugflotte. Wie nur konnte es zum Niedergang des einstigen Wahrzeichens kommen, so dass am Ende sogar der Cashflow versiegte und damit der Treibstoff? «Grounding», eine «künstlerische Interpretation» der letzten Tage, ist ein oft mitreissender Doku-Thriller, durchaus «in der Tradition von "JFK" und "Traffic" - auch wenn die Verschmelzung von historischem und nachinszeniertem Material, von Facts und Soap hier nie nahtlos erscheint. Ohnehin erinnert dieser prismatische Blick auf das Platzen einer Luftblase eher an die US-Hit-Serie «24»: Handkamera, Musik, Split-Screen und eine Countdown-Dramaturgie geben all den Dialogszenen, bei denen - über die Köpfe der (fiktiven) Basisarbeiter hinweg - das Schicksal der Airline verhandelt wird, einen flattrigen Puls. Und sobald am 16. 3. 01 Mario Corti (Hanspeter Müller-Drossaart) das Ruder übernimmt, um «das Schiff auf einen ruhigeren Kurs» zu führen, gelingt es dem Regisseur Michael Steiner mitunter gar, den Sog eines Live-Erlebnisses zu erzeugen - obwohl das Publikum wie bei der «Titanic» weiss, wie's ausgeht. Der Mythos zerschellt. Aus der Warte der Filmemacher zuerst am kalten Gewinndenken der Banken. Also verschaffen sie dem Volkszorn Luft und wollen zugleich ein Stück nationaler Trauerarbeit leisten. (NZZ Ticket, mau.)
Anmerkungen: Hintergrundinformationen: Der dokumentarische SpielfiIm "Grounding" von Michael Steiner beschreibt die letzten Tage der Schweizer FIuggeseIIschaft Swissair sowie das historische Grounding ihrer Flotte am 2. Oktober 2001. Neben dem Schicksal des glücklosen Top-Managers Mario Corti widmet sich der Film den vielen Einzelschicksalen, die der Zerfall der nationalen Airline produzierte. (3Sat Presse)

Hippie Masala - Für immer in Indien Regie: nicht genannt,Schweiz - 2006
Darsteller: Ulrich Grossenbacher - Damaris Lüthi -
Anmerkungen: «Alt-Hippies in ihrem Lieblingsbiotop Indien. Sie waren in den 60er- und 70er-Jahren auf der Suche nach alternativen Lebensformen, Erleuchtung und freien Drogen nach Indien gezogen. Einige blieben und fanden in Indien ein neues Zuhause.» (Locarno 2006)

Kilnieks (Die Geisel), Regie: Laila Pakalnina,LV - 2006
Produktion: Hargla Company - Produzent: Laila Pakalnina - Regisseur: Laila Pakalnina - Drehbuch: Laila Pakalnina - Kamera: Arko Okk - Architekt: Jurgis Krasons - Darsteller: Branko Zavrsan - Kristaps Mednis - Jekabs Nakums - Ieva Puke - Roberts Belins - Pauls Butkevics - Irina Jegerova -
Inhaltsangabe : Ein Terrorist bringt während eines Flugs über Lettland die Maschine in seine Gewalt, um damit gegen die politische Situation im Land zu protestieren. Er nimmt den zehnjährigen Tom als Geisel. Nach der Landung in Riga bringen sich die Passagiere in Sicherheit und werden von der Armee, die den Flughafen in ihre Kontrolle gebracht hat, in Empfang genommen - während Tom bei seinem Entführer verbleibt. Zwischen den beiden entsteht bald ein vertrauliches und freundschaftliches Verhältnis, dem nichts Bedrohliches mehr innewohnt. Tom möchte mehr wissen über das Land, in dem sie gelandet sind. Und so verlangt der Terrorist - neben der anfänglichen Lösegeldforderung - Auch noch etwas lettische Schokolade sowie eine CD mit einem lettischen Sprachkurs. Ausserdem möchten sie noch in den Genuss eines kleinen Festivals kommen, in dem Chöre und berühmte Biathleten auftreten. Gleichzeitig spielt sich auf der Ackerlandschaft um Riga eine Reihe dramatischer Ereignisse ab: eine Frau zündet ihr Feld an, und eine Kugel durchbohrt den Bienenkorb von Anton, der seine einzige Kuh aus den Augen verloren hat. Die Suche der Kuh nach ihrem Besitzer wird zum roten Faden in diesem Erzählstrang von locker aufeinanderfolgenden Ereignissen... (Locarno Festival Katalog 2006)
Kritiken : "Entführung nach Riga-Art - zwar sind viele Bilder von einer bestechenden Qualität, aber ehrlich gesagt, nach neunzig Minuten weiss man immer noch nicht, was hier auf der Leinwand vor sich geht!" (lhg 2006)
Anmerkungen: "In einer komplexen Dramaturgie dreht sich Kilnieks um die Lebensumstände in Lettland, die durch die unterschiedlichsten, teils exzentrischen Personen und ihre Beziehungen untereinander veranschaulicht werden. Anhand von Stimmungen, Orten und Objekten, die den Protagonisten gemeinsam sind, werden die scheinbar zusammenhangslosen Schauplätze miteinander verknüpft und fügen sich nach und nach wie Puzzleteile zu einem Ganzen. In einer kraftvollen Bildsprache zeigt Laila Pakalnina einen Film von aussergewöhnlicher Ästhetik. Es ist erst der zweite Film dieser Regisseurin, den sie in Farbe drehte: in einer Mischung aus Burleske und Fiktion zeichnet sie ein Bild von der lettischen Gesellschaft." (Locarno Festival Katalog 2006) "Der Titel, The Hostage, bezieht sich nicht ausschliesslich auf Tom. er Junge schlüpft bewusst in die Rolle der Geisel, während die anderen Figuren auch Geiseln sind, jedoch ohne es zu wissen. Der Film spielt nicht nur mit Autos, Flugzeugen, einem Helikopter und mehreren Tieren, sondern auch mit den Darstellern. Daraus wurde eine Geschichte mit einem gefälligen Ende, als sei alles nur ein Spiel. Vielleicht ist es das auch. Doch die Wirklichkeit ist nicht ausschlaggebend, einzig die Illusion zählt." (...) "Falls ich etwas falsch gemacht habe, jetzt ist es zu spät, ich kann nichts mehr ändern" (Laila Papalnina bei der Vorführung des Films in Locarno 2006)

Jeune Homme (Au pair ist Männersache), Regie: Christoph Schaub,Schweiz - 2005
Produktion: TSR - SF DRS [SRF] - T&C Film, Zürich - Regisseur: Christoph Schaub - Drehbuch: Maya Todeschini - Elisabeth Diot - Christoph Schaub - Nach einer Vorlage von: Marcel Hoehn - Kamera: Stéphane Kuthy - Schnitt: Marina Wernli - Tonmeister: Luc Yersin - Darsteller: Hanspeter Müller-Drossaart - Mona Petri - Anne-Marie Kuster - Nathalie Grandhomme - Jennifer Decker - Didier Flamand - Alexandra Vandernoot - Matthias Schoch -
Kritiken : "«Jeune homme» - eine Welschlandkomödie von Christoph Schaub Der junge Mann mit dem Kinderwagen ist zwar kein Anblick mehr, nach dem sich alle umdrehen würden. Der junge Mann au pair allerdings, der sich um Kinder und gar um Kleinkinder kümmert, muss sich durchaus noch einige Blicke, wo nicht gar Verdächtigungen gefallen lassen. Ganz zu schweigen von der Frustration des Vaters (Hanspeter Müller), der sich vom Stammhalter dereinst die Übernahme des Druckereibetriebs wünscht. Dies also die Ausgangslage im Film, den Christoph Schaub nach einem Drehbuch inszeniert hat, das er zusammen mit Maya Todeschini und Elisabeth Diot entwickelte. Die Idee stammt von Marcel Höhn, dem Produzenten, und dabei sollte es einerseits um die Frage nach gesellschaftlichen Rollenbildern gehen. Obwohl komödiantisch grundiert, sollte aber auch ein «staatspolitischer» Aspekt sichtbar werden: die Frage nämlich nach der Distanz zwischen Deutsch und Welsch hierzulande und deren allfälliger Überwindung. Da bietet sich nun in der Tat das Au-pair-System an, das wohl nachhaltiger noch als die Armee zu freundeidgenössischen Kontakten über die Sprachgrenze hinweg beigetragen hat. So begleiten wir denn Sebastian (Matthias Schoch), einen stillen 18-Jährigen, wie er nach Genf fährt, in der Reisetasche eine illustrierte Ausgabe des «Kamasutra», die ihm die forsche Schwester (Mona Petri) geschenkt hat und die fortan seine einzige Lektüre bilden wird. Das hilft zwar nicht beim Französischlernen, doch umso mehr bei der allgemeinen «éducation sentimentale». Zu den witzigsten Szenen des Films gehört das Casting beim Eintritt, dem Madame (Alexandra Vandernoot) sämtliche Kandidatinnen unterzieht, die, zur sichtlichen Enttäuschung von Monsieur (Didier Flamand), jedoch nur schon am Bébé-Test scheitern, den wiederum Sebastian glänzend besteht (unterstützt durch die Regie, die stets ein nach Bedarf greinendes oder glucksendes Double in Gestalt eines eineiigen Zwillings bereithielt . . .). So darf er denn das ganz in Pink ausgeschlagene Mädchenzimmer beziehen und sich, unter dem wachsamen Auge Madames, die so eisblond kühl ist wie die Inneneinrichtung der Villa, und den misstrauischen Blicken der beiden andern Kinder, zur wahren Perle im Haushalt entwickeln. Angenehm an der Inszenierung ist, wie sie hier nichts forciert, vielmehr den Dingen ihren Lauf zu lassen weiss. Umso weniger wollen deshalb die unvermittelt bleibenden Kochkünste gefallen, über die Sebastian, wie die Familie erfreut bemerkt, im Unterschied zu Madame plötzlich auch noch verfügt. Gelegentlich vielleicht etwas forciert, im grossen Ganzen aber durchaus hübsch sind die notgedrungen monologisch bleibenden Unterhaltungen auf den Ausfahrten mit Bébé im Buggy, dem er in Aussicht stellt, eines Tages möglicherweise sein Schwager zu werden. Denn in der Tat, da gibt es Elodie (Jennifer Decker), die nicht einer von Monsieurs Seitensprüngen ist, wie Sebastian annehmen muss, als er die beiden einmal zusammen sieht, sondern dessen Tochter aus erster Ehe, Kunststudentin und keine andere als das hübsche junge Mädchen, dem er bei seiner Ankunft in Genf schon über die Schulter auf den Zeichenblock geblickt und dessen Zeichnung er aufbewahrt hat. Weiter als bis zum Aktmodell bringt er es hier zunächst aber nicht, anders als bei der verführerischen Nachbarin (Nathalie Grandhomme), auf deren unverhohlene Avancen er schliesslich eingeht - allen Warnungen Madames zum Trotz, die aus leidgeprüfter Erfahrung mit Monsieur spricht. Christoph Schaub gelingt hier etwas, das gerade im Deutschschweizer Spielfilm, der selten über mehr oder, eher, weniger einfallsreichen Sex hinausgelangt, immer noch Seltenheitswert hat: erotisches Kino, das zugleich unverklemmt und nicht im Geringsten zynisch ist. Das ist der diskret-eleganten Kamera Stéphane Kuthys zu danken, durchaus aber auch dem konzentriert und bemerkenswert uneitel agierenden Titelhelden, der mitunter an den jungen Paul Hubschmid denken lässt (ohne dass wir ihm jetzt schon dessen Karriere voraussagen wollen). Seine besten Momente erreicht der Film dort, wo Sebastian als der nahe Aussenstehende für jeden Einzelnen in der Familie zur Vertrauensperson wird. Jetzt muss nur noch aus «choli» französisch joli werden. Es ist nicht das sich pflichtgemäss einstellende Happy-End, das den Film gegen Schluss etwas beliebig werden lässt. Im Unterschied gerade zu «Sternenberg», wo das durchkonstruierte Drehbuch mit seinem bewusst durchschaubar gehaltenen Konzept das Publikum zum Komplizen machte, so dass es nicht mehr auf das Was, sondern auf das künstlerisch spannendere Wie achtete, wird hier etwas konventioneller auf den Inhalt abgestellt. Der aber jedenfalls von der Art ist, dass nicht nur den Figuren, sondern auch dem Film selber der Brückenschlag über Sprach- und andere Grenzen gelingen sollte. (Kinos Capitol, Corso in Zürich)" (Christoph Egger, NZZ 6. Januar 2006)

Lenz Regie: Thomas Imbach,Schweiz - 2006
Regisseur: Thomas Imbach -
Anmerkungen: «Der Filmemacher Lenz verlässt seine Heimatstadt Berlin, um in den Vogesen die Hintergründe von Georg Büchners Fragment «Lenz» zu erforschen. Doch bald schon wechselt er die Szenerie. Vor dem Hintergrund eines kitschig anmutenden Massentourismus in Zermatt zeichnet Thomas Imbach in seinem «Lenz» das Bild einer unkonventionellen Familie und eines Mannes, der seinen Kampf zwischen Euphorie und Verzweiflung führt.» (Locarno 2006) Internationales Forum des Jungen Films Berlin 2006, Crossing Europe Film Festival Linz 2006, Era New Horizons IFF Warsaw 2006, Vancouver International Festival 2006, Melbourne International Film Festival 2006 u.a.

Text?Matto regiert (§ 51 - Seelenarzt Dr. Laduner, Kriminalfall Dr. Borstill), Regie: Leopold Lindtberg,Schweiz - 1946
Produktion: Praesens-Film AG, Zürich - Verleih: Praesens-Film AG, Zürich - Regisseur: Leopold Lindtberg - Drehbuch: Alfred Neumann - Leopold Lindtberg - Nach einer Vorlage von: Friedrich Glauser Matto regiert - Kamera: Emil Berna - Musik: Robert Blum - Schnitt: Hermann Haller - Darsteller: Emil Gerber Pfleger Jutzeler - Walburga Gmür Patientin - Heinrich Gretler Wachtmeister Jakob Studer - Sigfrit Steiner Kommissar - Johannes Steiner Dr. med Ulrich Borstli - Armin Schweizer Patient - Arno Rita Patient - Irene Naef Margrit Laduner - Walter Morath Dr. med. Neuveville - Viktor May Patient - Max Werner Lenz Patient - Jörn Kübler Patient - Hans Kaes Portier Dreyer - Emil Hegetschweiler Pfleger Gilgen - Emil Gyr Patient - Olaf Kübler Herbert Kaplaun - Hans Gaugler Leibundgut - Enzo Ertini Patient - Hugo Döblin Patient - Fritz Delius Patient - Mathilde Danegger Dr. med Spühler - Zarli Carigiet Patient - Gottlieb Büchi - Otto Brefin - Friedrich Braun Patient - Schaggi Streuli Nachtwächter - Heinz Woester Dr. med Ernst Laduner - Max Haufler Pfleger Weyrauch - Elisabeth Müller Schwester Irma Wasem - Adolf Manz Georg Caplaun -
Inhaltsangabe : Festabend in der Nervenklinik Randlingen: Doktor Borstli kehrt nach längerer Abwesenheit auf den Direktorensessel zurück. Doch es liegen Spannungen in der Luft, die sich bald entladen. Tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten trennen den Direktor und seinen Stellvertreter Doktor Laduner, der die modernen Therapiemethoden gegen Borstlis Kasernenmethoden verteidigt.

Die Heilung von Herbert Kaplaun betrachtet Borstli deshalb als Scharlatanerie. Er besteht auf der weiteren Internierung des jungen Mannes. Am Tag nach der Feier findet man Herbert Kaplaun bewusstlos auf. Direktor Borstli ist spurlos verschwunden, wird aber später tot im Liftschacht entdeckt. Was ist geschehen? Ein Unfall oder Mord?

Wachtmeister Jakob Studer, ein bodenständiger Pragmatiker, hat die Aufklärung des Falles übernommen. Er zeigt sich unbeeindruckt von der Schilderung, die ihm Doktor Laduner gibt, und lässt sich nicht beirren von der Welt Mattos, der Welt des Wahns. Starrköpfig klärt er die Fakten und findet bald heraus, dass die Türsicherung am Lift in verbrecherischer Absicht manipuliert wurde. (3Sat Presse)
Kritiken : "Atmosphärisch Adaptation des Friedrich-Glauser-Romans." (tele 17/2018)
Anmerkungen: Autor Friedrich Glauser, der sich stets als Aussenseiter fühlte, beschrieb eine Welt, die er aus eigener Anschauung kannte. Er wusste um das Leid der Depressiven, auch um die Unbarmherzigkeit mancher Ärzte und Betreuer. Gemütskrankheit und Morphiumsucht brachten ihn selbst für längere Zeit in Nervenkliniken.

Im Film wird seine Erzählung aus der Welt zwischen Wahn und Realität zum spannenden Krimi, aber auch zur Geschichte eines modernen Arztes, der veraltete Pflege- und Heilmethoden bekämpft. Bereits 1942, drei Jahre nach dem grossen Erfolg von "Wachtmeister Studer", begann die Schweizer Produktionsgesellschaft Praesens-Film mit der Verfilmung von "Matto regiert". Auf Druck der Fremdenpolizei des Bundes wurde die Regie aber nicht dem Immigranten Lindtberg, sondern dem Schweizer Hermann Haller übertragen. Doch dieser war der Aufgabe nicht gewachsen. Erst nach dem Krieg, als man wieder einen einheimischen Stoff suchte, kam man auf Lindtberg zurück. Der Deutsche Alfred Neumann schrieb - zusammen mit Lindtberg - eine neue Drehbuchfassung. Für die Hauptfigur konnte man erneut Heinrich Gretler gewinnen. (3Sat Presse)

Text?Nachbeben Regie: Stina Werenfels,Schweiz - 2005
Produktion: Dschoint Ventschr AG - Regisseur: Stina Werenfels - Drehbuch: Petra Lüschow - Nach einer Vorlage von: Stina Werenfels - Kamera: Piotr Jaxa - Musik: Winfried Grabe - Schnitt: Isabel Meyer - Architekt: Nicolas Imhof - Tonmeister: Luc Yersin - Darsteller: Luca Lüdi Fedex Mann - Selma Jamal Aldin Eva - Mikki Levy Max - Olivia Frölich Birthe - Leonardo Nigro Gutzler - Georg Scharegg Philipp - Bettina Stucky Sue - Susanne-Marie Wrage Karin - Michael Neuenschwander HP «Manna» -
Inhaltsangabe : HP, äusserlich ein erfolgreicher Investment Banker, lädt zum Grillabend in seiner luxuriösen Villa am Zürichsee. Hier lebt er mit seiner Frau KARIN, dem gemeinsamen Sohn MAX und ihrem dänischen Au-Pair BIRTHE. Niemand ahnt, dass HP grosse Verluste erlitten hat und als Folge davon sein Haus im Internet zum Verkauf anbieten muss. Gäste sind HPs Freund und Vorgesetzter PHILIP, sowie dessen Frau SUE, welche ihr zweites Kind erwartet. HP hofft, im privaten und betont lockeren Rahmen endlich bei Philip seinen rettenden Deal durchzukriegen. Der Grillabend beginnt fröhlich unter Freunden. Doch schon bald ahnt HP, dass sein Plan nicht reibungslos läuft: Der von Philip mitgebrachte «Praktikant», der schmierige GUTZLER, weiss zuviel. Zudem macht er sich raffiniert an Karin ran. Und Philip zeigt sich unansprechbar. Er wird unmerklich vom Au-Pair Birthe absorbiert, welche ihm androht, ihre gemeinsame Affäre öffentlich zu machen. Philips Versuch, Birthe mit Geld ruhig zu stellen, macht alles nur noch schlimmer: Birthe weigert sich, das Geld anzunehmen. Gedemütigt verlangt sie nun eine horrende Summe. Dieses Schweigegeld ist selbst für Philip zuviel: das lässt sein Geschäftsstolz nicht zu. Loyalität von seinem Freund und Untergebenen gewohnt, schickt er HP zu Birthe hoch, um sie runterzuhandeln. Als HP sich weigert, in einen Handel mit seinem Au-Pair einzusteigen, wird Philip mit Blick auf Gutzler unmissverständlich: Birthe ruhig zu stellen ist HPs letzte Chance, seinen Deal durchzukriegen und den Job zu behalten. HP zieht sämtliche Register seiner Händlernatur, doch Birthe bleibt stark. Der Abend gerät zum Fiasko.... (Pressetext)
Kritiken : "(...) Werenfels schildert leise und humorvoll das langsame Ersticken der neureichen Schweizer High Society an der eigenen Dekadenz" (tele) «Stina Werenfels legt mit ihrem ersten Langspielfilm eine inszenatorisch-künstlerischen beeindruckende Arbeit vor.» NZZ «Was diese Regisseurin aus ihren Darstellern herausholt, ist von einer Intensität, wie es im Schweizer Film leider allzu selten ist.» Tages Anzeiger «Rasant und detailscharf ist dieses fast Ibsensche Sittenbild von heute erzählt.» NZZ am Sonntag «Wie im Dogma-Klassiker 'Festen' öffnen sich am Abend Abgründe. Schauspiel und Athmo sind exzellent.» SonntagsZeitung «Stina Werenfels' mit minimalem Aufwand, aber maximaler Wirkung produziertes Beziehungsdrama NACHBEBEN bietet Schweizer Schauspielkino allererster Güteklasse.» 20 Minuten
Anmerkungen: "Nachbeben beschreibt metaphorisch jenes Beben, das dem vermeintlich gut überstandenen Beben folgt: Der Film spielt im Privatleben eines Bankers, welches - als Folge des Börsencrashs der Jahrtausendwende - eine zweite Welle von Erschütterungen erfährt: Diese legt seine mit aller Kraft aufgebaute Welt in Schutt und Asche. Dabei wollte ich den psychische Zusammenbruch dieser Familie natürlich nicht als naturgegebenes Phänomen betrachten. Im Gegenteil: ich wollte untersuchen, was geschieht, wenn Männer der Finanzwelt ihre Handelsweisen direkt ins Private hineintragen." (Stina Werenfels) Panorama Berlin 2006, Film-Kunst-Fest Schwerin 2006 (NDR-Regiepreis), Festival Internacional de Cinema Setúbal 2006, Viareggio EuropaCinema 2006 (Bester Film), Brisbane International Film Festival 2006, Flandres International Film Festival Ghent 2006, Festival des films du Monde Montréal 2006, Copenhagen International Film Festival 2006 u.a.

Text?Steinbruch Regie: Albert Jakob Welti,Schweiz - 1942
Regisseur: Sigfrit Steiner - Albert Jakob Welti - Drehbuch: Sigfrit Steiner - Albert Jakob Welti - Kamera: Harry Ringger - Darsteller: Heinrich Gretler - Max Haufler Näppi - Maria Schell AKA Gritli Schell - Willy Frey - Adolf Manz -

Disclaimer
Die obenstehenden Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern geben den Informationsstand unserer Datenbanken zum Zeitpunkt der letzten Aktualisierung an. Alle Angaben sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, Rechtsansprüche aus falschen oder fehlenden Angaben werden ausdrücklich abgelehnt.
     Auf Grund der aktuellen Rechtssprechung in einigen Ländern kann derjenige haftbar gemacht werden, der auf Adressen verweist, die möglicherweise einen strafbaren Inhalt verbreiten oder auf strafbare Inhalte und Seiten weiterverweisen, es sei denn, er schliesst eindeutig eine solche Haftung aus. Unsere angeführten Links sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, dennoch können wir in keiner Weise für die Inhalte der von uns aufgeführten Links und Webseiten irgendwelche Haftung übernehmen. Wir geben diese Erklärung sinngemäss für alle Länder und alle Sprachen ab.
     Soweit nicht anderweitig gekennzeichnet sind Fremdzitate im Rahmen des üblichen Zitatenrechts mit Kennzeichnung der Quellen aufgenommen. Das Copyright dieser Zitate liegt bei den Autoren. - Locarno Filmfestival 2006 - KinoTV