Munich Filmfestival 2014 - KinoTV


Text?Africa Before Dark Regie: Walt Disney,USA - 1928
Produktion: Winkler Productions - Regisseur: Walt Disney - Kamera: Mike Marcus -
Inhaltsangabe : Oswald, the Lucky Rabbit (Oswald, der verrückte Hase) war der titelgebende Star von Walt Disneys erster reiner Zeichentrickfilmserie, der bereits Ähnlichkeiten mit der kurze Zeit später entwickelten Mickey Mouse aufweist. AFRICA BEFORE DARK zeigt Oswald auf der Jagd in einem surrealen Dschungel: Die Tiere können sich ständig verformen, multiplizieren, einzelne Körperteile abnehmen und wieder zusammensetzen. Alle Gesetze der Schwerkraft und Physik sind aufgehoben. [www.internationale-stummfilmtage.de]
Anmerkungen: «Disney war es wichtig, Anerkennung im Zeichentrickfilmbusiness zu erlangen, und dies gelang ihm auch. Dick Huemer erzählt: „Seine OSWALD-Cartoons besaßen ein Plus, das unseren Werken, die in New York entstanden, fehlte.“ Viele der visuellen Innovationen gingen auf das Konto von Ub Iwerks, andere waren spontane Ideen der anderen Zeichner, zu denen sich 1927 Isadore „Friz“ Freleng gesellte. Walt war schon Chief Story Man, eine Position, die er für viele Jahre beanspruchen sollte. Die OSWALD-Cartoons hatten keine durchgearbeiteten Geschichten, es gab weder Drehbücher noch Storyboards. Die Grundideen und die einzelnen Gags wurden in einem Treffen entwickelt, das Walt leitete und in dem jeder Vorschläge einbringen konnte. Walt ordnete die Ideen und teilte den Film unter seinen vier Zeichnern auf. Jeder von ihnen war frei, beim Arbeiten weitere komische Ideen hinzuzufügen, solange Walt keinen Einspruch erhob.» [Leonard Maltin: Of Mice and Magic. New York 1980]

Text?Battling butler (Der Killer von Alabama, Der Boxer, Buster Keaton, der Killer von Alabama), Regie: Buster Keaton,USA - 1926
Regisseur: Buster Keaton - Drehbuch: Al Boasberg - Buster Keaton - Paul Gerard Smith - Charles B. Smith - Lex Neal - Kamera: Bert Haines - Devereaux Jennings - Darsteller: Snitz Edwards - Buster Keaton - Sally O'Neil - Francis McDonald - Tom Wilson - Walter James -
Kritiken : "Ich bin der Grösste!" sagte sich schon 1926 Buster Keaton und bewährte sich als Playboy und Jäger, als Campingfreund und Freischwimmer, als Hochzeiter und als unfreiwilliger Box-Champion: um sein Mädchen zu gewinnen gibt sich Buster hier als grosser Boxer aus, obwohl er nur ein verwöhnter Schwächling ist. Am Ende steht er als Sieger im Ring...
Der Film entstand zu einer Zeit, da Keatons überlegenes Können jährlich in zwei neuen Filmen dokumentiert wurde. Der "Mann, der niemals lachte" hat seinen eigenen Tod (1965) überlebt, und die Filme in ihrer ursprünglichen Fassung vermögen durch ihren überlegenen und überlegten Witz auch heute noch jedes Publikum zu begeistern." (lhg)

«Diese Buster-Keaton-Groteske ist ein Mosaik von Einfällen, ein buntes Durcheinander komischer Figuren, ein Zirkus von Situationen. Es kommt wirklich nicht auf die Logik an, sondern nur auf das Lachen. Und dieses Lachen, das oft ein behagliches Schmunzeln ist, wenn Buster Keaton Anregungspulver schluckt und blutarm und bleichsüchtig in einer Diwan – decke sitzt. Und man wundert sich gar nicht, wenn er in die Urwälder zur Ertüchtigung fährt, von einem wunderbar alten und wunderbar vornehmen Diener begleitet, der im dicksten Wald ein herrliches Zelthotel mit allem Luxus der Neuzeit errichtet. Dahin verirrt sich nun das Töchterchen eines Farmers, gesund, frisch und lustig und natürlich lieben sich beide. Wie nun Buster Keaton die Rolle eines Boxers spielen muss, wie er zwar nicht in den Ring, aber trainieren, und schließlich mit dem wirklichen Boxer in eine wüste Rauferei kommt, das sieht man sich besser an, als dass man es sich erzählen lässt.» [Lichtbildbühne, 12.3.1927]
Anmerkungen: «Buster Keaton als verwöhnter Millionär macht einen Ausflug aufs Land, um dort zu jagen und zu fischen, ohne auf seinen gewohnten Luxus inklusive Butler zu verzichten. Als er sich in die sportliche Tochter eines boxbegeisterten Farmers verliebt, lässt er sich von seinem Butler als amtierender Boxweltmeister ausgeben. Ein verkanntes Meisterwerk von Buster Keaton, das in Deutschland unter starken Kürzungen litt und nun erstmals wieder in seiner Originalfassung zu sehen ist.» [www.internationale-stummfilmtage.de]

Text?Den Starkaste (Der Stärkste), Regie: Alf Sjöberg,Schweden - 1929
Produktion: Svensk Filmindustri AB - Regisseur: Axel Lindblom - Alf Sjöberg - Drehbuch: Axel Lindblom - Alf Sjöberg - Kamera: Åke Dahlqvist - Axel Lindblom - Architekt: Vilhelm Bryde - Darsteller: Sivert Braekemo - Bengt Djurberg Gustaf - Gösta Gustafson - Anders Henrikson Ole - Gunn Holmqvist Ingeborg - Kare Pedersen - Hjalmar Peters Skipper Larsen - Maria Röhr Ingeborg's Grossmutter -
Inhaltsangabe : Zwei Männer fahren auf Schiffen in die Arktis und konkurrieren nicht nur bei der Jagd auf Robben und Eisbären, sondern auch im Werben um die Gunst der Tochter des Besitzers eines der Schiffe. Der wenig bekannte Debütfilm von Alf Sjöberg, der zusammen mit Kameramann Axel Lindblom Regie führte und in den 1950er Jahren mit seinen Filmen Weltruhm erlangte, besticht durch eindrucksvolle authentische Aufnahmen von der Jagd im Boot und auf Eisschollen. [www.internationale-stummfilmtage.de]
Kritiken : «Ein Spielfilm über die drei Hauptpersonen, in dem die dokumentarisch verstandene und wiedergegebene Umgebung gleichzeitig dramatisch mitspielt. Sie weist die Richtung und ist ein wesentlicher Bestandteil in der dramaturgischen Struktur des Films. Axel Lindblom war ein außerordentlich begabter Kameramann mit einem Blick sowohl für die realistische als auch für die „exotische“ Umwelt, den er in der Mitte und am Ende der 20er Jahre mehrfach beweisen durfte. Alf Sjöberg war auch schon zu diesem Zeitpunkt vom Bild und den Möglichkeiten des Bildes zu suggestivem Ausdruck „besessen“ – es hieß, dass er vom Expressionismus des neuen russischen Films und von Eisensteins und Pudowkins Montagetheorien beeinflusst war. Im Hinblick auf mehrere seiner Theaterinszenierungen während der 30er Jahre und seine spätere Filmarbeit ist dies nicht unwahrscheinlich.» [Gösta Werner: Die Geschichte des schwedischen Films. Frankfurt am Main, 1988]

Text?Die Entdeckung Wiens am Nordpol Regie: Peter Eng,Österreich - 1923
Regisseur: Peter Eng -
Inhaltsangabe : Ein skurriler Zeichentrickfilm aus Österreich, der für die Wiener Messe wirbt. Ein Wanderkino bewegt „Eskimos“ dazu, nach Wien zu reisen und sich mit Einkäufen einzudecken, denn – so erklärt ein Zwischentitel – „selbst der läppischste Lappe reist zur Wiener Messe“. Verblüffend ist die Vorstellung vom Nordpol, wie der Film ihn darstellt: Wir sehen das Ende einer aus der Erdoberfläche ragenden Achse, die die „Eskimos“ einfetten müssen, damit sich die Erde besser drehen kann. [www.internationale-stummfilmtage.de]
Anmerkungen: «Im Kino wurden die kurzen Trickfilme neben den Realfilmen gezeigt, sie sollten „eine Seite Witzblatt für das Kino“ darstellen, und Eng führt aus: „Da sich hier alles bewegt, wie schon der Name ‚moving pictur[e]‘ sagt, ein bewegliches Witzblatt“; er verschweigt, dass auch viele dieser Filme im Dienst der Werbung standen – von Eng sind nur Werbefilme bekannt.
Als Werbemittel und damit Gebrauchsartikel fanden nur wenige Filme den Weg in (Film-)Archive. DIE ENTDECKUNG WIENS AM NORDPOL enthält einige Szenen Realfilm; in einer davon steigt die Hauptfigur, ein Lappe, der die Wiener Internationale Messe besucht, aus einem Eisenbahnwaggon und verlässt den Bahnhof gemeinsam mit anderen PassantInnen. Eine dieser Personen ist, so behaupte ich, Peter Eng selbst.» [Ursula A. Schneider, in: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv, Nr. 30/2011]

Text?Flaming Fathers (Aufregung am Strand), Regie: Leo McCarey,USA - 1927
Produktion: Hal Roach Studios Inc, - Produzent: Hal Roach - Regisseur: Leo McCarey - Drehbuch: Stan Laurel - Hal Roach - Darsteller: Max Davidson - Martha Sleeper - Tiny Sandford - Lilian Leighton - Eddie Clayton -
Inhaltsangabe : Bei einem Sonntagsausflug an den Strand versucht ein Familienvater zu verhindern, dass sich seine Tochter und ihr Liebhaber zu nahe kommen. Doch mit seinem Verhalten zieht er den Ärger anderer Strandbesucher auf sich und erregt die Aufmerksamkeit der Polizei. FLAMING FATHERS ist eine der schönsten Komödien mit Max Davidson, die die Probleme jüdischer Immigranten in den USA thematisieren, deren Kinder sich den traditionellen Zwängen nicht unterwerfen sollen. [www.internationale-stummfilmtage.de]
Anmerkungen: «FLAMING FATHERS war die letzte Max-Davidson-Comedy, die Hal Roach für Pathé produzierte. Die Drehrbeiten begannen am 5. Mai 1927 am Strand von Venice in Los Angeles. Moving Picture World schrieb in einer Rezension, die typisch ist für die vielen überschw.nglichen Kritiken, die die Max-Davidson-Serie erhielt: „Kurz gesagt: Max Davidson spielt mit, und das bedeutet eine Veredelung eines jeden Kurzfilms. In diesem Film macht Max die aufregende und unglückliche Erfahrung, was es bedeutet, seine Tochter zu beaufsichtigen, die mit ihrem Freund an den Strand fährt. Er wird zur Attraktion für eine Gruppe von Kindern, die sich an seinen Grimassen erfreuen, und alles, was die Gagmen aus dieser Idee entwickeln, ist ein Riesenspass. Jede Episode ist darauf angelegt, das Gelächter zu steigern und für Kurzweil zu sorgen.“» [Richard W. Bann: Max Davidson. Edition Filmmuseum, München 2011]

Text?Homunculus (Homunculus - 1. Teil), Regie: Otto Rippert,Deutschland - 1916
Produktion: Deutsche Bioscope GmbH., Berlin - Produzent: Hanns Lippmann - Regisseur: Otto Rippert - Drehbuch: Robert Reinert - Alwin Neuss - Story : Robert Reinert - Kamera: Carl Hoffmann - Architekt: Robert A. Dietrich - Darsteller: Josef Bunzl - Heinz Wiese (--??--) - Erna Thiele (--??--) - Max Ruhbeck Generalprokurator Steffens - Lore Rückert Tochter Margarete Hansen - Albert Paul Dr. Hansen - Ernst Ludwig Prof. Ortmann - Fern Andra (--??--) - Lya Borré Tochter des Generalprokurator Steffens - Aud Egede-Nissen (--??--) - Alwin Neuss (--??--) - Friedrich Kühne Famulus Edgar Rodin - Olaf Fønss Richard Ortmann - Homunculus - Maria Carmi (--??--) -
Inhaltsangabe : Schon lange träumen Wissenschaftler davon, einen "künstlichen Menschen" zu erschaffen - so auch Professor Ortman, dem der Erfolg jedoch stets versagt blieb. Aus diesem Grund ist er von Neid erfüllt, als es ausgerechnet seinem Schüler Dr. Hansen gelingt, den "Homunculus" zu erschaffen. Doch als der Homunculus 25 Jahre alt wird, beginnt er, der als Kunstwesen nicht zur Liebe fähig ist, Nachforschungen über seine Eltern anzustellen und entdeckt das Geheimnis seiner Entstehung. Er wird gepackt von Hass gegen seinen Erzeuger Dr. Hansen und dessen Tochter, die ihn liebt, wissend, dass er sie niemals lieben kann, obgleich er sich instinktiv sehnt nach diesem wohltuendem Gefühl. So aber treibt er die junge Frau in den Tod und leistet einen furchtbaren Racheschwur, in dem er der Menschheit ankündigt, Staunen und Schrecken über sie zu bringen - er, der ein Fremdkörper in der menschlichen Gesellschaft und zugleich ein Übermensch ist. (Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung)
Kritiken : «Dieses Werk steht am Tore einer neuen Zeit der Lichtspielkunst; ja, es ist vielleicht erst nur eine Brücke zur künstlerischen Vertiefung des Films, aber voll eines starken bestimmten Willens, und wo dieser Wille anklopft, öffnet sich gewiss ein Weg. Die kritischen Maßstäbe, die bisher an kinematographische Erzeugnisse gelegt wurden, Maßstäbe, die nach der technischen Elle gingen, zerbrechen; ernsthafte Erwägungen der Theaterkritik setzen selbsttätig ein. Die Homunculus-Tragödie ist dem Lichtspiel dienstbar gemacht, die Psychologie hat nach hundert fehlgeschlagenen Anläufen die Leinwand erobert. Unzulänglichkeiten der Schauspielbühne werden Ereignis, Wagnisse Selbstverständlichkeiten; das Bild bezwingt das Wort, Gedanklichkeit hat eine neue Formulierung in der Auswertung von Situationen, Episch-Lyrisches hat dramatischen Akzent gefunden.» [B.Z. am Mittag, August 1916]
Anmerkungen: Otto Ripperts Film wurde ursprünglich in sechs Folgen in die deutschen Kinos gebracht. Nach dem Krieg, 1920, wurde er erneut, diesmal in drei Folgen, in den deutschen Kinos herausgebracht. In der Folge galt HOMUNCULUS bis auf einzelne Szenen als verloren. [lhg]

«Die sechsteilige Serie HOMUNCULUS, in der ein künstlich geschaffener Mensch vergeblich Liebe sucht und dann voller Hass Zerstörung über die Welt bringt, gehört zu den großen Werken des deutschen Stummfilms, die als verloren gelten. In jahrelanger Arbeit hat das Filmmuseum München unter der Leitung von Stefan Drößler Filmfragmente, Dokumente und Fotos gesammelt und kann erstmals eine Rekonstruktion des Werks präsentieren, in dem Frankensteinmythos, Kriegsrealität und Vorformen des deutschen Filmexpressionismus zusammenfließen.» [www.internationale-stummfilme.de]

Text?Milenky starého kriminálníka (Die Bräute des alten Gauners), Regie: Svatopluk Innemann,CS - 1927
Produktion: Oceanfilm - Regisseur: Svatopluk Innemann - Drehbuch: Josef Skružny - Elmar Klos - Kamera: Otto Heller - Darsteller: Rudolf Suva Alois Pivonka - Ferry Seidl Doorman - Frantisek Juhan Fifi''s Chauffeur - Elsa Vetesníková Apachewoman - Jarka Pizla Gardener''s Helper - Frantisek Cerný Gardener - Jan W. Speerger Pardon - Vera Hlavatá Olga Lesczynská - Ladislav H. Struna Apache - Jindrích Plachta Kristián - Betty Kysílková Stefanie Lesczynská - Jirí Hron Fifi's Admirer - Emilie Nitschová Fifi's Mother - Anny Ondra Fifi Hrazánková (AKA Anny Ondráková) - Vlasta Burian Cyril Pondelícek / Alois Kanibal -
Anmerkungen: «Anny Ondra und Vlasta Burian waren die unbestrittenen Stars des tschechischen Stummfilms. In dieser turbulenten Verwechslungskomödie spielen sie beide zusammen: Burian gibt sich als Schlossherr aus, um seinem Neffen einen Freundschaftsdienst zu erweisen, und gerät an die überaus fesche Anny Ondra, die mit ihrem Auto in Höchstgeschwindigkeit durch die Gegend rast und sich von niemandem etwas sagen lässt. Der neu rekonstruierte Film mit originalen Einfärbungen ist erstmals außerhalb Tschechiens zu sehen.» [www.internationale-stummfilmtage.de]

«Nach ihrer Rückkehr aus Wien sehen die Prager Regisseure Anny Ondra in einem anderen Licht. So zum Beispiel auch Svatopluk Innemann. DIE BRÄUTE DES ALTEN GAUNERS ist ein Beleg dafür. Anny Ondra spielt Fifi Hrazánková, eine junge Frau mit romantischen Neigungen. Und sie wird nicht länger verführt – sie tut es lieber selbst. Zunächst verliebt sie sich in den Fabrikbesitzer Pardon, doch der wimmelt sie ab und schickt sie zu seinem Onkel, der ihr die Flausen ausreden soll. Der Onkel – gespielt vom künftigen tschechischen Starkomiker Vlasta Burian – wird aber prompt selbst zur Beute der liebeshungrigen Fifi. Der Film wurde in Lamacs Kavalírka-Atelier gedreht.» [Dorothea Friedrich: Max Schmeling und Anny Ondra: Ein Doppelleben. Berlin 2001]

Text?Monte Carlo Regie: Ernst Lubitsch,USA - 1930
Regisseur: Ernst Lubitsch - Drehbuch: Ernest Vajda - Kamera: Victor Milner - Musik: W. Franke Harling - Richard A. Whiting - Darsteller: Claude Allister Herzog Otto von Liebenheim - Tyler Brooke Armand - Jack Buchanan Graf Rudolph Farrière - Jeanette MacDonald Countess Helene Mara - ZaSu Pitts Bertha - John Roche Paul -
Inhaltsangabe : «Mir übers Haar streichen bringt Glück!», meint Graf Farrière zur Komtesse Mara, die auf der Flucht ist vor dem unbedarften Grafen Otto. Die Komtesse bleibt zwar glücklos im Spiel, dafür erobert sie das Herz des Grafen, der sich als Friseur verkleidet, um sie zu bezirzen. Mit der üblichen Leichtigkeit würzt Lubitsch das Musical mit gewagten Anspielungen. (Locarno 2010)
Kritiken : «Virtuos, wie sich die beiden Hauptpersonen zuerst begegnen. Wie er hinter ihr hergeht und auf sie einspricht. Mit Fingerspitzengefühl die Impression des Spiel saals, ein musikalisch feines Duett durch das Telephon. Unnachahmlich, wie die Komtesse morgens mit dem Schwarm ihrer Anbeter durch den Park von Monte Carlo wandelt, wie der gräfliche Friseur eingeführt wird. Endlos könnte man so einzelne Beispiele aufzählen, die doch im Prinzip immer nur wieder zu der Feststellung führen, dass das Ganze vollkommen ist.
Bemerkenswert im Übrigen gerade für den Fachmann, wie geschickt die deutschen Texte einkopiert sind, wie man den Raum für diesen technischen Behelf schon vorher beinah vorausbestimmt hat. Mit seltenem Geschmack das dekorative Element, ganz gleich, ob es sich um Monte Carlo made in Hollywood oder um eingeschnittene Aufnahme von der Côte d’Azur handelt.» [Kinematograph, 3.7.1931]
Anmerkungen: «Ernst Lubitschs berühmter zweiter Tonfilm ist ein frivoles Musical um eine schöne Gräfin, die vor einer arrangierten Hochzeit mit einem Prinzen flieht und ihr letztes Geld im Casino verspielt. Für Europa wurde eigens eine stumme Fassung hergestellt, weil man in Hollywood die Lieder und Dialoge nicht in andere Sprachen synchronisieren wollte. Die neue Restaurierung dieser weithin unbekannten Fassung durch die Library of Congress erlebt bei den 30. Internationalen Stummfilmtagen in Bonn 2014 ihre Premiere.» [www.internationale-stummfilmtage.de]

Text?Shen Nu (Die Göttin, Die Göttliche), Regie: Yonggang Wu,China - 1934
Produktion: Lianhua Film Company - Produzent: Luo Mingyou - Regisseur: Yonggang Wu - Drehbuch: Yonggang Wu - Kamera: Hong Weilie - Darsteller: Li Junpan Der Schuldirektor - Li Keng das Kind, Sohn der Göttlichen - Lingyu Ruan Prostituierte, die Göttliche - Huaiqiu Tang - Zhang Zhizhi Zhang -
Inhaltsangabe : Eine junge Frau arbeitet in Shanghai als Prostituierte, um sich und ihren Sohn zu ernähren. Auf der Flucht vor der Polizei versteckt sie sich im Haus des notorischen Spielers Zhang. Der erpresst die junge Frau damit, das Geheimnis ihres Berufs zu verraten, und bedrängt sie massiv. Auch durch einen Umzug kann sie ihren Widersacher nicht abschütteln. Als in der Schule ihres Sohnes bekannt wird, womit seine Mutter ihr Geld verdient, kann selbst der ihr wohlgesonnene Direktor nichts am Schulverweis des Jungen ändern. Um der Verzweiflung und dem grossen Druck zu entgehen, der auf ihr lastet, beschliesst die junge Frau, mit ihrem Kind fortzugehen und einen Neuanfang zu versuchen. Doch ihre mühsam erworbenen Ersparnisse sind verschwunden... (arte Presse)
Kritiken : «Der Regisseur thematisiert in diesem Melodram mit großer Sympathie und zugleich sozialkritischer Attitüde das Leben einer Prostituierten im urbanen China jener Zeit. Die junge Frau, die sich und ihren Sohn in Shanghai nur dadurch am Leben erhalten kann, dass sie ihren Körper verkauft, kämpft verzweifelt um ein besseres Leben für ihren durch den Beruf der Mutter vor der Gesellschaft gebrandmarkten Sohn. Anders als bei amerikanischen Vorbildern wie Joseph von Sternbergs BLONDE VENUS steht hier nicht die Selbstverwirklichung der Frau im Vordergrund, die – selbst ohne Familie geblieben – angesichts der Bedeutungslosigkeit ihres Geschlechts in der chinesischen Gesellschaft längst mit ihrem Leben abgeschlossen hat. Vielmehr betont Wu Yonggang ihre Mutterliebe, die alle Dogmen und gesellschaftlichen Riten in den Schatten stellt.» [Stefan Kramer: Geschichte des chinesischen Films. Stuttgart/Weimar 1997]
Anmerkungen: "Shen nü - Die Göttliche" ist ein Klassiker des chinesischen Stummfilms. Das in den Studios von Shanghai gedrehte Drama spiegelt in der Figur der Prostituierten die nationale Demütigung Chinas nach der Besetzung der Mandschurei durch Japan 1931. Doch trotz des harten und ungerechten Schicksals, das die Protagonistin erleidet, entlässt "Shen nü - Die Göttliche" das Publikum mit einem Hoffnungsschimmer.

Regisseur Wu Yonggang realisierte den höchst anspruchsvollen Film als 27-Jähriger und taucht erst über 40 Jahre später wieder in der Filmgeschichte auf mit Beteiligungen an den Filmen "Evening Rain" (1980), "Dong Bowu - A Veteran Revloutionary" (1981) und "My Memories of Old Beijing" (1982).

Die in Shanghai geborene Ruan Lingyu war trotz ihrer kurzen Karriere ein Star in ihrer Heimat. Als "chinesische Garbo" gefeiert, spielte sie zwischen 1927 und 1935 in zahlreichen Stummfilmen die elegante Diva. Ihr facettenreiches und ausdrucksstarkes Spiel wurde bald auch international gewürdigt. Ruan Lingyu drehte in neun Jahren 29 Filme, bevor sie im Alter von 24 Jahren Selbstmord beging, nachdem ihr unglückliches Privatleben von der Boulevardpresse an die öffentlichkeit gezerrt worden war. Zu ihren bekanntesten Filmen zählen neben "Die Göttliche" das Sozialdrama "Peach Blossom Weeps Tears of Blood" (1931) und "New Woman" (1935), ein Film über die chinesische Schauspielerin Ai Xia, die sich selbst tötete. Ruan Lingyus Schicksal gab die Anregung für den Film "The Actress" ("Yuen Ling-yuk", 1992) von Stanley Kwan, in dem Maggie Cheung die Rolle der Ruan Lingyu spielt.

Die eigens für den Film neu komponierte Musik ist mit traditionellen chinesischen Instrumenten sowie Flöte, Klarinette, Perkussion, Cello, Horn und Violine besetzt. Die Komponistin Xu Yi wurde in Nanking geboren und ging 1988 nach Frankreich. Eingespielt wurde die Filmmusik vom "L'Ensemble Orchestral Contemporain" unter der Leitung des international renommierten Dirigenten Daniel Kawka. Das Orchester widmet sich in Kooperation mit GRAME vor allem den Werken chinesischer Komponisten" (arte Presse)

»Ein lebendiges Bild der von rastlosem Chaos und leidvollem Kummer geprägten Stadt. Im alten China nannte man Strassenmädchen ›Göttinnen‹. Eine Prostituierte verkauft sich, um ihren Sohn grossziehen zu können. Trotz aller Widrigkeiten und Erniedrigungen gelingt es ihr nicht, ihm in der Schule Achtung zu verschaffen. Als sie mit ihm die Stadt verlassen will, stellt sie fest, dass ihr Zuhälter ihr gesamtes Geld verspielt hat. Als letztes wichtiges Werk der chinesischen Stummfilmepoche ist dies der künstlerische Höhepunkt der Filmproduktion im Shanghai jener Zeit. Ruan Lingyu zeigt die menschliche Würde einer ›Göttin‹ durch ihre subtile, von tiefer innerer Erfahrung geprägten Körpersprache ebenso überzeugend wie natürlich. Die letzte Szene zeigt die inhaftierte, ins Dunkle blickende Mutter und, darüber geblendet, das lächelnde Gesicht ihres Sohnes. In ihrem Blick scheint eine bestimmte Erwartung mitzuschwingen. Tragischerweise setzte Ruan Lingyu, eine der schönsten Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts, kurz nach Fertigstellung dieses Films mit 25 Jahren ihrem Leben ein Ende. Sie konnte im Alltag die Beleidigungen, die sie in der von Männern dominierten Gesellschaft erleiden musste, sowie die Erniedrigungen durch Verleumder nicht mehr ertragen.« (Zheng Dongtian) Filmmuseum München

«Im alten China nannte man die Straßenmädchen „Göttinnen“. Der Titel des Films, der als Meisterwerk des chinesischen Stummfilms gilt, bezieht sich auf eine alleinerziehende Mutter, die sich in der Anonymität der Großstadt prostituiert, um ihrem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen und ihm in der Schule Achtung zu verschaffen. Die Schauspielerin Ruan Lingyu nahm sich ein Jahr nach Fertigstellung des Films mit nur 25 Jahren das Leben und wurde zur Leinwandlegende.» [www.internationale-stummfilmtage.de]


Text?The lodger - A story of the London Fog (Der Untermieter, Der Schrecken von London), Regie: Alfred Hitchcock,Grossbritannien - 1927
Produktion: Gainsborough Pictures - Produzent: Michael Balcon - Regisseur: Alfred Hitchcock - Regieassistent: Alma Hitchcock-Reville - Drehbuch: Alfred Hitchcock - Eliot Stannard - Ivor Montagu Zwischentitel - Story : Marie Adelaide Lowndes - Kamera: Gaetano Ventimiglia - Hal Young - Schnitt: Ivor Montagu - Architekt: C. Wilfred Arnold - Bertram Evans - Darsteller: Arthur Chesney - Ivor Novello - Marie Ault Mrs. Bunting - Malcolm Keen Joe Betts, Policeman - June Daisy Jackson -
Inhaltsangabe : Ein Mörder, der nachts blonde Frauen umbringt, hält London in Atem. Bei den Buntings zieht zu diesem Zeitpunkt ein neuer Untermieter ein, der sich äusserst seltsam verhält. Er besteht darauf, dass die viktorianischen Gemälde, auf denen blonde Frauen zu sehen sind, aus seinem Zimmer entfernt werden, geht häufig laut in seinem Zimmer auf und ab und hat die seltsame Angewohnheit, nacht im Nebel spazieren zu gehen - ist er etwa der gefürchtete "Rächer"? Der Freund der hübschen, blonden Tochter der Buntings, ein ehrgeiziger Polizeibeamter, der mit der Aufklärung der unheimlichen Mordserie betraut wurde, findet den neuen Mieter äusserst suspekt. Ausserdem ist er eifersüchtig auf ihn. Der Mieter wird innerhalb kürzester Zeit zu einem glühenden Verehrer von Daisy und erzählt ihr bei einem Treffen, dass seine Schwester das erste Opfer des Mörders war und er ihren den Tod nun rächen möchte. Dennoch wird er verhaftet, kann aber fliehen. In einer Kneipe wird er wiedererkannt und beinahe gelyncht, erst die Nachricht, der wahre Mörder sei gefasst, kann ihn retten... (3Sat Presse)

«London wird von einer Mordserie erschüttert, der Frauen mit blonden Locken zum Opfer fallen. Geschickt nutzt Hitchcock die Atmosphäre der Angst und der Bedrohung, um seine Geschichte um eine Tänzerin, ein älteres Ehepaar, einen ambitionierten Polizisten und einen geheimnisvollen Mieter zu erzählen. Zum ersten Mal kann Hitchcock alle seine Motive entwickeln, die seine späteren Filme berühmt gemacht haben. Die digitale Restaurierung lässt den Film und seine Einfärbungen in neuem Glanz erstrahlen.» [www.internationale-stummfilmtage.de]


Anmerkungen: "Der Mieter", der Film mit dem Alfred Hitchcock die Bühne als Regisseur betrat, ist ein meisterhaft erzählter Thriller und wurde nach seiner Uraufführung als bester englischer Film seiner Zeit gefeiert. Das Drehbuch beruht auf dem gleichnamigen Roman von Marie Belloc-Lowndes, weicht jedoch in einem wichtigen Punkt von der Vorlage ab. Stellt sich im Roman der mysteriöse Mieter als der Mörder heraus, ist er bei Hitchcock unschuldig. Hitchcocks klassisches Suspense-Konzept, das auf einem Wissensvorsprung des Zuschauers basiert, ist im "Lodger" noch nicht voll ausgesprägt. Bis zuletzt bleibt der Zuschauer im Unklaren darüber, wer der Mörder ist. Hitchcock experimentiert in diesem frühen Werk mit filmischen Techniken. Um die Schritte des Mieters über den Köpfen der Wirtsleute sichtbar zu machen, filmte er sie von unten durch eine Glasplatte. Unübersehbar sind die stilistischen Einflüsse des deutschen Stummfilms: "bedrohliche Schatten, düstere Dekors und grelle Licht-Schatten-Effekte evozieren die Erinnerung an Filme von Murnau, Lang und Wiene." (H.C. Blumenberg)

Der Film wurde zweifarbig viragiert (eingefärbt) - blau für die Aussen- und Nebelszenen, sepiafarben für die Interieurs -, was viel zur atmosphärischen Wirkung des Films beiträgt. Im Auftrag von ZDF/ARTE schrieb der in Los Angeles lebende Filmkomponist Ashley Irwin eine neue Musik, die vom Deutschen Filmorchester Babelsberg eingespielt wurde. Die neue Komposition orientiert sich an den klassischen Tonfilm-Musiken, die Bernard Herrmann für Hitchcock geschrieben hat, und erweitert das Klangspektrum der akustischen Instrumente um elektronische Klänge. In dieser Mischung aus traditionellem Filmorchesterklang, solistisch geführten Blasinstrumenten und Elektronik entfaltet der Film eine hohe dramatische Wirkung. Ein Meisterwerk des frühen Kriminalfilms, das bis heute nichts von seiner Wirkung verloren hat." (3 Sat Presse)

Der Stummfilmthriller gilt als der erste "echte" Hitchcock-Film und kündigt die spätere Meisterschaft Alfred Hitchcocks an: Wer ist der Mörder und vor wem muss man Angst haben? Es ist auch der erste Film, in dem Hitchcock seine ersten berühmten Kurzauftritte hat - aus Mangel an Statisten. (Concorde Presse)

" Mit Der Mieter schuf Alfred Hitchcock den ersten richtigen 'Hitchcock'-Krimi. Die Geschichte des unschuldig verfolgten Helden, die konzentrierten visuellen Mittel, die genaustens kalkuliert die notwendige Spannung schaffen, sadomasochistisch lustvolles Leiden auf Seiten des Helden (wenn er beispielsweise vom Mob gehetzt mit gefesselten Händen von einem Gitter herabhängt), die blonde Heldin - all dies macht den Film unverwechselbar zu einem 'Hitchcock'. Der Mieter markiert auch den Beginn einer anderen Tradition: zum ersten Mal tritt der Meister des suspense selbst in einem seiner Werke auf - hier noch in zwei Szenen, um das Bild zu füllen, später dann augenzwinkernd aus Tradition.
Und wie immer geht es um mehr als nur eine Kriminalgeschichte:

"Aber Hitchcocks Interesse liegt in The Lodger nicht in der Sozialpathologie des Verbrechens - noch weniger bei der Frage, wer denn nun der Mörder wirklich ist. Er verweilt lieber bei dem Effekt, den das Verbrechen auf normale Menschen hat [...] Am meisten jedoch scheint Hitchcock noch der Effekt des Verbrechens auf den Mieter selbst zu interessieren. Der ist davon besessen, den Mörder zu finden und zu töten, um so den Tod seiner eigenen Schwester zu rächen. Schuld und Unschuld wohnen hier wahrhaftig sehr dicht beieinander, denn der Mieter ist im Geist bereits eines Mordes schuldig, so wie er im Hinblick auf die wirklichen Morde unschuldig ist. [...]
Das Ende des Films ist Hitchcock in Reinkultur: eine verstörende Verbindung von Sex und Tod. Der Film beginnt mit den blinkenden Lichtern einer Theaterreklame: HEUTE-BLONDE LOCKEN. Es folgt der Mord an einem blondgelockten Mädchen. Und am Ende, wenn sich die blonde Daisy und ihr neuer Liebhaber umarmen, blinkt im Hintergrund dieselbe Reklame. Das ist ein Scherz, der Mord mit der Liebesnacht und der Zukunft Daisys und des Mieters in Verbindung bringt. Zum ersten Mal hat sich der Kreis geschlossen - der Kreis von Fesselung und Vergnügen. Der Kreis zwischen Handschellen und erotischem Kitzel hat sich logisch geschlossen. Hitchcock hat zu erkennen gegeben, dass ihn die Assoziation von Sex und Mord, von Ekstase und Tod fasziniert." (Donald Spoto)

«Balcon hatte eine populäre Geschichte aus dem Jahr 1913 aufgetan, die auf den Taten des bekannten Massenmörders Jack the Ripper basierte. THE LODGER – im Untertitel „Eine Geschichte aus dem Londoner Nebel“ – schien ihm bizarr genug, um Hitchcocks Talent für bizarre Kameraeinstellungen zu vertragen. Hitchcock empfindet diesen Film übrigens als seinen ersten „richtigen“. Er hatte das Drehbuch zum ersten Mal in der für ihn typischen Manier vorbereitet, die er später immer mehr verfeinerte: Jede Einstellung war bereits vor Dreh beginn genauestens skizziert. Alles, was es an Bauten, Ausstattung und Requisiten brauchte, war gleichfalls minutiös auf Papier festgehalten. Mit anderen Worten: Bevor die erste Klappe fiel, hatte Hitchcock sein Werk sozusagen bereits schriftlich fixiert. Balcon war als Produzent von dieser gründlichen neuen Art der Vorbereitung beeindruckt.» [Bodo Fründt: Alfred Hitchcock und seine Filme. München 1986]



Text?The Sea Hawk (Die Seeteufel), Regie: Frank Lloyd,USA - 1924
Produktion: Associated First National Pictures, Incorporated - Regisseur: Frank Lloyd - Drehbuch: J.G. Hawkes - Nach einer Vorlage von: Rafael Sabatini novel - Kamera: Norbert F. Brodin - Darsteller: Claire du Brey Siren - Milton Sills - Enid Bennett - Lloyd Hughes - Wallace MacDonald -
Kritiken : Der greise Maurenfürst wünscht das Mädchen für seinen Harem, der Engländer widersetzt sich ihm. Am Ende sind die beiden in England vereint. Dieses Filmwerk ist mit einem grossen Aufwand an Phantasie und Geld hergestellt. Frank Lloyd hat die Welt Jacks, des Schiffsjungen, lebendig gemacht. Die Pracht des Maurenreiches, das Schwertergeklirr von Enterkämpfen auf See, die Knute des Galeerenaufsehers vereinigen sich zu einem eindrucksvollen Bildwerk. Schöne Landschaften und Liebesaufnahmen verhindern Einseitigkeit. Eine gute, weiche, das Historische betonende Photographie ergänzt angenehm. Als Korsar hat Milton Sills Gelegenheit, den Helden unserer Knabenträume glaubhaft zu verwirklichen. Seine Gegenspielerin Enid Bennett ist lieblich wie ein Bild von Reynolds. Der Film wird überall dort gefallen, wo man sich Sinn für Romantik und schweifende Jungenphantasie bewahrt hat. [Der Film, 10.1.1926]
Anmerkungen: Aufwendiger Abenteuerfilm nach dem 1915 veröffentlichten Roman „The Sea Hawk“ (Der Seehabicht. Ein Piratenroman) von Rafael Sabatini: Ein Engländer wird von seinem Bruder verraten und landet als Sklave auf einer spanischen Galeere. Als diese von nordafrikanischen Piraten geentert wird, startet er als Pirat einen Rachefeldzug. Die restaurierte Filmkopie dieses Blockbusters der Stummfilmzeit besitzt neben den originalen Einfärbungen noch handkolorierte Effekte. [www.internationale-stummfilmtage.de]

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