Synopsis (en Alemán)
Die 43-jährige Theaterschauspielerin Clara bekommt eine vernichtende Diagnose: unheilbarer Lungenkrebs im vierten Stadium. Um sich selbst einen unausweichlich qualvollen Tod zu ersparen, sucht sie eine Klinik in der Schweiz auf, um begleitete Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Als sich der Abschied von ihrem heranwachsenden Sohn Vadim nicht mehr aufschieben lässt, gibt es keinen, mit dem die alleinerziehende Mutter ihre Verunsicherungen und Trennungsängste teilen könnte.
Drei Wochen, nachdem der renommierten Theaterschauspielerin Clara, 43 Jahre alt, ein Rückfall ihrer Lungenkrebserkrankung attestiert wird und ihr keine Hoffnung mehr auf Heilung in Aussicht gestellt wird, reist sie in die Schweiz, um sich in einer Spezialklinik über das Verfahren der begleiteten Sterbehilfe zu informieren. Dort erklärt ihr ein Arzt den Tagesablauf der sogenannten "Selbstbefreiung" und rät ihr dringend, die Angehörigen über ihre Absichten in Kenntnis zu setzen. Einzig ihrer Schwester Elena, ebenfalls Schauspielerin, vertraut Clara ihren Entschluss an. Doch Elena hält das versprochene Schweigen nicht ein, und so erfahren auch Claras Bruder Yann und ihre Mutter davon. Mutter und Bruder reagieren mit großer Empörung auf den Wunsch Claras, einen würdigen und menschlichen Tod durch Selbsttötung zu finden und werfen ihr Egoismus und mangelnden Kampfgeist vor. Clara plagt jedoch eine andere Sorge: Die alleinerziehende Theaterschauspielerin findet nicht die Kraft und den passenden Moment, ihren heranwachsenden Sohn Vadim über den geplanten Suizid aufzuklären. Um ihn möglichst lange damit zu verschonen, nimmt sie für ihn Erinnerungen, Ratschläge und Gedanken als Hinterlassenschaft mit einem Diktiergerät auf. Doch auf der Suche nach Zigaretten in Claras Geheimversteck entdeckt Vadim die Aufnahmen und wird überrollt von der schwerwiegenden Entscheidung seiner Mutter.
Während sich Clara auf die Hauptrolle in ihrem letzten Bühnenstück vorbereitet, wird sie von Elena überredet, einen Magnetiseur aufzusuchen, von dem man behauptet, er könne Wunder bewirken und Krebskranke heilen. Gemeinsam mit Elena und ihrem Sohn macht sich Clara auf den Weg zu einem abgelegenen Bauernhof, auf dem der Magnetiseur arbeitet. Dort sind sie nicht die einzigen, die sich Hilfe von ihm erhoffen. Um sich in der Warteschlange nicht vorzudrängeln, kampieren die drei eine Nacht auf dem Gelände. Clara unterzieht sich am nächsten Morgen der alternativmedizinischen Behandlungsmethode und entwickelt zunächst ungeahnte Lebenskräfte und gewinnt neue Hoffnung. Doch als erste Symptome der Krankheit auftreten und sich ihr Zustand zunehmend verschlechtert, wird Clara bewusst, dass es keine Chance mehr für sie gibt. Um nicht wie ihr Vater zu enden, der seiner Krebserkrankung in Qualen erlag, fasst sie endgültig den Entschluss, der Medizin den Rücken zu kehren und legt den Tag nach ihrer Premiere in der Rolle der Antigone als Datum für ihren Tod fest. Ihre Angehörigen sollen sie zu diesem Ereignis in ein Chalet in den Bergen begleiten - allen voran ihr geliebter Sohn Vadim ... (arte Presse)
Die französische Regisseurin und Autorin Virginie Wagon absolvierte 1987 die European Business School in Paris und realisierte 1995 ihren ersten Kurzfilm "Grandir", für den sie ein Jahr später den Hauptpreis auf dem internationalen Kurzfilmfestival in Lille erhielt. Nachdem Wagon gemeinsam mit Erick Zonca Drehbücher für die vier Spielfilme "Eternelles" (1995), "Seule" (1997), "Liebe das Leben" (1998) und "Der kleine Dieb" (1999) verfasst hat, gab sie im Jahr 2000 mit "Das Geheimnis" ihr Debüt als Spielfilmregisseurin. Der Film war 2001 bei der "Quinzaine des réalisateurs" in Cannes zu sehen und wurde mit dem "Prix Michel-d'Ornano" auf dem Festival des amerikanischen Films in Deauville, sowie beim Filmfest in Avignon ausgezeichnet. Für ARTE France inszenierte Wagon "Vor aller Augen" (2002) und "Sie muss meine Tochter sein" (2005). Letzterer erhielt 2006 auf dem "Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary" eine "Besondere Erwähnung".
Die französische Schauspielerin und Sängerin Jeanne Balibar hat das Drehbuch von Virginie Wagon zu "Clara geht für immer" sofort als sehr bewegend empfunden und überzeugt in der charakterstarken und komplexen Rolle der krebskranken Clara. Balibar begann ihre Karriere nach einem Studium an der Schauspielschule CNSAD in Paris, in "Don Juan" auf dem Festival von Avignon. Ihre erste Filmrolle spielte sie 1992 in Arnaud Desplechins "Die Wache" (La Sentinelle), der seine Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes hatte. Jeanne Balibar arbeitete mit renommierten Regisseuren wie Jacques Rivette, Olivier Assayas und Mathieu Amalric zusammen und wurde viermal für den nationalen französischen Filmpreis César nominiert. Außerdem erhielt sie 1998 jeweils den Preis als beste Hauptdarstellerin beim Festival San Sebastian für Olivier Assayas "Fin août, début septembre" und beim Thessaloniki Festival für Bruno Podalydès "Dieu seul me voit". Zuletzt spielte sie 2009 in "Ne change rien" (Regie: Pedro Costa) und 2010 in "Im Alter von Ellen" (Regie: Pia Marais), der 2011 beim Internationalen Filmfestival in Locarno präsentiert wurde. In der Rolle des Vadim zu sehen ist Alex Tacchino. Der französische Jungdarsteller spielte 2009 in dem Kinofilm "Neuilly sa mère" von Gabriel Julien-Laferrière und Djamel Bensalah und erst kürzlich in der Serie "Détectives" (2011, Regie: Lorenzo Gabriele) und dem Thriller "Le sang des artoux" (2012, Regie: Patrick Volson). (arte Presse)