Inhaltsangabe
Im idyllischen Marseille der 20er Jahre betreibt Marius mit seinem Vater CĂ©sar eine Bar an der Hafenpromenade. WĂ€hrend CĂ©sar sich wĂŒnscht, dass Marius eines Tages die "Bar de la Marine" ĂŒbernimmt, hadert dieser mit der Monotonie seines Alltags. Tag ein, Tag aus beobachtet er, wie die Schiffe im Hafen an- und ablegen, und trĂ€umt von einem abenteuerlichen Leben auf See. Fanny, Marius' Freundin seit Kindertagen, verkauft Muscheln an der Promenade. Als der Ă€ltere Panisse um Fannys Hand anhĂ€lt, kommt es zum Streit zwischen Panisse und Marius, der sich seiner GefĂŒhle fĂŒr Fanny bewusst wird. Auch Fanny fasst sich ein Herz und gesteht Marius ihre Liebe. Dieser jedoch reagiert bestĂŒrzt, da er ahnt, Fanny niemals das Leben geben zu können, das sie sich wĂŒnscht - zu stark ist sein Wunsch, die Stadt fĂŒr ein Leben auf See zu verlassen.
Einige Zeit spĂ€ter kommt Fannys Mutter frĂŒhzeitig von einem Besuch zurĂŒck in die Stadt und entdeckt Fanny und Marius schlafend im Bett in der Stube. Sie besteht darauf, Fanny und Marius so schnell wie möglich zu verheiraten. Zeitgleich bietet sich eine Möglichkeit fĂŒr Marius, endlich zur See zu fahren. Fanny begreift, dass Marius niemals glĂŒcklich mit ihr sein wird, und willigt heimlich in eine Hochzeit mit Panisse ein. Sie hat beschlossen, sich fĂŒr Marius' Freiheit zu opfern, und bittet ihn, seinem Herzen zu folgen. So sticht Marius schlieĂlich als Matrose mit einem Schiff in See, wĂ€hrend der nichtsahnende CĂ©sar Fanny ihr neues Heim zeigen will. Mit dem verzweifelten Ruf "Marius!" endet der Film, als Fanny ohnmĂ€chtig zusammenbricht. (Arte Presse)
* Filmreihe: Marcel Pagnol: Marseiller Trilogie
1895 in Aubagne bei Marseille geboren, war Marcel Pagnol nicht nur Schriftsteller und Dramaturg, sondern auch Regisseur, Produzent und ein echter Lokalpatriot. Mit den BĂŒhnenstĂŒcken "Marius" und "Fanny" erlangte Pagnol in den frĂŒhen 30er Jahren groĂe PopularitĂ€t. Weshalb er die Publikumserfolge fĂŒr das Medium des noch jungen Tonfilms adaptierte und gleich noch einen dritten Teil schuf - "CĂ©sar".
Die "Marseiller Trilogie" erzĂ€hlt humorvoll bis dramatisch die Geschichte einer Familie im Marseille der 20er Jahre. Den Auftakt macht "Marius", der von einem echten Marseiller Jung' und seiner Jugendliebe Fanny erzĂ€hlt. Am Ende heuert Marius auf einem der Schiffe im alten Hafen an und sein MĂ€del bleibt allein zurĂŒck. In "Fanny" steht die junge Frau - hin- und her gerissen zwischen Liebe und Vernunft - im Zentrum. Das Finale bestreitet "CĂ©sar": Die Vaterfigur des gutmĂŒtigen Marseiller Kneipiers CĂ©sar nimmt hier - wie auch in anderen autobiografisch geprĂ€gten StĂŒcken Pagnols - eine zentrale Position ein. Er wird gespielt von dem unvergleichlichen Raimu.
Pagnols "Marseiller Trilogie" ist eine glĂŒhende Hommage an seine Heimatstadt Marseille und deren Bewohner mit ihrer Leidenschaft fĂŒrs Boule-Spielen und ihrem in Frankreich berĂŒhmt-berĂŒchtigten Akzent. Pagnols Filme sind bis heute Klassiker des französischen Kinos, die sich durch feine Charakterstudien und eine unverkennbare Ă€sthetische Handschrift auszeichnen.
ARTE zeigt die "Marseiller Trilogie", die zwischen 1931 und 1936 entstand, erstmals in der vollstĂ€ndigen deutschen Synchronfassung. Die in den 50er Jahren hergestellten Synchronfassungen sind von bester QualitĂ€t, was Dialoge und Spiel angeht, aber bis zu einer halben Stunde kĂŒrzer als die Originalfassungen: Herausgeschnitten waren viele AuĂenszenen mit Bildern des Marseilles der 30er Jahre und viele Szenen mit dem fĂŒr Pagnol typischen Humor. (arte Presse)