Sinossi (in Tedesco)
Essen, Schlafen, Fernsehen: Der Vorort Struvensiel kann genauso langweilig sein wie ein verlassenes Nest im mittleren Westen. Johanna "Paula" Paulsen, Teilzeit-Bibliothekarin in der örtlichen Bücherei und verheiratet mit Edgar Jakobi, sehnt sich nach dem echten Leben. Das kommt schneller als sie denkt. Eines Abends schaut sie mit Edgar den Film "Murderous Lady", und beim Anblick der Heldin bleibt ihr regelrecht der Mund offen stehen. Die selbstbewusste Frau mit der mysteriösen Aura hat stets den rechten Spruch auf den Lippen und lebt ein freies und aufregendes Leben - so will Paula auch sein. Als sie kurz darauf auf ihrer zehnjährigen Abiturfeier ihre Jugendliebe Max wiedertrifft, weiss sie, wie sie ihr Leben ändern kann. Zunächst ist sie gar nicht begeistert, den Mann wiederzusehen, der sie damals so schmählich sitzengelassen hat. Seinem Zauber kann sie sich jedoch auch jetzt nicht entziehen. Max, ein notorischer Lügner und Aufschneider, verspricht Abenteuer. Um die Welt ist er angeblich gesegelt, aber eigentlich doch nur tief in die Unterwelt eingetaucht. Das stellt auch Paula fest, als sie ihm ins verregnete Hamburg folgt und es auf einmal nicht nur mit einer gefährlichen Gang, sondern auch mit dem korrupten Polizisten Krahl zu tun kriegt. Zweikämpfe, Autorennen, Todessprünge - zum grossen Erstaunen von Max schlummern in der verträumten Paula ungeahnte Fähigkeiten. Dass sie dabei sein verkorkstes Leben wieder ins Lot bringt, wird Max zu spät klar. Aber Paula wäre kein echtes Cowgirl, würde sie nicht am Ende doch auf die Stimme ihres Herzens hören.... (3Sat Presse)
Alexandra Maria Lara einmal anders, nämlich komisch, in einem eher schlichten Lustspiel um eine biedere Ehefrau, die einen Hauch semikrimineller Renitenz in sich entdeckt.» (Birgit Glombitza, epd Film, 12/2004)
«(...) Regisseur Mark Schlichter schwebte wohl eine turbulente Komödie vor Augen. Doch die mag von Beginn an nicht richtig zünden, zu verquer und hanebüchen ist die Geschichte, zu albern die Gags. Und dennoch verströmt dieser ziemlich missratene Film auch dank der glänzenden Darstellerriege einen gewissen verspielten Charme. So bleibt nur ein Fazit: sympathischer Unsinn.» (Martin Schwarz, Zitty, 26/2004)
Osservazione generali (in Tedesco): «Nach Motiven des Romans "Patt" von Hans Schefczyk
"Cowgirl" ist eine actionreiche Liebeskomödie, in der Regisseur Mark Schlichter seine Hauptdarstellerin Alexandra Maria Lara als Paula auf die Suche nach dem Glück schickt und sie mit der Frage konfrontiert, was aus dem Leben wird, wenn man seine Träume vergisst.» (3Sat Presse)
«Es gibt nicht nur Erfolgsgeschichten im deutschen Film. Von den ungefähr hundert einheimischen Pruduktionen, die im Jahr ins Kino kommen, machen die obersten zehn Klasse, die folgenden zwanzig sorgen für Aufsehen, und die übrigen siebzig versickern unbemerkt, Welten von der Fünfzigtausend-Zuschauer-Grenze entfernt, welche im neuen Filmförderungsgesetz die Gewinner von den Verlierern trennt.
So hatte etwa Igor Zaritzkis beim Filmfestival in Selb ausgezeichnetes Debütwerk "Devot", ein Zweipersonenpsychodrama, das einen Kurzfilmstoff auf Spielfilmlänge auswalzt, am Startwochenende im November 1500 Zuschauer, und Rudolf Thomes neuer Film "Frau fährt, Mann schläft" erreichte in den ersten zwei Wochen gerade einmal die doppelte Zahl.
Aber nicht nur solche Kleinigkeiten laufen unter ferner liefen. "Heimat 3" von Edgar Reitz zählt nach zwei Monaten Kinoeinsatz noch keine 9000 Besucher, und auch Volker Schlöndorffs "Der neunte Tag" bewegt sich mit knapp 30.000 Zuschauern in drei Wochen nur sehr langsam auf die Filmförderungsmarge zu. Und alle siebzig kleinsten und noch die zwanzig kleineren, aber halbwegs erfolgreichen Filme zusammengenommen, erreichen nicht annähernd so viele Zuschauer wie die Nummer eins der Kinojahresliste, Michael Herbigs "(T)Raumschiff Surprise", das über 9 Mio. Zuschauer hat und vor seiner Veröffentlichung auf DVD nun allmählich von den Leinwänden verschwindet.
Unter diesen Umständen fällt es schwer, an die breite kulturelle Basis des deutschen Filmschaffens zu glauben. Und es fällt noch schwerer, wenn man Mark Schlichters "Cowgirl" sieht, eine norddeutsche Komödie, die von fünf verschiedenen Filmförderungsanstalten mit insges. 1,8 Mio. Euro unterstützt und von Arte und dem ZDF koproduziert wurde. Es fällt gerade deshalb so schwer, weil Schlichter sich unentwegt und geradezu verzweifelt bemüht, flottes, frisches, unkonventionelles deutsches Kino zu machen, und dabei unaufhörlich biederes, ältliches und klischeehaftes deutsches Fernsehen hervorbringt. (...)» (Andreas Kilb, FAZ, 13.12.2004)