Jenseits der Stille

Klang der Stille

Regie: Caroline Link, Deutschland, 1996

Deutschland, 1996


Stab und Besetzung

Produktion arte, Strasbourg
BR, München
Claussen + Wöbke Filmproduktion, München
Roxy-Film GmbH, München
SDR
Produzent Jakob Claussen
Jakob Claussen
Jakob Claussen
Produktionsleiter Claudia Roll
Regisseur Caroline Link
Drehbuch Caroline Link
Kamera Gernot Roll
Musik Nicki Reiser
Schnitt Patricia Rommel
Architekt Suzann Bieling
Kostümbild Suzann Bieling
Maskenbildner Heidi Moser-Neymayr
Tonmeister Heidi Moser-Neymayr
Casting Risa Kes
Darsteller Anna Bickhofer [Bea]
Suzann Bieling
Alexandra Bolz [Marie]
Sibylle Canonica [Clarissa]
Ute Cremer
Hansa Czypionka [Tom]
Matthias Habich [Gregor, Clarissas Mann]
Franz Hanfstingl
Stephan Kampwirth [Bankbeamter]
Emmanuelle Laborit [Kai]
Karin Lehmann
Julia Lorbeer [Bettina]
Lea Mekhméche [Johanna]
Hubert Mulzer [Herr Gärtner]
Horst Sachtleben [Robert]
Jutta Schaad
Doris Schade [Lilli]
Birge Schade [Fräulein Mertens]
Howie Seago [Martin]
Laurel Severin [Martin als Kind]
Laurel Severin [Walter]
Laurel Severin [Lara]
Laurel Severin [Lara als Kind]
Laurel Severin

Technische Angaben
Technische Info: Format: 35 mm 1:1,85 - Farbe,Länge: 109 Minuten, 2900 Meter
Tonsystem: Dolby Digital
Premiere: 19. Dezember 1996 in

Inhaltsangabe
Laras Eltern sind taub. Das hörende Mädchen stellt ihre Verbindung zur Welt dar. Als Lara immer selbständiger wird und beginnt, ihren eigenen Weg zu suchen, kommt es zu schweren Konflikten mit dem Vater, der sich von ihr verraten fühlt.

Die einzige, die in dieser Familie hören und sprechen kann, ist Lara. Seit ihrem achten Lebensjahr ist sie für alle die Brücke zur Außenwelt, übersetzt für die tauben Eltern in allen Lebenslagen. Sie begleitet sie auf die Bank, führt Kreditverhandlungen und dolmetscht tapfer die Rügen ihrer Lehrerin. Souverän agiert sie als "Außenministerin" der Familie. Besonders zu ihrem Vater Martin hat sie ein inniges Verhältnis. Mit ihm spielt sie ihr Lieblingsspiel "Geräusche raten". Wie klingt Schnee, wenn er auf eine Wiese fällt? Was macht die Sonne für ein Geräusch, wenn sie aufgeht? Bei einem Weihnachtsfest im Haus der Großeltern lernt Lara dann eines Tages ihre Tante Clarissa kennen. Die schöne und temperamentvolle Frau, eine erfolgreiche Jazz-Musikerin, bringt eine neue Dimension in das Leben des Mädchens - die Musik. Lara fängt an, Klarinette zu spielen. Misstrauisch beobachtet ihr Vater die wachsende Vertrautheit zwischen seiner Tochter und seiner Schwester, mit der er sich schon als Kind nicht verstanden hat. Doch Lara lässt sich nicht irritieren. Sie hat in der Musik eine neue Sprache gefunden, die sie in Bann zieht. Zehn Jahre später ist aus Lara eine junge Frau geworden. Inzwischen spielt sie so gut Klarinette, dass ihr Lehrer zu einer professionellen Ausbildung rät. Clarissa möchte Lara zu sich nach Berlin holen und auf die Musikhochschule schicken. Die Eltern wissen nichts von diesem Plan und erfahren nur durch Zufall davon. Es kommt zu einem heftigen Streit. Für den Vater ist Laras Entscheidung Verrat. Sie zieht trotzdem nach Berlin und wohnt bei Clarissa und Gregor, deren Mann. Dort lernt sie Tom kennen, der wie sie aus der Welt der Stille kommt. Zum ersten Mal begreift sie, dass ihre außergewöhnliche Kindheit kein finsterer Schatten ist und sie nicht automatisch zur Außenseiterin stempelt. Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt sie für kurze Zeit nach Hause zurück, weil sie sich für den Vater verantwortlich fühlt. Doch sie hält seine erdrückende Nähe nicht aus. Nach einer Auseinandersetzung verlässt sie endgültig das Elternhaus. Als der Vater dann bei ihrer Aufnahmeprüfung für das Musikkonservatorium plötzlich auftaucht, um seine Tochter das erste Mal spielen zu sehen, begreift Lara, dass es vielleicht doch einen Weg gibt, die beiden Welten diesseits und jenseits der Stille miteinander zu versöhnen. (BR Presse)

Kritiken : Manchmal sehr plakativ angelegte und sich an der Pseudo-Tiefe von Hollywood-Dramen orientierende Coming of Age-Geschichte: Lara wächst mit taubstummen Eltern auf, entdeckt ihre Liebe zur Musik und versucht, ihren eigenen Weg zu gehen. Für ein breites Publikum angelegt, übertüncht der Film seine thematischen Vereinfachungen mit schönen Bildern. (U.B.)

"Ein gelungenes Kinodebüt einer Absolventin der Münchener Filmhochschule. Der Film überzeugt sowohl als sensible Gestaltung der Probleme von Behinderten als auch in seiner universalen Thematik des Selbstfindungsprozesses einer jungen Frau und dem Plädoyer für Verständnis und Offenheit gegenüber unvereinbar scheinenden Erfahrungswelten. (Kinotipp der katholischen Filmkritik)" (Lexikon des Internationalen Film).

"Wer erfahren möchte, wie laut der Schnee ist und wie Klarinettentöne Menschen verzaubern können, der darf sich diesen Film nicht entgehen lassen: eine deutsche Produktion, die sich eines außergewöhnlichen Themas jenseits der Beziehungskomödien annimmt und die Geschichte über den Abschied von der Kindheit mit leisem Humor und einer eigenwilligen Ästhetik erzählt." (Fischer Film Almanach 1997).


Anmerkungen : "In diesem Stoff habe ich die Möglichkeit gesehen, verschiedene Filmideen miteinander zu verbinden. Ich wollte eine Liebesgeschichte drehen und einen Film über das Erwachsenwerden, darüber, wie schwer es ist, seinen eigenen Weg zu finden und ihn dann auch zu gehen. Natürlich wird diese Tatsache dadurch dramatisiert, daß zwischen Vater und Tochter eine gewisse Abhängigkeit besteht. Aber JENSEITS DER STILLE ist für mich kein 'Problemfilm', sondern eine emotionale Geschichte über eine außergewöhnliche Kindheit" ((Caroline Link, Katalog Filmfest München 1996)

«Mit "Jenseits der Stille" gelang Caroline Link ein sensationelles Debüt als Drehbuchautorin und Spielfilm-Regisseurin. Drei Jahre lang hat sie intensiv an diesem Projekt gearbeitet und sagt: "Ich habe in dem Thema die Möglichkeit gesehen, einige meiner Filmideen zu verbinden. Ich wollte eine Liebesgeschichte erzählen, einen Film machen über das Erwachsenwerden, darüber, wie schwer es ist, seinen eigenen Weg erst zu finden und ihn dann auch zu gehen." Laras Filmeltern - der Amerikaner Howie Seago und die Französin Emmanuelle Laborit - sind von Geburt an gehörlos und werden auf den Bühnen ihrer Länder als Schauspieler gefeiert.» (BR Presse)

General Information

Jenseits der Stille is a motion picture produced in the year 1996 as a Deutschland production. The Film was directed by Caroline Link, with Anna Bickhofer, Suzann Bieling, Alexandra Bolz, Sibylle Canonica, Ute Cremer, in the leading parts.

Preise und Auszeichnungen
1997 - Tokyo International Film Festival: Grand Prix Best Film and Best ì
Screenplay
1997 - Vancouver International Film Festival: People's Choice Award
1997 - Chicago International Film Festival: Special Jury Award

Literatur Hinweise Export-Union des Deutschen Films: Filme der Bundesrepublik Deutschland 1997

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