Inhaltsangabe
Der Berufskiller Jeff Costello bekommt vom Syndikat den Auftrag, einen Pariser Nachtclubbesitzer umzubringen. Vor der Tat spricht er mit seiner Freundin Jane ein Alibi ab. Wenige Stunden nach der erfolgreichen Ausführung des Auftrags wird er festgenommen und mit anderen Verdächtigen den Augenzeugen seiner Tat gegenübergestellt. Weil die Barpianistin Valérie ihn deckt, obwohl sie ihn durchaus hätte identifizieren können, und auch Jane bei der verabredeten Aussage bleibt, muss ihn der Kommissar laufen lassen, obwohl er von seiner Täterschaft fest überzeugt ist. So macht er sich daran, ihn mit allen Mitteln in die Enge zu treiben. Dass die Polizei nicht locker lässt, macht Jeff für seine Auftraggeber zum Sicherheitsrisiko. Man beschliesst, ihn zu töten. Als Jeff das Killerhonorar kassieren will, steht ihm ein Mann mit einem Revolver gegenüber. Doch Jeff wird nur verwundet. Er lässt sich auch nicht täuschen, als man ihm einen neuen Mordauftrag - er soll die Pianistin töten - gibt. Er setzt sich auf seine Weise zur Wehr... (BR Presse)
"Präzision in den Details, raffinierter Einsatz der Farbe und schockierende Photographie" (Lübecker Morgen)
Anmerkungen : «Mit der Titelrolle des "eiskalten Engels" in dem stilbildenden "film noir" von Jean-Pierre Melville schrieb Alain Delon Filmgeschichte. "Die strenge, distanzierte und ästhetisch überwältigende Studie eines zwischen seinen Auftraggebern und der Polizei aufgeriebenen Profikillers, der wie ein 'Samourai' (Originaltitel) Harakiri begeht, legte für immer das Image Delons fest, der mit mimischen Minimalismus, eleganten und ritualisierten Bewegungen sowie einem Höchstmass an Perfektion als Darsteller selbst ein Profi im Sinne Melvilles war" (kino.de).
Mit dem Spielfilm "Der eiskalte Engel" schuf der französische Regisseur Jean-Pierre Melville (1917-1973) ein Meisterwerk des "film noir". Aus dem Samurai-Buch "Bushido" stammt das Motto, das er seinem Film vorangestellt hat: "Es gibt keine grössere Einsamkeit als die des Samurais, es sei denn die des Tigers im Dschungel." Damit beugt Melville jeder Möglichkeit einer realistischen Deutung vor. Sein "Samurai" ist eine Kunstfigur, ein fiktiver Charakter in einer fiktiven Welt, ein Held ohne Vergangenheit oder Biographie, keiner sozialen Zuordnung zugänglich. In einem Interview sagte Melville: "Ich habe nie realistische Gangsterfilme gemacht. Es gibt nichts Langweiligeres und Idiotischeres als das französische Gangsterleben ... Gangster sind Dummköpfe. Ich habe eine Gangsterrasse erfunden, die nirgends auf der Welt existiert - auch in den USA nicht. Mein Gangstertyp entspringt nur meiner Phantasie ... Er ist ein Vehikel für ein Abenteuer, ein geträumtes Abenteuer."
Das "Lexikon des Internationalen Films" schreibt: "In Regie und Darstellung perfekt gestalteter Gangsterfilm, der sich bewusst nicht an der Wirklichkeit orientiert.» (BR Presse)