Sinossi (in Tedesco)
Februar 1945, im befreiten Paris: Der charmante und weitgereiste Diego ist auf dem Weg nach Barbès-Rochechouart, einem Viertel für arme Leute, um der Frau seines Freundes Raymond Lécuyer die traurige Nachricht vom Tod ihres Mannes zu überbringen. Wie durch ein Wunder jedoch hat Raymond die Folter der Gestapo überlebt und steht lebendig vor ihm. Die Wiedersehensfeier zieht sich in die Länge, und Diego verpasst die letzte Metro. Er übernachtet bei den Lécuyers. Auf dem Hinterhof trifft er auf die schöne Malou. Malou hat sich mit ihrem Mann Georges, einem egozentrischen Kriegsgewinnler, zerstritten und kommt gerade von einem enttäuschenden Wiedersehen mit ihrem alten Vater. Das romantische Tête-à -tête mit Diego wird von Stimmengewirr unterbrochen. Diego erkennt das Lachen des Mannes, der Raymond an die Gestapo verraten hat - es gehört Malous Bruder Guy. Gemeinsam mit Raymond verpasst Diego dem Denunzianten eine Abreibung. Gedemütigt schleicht Guy davon - und trifft auf Georges, der auf der Suche nach Malou ist. Er bietet dem eifersüchtigen Ehemann an, ihn zu seiner Frau zu führen und leiht ihm seinen Revolver.... (Arte Presse)
Osservazione generali (in Tedesco): "Drehbuch nach dem Ballett "Le Rendez-vous" von Prévert / Kosma
"Pforten der Nacht" ist das letzte Gemeinschaftswerk des Traumduos des französischen Kinos Marcel Carné und Jacques Prévert, das in der Vorkriegszeit mit "Hôtel du Nord", "Hafen im Nebel" (beide 1938) und "Der Tag bricht an" (1939) Filmgeschichte geschrieben hatten. Mit seiner düster-melancholischen Grundstimmung, seinen allegorischen Elementen und seinen expressiven Schwarz-Weiß-Bildern ist der Film ein perfektes Zeugnis des poetischen Realismus. 1946 allerdings, nach der Befreiung, stand die mythische und pessimistische Tönung des Films im Widerspruch zur Zeitstimmung. Aus heutiger Sicht gilt freilich, was François Truffaut 1980 über seinen berühmten Regiekollegen Carné sagte: "Was wir an seinen Filmen liebten, wurde mit den Jahren immer besser, und was wir nicht mochten, ist ohne Bedeutung geblieben."
Marcel Carné, geboren 1909 in Paris, war als Regieassistent von Jacques Feyder zum Film gekommen. Mit Jacques Prévert als Drehbuchautor, Alexandre Trauner als Filmarchitekt und Jean Gabin als bevorzugten Hauptdarsteller setzte er im Vorkriegsfrankreich Kinomaßstäbe. Während des Krieges drehte er in Nizza den Klassiker "Kinder des Olymp". 1971 wurde Carné in Venedig gemeinsam mit Ingmar Bergman und John Ford für sein Lebenswerk ausgezeichnet, 1979 erhielt er einen Ehren-César, 1995 den Europäischen Filmpreis Felix für sein Gesamtwerk. Carné starb 1996.
Die Besetzung der Hauptrollen in "Pforten der Nacht" war nicht gerade einfach. Für die Rollen von Diego und Malou waren ursprünglich Jean Gabin und Marlene Dietrich vorgesehen. Aber die beiden Stars sagten wenige Monate vor Drehbeginn ab, als man ihre Kritik am Drehbuch nicht genügend berücksichtigen wollte. Die später berühmt gewordene Simone Signoret wurde von den Produzenten als gänzlich untalentiert abgelehnt. Schließlich fiel die Wahl auf Nathalie Nattier und den jungen Yves Montand, den Carné als Sänger kennen gelernt hatte und der bis dahin erst wenige Rolle gespielt hatte." (arte Presse)