Inhaltsangabe
Der Pariser Theaterschauspieler Gilbert Valence kann auf eine lange Karriere zurückblicken. Gerade fällt der Vorhang zu Eugène Ionescos surrealistischem Theaterstück 'Der König stirbt', als ihm sein Agent und alter Freund George die schreckliche Nachricht überbringt: Seine Frau, seine Tochter und deren Mann sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Fortan widmet sich der Mime dem letzten Spross der Familie, dem achtjährigen Enkelsohn Serge, und teilt mit ihm seine Liebe zur Bühne.
Doch dem wählerischen Künstler stehen nicht jeden Tag Herausforderungen, wie die Rolle des Prospero in William Shakespeares 'Der Sturm' ins Haus: Engagements lassen auf sich warten, und die Liebesgunst seiner jüngeren Kollegin Sylvia verschmäht er rundweg. Eines Tages bietet man ihm die lukrative Hauptrolle in einem Fernsehfilm an. Als Gilbert jedoch von den Modethemen Drogen, Sex und Gewalt hört, beharrt er auf seinem Ethos des guten Geschmacks. Die Offerte eines amerikanischen Filmregisseurs, als Ersatzmann für Buck Mulligan in der James-Joyce-Adaption ,,Ulysses' einzuspringen, nimmt er dagegen freudig an. Doch im Studio versagen Valence die Nerven und das Gedächtnis. Nach mehreren Versuchen bricht er resigniert ab, weil er fühlt, dass die Welt und das Leben ihm entgleiten. Es ist Zeit, abzutreten... (wdr Presse)
'Ich geh' nach Hause' ist Manoel de Oliveiras 21. langer Spielfilm, der zugänglichste seit dem 1997 entstandenen Film 'Reise an den Anfang der Welt'. Mit minimalistischen Strichen und feiner, maliziöser Ironie präsentiert der Portugiese, der am 12. Dezember 94 Jahre alt wird, ein sympathisches und intelligentes Alterswerk. Lebenslust und Charme zeichnen sein Alter ego aus, einen Verteidiger künstlerischer Werte, bravourös gespielt von Michel Piccoli." (wdr Presse)